Streitkräfte Indiens
Die Streitkräfte Indiens (Bharatiya Sashastra Senae) sind die Streitkräfte der Republik Indien. Sie umfassen etwa 1.325.000 Soldaten, wovon 1,1 Millionen im Heer, 150.000 bei der Luftwaffe und 53.000 bei der Marine dienen. Damit unterhält Indien nach der Anzahl der Soldaten die drittgrößte Streitmacht der Welt. Dazu kommen 1.155.000 in Reserve und 1.293.300 paramilitärische Kräfte.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Staatspräsident Ram Nath Kovind | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 1.325.000 (2015) | ||
Reservisten: | 2.143.000 (2015) | ||
Wehrpflicht: | keine | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | 17 | ||
Haushalt | |||
Militärbudget: | 71 Mrd. US-Dollar (2019)[1] | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | 2,4 % (2019)[2] | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 1949 |
Indien lag 2018 auf Platz 89 von 155 Ländern im Globalen Militarisierungsindex (GMI).[3] Gemäß dem Ranking von Global Firepower (2018)[4] besitzt das Land die viertstärkste militärische Kapazität weltweit und die zweitstärkste in Asien nach der Volksrepublik China.
Das Verteidigungsbudget im Fiskaljahr 2019 beträgt umgerechnet etwa 71 Milliarden US-Dollar.[5]
Geschichte der Indischen Streitkräfte
Vor der Unabhängigkeit existierte von 1858 bis 1947 die British Indian Army in Britisch-Indien. Sie bildete gemeinsam mit den Kontingenten, die ausschließlich aus Großbritannien stammten, die Army of India oder Army in India.
Die British Indian Army bildete den Grundstock der Armeen der durch die Teilung des indischen Subkontinents entstandenen Staaten, der Indischen Union und der Islamischen Republik Pakistan. Die Teilung Indiens bezieht sich auf die Aufteilung des vormaligen Britisch-Indien aufgrund religiöser und ethnischer Auseinandersetzungen, die schließlich zwischen dem 14. und 15. August 1947 zur Gründung zweier unabhängiger Staaten führten: Pakistan und Indien. Pakistan bestand bis 1971 aus zwei Teilen: Westpakistan (das heutige Pakistan) und Ostpakistan (das heutige Bangladesch). Die Aufteilung des ehemaligen Britisch-Indiens in zwei Dominions war im Indian Independence Act 1947 festgeschrieben worden und markierte das Ende der britischen Kolonialherrschaft auf dem indischen Subkontinent. Im Verlauf des Teilungsprozesses kam es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, die zum Tod von mehreren hunderttausend Menschen führten. Einige Autoren sprechen sogar von bis zu einer Million Opfern oder mehr. Etwa 20 Millionen Menschen wurden im Zuge der Aufteilung Britisch-Indiens deportiert, vertrieben oder umgesiedelt.
Grenzstreitigkeiten führten 1962 zum Chinesisch-Indischen Grenzkrieg, den Indien verlor. Die indische Unterstützung einer Unabhängigkeitsbewegung im damaligen Ostpakistan führte 1971 zu einem dritten Krieg Indiens gegen Pakistan mit folgender Teilung Pakistans und Gründung des neuen, ebenfalls islamisch geprägten Staates Bangladesch. Besondere Brisanz erhält der indisch-pakistanische Gegensatz durch die Tatsache, dass beide Staaten Atommächte sind. Indien hatte 1974 erstmals einen Atomtest durchgeführt. Auf weitere Kernwaffenversuche im Jahre 1998 reagierte Pakistan mit eigenen Atomtests.
Seit der Unabhängigkeit hat das indische Militär kaum Interesse an einer politischen Einflussnahme gezeigt. Es ist der Zivilverwaltung unterstellt, den militärischen Oberbefehl hat der Präsident. In Indien gilt keine allgemeine Wehrpflicht, stattdessen unterhält der Staat eine Berufsarmee. Im Dezember 2007 haben Indien und die Volksrepublik China erstmals ein gemeinsames Anti-Terror-Militärmanöver abgehalten. Die einwöchige Übung „Hand in Hand 2007“ mit insgesamt 200 Soldaten wurde in der chinesischen Provinz Yunnan durchgeführt. Weitere partnerschaftliche Sicherheitskooperationen gibt es mit den südostasiatischen Nachbarn Indonesien, Malaysia und Singapur, aber auch mit Japan und den USA. Die Übung Yuddh Abhyas ist Teil einer seit 2005 fortlaufenden Reihe von gemeinsamen Übungen zwischen Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Die indische Armee kooperiert bei der Durchführung von Übungen (Nomadic Elephant) mit der mongolischen Armee. Die erste Übung fand im Jahr 2004 statt. Im Jahr 2012 fand die Übung in Belagavi und im Juni 2013 in der Mongolei statt. Das Ziel der Übungen ist es, Operationen zur Aufstands- und Terrorismusbekämpfung zu verbessern und die Durchführung von friedenserhaltenden Operationen unter dem Mandat der Vereinten Nationen zu trainieren.
Die indische Marine importierte zahlreiche in Israel hergestellte Rüstungsprodukte, darunter Flugabwehr-FK-Systeme Barak-1 und Anlagen für die Elektronische Kampfführung sowie israelische Drohnen.
Überblick
Indien verfügt über 3555 Kampfpanzer, 1960 Kampfflugzeuge, 620 Hubschrauber, 170 Kriegsschiffe und 15 U-Boote (Stand: 2012). In den letzten Jahren kam es zu einer breiten Aufrüstung der Streitkräfte Indiens durch in Indien entwickelte modernere Waffensysteme. So wurden (oder werden bis 2018) verschiedene moderne Waffensysteme aus indischer Produktion in Dienst gestellt, etwa Arjun-Kampfpanzer, Pinaka-Raketenwerfer, Flugzeugträger der Vikrant-Klasse, strategische Atom-U-Boote der Arihant-Klasse, mit Tarnkappentechnik ausgestattete Fregatten der Shivalik-Klasse, Kampfflugzeuge des Types HAL Tejas, Tarnkappenflugzeuge der Typen HAL AMCA und Suchoi/HAL FGFA sowie HAL-Kampfhubschrauber.
Indiens einzige Militärbasis im Ausland ist seit 2004 der Luftstützpunkt Farkhor in Tadschikistan. Zudem besteht mit Mosambik ein Militärabkommen, das Ankerrechte und Versorgung von indischen Kriegsschiffen vorsieht. Mit Mauritius bestehen zudem enge militärische Bindungen. Die indischen Luftstreitkräfte kontrollieren den mauritischen Luftraum und es besteht eine Zusammenarbeit mit der indischen Marine.[6]
Atomstreitkräfte
Indien verfügt über selbst entwickelte Kurzstreckenraketen sowie die Mittelstreckenrakete Agni III mit einer Reichweite von bis zu 5500 Kilometern, die auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden kann. Des Weiteren entwickelt Indien mit der Agni V eine Interkontinentalrakete. 2021 standen den strategischen Streitkräften (Strategic Forces Command) 160 Nuklearsprengköpfe zur Verfügung.
Heer
Zur Indian Army (Bharatiya Thalsena), dem Heer, gehören rund eine Million Soldaten und es ist in sechs Regionalkommandos gegliedert:
- Hauptquartier der Indian Army in Neu-Delhi
- Central Command mit Sitz in Lucknow, Uttar Pradesh
- Eastern Command mit Sitz in Kolkata, West Bengal
- Northern Command mit Sitz in Udhampur, Jammu und Kaschmir
- Southern Command mit Sitz in Pune, Maharashtra
- South Western Command mit Sitz in Jaipur, Rajasthan
- Western Command mit Sitz in Chandimandir
- sowie ein Ausbildungskommando mit Sitz in Shimla, Himachal Pradesh
Panzer:
- 248 Arjun-Kampfpanzer
- 1050 T-90-Kampfpanzer
- 2014 T-72-Kampfpanzer
- 800 T-55-Kampfpanzer (Reserve eingelagert)
- 2200 Vijayanta-Kampfpanzer (Reserve eingelagert)
- 500 BMD-Luftlandepanzer
- 255 BRDM-2-Spähpanzer
- 100 Ferret-Aufklärungsfahrzeuge
- 1800 BMP-2-Schützenpanzer
- 800 BTR-80-Transportpanzer
- 300 OT-64 SKOT-Transportpanzer
- 750 BTR-152-Transportpanzer (Reserve eingelagert)
Geschütze und Raketenwerfer:
- 100 M-46 Catapult, Selbstfahrlafette (basierend auf dem Vijayanta)
- 110 122-mm-2S1, Selbstfahrlafette
- 100 180-mm-S23-Haubitze
- 119 155-mm-Kanone DRDO
- 900 130-mm-Kanone M-46 (davon 180 auf 155 mm aufgerüstet)
- 550 122-mm-Haubitze D-30 (2A18)
- 350 105-mm-Howitzer M2, M2A1, M101 und M101A1105-mm-Haubitze M101
- 62 BM-30, 12 × 300-mm-Mehrfachraketenwerfer
- 80 Pinaka, 12 × 214-mm-Mehrfachraketenwerfer
- 150 BM-21 (werden durch Pinaka ersetzt)
Hubschrauber der Heeresflieger:[7]
- 0 AH-64E Apache (6 bestellt, weitere 6 geplant)
- 179 Dhruv ALH/Rudra (85 bestellt)
- 0 Kamow Ka-226 Sergei (135 geplant)
- 0 HAL Light Combat Helicopter (114 bestellt)
- 35 Aérospatiale SA-315 Lama (10 bestellt)
- 4 Aérospatiale SA-316
Marine
Die Indian Navy (Bharatiya Nausena), einschließlich der Marineflieger, gliedert sich in drei Marinekommandos:
- Eastern Naval Command, Visakhapatnam
- Western Naval Command, Mumbai
- Southern Naval Command, Kochi
Flaggschiff der Flotte ist der Flugzeugträger Vikramaditya, die vormalige russische Admiral Gorschkow.
Die Inder gingen beim Ausbau der Marinekräfte methodisch plausibel und zielgerichtet vor. Zunächst wurden vor allem britische Schiffe gekauft, in Lizenz nachgebaut und darauf aufbauend eigene Entwürfe gefertigt. Als Großbritannien nach dem Kaschmir-Konflikt 1965 auf Distanz zu Indien (ehemals britische Kolonie) ging, nahm die Sowjetunion diese Stelle ein.
Inzwischen ist Indien auch im hochwertigen Kriegsschiffbau unabhängig und damit – neben China – der zweite Staat Asiens, der nahezu die gesamte Palette des modernen Kriegsschiffbaus durch eigene Werften abdecken kann. Darüber hinaus konnte Indien Mitte April 2003 die erste (von insgesamt bis zu zehn) von der Mazagon Dock Shipbuilders Limited in Mumbai (Bombay) gefertigte Stealth-Fregatte (Shivalik-Klasse, Projekt 17 „new NILGRI –Klasse“) von Stapel laufen lassen. Der noch völlig ohne Decksaufbauten und Bewaffnung erstellte Schiffskörper soll nach der Indienststellung das 4.900-ts-Schiff mit mehr als 30 Knoten bewegen können. Hinsichtlich der Bewaffnung werden aus einem VLS startbare Seezielflugkörper vom russisch-indischen Typ BrahMos mit 300 km Reichweite, alternativ auch U-Jagd-Flugkörper, erwartet. Dazu sollen zur Nahbereichs-Flugabwehr (20 km) russisch-indische Kashmir-Flugkörper oder die israelische Barak eingesetzt werden.
Indien unterzeichnete 2004 den Kaufvertrag für den russischen Flugzeugträger Admiral Gorschkow, Ziel war der Ersatz des Trägers Viraat. Das Schiff wurde auf der russischen Sewmasch-Werft in Sewerodwinsk modernisiert und am 15. November 2013 als Vikramaditya an Indien übergeben.[8] Seit 2005 baut Indien an einem eigenen Flugzeugträger namens Vikrant, die Indienststellung sollte 2015 erfolgen[9], wurde aber mehrfach verschoben.[10]
2006 kaufte Indien rund 175 Stück Lenkwaffen des Typs 3M54 Klub-S (SS-N-27 Sizzler) für die U-Boote der Sindhughosh-Klasse.
Die Marine leaste ein atomar angetriebenes U-Boot der Charlie-Klasse von der Sowjetunion und setzte es von 1988 bis 1991 ein. Das Boot K-43, das in der indischen Marine auf Chakra umbenannt wurde, wurde von sowjetischen Matrosen kontrolliert, welche die Inder anlernten. Indien selbst startete bereits 1985 das Programm Advanced Technology Vessel, das den Bau eigener Atom-U-Boote zum Ziel hat. Am 26. Juli 2009 wurde das erste in Indien gefertigte Atom-U-Boot als INS Arihant zu Wasser gelassen und 2012 in Dienst gestellt. Um U-Boot-Besatzungen auf den Einsatz auf einem Atom-U-Boot vorzubereiten, leaste die Indische Marine 2012 das russische Atom-U-Boot K-152 Nerpa für 10 Jahre und stellte es, wie bereits K-43, als INS Chakra (2009) in Dienst. Die Chakra gehört der Akula-II-Klasse an; die Kosten belaufen sich auf rund 650 Millionen US-Dollar. Ebenfalls wird die Atomrakete Sagarika vorbereitet, die eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometer haben soll und von getauchten U-Booten gestartet werden kann, aber erst Jahre nach dem ersten ATV (advanced technology vessel) bereit sein soll.[11]
Im Februar 2008 testete die indische Marine im Golf von Bengalen erstmals eine neue Ubootgestützte ballistische Rakete (SLBM) vom Typ K-15 Sagarika des Rüstungsbetriebs DRDO, von einer 50 Meter unter dem Meeresspiegel befindlichen Abschussbasis nahe dem Marinestützpunkt in Visakhapatnam. Indien verfügt mit der „INS Arihant“ über ein erstes Trägersystem zum Abschuss dieser Rakete mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern und einem Gefechtskopf von 500 Kilogramm. Gleichzeitig ist die indische Marine die erste Marine weltweit, die außerhalb der 5 UN-Vetomächte/Atommächte ein U-Boot mit ballistischen Raketen in Dienst gestellt hat.[12]
Ausrüstung der Marine (schwimmende Einheiten)
- 1 Flugzeugträger
- Vikramaditya
- im Bau: Vikrant
- geplant: Vishal
- 1 Amphibious Transport Dock
- 1 Zerstörer der Kolkata-Klasse
- Kolkata (D63)
- Kochi (D64)
- im Bau, Dienst vorauss. Ende 2016: Chennai (D65)
- 3 Zerstörer der Delhi-Klasse (Sowremenny-Klasse)
- Delhi (D61)
- Mysore (D60)
- Mumbai (D62)
- 5 Zerstörer der Rajput-Klasse (Kaschin-Mod-Klasse)
- Rajput (D51)
- Rana (D52)
- Ranjit (D53)
- Ranvir (D54)
- Ranvijay (D55)
- 3 Fregatten der Shivalik-Klasse
- Shivalik
- Satpura
- Sahyadri
- 6 Fregatten der Talwar-Klasse (modifizierte Kriwak-III-Klasse)
- Talwar (F40)
- Trishul (F43)
- Tabar (F44)
- Teg (F45)
- Tarkasch (F46)
- Trikand (F47)
- 3 Fregatten Brahmaputra-Klasse (modifizierte Godavari-Klasse)
- Brahmaputra (F31)
- Betwa (F39)
- Beas (F37)
- 3 Fregatten der Godavari-Klasse (Leander-Klasse)
- Godavari (F20)
- Ganga (F22)
- Gomati (F21)
- 1 Fregatte der Nilgiri-Klasse (Leander-Klasse)
- Taragiri (F41)
- 1 Atom-U-Boot der Arihant-Klasse
- Arihant (S73)
- im Bau: INS Aridhaman
- 3–5 Einheiten insgesamt geplant
- 1 Atom-U-Boot der Akula-II-Klasse
- 10 U-Boote der Sindhughosh-Klasse (modifizierte Kilo-Klasse)
- Sindhughosh (S55)
- Sindhudhvaj (S56)
- Sindhuraj (S57)
- Sindhuvir (S58)
- Sindhuratna (S59)
- Sindhukesari (S60)
- Sindhukirti (S61)
- Sindhuvijay (S62)
- Sindhurakshak (S63), am 13. August 2013 im Hafen von Mumbai nach Brand gesunken[13]
- Sindhushastra (S65)
- 4 U-Boote der Shishumar-Klasse (U-Boot-Klasse 209)
- Shishumar (S44)
- Shankush (S45)
- Shalki (S46)
- Shankul (S47)
- U-Boote der Scorpène-Klasse
- Geplant ist der Bau von 6 U-Booten
- 2 Flottentanker der Deepak-Klasse
- Deepak (A50)
- Shakti (A57)
- 2 Segelschulschiffe der Tarangini-Klasse
- Tarangini (A75)
- Sudarshini (A77)
Ausrüstung der Marine (Luftfahrzeuge)
(Stand: Ende 2020)[7]
- Kampfflugzeuge
- 36 Mikojan-Gurewitsch MiG-29K, Abfangjäger
- 32 HAL Tejas, leichte Kampfflugzeuge (16 Stück Anfang 2019 geliefert und 16 Stück im Mai 2020[14])
- Aufklärungsflugzeuge
- 24 Dornier 228, Seefernaufklärer (12 bestellt)
- 8 Boeing P-8I Poseidon, bewaffnete Seefernaufklärer (bis 2015 ausgeliefert,[15] weitere 3 Flugzeuge bestellt, 12 geplant)
- 5 Iljuschin Il-38, bewaffneter Seefernaufklärer
- 0 ShinMaywa US-2i, unbewaffneter Seefernaufklärer/SAR-Flugboot (bis zu 12 geplant)
- 4 Britten-Norman BN-2 Islander
- Hubschrauber
- 8 HAL Dhruv, leichter Mehrzweckhubschrauber (17 bestellt)
- 14 Kamow Ka-28, U-Jagdhubschrauber
- 14 Kamow Ka-31, Frühwarnhubschrauber
- 36 Aérospatiale SA316/319, leichter Mehrzweckhubschrauber (6 bestellt)
- 25 Westland SeaKing Mk.42, U-Jagd-, Seezielbekämpfungs- und SAR-Hubschrauber
- 6 Sikorsky S-61, U-Jagdhubschrauber
- 0 S-70/ MH-60R, Mehrzweckhubschrauber (24 bestellt)
- Trainingsflugzeuge
- 9 Mikojan-Gurewitsch MiG29KUB, Kampftrainer
- 17 BAE Hawk Mk.132, Fortgeschrittenen-Trainer
- 20 HAL HJT-16 Kiran, Basistrainer
- Ehemalige Luftfahrzeuge
- Sea-Harrier FRS.51
- Tupolew Tu-142 (Ende März 2017 ausgemustert)
- Kamow Ka-25
- Hawker Siddeley Harrier T.4/T.60
Luftstreitkräfte
Der Indian Air Force (Bharatiya Vayu Sena) gehören 170.000 Soldaten an und sind in fünf Luftkommandos gegliedert:
- Zentrales Luftkommando in Prayagraj,
- Südliches Luftkommando in Thiruvananthapuram,
- Östliches Luftkommando in Shillong,
- Süd-Westliches Luftkommando in Gandhinagar und
- Westliches Luftkommando in Neu-Delhi.
Des Weiteren gibt es ein Ausbildungskommando in Bengaluru und ein Instandsetzungskommando in Nagpur. Derzeitiger Befehlshaber der Luftwaffe ist Pradeep Vasant Naik.
Indiens militärische Forschungs- und Entwicklungseinrichtung (DRDO) hat mit der Projektierung eines aussichtsreichen Jagdflugzeuges der fünften Generation AMCA (Advanced Medium Combat Aircraft) begonnen. Wie der Generaldirektor der Luft- und Raumfahrtsparte von DRDO mitteilte, soll das neue Kampfflugzeug 2018 fertig sein. Die 20 Tonnen schwere Maschine hat zwei Triebwerke und ist durch die Tarnkappentechnologie nur schwer zu orten.
Nach dem Erfolg des BrahMos-Projekts vereinbarten Russland und Indien im Frühjahr 2007 das FGFA-Programm. Fifth Generation Fighter Aircraft ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem russischen Luftfahrtkonsortium OAK und der indischen Hindustan Aeronautics (HAL) zur Entwicklung eines Jagdflugzeugs der Fünften Generation. Zusammen mit 126 mittleren Mehrzweck-Kampfflugzeugen, die Indien im Rahmen eines 10,4 Milliarden US-Dollar teuren Projektes zu beschaffen plant, 270 Maschinen des Typs Suchoi-30MKI, die für etwa 12 Milliarden US-Dollar von Russland geliefert werden, einer Kampfwertsteigerung der vorhandenen Su-30 MKI für weitere 2 Milliarden US-Dollar und 120 Stück des indischen Light Combat Aircraft (LCA-Tejas) für 3,6 Milliarden US-Dollar sollen die etwa 250 FGFA-Maschinen für die absehbare Zukunft die Hauptstütze der indischen Luftstreitkräfte bilden. Unabhängig davon sollen Kampfwertsteigerungsmaßnahmen für 50 ältere Mirage 2000 und 61 MiG-29 SMT im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar deren Einsatzfähigkeit bis in das Jahr 2025 sowie für weitere 125 MiG-21 bis 2017 sicherstellen. Damit soll innerhalb der nächsten zehn Jahre die geforderte Kampfstärke der indischen Luftwaffe von 44 Staffeln mit mehr als 792 Flugzeugen (18 Flugzeuge je Staffel) erreicht werden und der Neuaufbau der Luftwaffe zu einem Selbstkostenpreis von etwa 55 bis 65 Milliarden US-Dollar vollzogen sein.
Ausrüstung der Luftstreitkräfte
(Stand Ende 2020)[7]
- Kampfflugzeuge
- 242 SU-30MKI (8 weitere geplant), Mehrzweckkampfflugzeuge[16]
- 45 Mirage 2000H/I-Mehrzweckkampfflugzeuge, die Flugzeuge werden derzeit auf den Mirage-2000-5-MK2-Standard aufgerüstet.
- 65 Mikojan-Gurewitsch MiG-29 (Baaz), Abfangjäger, werden alle derzeit von der MiG-29UPG aufgerüstet.
- 132 Mikojan-Gurewitsch MiG-21, Abfangjäger
- 130 Jaguar SEPECAT Jaguar M/S (Shamsher), Jagdbomber
- 17 HAL Tejas (98 bestellt), leichte Kampfflugzeuge
- 5 RafaleDH/EH (29 bestellt)
- 0 Su-57 (144 geplant)
- Aufklärungsflugzeuge
- 2 IAI 1125 Astra, leichtes Aufklärungsflugzeug
- 2 EmbraerEMB-145 AEW, Frühwarnflugzeug
- 3 Gulfstream III AEW, Frühwarnflugzeug
- 3 Berijew A-50/Iljuschin Il-76AEW, Frühwarnflugzeug (2 weitere bestellt)
- 2 Global 5000, Elektronische Aufklärung
- 1 Boeing 707, Aufklärungsflugzeug
- 2 Boeing 737, Aufklärungsflugzeug
- Tank- und Transportflugzeuge
- 6 Iljuschin Il-78MKI, Tankflugzeug
- 57 Avro 748M (Subroto), leichtes Transportflugzeug
- 104 Antonow An-32 (Sutleij), leichtes Transportflugzeug
- 12 Lockheed Martin C-130J Hercules, taktisches Transportflugzeug
- 11 Boeing C-17A Globemaster III, strategisches Transportflugzeug
- 17 Iljuschin Il-76MD (Gajaraj), strategisches Transportflugzeug
- 50 Dornier 228, Verbindungsflugzeuge (4 bestellt)
- 0 CASA C-295 (56 geplant)
- Kampf- und Transporthubschrauber
- 22 AH-64E Apache, Kampfhubschrauber
- 15 CH-47F Chinook, Transporthubschrauber
- 15 Mil Mi-24/25/35, Kampfhubschrauber
- 0 Kamow Ka-226, Mehrzweckhubschrauber (65 geplant)
- 0 HAL Light Combat Helicopter, Kampfhubschrauber (65 bestellt)
- 99 HAL Dhruv, leichter Mehrzweckhubschrauber (12 weitere bestellt)
- 223 Mil Mi-17 (Pratap), mittelschwerer Transporthubschrauber (48 weitere bestellt)
- 17 Aérospatiale SA315, leichter Mehrzweckhubschrauber
- 77 Aérospatiale SA316/319, leichter Mehrzweckhubschrauber
- Trainingsflugzeuge
- 12 Dassault Mirage 2000TH/TI, Kampftrainer
- 30 SEPECAT Jaguar T (Shamsher), Kampftrainer
- 104 BAE Hawk Mk.132, Fortgeschrittenen-Trainer
- 78 HAL HJT-16 Kiran, Basistrainer
- 75 Pilatus PC-7 MkII
- 0 HAL Tejas (8 bestellt)
- 0 HAL HTT-40 (70 geplant)
- Aufklärungsdrohnen
Literatur
- Steven I. Wilkinson: Army and Nation: The Military and Indian Democracy Since Independence. Harvard University Press, Cambridge 2015, ISBN 978-0-674-72880-6.
Weitere Kräfte
- Küstenschutz – Indian Coast Guard
- paramilitärische Kräfte
- Armed Forces Medical Services (AFMS):
- Army Medical Corps (AMC)
- Army Dental Corps (ADC)
- Military Nursing Service (MNS)
Weblinks
Einzelnachweise
- Ranking der 15 Länder mit den weltweit höchsten Militärausgaben im Jahr 2019. In: Verwaltung & Verteidigung, 27. April 2020. Auf de.Statista.com, abgerufen am 3. September 2020.
- CIA World Factbook - Länder - Indien - Militär und Sicherheit. Abgerufen am 4. Februar 2021.
- GLOBALER MILITARISIERUNGSINDEX 2018. Max M. Mutschler, Marius Bales \ BICC, abgerufen am 10. Februar 2019.
- Countries Ranked by Military Strength (2018) Globalfirepower, abgerufen am 10. Februar 2019.
- Militärausgaben nach Ländern weltweit 2019. Abgerufen am 4. Februar 2021.
- Sudha Ramachandran: India's quiet sea power. In: Asia Times, 2. August 2007 (englisch).
- World Air Forces 2021. flightglobal.com, abgerufen am 6. April 2021.
- Meldung von RIA-Novosti, 19. November 2013
- India Floats out Its First Indigenous Aircraft Carrier „INS Vikrant“ From Cochin. (Memento vom 13. Februar 2015 im Internet Archive) Meldung bei defencenow.com.
- siehe Vikrant (Schiff, 2013)
- Rajat Pandit: India plans to buy 6 new subs, says Navy chief. In: The Times of India, 2. Dezember 2007 (englisch).
- Indian-built Arihant nuclear submarine activated In: BBC: 10. August 2013
- Tote nach Explosion auf indischem U-Boot. In: Die Zeit, 14. August 2013.
- IAF operationalises second LCA squadron, inducts first LCA Tejas in FOC standard (27. Mai 2020)
- India clears purchase of additional P-8I maritime aircraft for navy, naval-technology, 29. November 2019
- India completes production of Su-30MKI fighters(airrecognition.com) Abgerufen am 20. Juni 2020
- India tops list of drone-importing nations. Business Standard, 4. Mai 2015, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
- Arie Egozi: Indian air force orders Harop loitering munitions. flightglobal.com, 10. April 2010, abgerufen am 5. April 2021 (englisch).
- Hindustan Aeronautics Limited delivers 'Lakshya-1' aircraft to Bharat Dynamics Limited. In: Web Archive. The Indian Express, 27. Juli 2013, abgerufen am 5. April 2021 (englisch).