Witten Hauptbahnhof
Witten Hauptbahnhof liegt im Südosten der Innenstadt von Witten im Ruhrgebiet. Er wurde als Witten BME von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft am 9. März 1849 eröffnet.
Witten Hauptbahnhof | |
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Empfangsgebäude | |
Daten | |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | EWIT |
IBNR | 8000251 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 9. März 1849 |
Profil auf Bahnhof.de | Witten-Hbf-1027152 |
Architektonische Daten | |
Architekt | Richard Sauerbruch |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Witten |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 26′ 8″ N, 7° 19′ 47″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Das heutige Empfangsgebäude aus dem Jahre 1901 nach den Entwürfen des Wittener Architekten Richard Sauerbruch steht unter Denkmalschutz und ist Teil der Route der Industriekultur.
Geschichte
Witten Hauptbahnhof ist Verknüpfungsbahnhof mehrerer Eisenbahnstrecken. Die Stammstrecke der BME war bereits am 20. Dezember 1848 zunächst nur für den Güterverkehr eröffnet worden. Am 26. Oktober 1860 begann die BME an diesem Bahnhof den Bau ihrer Ruhrgebietsstrecke.
Der Bahnhof hieß zunächst Bahnhof Witten West. Der erste Standort fand Kritik, der Bahnhof wurde 1901 nach Süden verlegt. Zum 21. Januar 1940 wurde er in Witten Hauptbahnhof umbenannt.[1]
Die Deutsche Reichsbahn nahm dann am 4. Oktober 1926 die Güterzugstrecke über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an die Ruhrtalbahn in Betrieb. In Witten-Höhe zweigten vom 15. Mai 1934 bis 30. November 1979 die Personenzüge nach Gevelsberg ab, diese Strecke wurde zu Beginn des Jahres 1983 endgültig stillgelegt. Der Personenverkehr über Wengern Ost nach Hagen-Vorhalle wurde erst mit etwa drei Jahren Verzögerung aufgenommen, aber am 1. Juni 1986 eingestellt.
Am 1. Dezember 1939 stießen bei Witten zwei Züge zusammen. Dabei starben 15 Menschen, 17 weitere Personen wurden verletzt.[2]
2010 wurde das Empfangsgebäude an die Investoren Radomir Zecevic und Markus Bürger verkauft.[3]
Sie sorgten hier für einen besonderen Blickfang: Die 900-mm-Dampflok Bn2t „FRIEDRICH“ wurde 1949 bei Henschel & Sohn gebaut, war als Klöckner-Werksbahnlok in Hagen-Haspe im Einsatz und nach Außerdienststellung von der Sauerländer Kleinbahn übernommen worden, die sie aber nicht einsetzen konnte.[4]
Am 14. Januar 2012 wurde der neue Wittener Busbahnhof südöstlich des Hauptbahnhofs eröffnet.[5] Mit seiner Verlegung vom Kornmarkt an den neuen Standort sollte die Anbindung des Busnetzes an den Schienenverkehr verbessert werden. Bis dahin hielt nur ein Teil der Buslinien am Wittener Hauptbahnhof. Die Straßenbahnen bedienen die benachbarte Haltestelle Witten Bahnhofstraße. Die unmittelbar am Hauptbahnhof endende Straßenbahnlinie 320 nach Witten-Annen wurde bereits 1985 eingestellt.[6]
Betrieb
Der südliche Ast der Bahnstrecke Wuppertal–Dortmund wird sowohl vom Fernverkehr als auch Nahverkehr genutzt, der nördliche Ast seit 1988 hingegen nur noch vom Nahverkehr (seit 1994: S-Bahnlinie S 5).
Der Regionalverkehr nach Essen Hauptbahnhof fährt über die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg, der Fernverkehr fährt seit 1988 ohne Halt in Witten über die gleiche Strecke sowie durch den zwecks dessen Beschleunigung gebauten Tunnel Oberstraße über die Hauptstrecke nach Dortmund Hauptbahnhof. Letztgenannten Weg nimmt seit Dezember 2002 auch der Wupper-Express (RE 4). Seit Dezember 2021 ist Witten Halt der Intercity-Linie 34 und somit wieder an den Fernverkehr anschlossen. Damit bestehen auch durchgehende Verbindungen nach Frankfurt. Ab Ende Februar 2022 werden zudem einzelne Fahrten von Dortmund über Hamm bis Münster verlängert.
Die einzelnen heute noch in Betrieb befindlichen Streckenteile auf der südlichen Ruhrseite von Witten Hauptbahnhof über den Wittener Ruhrviadukt zur ehemaligen Abzweigstelle Witten-Höhe, von Witten-Höhe über die mittlere Ruhrtalbahn nach Wengern Ost und von Wengern Ost via Volmarstein nach Hagen-Vorhalle sind zu einer durchgehenden Güterzugstrecke durchgebunden.
In Witten Hauptbahnhof halten folgende Linien:
Stellwerk
Das Stellwerk Wif (Witten Hauptbahnhof, Fahrdienstleiter) ist ein Gleisbildstellwerk der Bauart SpDrS60 und ging 1981 in Betrieb. Es steuert neben dem Wittener Hauptbahnhof die Abzweigstelle Stockumer Straße an der Trennung der Ferngleise nach Bochum und Dortmund, mehrere Bahnübergänge zwischen dem Wittener Hauptbahnhof und dem Haltepunkt Wetter (Ruhr) sowie die Einfädelung der Ruhrtalbahn in die linke Ruhrstrecke am Bahnhof Wengern Ost.[7] Der Bahnübergang am Haltepunkt Witten-Annen Nord wird mittlerweile vom Stellwerk Dortmund Hbf aus gesteuert.
Sonstiges
2018 wurden außen am Gebäude und in der Bahnhofshalle diverse Überwachungskameras angebracht.[8]
Weblinks
Deutsche Bahn AG
- Gleise in Serviceeinrichtungen (EWIT), DB Netz AG (PDF; 183,5 KiB)
NRWbahnarchiv von André Joost
Weitere Belege
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
- Eisenbahnfreunde Witten: 100 Jahre Bahnhof Witten mit weiteren Bildern
- Witten Hauptbahnhof in der OpenRailwayMap
Sonstiges
- Surveillance under Surveillance – Karte mit den Überwachungskameras
Einzelnachweise
- Werner Wölke: Witten Hbf bei efwitten.de (Eisenbahnfreunde)
- Martin Weltner: Bahn-Katastrophen. Folgenschwere Zugunfälle und ihre Ursachen. München 2008. ISBN 978-3-7654-7096-7, S. 15.
- Jürgen Augstein: Zwei Wittener kaufen den Bahnhof. WAZ, 16. Dezember 2010, abgerufen am 24. April 2020.
- Bericht über die Lokomotive auf efwitten.de, abgerufen am 2. Januar 2022
- Michael Vaupel: Omnibusbahnhof geht in Betrieb, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2012, Zugriff am 2. Januar 2022
- Bericht auf wittener-nahverkehr.de Abgerufen am 2. Januar 2022
- André Joost: StellwerksArchiv Witten Hbf Wif. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 7. Juni 2014.
- Annette Kreikenbohm: Vandalismus. Sprayer beschmieren wieder Wittener Bahnhof. WAZ, 22. Februar 2018, abgerufen am 24. April 2020.