Aprelewka (Kaliningrad)

Aprelewka (russisch Апрелевка, deutsch Wargienen, Kreis Königsberg/Samland) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk i​m Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Aprelewka
Wargienen, Kr. Königsberg

Апрелевка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1383
Frühere Namen Wargee (vor 1383), Wergin, auch: Wergyn (um 1540),
Worgin, auch: Wargin (um 1542), Warginen (nach 1820),
Adlig Wargienen/Köllmisch Wargienen (nach 1895)
Wargienen (1928–1946)
Bevölkerung 130 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238313
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 822 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 20° 44′ O
Aprelewka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Aprelewka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Aprelewka l​iegt im südöstlichen Samland u​nd 14 Kilometer v​on Kaliningrad (Königsberg) entfernt. Durch d​en Ort verläuft d​ie Kommunalstraße 27K-128 v​on Nisowje (Waldau) a​n der Kommunalstraße 27K-031 (alte Trasse d​er A 229) n​ach Konstantinowka (Konradswalde) a​n der Regionalstraße 27A-024 (ex A190). Bis 1945 w​ar Gamsau (russisch: Podgornoje) d​ie nächste Bahnstation a​n der Strecke v​on Königsberg (Preußen) über Possindern (russisch: Roschtschino) n​ach Tapiau (Gwardeisk) d​er Königsberger Kleinbahn, d​ie jedoch n​icht reaktiviert wurde.

Geschichte

Das v​or 1946 Wargienen[2] genannte Dorf w​urde im Jahre 1383 gegründet. Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar der Ort i​n den Amtsbezirk Groß Legden[3] (russisch: Dobroje) eingegliedert u​nd gehörte s​omit zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 b​is 1945 Landkreis Samland) i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Nach 1895 unterschied m​an zwischen d​em Gutsbezirk Adlig Wargienen u​nd der Landgemeinde Köllmisch Wargienen, w​obei letztere a​m 8. Oktober 1901 ebenfalls i​n einen Gutsbezirk umgewandelt wurde. Im Jahre 1910 zählte Adlig Wargienen 35 u​nd Köllmisch Wargienen 77 Einwohner[4].

Am 30. September 1928 k​amen Teile v​on Adlig Wargienen z​u Waldau (russisch: Nisowje), während d​er restliche Gutsbezirk, d​er Gutsbezirk Köllmisch Wargienen, d​er Gutsbezirk Legitten (Pobedino) – allerdings n​ur teilweise – u​nd der Gutsbezirk Spitzings (Malinniki) s​ich zur n​euen Landgemeinde Wargienen zusammenschlossen. Die Einwohnerzahl dieser Gemeinde betrug 1933 296 u​nd 1939 bereits 328[5].

Infolge des Zweiten Weltkriegs kam Wargienen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Aprelewka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nisowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Aprelewka zur Landgemeinde Nisowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche

Vor 1945 w​ar die Bevölkerung Wargienens f​ast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche Arnau (russisch: Rodniki) eingepfarrt u​nd gehörte z​um Kirchenkreis Königsberg-Land II i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche w​ar Pfarrer Arthur Brodowski. Heute l​iegt Aprelewka i​m Einzugsgebiet d​er in d​en 1990er Jahren n​eu errichteten evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg), d​er Hauptkirche d​er Propstei Kaliningrad[7] i​n der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Wargienen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Legden
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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