HAL Light Combat Helicopter
Der Light Combat Helicopter (LCH) (dt. Leichter Kampfhubschrauber) ist eine Entwicklung der indischen staatlichen Hindustan Aeronautics (HAL).
HAL Light Combat Helicopter | |
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LCH-Prototyp auf der Aero India 2011 | |
Typ: | Leichter Kampfhubschrauber |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Hindustan Aeronautics Limited |
Erstflug: | 29. März 2010 |
Indienststellung: | In der Flugerprobung |
Produktionszeit: | Seit August 2017 in Serienproduktion |
Stückzahl: | 2 |
Geschichte
Erste Ideen zur Entwicklung eines eigenen und auch hochgebirgsfähigen Kampfhubschraubers für Indien gehen bereits auf das Jahr 1989 zurück. Erste praktische Versuche fanden dazu aber erst 1998 unter dem Namen LAH (Light Attack Helicopter) mit einem mit zwei 12,7-mm-Maschinengewehren und 70-mm-Raketen ausgerüsteten Cheetah statt. Dem folgte 2001 ein weiterer Entwurf unter gleichem Namen der aus dem HAL Dhruv entwickelt werden sollte. Da dessen Triebwerke zu schwach für den Entwurf waren, musste die Leermasse durch Entfall der beweglichen Kanone und verstärkten Einsatz nichtmetallischer Werkstoffe reduziert werden. Im Februar 2003 wurde der Entwurf in LCH umbenannt, da nun geplant war auch andere Luftfahrzeuge zu bekämpfen. Neben konstruktiven Änderungen wie dem Cockpitaufbau sollte nun auch wieder eine bewegliche 20-mm-Kanone eingebaut werden. Der Erstflug sollte schon 2005 stattfinden, was sich als zu ehrgeizig erwies. Der erst 2010 fertiggestellte erste Prototyp wird noch als TD-1 (Technology Demonstrator) bezeichnet, da dessen Leermasse mit 3100 kg noch deutlich über der geplanten Maximum von 2550 kg liegt. Die folgenden zwei Prototypen sollen näher an den geplanten Werten liegen.[1] Der erste Prototyp TD-1 hob am 4. Februar 2010 erstmals im Schwebeflug ab und startete am 29. März 2010[2] in Bangalore mit Oberst Unni Pillai und Hari Nair an Bord zu seinem erfolgreichen 20 Minuten dauernden Erstflug. HAL nennt als Datum für den zehnminütigen Erstflug allerdings den 23. Mai 2010.[1]
Die Freigabe für die Serienproduktion erfolgte im November 2016. Ende August 2017 begann man mit der Fertigung einer Vorserie von 15 Hubschraubern.[3]
Ausrüstung
Zur Ausrüstung gehören ein auf den Helm projiziertes Zielmarkierungs- und Sichtsystem für die Besatzung, elektronische Kampfführung und eine moderne Bewaffnung inklusive eines unter der Hubschraubernase platzierten Bordmaschinengewehrs. Der LCH soll einige Elemente von Tarneigenschaften besitzen und ein unfallsicheres Fahrgestell haben.[2]
Bewaffnung
- Kanone: 1 × 20 mm M621 Nexter THL-20
- Waffenstationen: 4 (2 unter jedem Stummelflügel) und Vorrichtungen um folgende Kombinationen mitzuführen:
- Raketen: 4 × 70 mm Forges de Zeebrugge 12-Rohr Raketenwerfer FZ231[4]
- Luftlenkkörper: 4 × 2-fach MBDA Mistral Luft-Luft-Lenkflugkörper[4] und 2 × 4-fach Helina[4]
Technische Daten
Die technische Komponenten des Kampfhubschraubers der 5,5-Tonnen-Klasse basieren auf dem HAL Dhruv. Er besteht aus leichtem Kompositmaterial und kann bis in große Höhen auf 6000 Meter steigen. Die Shakti genannte Gasturbine wird in Partnerschaft mit dem französischen Hersteller Turbomeca produziert. HAL beabsichtigt, 150 bis 175 LCHs an die indischen Streitkräfte zu verkaufen.[2]
Die Besatzung besteht aus einem Piloten und einem Bordschützen, die in der schlanken Struktur hintereinander sitzen.
Weblinks
Einzelnachweise
- FliegerRevue Januar 2011, S. 28–30, Indiens Kampfhubschrauber verspäten sich
- Presseartikel im Internet bei Indiatimes (Memento des Originals vom 2. April 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- HAL beginnt Serienfertigung des LCH. FlugRevue.de, 28. August 2017, abgerufen am 2. September 2017.
- James Hardy, Rahul Bedi: Aero India 2015: Third LCH prototype breaks cover with new paintjob. In: Jane's Defence Weekly, 23. Februar 2015. Abgerufen am 5. Dezember 2017.