UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften

Die UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (englisch UCI Cyclo-Cross World Championships) sind die Weltmeisterschaften im Cyclocross und werden vom Weltradsportverband UCI seit dem Jahr 1950 zum Ende der Cyclocross-Saison jährlich an wechselnden Orten ausgetragen.

Weltmeisterschaften im Querfeldein 1955 in Saarbrücken: Briefmarke des teilautonomen Saarlands (1947–56)

Wie bei den anderen UCI-Weltmeisterschaften treten auch bei den Cross-Weltmeisterschaften die Teilnehmer für ihren nationalen Radsportverband an. Die Sieger der Weltmeisterschaften haben das Recht bzw. die Pflicht, ein Jahr lang bei allen offiziellen Rennen das „Regenbogentrikot“ zu tragen.

Im Männerbereich wird der Cross-Sport von Fahrern aus Belgien und den Niederlanden dominiert: Bei den Wettbewerben der letzten zehn Jahre holten die beiden Länder in der Elite 17 der 20 möglichen Titel. Rekordsieger ist mit Erik De Vlaeminck ebenfalls ein Belgier, welcher zwischen 1966 und 1973 insgesamt siebenmal triumphieren konnte. Bei den Frauen war die Deutsche Hanka Kupfernagel erste Titelträgerin, Marianne Vos hat als Rekordsiegerin acht Titel errungen.

Geschichte

Zeitraum Wettbewerbe
Männer Frauen
1950–1966 Profis keine Wettbewerbe
1967–1979 Profis, Amateure
1980–1993 Profis, Amateure, Junioren
1994–1995 Elite, Junioren
1996–2000 Elite, U23, Junioren1
2000–2015 Elite
2016–2019 Elite, U23
ab 20201 Elite, U23, Juniorinnen1
1 2021 wurden die Juniorentitel nicht vergeben, die Wettbewerbe wurden wegen der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt.

Bereits ab etwa 1920 bis 1949 wurde durch den Weltradsportverband UCI ein Wettbewerb unter dem Namen Critérium International de Cyclo-Cross durchgeführt, der als Vorläufer der ab 1950 ausgerichteten Weltmeisterschaften gilt.

Ab 1950 wurde dann zunächst ein Profi-Weltmeister der Männer im Cyclocross ermittelt, ab 1967 wurde in einem zweiten Wettbewerb ein Amateur-Weltmeister gekürt. Mit der Weltmeisterschaft 1979 im italienischen Saccolongo kam noch ein dritter Wettbewerb für Junioren dazu. 1994 fiel die Trennung zwischen Profis und Amateuren und damit einer der Wettbewerbe weg, 1996 wurde eine neue Klasse mit U23 eingeführt. Ab 2000 wurde das erste Mal eine Weltmeisterin gekürt, bis 2016 wurden somit vier Wettbewerbe durchgeführt, danach zunächst fünf (zusätzlich Frauen U23) und seit 2020 sechs Wettbewerbe: Elite (Profis), U23 und Junioren für Frauen und Männer. 2021 fanden die beiden Wettbewerbe zur Ermittlung der Juniorenweltmeister aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht statt.[1]

Die Austragungsorte der Weltmeisterschaften lagen bis 2013 ausschließlich in Europa, seitdem wurden sie zweimal in den Vereinigten Staaten gehalten. Belgien hat bisher mit zehn Wettbewerben die meisten Veranstaltungen ausgerichtet, Frankreich, die Niederlande und die Schweiz jeweils acht, Spanien und Deutschland jeweils sieben. Zusätzlich fand die WM 1955 im damals von Deutschland getrennten Saarland statt.

Sieger

Männer (bis 1993: Profis, ab 1994: Elite)

Frauen

Männer U23

Amateure

Frauen U23

Junioren

Juniorinnen

Medaillenspiegel

Enthalten sind hier die Wettbewerbe der Profis/Amateure/Elite der Männer sowie Elite der Frauen (Stand: nach WM 2022).

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Belgien Belgien 42 31 28 101
2 Niederlande Niederlande 21 20 24 65
3 Frankreich Frankreich 15 10 20 43
4 Deutschland Deutschland 14 18 11 43
5 Schweiz Schweiz 10 18 19 49
6 Italien Italien 9 5 10 24
7 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 7 7 3 17
8 Tschechien Tschechien 3 3 2 8
9 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1 2 1 4
10 Danemark Dänemark 1 1 2 4
11 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 5 1 6
12 Polen Polen 2 1 3
13 Spanien Spanien 1 1
14 Luxemburg Luxemburg 1 1

Austragungsorte

Commons: UCI Cyclo-cross World Championships – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 2021 UCI Cyclo-cross World Championships go ahead for Elite and Under 23 riders – no Junior races. UCI, 15. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021 (englisch).
  2. Cant gelingt Titelverteidigung nach hartem Kampf, Brandau Fünfte auf radsport-news.com, abgerufen am 3. Februar 2018
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