Éguelshardt
Éguelshardt | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Bitche | |
Gemeindeverband | Pays de Bitche | |
Koordinaten | 49° 1′ N, 7° 30′ O | |
Höhe | 234–400 m | |
Fläche | 16,78 km² | |
Einwohner | 419 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 25 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57230 | |
INSEE-Code | 57188 | |
Website | Éguelshardt |
Éguelshardt (deutsch Egelshardt) ist eine französische Gemeinde mit 419 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarreguemines und zum Kanton Bitche und ist Teil des grenzübergreifenden Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen.
Geografie
Éguelshardt liegt im Bitscher Ländchen (frz.: Pays de Bitche), im Herzen der Nordvogesenwälder. Der Ort erstreckt sich im Tal des Falkensteinerbachs entlang der Nationalstraße N 62, die von Saargemünd nach Hagenau führt. Südlich und westlich schließt ortsnah am Rande des Falkensteinerbachtals die Gemarkung von Mouterhouse an, nordwestlich liegt die Kantonshauptstadt Bitsch. Im Norden befindet sich der Truppenübungsplatz Bitsch. Nordöstlich grenzt Sturzelbronn an und östlicher Nachbarort ist Philippsbourg. Die zur Éguelshardter Gemarkung zählenden Wälder gehören zum Forst von Hanau, benannt nach dem westlich gelegenen Hanauer Weiher, dem größten See der Region. Zu Éguelshardt gehören der südöstlich gelegene Weiler Bannstein und einige weitere Einzelgehöfte und Kleinsiedlungen.
Geschichte
1329 taucht der Ort als Egelshard erstmals urkundlich auf. 1347 wird die Burg Waldeck auf einem Bergkegel östlich des Ortes als Besitz des Hauses Zweibrücken-Bitsch erwähnt. Mit dem Untergang dieser Herrschaft kamen Burg Waldeck und Éguelshardt an Lothringen. 1594 wird die Burg Sitz einer Bürgermeisterei und Sitz der Herren von Ettendorf, gleichzeitig wird die Siedlung als verfallen beschrieben. Ab 1603 verläuft zwischen Éguelshardt und Philippsbourg die Grenze Lothringens zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird der Ort erneut als verlassen bezeichnet. 1635 wurde auch Burg Waldeck durch die Truppen des Marschalls Armand Nompar de Caumont zerstört. 1708 werden in Éguelshardt und bei der Waldeck insgesamt etwa 35 Bewohner gezählt. Anschließend kam es durch die Ansiedlung von Mühlen, Sägewerken, Schmieden und Papierfabriken im gesamten Talverlauf des Falkensteinerbachs zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. 1750 wurden bereits 150 Seelen gezählt, 1882 dann 403, eine Größenordnung, die auch heute Bestand hat. Am 1. September 1939 wurde die Bevölkerung in das Département Charente evakuiert. Im Jahre 1944 kam es zu schweren Bombardierungen. Die Befreiung durch die Alliierten erfolgte am 28. März 1945. Bürgermeister ist seit 2001 François Roesslinger. Kirchlich gehörte Éguelshardt zur Pfarrei Schorbach, bis 1854 außerhalb der Ansiedlung die Heilig-Kreuz-Kirche erbaut wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 390 | 355 | 303 | 364 | 371 | 401 | 433 | 426 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Burg Waldeck wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut. Beschädigungen durch den Orkan Lothar im Jahre 1999 wurden bis Ende 2013 saniert, und die Burgruine kann seither wieder gefahrlos bestiegen werden. Westlich des Burgberges liegt der idyllische Waldecker Weiher (Étang de Waldeck). Er ist umgeben von einem unter Naturschutz stehenden Moor (frz. tourbière), das man auf einem bezeichneten Rundweg durchqueren kann.
Die neugotische Heilig-Kreuz-Kirche (Église de l'Exaltation de la Sainte-Croix) wurde 1854 bis 1858 nach Plänen des Metzer Architekten Charles Gautiez (1809–1856)[1] errichtet. Sie liegt auf einer Anhöhe auf halbem Weg zwischen Éguelshardt und dem Weiler Waldeck, besteht aus rosa Sandstein und hat einen 28 m hohen Glockenturm. An ihrer Stelle befand sich zuvor eine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die seit dem 17. Jahrhundert zerfallen war. 1985 wurde die Kirche umfangreich restauriert.
Von der Grenzziehung zwischen Lothringen und Hanau-Lichtenberg sind noch einige Grenzsteine aus den Jahren 1603–1605 erhalten. An der Straße zum Weiler Waldeck liegt ein Bauernhof aus dem Jahr 1767.
Rund um Éguelshardt finden sich zahlreiche pittoreske Sandsteinfelsen, die teils unter Naturschutz stehen und teils zum Klettern freigegeben sind.
Verkehr
Éguelshardt zieht sich entlang der N 62 Sarreguemines–Haguenau, die dem Falkensteinerbach folgt. Durch das Tal zieht sich auch die Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten, auf der derzeit jedoch zwischen Bad Niederbronn und Saargemünd der Verkehr eingestellt ist. Zuvor gab es Bahnstationen in Éguelshardt selbst und im Weiler Bannstein.