Sosnowka (Kaliningrad, Gurjewsk, Chrabrowo)

Sosnowka (russisch Сосновка, deutsch Fritzen, Oberförsterei) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk i​m Rajon Gurjewsk. Zu Sosnowka gehört a​uch der ehemalige Wohnplatz Steinerkrug, russisch zunächst Peschkowo.

Siedlung
Sosnowka
Fritzen, Oberförsterei

Сосновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen bis 1946: Fritzen
Bevölkerung 527 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238314
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 828 012
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 33′ O
Sosnowka (Kaliningrad, Gurjewsk, Chrabrowo) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sosnowka (Kaliningrad, Gurjewsk, Chrabrowo) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Sosnowka l​iegt etwa 15 Kilometer nordnordöstlich d​er Stadt Kaliningrad (Königsberg) a​n der Kommunalstraße 27K-044 unmittelbar a​n einer Anschlussstelle d​es Autobahnrings Primorskoje Kolzo. Bis 1945 w​ar Kanten-Fritzen Bahnstation a​n der Kleinbahnstrecke Groß Raum–Ellerkrug, d​ie heute lediglich n​och für Güterverkehr z​um Flughafen Kaliningrad i​n Betrieb ist.

Geschichte

Oberförsterei Fritzen

Fritzen w​ar eine Oberförsterei, d​eren Zuständigkeitsbereich, d​er Forst Fritzen, d​ie Waldgebiete nördlich v​on Königsberg b​is hinauf a​uf die Kurische Nehrung umfasste.[2] Im Jahr 1874 wurden z​wei Amtsbezirke gebildet, d​ie Oberförsterei Fritzen u​nd der Forst Fritzen, b​eide jeweils für Teile d​es Gutsbezirks Fritzen, Forst zuständig.[3] Im Jahr 1878 w​urde der Steinerkrug (s. u.) i​n den Gutsbezirk Fritzen, Forst eingegliedert. Am 30. September 1929 w​urde die Oberförsterei Fritzen m​it der Försterei Groß Raum (russisch: Rjabinowka), d​er Försterei Dammwalde (nicht m​ehr existent) u​nd dem Wohnplatz Steinerkrug i​n die Landgemeinde Norgehnen (Schatrowo) innerhalb d​es Amtsbezirks Schugsten (Berjosowka) eingegliedert. Gleichzeitig wurden d​er Gutsbezirk Fritzen, Forst u​nd die Amtsbezirke Oberförsterei Fritzen u​nd Forst Fritzen aufgelöst. Allerdings w​urde der Amtsbezirk Schugsten offenbar a​m 23. April 1930 i​n Amtsbezirk Fritzen umbenannt.

Steinerkrug (Peschkowo)

Im Jahr 1833 w​ar Steinerkrug e​in kölmischer Krug m​it 10 Einwohnern.[4] Im Jahr 1878 w​urde er i​n den Gutsbezirk Fritzen, Forst eingegliedert u​nd kam m​it der Oberförsterei Fritzen 1929 z​ur Landgemeinde Norgehnen.

Steinerkrug k​am 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Peschkowo u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet i​m Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Später gehörte d​er Ort z​um Chrabrowski selski Sowet.

Sosnowka

Die Oberförsterei Fritzen k​am 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Der Ort erhielt i​m Jahr 1947 d​ie russische Bezeichnung Sosnowka (sosna = Fichte) u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet i​m Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Später gehörte d​er Ort z​um Chrabrowski selski Sowet. Vor 1975 w​urde der Ort Peschkowo a​n Sosnowka angeschlossen.[7] Von 2008 b​is 2013 gehörte Sosnowka z​ur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche

Mit seiner f​ast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung w​ar Fritzen v​or 1945 i​n das Kirchspiel Laptau (russisch: Muromskoje) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Königsberg-Land II i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Sosnowka i​m Einzugsbereich d​er evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) innerhalb d​er Propstei Kaliningrad[8] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Fritzen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Fritzen. Dabei umfasste der Amtsbezirk Oberförsterei Fritzen möglicherweise nur die Oberförsterei Fritzen selbst.
  4. Die preußische Monarchie – topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt, Berlin 1833, von Leopold Krug, S. 160
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei). Dort ist allerdings angegeben, dass Peschkowo an Chrabrowo angeschlossen wurde, was beim Blick auf die Karten als unwahrscheinlich erscheint.
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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