Orlowka (Kaliningrad)

Orlowka (russisch Орловка, deutsch Nesselbeck) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk i​m Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Orlowka
Nesselbeck

Орловка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Nesselbegk (um 1539), Nesselbeg (um 1542),
Nesselbek (nach 1565), Nesselbeck (bis 1946)
Bevölkerung 619 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238324
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 813 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 20° 32′ O
Orlowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Orlowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Orlowka l​iegt im mittleren Samland z​ehn Kilometer nördlich d​es Stadtzentrums v​on Kaliningrad (Königsberg) a​n der Regionalstraße 27A-001 (ex Fernstraße A191). Der Ort i​st seit 1885 Bahnstation, b​is 1945 Nesselbeck, seither „O.p.7 km“ (russisch: ostanowotschny p​unkt = Haltepunkt) a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte

Aus d​em bis 1946 „Nesselbeck“[2] genannte Gutsdorf w​urde am 26. Oktober 1893 d​er Gutsbezirk Nesselbeck innerhalb d​es Amtsbezirks Trutenau[3] (russisch: Medwedewka) gebildet u​nd gehörte b​is 1939 z​um Landkreis Königsberg (Preußen), danach b​is 1945 z​um Landkreis Samland i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Das Nesselbecker Gut gehörte über Jahrhunderte d​er Familie von Schendorff[4].

Im Jahre 1910 zählte Nesselbeck 184 Einwohner[5]. Am 30. September 1928 verlor d​as Dorf s​eine Eigenständigkeit u​nd wurde n​ach Trutenau (Medwedewka) eingemeindet.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Nesselbeck m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Der Ort erhielt i​m Jahr 1947 d​ie russische Bezeichnung Orlowka u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet i​m Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Später gelangte d​er Ort i​n den Kutusowski selski Sowet. Von 2008 b​is 2013 gehörte Orlowka z​ur Landgemeinde Kutusowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gurjewsk.

Das frühere Gutshaus w​urde in jüngster Zeit wiederhergestellt, ebenso einige Stallgebäude, i​n denen h​eute eine Pferdepension untergebracht ist. Im damaligen Schweinestall befindet s​ich heute e​in Sommerrestaurant.

Kirche

Bis 1945 war die fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Nesselbecks in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Quednau (russisch: Sewernaja Gora), heute im Leningrader Rajon der Stadt Kaliningrad gelegen, eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johann Gustav Brehm. Heute liegt Orlowka im Einzugsbereich der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Nesselbeck
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Trutenau
  4. Nesselbeck bei ostpreussen.net
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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