Meisenthal
Meisenthal | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Bitche | |
Gemeindeverband | Pays de Bitche | |
Koordinaten | 48° 58′ N, 7° 21′ O | |
Höhe | 255–431 m | |
Fläche | 6,31 km² | |
Einwohner | 674 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 107 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57960 | |
INSEE-Code | 57456 |
Meisenthal ist eine französische Gemeinde mit 674 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarreguemines und zum Kanton Bitche und ist Teil des grenzübergreifenden Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen.
Geografie
Meisenthal liegt etwa 15 Kilometer südlich von Bitsch an der Grenze zum Département Bas-Rhin im Herzen des Regionalen Naturparks Vosges du Nord (Parc naturel régional des Vosges du Nord). Nach Saarbrücken sind es ungefähr 40 Kilometer, nach Kaiserslautern etwa 60 Kilometer.
Geschichte
1704 wurde erstmals eine Glashütte Meisenbach erwähnt, 1711 dann unter dem aktuellen Namen. Das Dorf entstand im 16. Jahrhundert um eine frühere Glashütte namens Glasthal, die im folgenden Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Die Glashütte ist Grund für den Glaspokal im Wappen der Gemeinde.
Die Glashütte stellte ihren Betrieb 1969 ein, es blieben zwei Thermometerfabriken und eine Spiegelproduktion.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1817 | 1852 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
Einwohner | 405 | 735 | 856 | 876 | 812 | 828 | 793 | 766 | 773 | 699 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der bekannte Jugendstil-Künstler Émile Gallé hat in Meisenthal gearbeitet und hier Objekte aus Glas hergestellt. Heute gibt es in Meisenthal ein Museum sowie ein Internationales Zentrum für Glaskunst (Centre International d'Art Verrier, CIAV), das u. a. mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar zusammenarbeitet.[1] Das CIAV ist insbesondere für den dort hergestellten Christbaumschmuck aus Glas berühmt. Jedes Jahr kreieren die Künstler eine neue Weihnachtskugel als Sammlerstück. Angeblich geht diese Erfindung auf die Gegend von Meisenthal zurück, als im 19. Jahrhundert eine Ernte schlecht ausfiel und die bis dahin zum Schmuck des Weihnachtsbaums verwendeten Früchte knapp waren. Das Museum befindet sich im Maison du Verre et du Cristal (Haus des Glases und des Kristalls), wo man auch Glasbläser bei der Arbeit beobachten kann.
In dem ehemaligen Fabrikgebäude der Gold- und Silberschmiede Manulor wurde das Zentrum ARToPie für Workshops verschiedener Kunstrichtungen gegründet, in dem junge Künstler aus den Bereichen Theater, Bildhauerei und Musik gemeinsam arbeiten können. Mitbegründer war Stephan Balkenhol. ARToPie veranstaltet Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerte.[2]
In der alten Fabrikhalle entstand ein Veranstaltungsort für moderne Pop-Musik, zwei Glasöfen blieben als Dekoration erhalten.
Ab 2020 wurden die alten Industriegebäude vollständig renoviert und umgebaut für ihre neue kulturelle Nutzung. Für das Glasmuseum wurde ein Neubau erstellt. Die Eröffnung ist zum Frühjahr 2022 geplant.
Sehenswertes
- Maison du Verre et du Cristal, ein Glas- und Kristalmuseum
- Breitenstein, auch bekannt als Zwölfapostelstein, ein Monolith mit einem Bildstock
- Colonne de Meisenthal, eine zur Zeit Napoleons errichtete Säule
- Dreipeterstein, ein historischer Grenzstein
- Eiche Georgel und die Eiche der Freiheit
- Glasthal, eine Glashütte aus dem 16. Jahrhundert
Persönlichkeiten
Zeitweise lebt der Holzbildhauer Stephan Balkenhol (* 1957) in Meisenthal.
Weblinks
- Meisenthal auf bitscherland.fr (französisch)
Einzelnachweise
- Homepage von CIAV. Abgerufen am 17. Oktober 2021
- Homepage von ARToPie. Abgerufen am 17. Oktober 2021