Nordische Skiweltmeisterschaften 1958

Die 22. Nordischen Skiweltmeisterschaften fanden i​n der Zeit v​om 4. b​is 9. März 1958 i​n der finnischen Stadt Lahti statt, z​um dritten Mal n​ach 1926 u​nd 1938. Laut Angaben d​er FIS w​urde mit insgesamt 200.000 Zusehern e​in neuer Besucherrekord registriert.[1]

Nordische Skiweltmeisterschaften 1958
Sieger
Skilanglauf 15 km Männer Finnland Veikko Hakulinen
Skilanglauf 30 km Männer Finnland Kalevi Hämäläinen
Skilanglauf 50 km Schweden Sixten Jernberg
4 × 10-km-Langlaufstaffel Schweden Schweden
Skilanglauf 10 km Frauen Sowjetunion 1955 Alewtina Koltschina
3 × 5-km-Langlaufstaffel Sowjetunion 1955 Sowjetunion
Skispringen Normalschanze Finnland Juhani Kärkinen
Nordische Kombination Finnland Paavo Korhonen
Wettbewerbe
Austragungsorte Finnland Lahti
Einzelwettbewerbe 5 (Männer) / 1 (Frauen)
Teamwettbewerbe 1 (Männer) / 1 (Frauen)
Cortina d'Ampezzo 1956 Squaw Valley 1960

Zuschlag an Lahti

Die Nominierung v​on Lahti erfolgte a​m 2. Juni 1955 i​m Rahmen d​es 20. FIS-Kongresses i​n Montreux. Gegenkandidaten w​aren Banff i​n Kanada u​nd Squaw Valley i​m US-Bundesstaat Kalifornien.[2][3]

Eröffnung und erste organisatorische Angelegenheiten

Staatspräsident Kekkonen eröffnet die Weltmeisterschaften

Um 19 Uhr Ortszeit (= 18 Uhr MEZ) des 1. März (Samstag) paradierten fast 800 Konkurrenten aus 19 Ländern im großen Skistadion vor dem finnischen Staatspräsidenten Urho Kekkonen und rund 60.000 Zuschauern.
Argentinien fehlte, weil dessen einziger Sportler nicht rechtzeitig eingetroffen war, so dass lediglich die weiße Flagge mit den blauen Längsstreifen durch einen Pfadfinder hereingetragen wurde. Präsident Kokkonen führte in seiner Ansprache aus, dass in den nordischen Ländern der Skilauf ein Teil des täglichen Lebens sei und einen sehr hohen Rang unter den Sportarten hat. Finnland, das gerade das goldene Jubiläum seines Skiverbandes feiert, sei sehr glücklich, dass ihm die Ehre zuteilwurde, diese Weltmeisterschaften zu organisieren. Danach ertönte eine Fanfare, die Scheinwerfer richteten sich auf den Hauptflaggenmast, an dem Finnlands weiße Fahne mit dem blauen Kreis aufgezogen wurde. Einen weiteren Willkommensgruß entbot FIS-Präsident Marc Hodler.
Nach der Eröffnungsfeier fand ein Schauspringen auf der das Stadion überschattenden Salpausselkä-Schanze statt.

Einzug in die Quartiere, Auslosungen

Schon vor der Eröffnung hatte es die Auslosung des 15-km-Langlaufes der Männer und 10-km-Laufs der Frauen gegeben. Bereits am Morgen des 1. März hatten alle Teams mit Ausnahme von Finnland und der UdSSR im großen Gewerbeschulhaus von Lahti Quartier bezogen.
Zuvor waren praktisch alle Mannschaften im Trainingsquartier Pajulahti, 20 km von Lahti entfernt, gewesen; die UdSSR-Mannschaft hatte sich geweigert, auch ins Hauptquartier zu ziehen und blieb in Pajulahti. Die Finnen hatten in Lahti separate Quartiere.[4]

Programmänderungen

Der 30-km-Langlauf w​urde schon a​m 2. März, d​ie nordische Kombination a​m 2./3. März ausgetragen.

Randnotizen

  • Es waren pro Nation wieder mehr als vier Starter/innen erlaubt, und zwar diesmal sechs (vor vier Jahren waren es sogar acht gewesen); diese Regelung brachte es mit sich, dass vor allem bei den Herrenlanglaufbewerben der Hauptanteil der ersten 24 Klassierten für die Starter aus Skandinavien und der Sowjetunion «reserviert» war.
  • Mit nur je einer Silber- und Bronzemedaille gab es für Norwegen eine für seine Ansprüche sehr bescheidene Ausbeute, wobei in mehreren Wettbewerben nicht einmal die Top Ten erreicht wurden.
  • Die Schweizer Skispringer hatten eine zwischenfallsreiche Anreise hinter sich. Schon am Freitag-Nachmittag, 28. Februar, mussten sie in Zürich-Kloten lange auf den Abflug der Maschine warten, landeten somit erst nach Mitternacht in Stockholm. Am 1. März erfolgte der Überflug nach Helsinki, von wo die Reisegruppe per Autobus am Abend in Lahti eintraf. Aber es waren einige Koffer und sämtliche Sprungski verloren gegangen. Dieses Gepäck kam aber dann doch noch zum Vorschein.[5][6]
  • Dem Großteil der Langläufer schmeckte zum Frühstück die finnische Kost mit Milch und Hafergrütze. Nur die Schweizer verlangten immer wieder nach grünem Salat und stopften Unmengen von Fruchtsalat in sich hinein. Der Speisezettel der Sowjet- und auch der ČSR-Läufer wies immer wieder Hühnerspeisen auf.[7]
  • Am 4. März fand abseits vom Weltmeisterschaftstrubel auch eine «Neben-Weltmeisterschaft», ein 5-km-Lauf für Sportjournalisten, Photoreporter, Wochenschau- und Kameraleute statt. In den Klassen bis 35 (Senioren I) und bis 45 Jahre (Senioren II) gab es finnische Siege, wobei Peter Wiede von der «Süddeutschen Zeitung» bei den Senioren I Vierter wurde; Paul Piguet von der «Tribune de Lausanne» rettete aber bei der Klasse über 45 Jahren mit seinem Sieg vor vier Skandinaviern die Ehre der Mitteleuropäer. Es nahmen 43 Vertreter des Nachrichtenwesens an diesen «Championnats», darunter 20 Ausländer (also Nicht-Skandinavier), teil.[8]

Schlussfeier

Am Sonntagabend, 9. März, g​ab es e​ine kurze Feier i​n Anwesenheit d​es Staatspräsidenten Kekkonen, d​er selbst n​och aktiver Skilangläufer war. FIS-Präsident Marc Hodler führte aus, d​ass Finnland n​icht nur v​ier Weltmeistertitel gewonnen habe, sondern a​uch die Achtung u​nd Zustimmung d​er teilnehmenden Länder u​nd der ausländischen Gäste für d​ie tadellose Organisation u​nd die großen Zuschauermassen. Der finnische Skiverbands-Präsident Akseli Kaskala sagte, d​ass das finnische Volk glücklich über d​ie Leistungen d​er Seinen sei, a​ber auch große Achtung für d​ie Errungenschaften d​er Skisportler d​es Auslandes hege. Danach w​urde die Weltmeisterschaftsfanfare gespielt u​nd unter d​eren Klängen wurden d​ie Fahnen d​er teilnehmenden Länder eingezogen.[9]

Langlauf Männer

15 km

Platz Sportler Zeit [min]
1 Finnland Veikko Hakulinen 48:58,3
2 Sowjetunion 1955 Pawel Koltschin 49:11,8
3 Sowjetunion 1955 Anatoli Scheljuchin 49:29,4
4 Schweden Sixten Jernberg 49:39,6
5 Norwegen Håkon Brusveen 49:50,3
6 Sowjetunion 1955 Fjodor Terentjew 49:53,7
7 Finnland Arvo Viitanen 49:53,8
8 Schweden Per-Erik Larsson 49:58,5
9 Sowjetunion 1955 Nikolai Anikin 50:05,1
10 Finnland Kalevi Hämäläinen 50:15,1
16 Frankreich Jean Mermet 50:22,8
19 Italien Giuseppe Steiner 51:29,5
20 Italien Marcello de Dorigo 51:37,2
23 Deutschland Demokratische Republik 1949 Kuno Werner 51:58,1
28 Schweiz Fritz Kocher 52:28,0
31 Polen Tadeusz Kwapień 52:49,9
33 Schweiz Alphonse Baume 52:54,7
34 Frankreich Benoît Carrara 53:06,0
35 Italien Giulio Deflorian 53:12,2
36 Japan Takashi Matsuhashi 52:22,3
38 Schweiz Marcel Huguenin 53:35,9
39 Deutschland Demokratische Republik 1949 Adolf Jankowski 53:42,0
40 Schweiz Lorenz Possa 53:47,8
41 Deutschland Demokratische Republik 1949 Werner Moring 53:49,6
43 Deutschland BR Wilhelm Schmidt 54:00,4
44 Tschechoslowakei Ilja Matouš 54:00,6
45 Italien Ottavio Compagnoni 54:02,1
46 Deutschland BR Helmut Hagg 54:05,2
47 Deutschland BR Oskar Burgbacher 54:08,3
48 Deutschland Demokratische Republik 1949 Rudolf Dannhauer 54:11,1
52 Schweiz Michel Rey 54:21,7
53 Vereinigte Staaten Mack Miller 54:22,7
55 Deutschland Demokratische Republik 1949 Enno Röder 54:23,1
56 Deutschland BR Rudi Kopp 54:25,8
62 Schweiz Werner Zwingli 55:33,7
63 Kanada Elmer Ypyä 55:39,0
64 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Zdravko Hlebanja 55:48,6
67 (letzter) Chile Jorge Gonzales Carrasca 70:14,3

Datum: 4. März 1958[10]

Weltmeister 1956: Norwegen Hallgeir Brenden

Bei der Auslosung hatte Hakulinen (als einer der letzten Starter) die Nr. 66 gezogen und somit Koltschin unmittelbar vor sich. Brenden hatte die 47, Jernberg die 55; die 1 hatte der Italiener Antonio Schelenatti (Endrang 42; 53:52,5) vor dem Schweizer Alphonse Baume. Die Nummern der übrigen Schweizer: 21 Marcel Huguenin, 25 Werner Zwingli, 35 Fritz Kocher, 46 Michel Rey, 59 Lorenz Possa.
Es wurde um 15 Uhr Ortszeit gestartet. Die äußeren Bedingungen waren ungünstig mit 12 ° unter Null und scharfem Wind, bei dem die Läufer jeden Atemzug spürten. Positiv war, dass es keine Wachsprobleme gab. Die Loipe war anfangs vereist, bis zu Kilometer 5,5 wellig, danach ging es steil hinunter und einen Kilometer später gab es die schon bei den 30 km mit ihren 60 Metern aufgefallene «Tiritismaa-Steigung», worauf es erneut steil abwärts ging. Dieses Teilstück brachte manchem Teilnehmer einen erheblichen Zeitverlust. Vom achten Kilometer an bis ins Ziel sank die Loipe in welligem Gelände nach und nach von 120 auf 100 m Seehöhe.
Hakulinen war für den «Sprint» wegen seiner 33 Jahre als «zu alt» taxiert worden, eher hatte man ihm einen Sieg über 50 km zugetraut, nachdem er Gold auf seiner Spezialstrecke, den 30 km, verpasst hatte. Mit diesem Sieg wurde ihm auch ein Platz unter den «Superchampions der Skigeschichte» zuteil, denn seine Medaillenzahl bei Olympia und Weltmeisterschaften lautete fünf Gold und vier Silber. Hakulinen gewann in der «Tiritismaa» das Rennen. Der schnellste Läufer vorm Start weg war zwar Koltschin, aber der nur 30 Sekunden nach ihm gestartete Sieger behielt ihn immer in Sichtweite, was zum Erfolg mithalf. Nach 5 km führte Koltschin (15:10) vor Scheljuchin (15:13) und Hakulinen (15:15), nach 8 km bereits Hakulinen (27:00) vor Koltschin (27:05) und Jernberg (27:17). Scheljuchin (ein besserer Sprinter als Kletterer) konnte in der Endphase Jernberg ausstechen, aber Hakulinen verringerte den Abstand auf Koltschin Meter um Meter und schon vom Ziel aus konnte man sehen, dass er letztlich nur 50 m hinter dem sowjetischen Konkurrenten lag. Hakulinen sagte hinterher, dass er Glück hatte, die Startnummer direkt hinter Koltschin gehabt zu haben.
Mannschaftlich waren diesmal allerdings die sowjetischen Läufer die Besten, die als einziges Land vier Sportler unter die ersten Zehn brachten, aber Finnland konnte seine kompletten sechs Starter unter die ersten 15 bringen. Demgegenüber waren die Norweger die Geschlagenen, denn nach Brusveen klaffte bis Rang 21 (Harald Grønningen, 51:38,6) eine Lücke. Olympiasieger Brenden kam auf Rang 22 (51:56,8) – anderseits konnten sich ein Franzose (Rang 16 von Jean Mermet bedeutete, bester nichtskandinavischer und nichtsowjetischer Läufer zu sein) und zwei Italiener unter den «Top 20» platzieren. Auch die Schweden schnitten schlechter als erwartet ab.
Bei den Schweizern trat Baume als erster in Erscheinung, er hatte schon nach 5 km Schelenatti überholt. Es war auch wieder ein Duell zwischen ihm und dem Zürcher Altmeister Kocher, doch im Gegensatz zu den 30 km war diesmal Kocher mit Rang 29 der Bessere. Erfreulich war auch, dass alle sechs ins Ziel kamen, es keinen Skibruch wie zwei Tage zuvor gegeben hatte. Die Ränge der Schweizer erregten kein Aufsehen, blieben aber nicht unter den Erwartungen.[11]

30 km

Platz Sportler Zeit [h]
1 Finnland Kalevi Hämäläinen 1:40:03,0
2 Sowjetunion 1955 Pawel Koltschin 1:40:15,2
3 Schweden Sixten Jernberg 1:40:44,4
4 Finnland Arvo Viitanen 1:41:28,1
5 Finnland Arto Tiainen 1:41:45,0
6 Finnland Veikko Hakulinen 1:41:48,8
7 Finnland Auvo Simonen 1:42:11,1
8 Finnland Veikko Räsänen 1:42:24,4
10 Sowjetunion 1955 Anatoli Scheljuchin 1:42:50,7
12 Sowjetunion 1955 Fjodor Terentjew 1:43:43,8
13 Sowjetunion 1955 Wladimir Kusin 1:43:54,8
15 Norwegen Per Olsen 1:44:20,0
19 Norwegen Hallgeir Brenden 1:45:46,0
21 Norwegen Martin Stokken 1:46:21,2
23 Frankreich Jean Mermet 1:48:00,0
24 Tschechoslowakei Antonin Teplý 1:48:29,0
25 Italien Giuseppe Steiner 1:49:03,9
27 Tschechoslowakei Jaroslav Cardal 1:49:11,8
28 Schweiz Alphonse Baume 1:49:55,4
29 Schweiz Fritz Kocher 1:49:59,0
30 Italien Franco Vuerich 1:50:21,
32 Deutschland BR Wilhelm Schmidt 1:50:33,0
33 Deutschland BR Siegfried Weiß 1:50:43,1
34 Italien Federico de Florian 1:50:50,5
35 Polen Ryzsard Furtak 1:51:04,4
36 Italien Antonio Schenatti 1:51:13,7
37 Kanada Arvo Aeyrentoe 1:51:17,9
39 Italien Innosenzo Chatrian 1:51:38,0
41 Japan Takashi Matsuhashi 1:52:15,7
42 Deutschland BR Hermann Möchel 1:52:24,9
43 Frankreich Benoît Carrara 1:52:27,2
44 Schweiz Jean Jordan 1:52:56,5
45 Deutschland BR Helmut Hagg 1:53:01,0
47 Deutschland BR Toni Haug 1:53:10,3
48 Italien Cammillo Zanolli 1:53:10,4
49 Deutschland BR Rudi Kopp 1:53:17,3
50 Schweiz Marcel Huguenin 1:53:27,2
51 Vereinigte Staaten Tauno Puikkinen 1:53:45,7
55 Deutschland Demokratische Republik 1949 Adolf Jankowski 1:57:21,7
45 Deutschland BR Helmut Hagg 1:53:01,0
56 (letzter) Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Zrdravko Hlebanja 2:03:29,4

Datum: 2. März 1958[12]

Weltmeister 1956: Finnland Veikko Hakulinen

Start 9 Uhr; −6 °C, Sonne; bis auf zeitweise Windstöße ideales Wetter
Die ziemlich schwere Loipe begünstigte weder den Kletterer noch den Sprinter; sie bestand aus zwei Schleifen von 20 km und 10 km. Nach einem Flachstück von 8 km kam bis zum 13. Kilometer die schwerste Partie des gesamten Rennens. Die Loipe senkte sich zum tiefsten Punkt auf 120 m Seehöhe bei km 9,5 und stieg rasch zum höchsten Punkt auf 180 m beim zwölften Kilometer. Der Rest der ersten Schleife und die gesamte zweite Schleife war wellig und ziemlich stark coupiert, doch wurden keine so plötzlichen Anstrengungen wie zuvor verlangt.
62 gestartet, 56 klassiert; ausgeschieden u. a. Werner Zwingli und Erwino Hari (beide SUI)
ca. 50.000 Zuschauer
Die Siegerehrung zu diesem Rennen wurde durch FIS-Präsident Marc Hodler eine halbe Stunde vor dem Start zum 15-km-Lauf der Nordischen Kombination vorgenommen.

Zwischenzeiten nach 20 km: 1. Hämäläinen 1:06:31; 2. Koltschin 1:06:54; 3. Jernberg 1:07:11. – Koltschin konnte bis Kilometer 25 sechs Sekunden gutmachen, aber Tiainen lief hier am schnellsten, übersprang gleich fünf Ränge (von 11 auf 6) und stellte damit die Schlussordnung mit sechs Finnen unter den ersten Acht her.
Der Sieg des 26-jährigen Holzfällers Hämäläinen war eine Überraschung, weil im Training Tiainen sowie Olympiasieger Hakulinen als stärkste Finnen gegolten hatten. Was aber Hämäläinens Sieg geradezu sensationell machte, war seine Startnummer 9, denn seine ganz gefährlichen Konkurrenten kamen erst, er wusste wenig von ihren Zwischenzeiten, während diesen die seinen bekannt waren und alle sich danach richten konnten. Hämäläinen sagte hinterher, es sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als ständig zu forcieren und er habe nur hoffen können, es der Konkurrenz unmöglich zu machen, sein Tempo zu halten. Am meisten Sorgen habe ihm Koltschin bereitet, von dem er wusste, dass dieser wenig Rückstand hatte. Das Resultat war für die UdSSR (alle sechs unter den besten Vierzehn), auch für Schweden mit wenigstens Jernberg unter den besten Zehn noch erträglich, während Norwegen eine schwere Niederlage mit Rang 15 als Bestem erlitt.
Bester Mitteleuropäer wurde der Franzose Mermet auf Rang 23.
Die Schweizer hatten großes Pech, schnitten dennoch gut ab. Bei zwei von ihnen, Werner Zwingli und Erwino Hari, brachen die Ski und sie mussten das Rennen vor dem achten Kilometer aufgeben.[13]

50 km

Platz Sportler Zeit [h]
1 Schweden Sixten Jernberg 2:56:21,9
2 Finnland Veikko Hakulinen 2:57:39,7
3 Finnland Arvo Viitanen 2:58:49,5
4 Finnland Arto Tiainen 2:59:39,2
5 Finnland Eero Kolehmainen 3:01:39,5
6 Sowjetunion 1955 Pawel Koltschin 3:01:53,4
7 Finnland Kalevi Hämäläinen 3:02:49,4
8 Sowjetunion 1955 Anatoli Scheljuchin 3:03:21,1
9 Schweden Per-Erik Larsson 3:04:22,7
10 Sowjetunion 1955 Fjodor Terentjew 3:04:51,3
18 Italien Giuseppe Steiner 3:10:22,8
19 Italien Federico De Florian 3:11:34,8
20 Norwegen Reidar Andreassen 3:11:45,7
22 Deutschland BR Helmut Hagg 3:13:02,0
23 Tschechoslowakei Jaroslav Cardal 3:13:06,2
24 Polen Ryszard Furtak 3:13:40,9
25 Schweiz Michel Rey 3:14:17,2
26 Kanada Arvo Ayeranto 3:14:49,2
28 Vereinigte Staaten Mack Miller 3:15:17,8
32 Schweiz Alphonse Baume 3:20:32,3
33 Deutschland Demokratische Republik 1949 Werner Mohring 3:20:51,4
34 Schweiz Jean Jordan 3:23:32,4
35 Deutschland Demokratische Republik 1949 Kuno Werner 3:23:59,8
37 (Letzter) Japan Takashi Matsuhashi 3:29:10,2

Datum: 8. März 1958[14]

Weltmeister 1956: Schweden Sixten Jernberg

Vor 40.000 Zuschauern bei Temperaturen von −12 bis −10 °C und dem diesmal fehlenden scharfen Wind gingen in Abständen von 30 Sekunden die 47 Läufer auf die Reise. Acht Meldungen, die Franzosen Jean Mermet und René Mandrillon, der Pole Tadeusz Kwapień, Adolf Jankowski und Rudolf Dannhauer (GDR), Hermann Möchel (FRG), Camillo Zanolli (ITA) und Leo Massa (USA), wurden zurückgezogen.
Die Loipe bestand aus einer zweimal zurückzulegenden 20-km-Schleife, auf der die Hauptschwierigkeiten lagen, und einer relativ leichten 10-km-Schleife als Schluss. Es begann mit einem Steilstück vom Stadion bis zum ersten Kilometer. Einer Abfahrt folgte eine weitere Steigung bis zu Kilometer 3 und einer erneuten Abfahrt. Der erste große Brocken war der Munakukkula-Hügel bei Messilä, wo die Loipe bei 8,4 km ihren höchsten Punkt auf 200 m Seehöhe erreichte und sich steil bis zum tiefsten Punkt auf 90 m Seehöhe bei 9,3 km senkte. Auf den Kilometern 15 und 16 musste dieser Hügel nochmals genommen werden und anschließend ging es leicht bergab ins Stadion.

Mit Jernberg gelang es endlich einem Athleten, seinen Titel zu verteidigen, wobei er doch mit über einer Minute Vorsprung deutlich siegte. Als Mannschaft dominierten erneut die Finnen klar. Nur Auvo Simonen, der die ersten 30 km über seine Verhältnisse gelaufen war, musste nach 44 km aufgeben. Zu den Geschlagenen zählten diesmal die Sowjetläufer, während schon weniger überraschend das neuerliche Versagen der Norweger kam, deren Bester im 20. Rang (hinter zwei Italienern!) war. Sogar der Schweizer Michel Rey hatte die Ehre, einen Norweger hinter sich zu lassen – und drei gaben auf. Jean Mermet, bester Mitteleuropäer über 15 und 30 km, war nicht gestartet, so dass die Italiener, mannschaftlich schon in allen bisherigen Läufen der Männer die besten Mitteleuropäer, diesmal auch im Einzelklassement an der Spitze standen. Die Schweizer konnten infolge der Verletzung Fritz Kocher's nur mit fünf Teilnehmern starten, wovon vor dem 33-km-Kontrollpunkt zwei Aufgaben (Golay, Harri) zu verzeichnen waren.
Das Rennen entwickelte sich zu einem ununterbrochenen Duell zwischen Jernberg und Hakulinen, in dem sonst niemand mitreden konnte. Es war eine Wiederholung der 50 km von Cortina d'Ampezzo 1956. Jernberg begann schneller, ließ nach 10 km etwas nach, eroberte aber auf halbem Weg die Spitze zurück, die er bis ins Ziel hielt. Nach seinen Aussagen fand er die 50 km von Cortina eindeutig schwerer; Lahti habe eine bessere Loipe mit «führigerem Schnee» gehabt und sei in der Anlage nicht schwerer gewesen. Da Hakulinen hinter ihm mit der nächsten Startnummer weggelaufen war, musste er nur verhindern, dass dieser ihm auf dem Leib rückte. Als er um Kilometer 13 und 14 aus der Begeisterung der finnischen Zuschauer, die über die Zwischenzeiten informiert waren, schließen konnte, dass Hakulinen etwas bessere Messungen hatte, war ihm «etwas ungemütlich» geworden, doch habe er dem Finnen keine Gelegenheit gegeben, ihn in seine Nähe kommen zu lassen. Nach 25 km habe er Viitanen eingeholt und ihn bis ins Ziel als Schrittmachter benützt. Am Schluss habe er Reserven gehabt und hätte die Geschwindigkeit der letzten 10 km noch weitere 30 km durchgehalten.
Rennverlauf: Während nach 8 km Jernberg in 28:30 vor Hakulinen (28:35) und Hämäläinen (28:42) führte, lautete der Stand nach 15 km Hakulinen in 1:10:13,2 vor Jernberg (1:10:26,6), Hämäläinen (1:11:06,1). Im Anmarsch zur dritten Passage des Munakukkula-Hügel legte der gewarnte Jernberg einen Zwischenspurt ein und verwandelte auf 8 Kilometern den Rückstand von 13 Sekunden in einen Vorsprung von 27 Sekunden. Koltschin geriet in Schwierigkeiten, Terentjew kam stark auf. Nach 28 Kilometern ergaben die Zeitnahmen für Jernberg 1:39:43, Hakulinen 1:40:10, Hämäläinen 1:41:20, Tiainen 1:41:25, Simonen 1:41:30, Kolehmainen 1:41:57, Viitanen 1:42:11, Terentjew 1:42:27, Koltschin 1:42:27 und Scheljuchin 1:42:41. Der Italiener De Florian lag in 1:46:00 auf Rang 17, der beste Schweizer war Rey in 1:48:33 auf Rang 24. Die beiden Norweger Kvello und P Olsen und auch Burgbacher (FRG) hatten aufgegeben.
Es folgten Schwächeanfälle von Simonen und Terentjew, auch den Schweizern setzten das Schlussstück der dritten Steigung und die Abfahrt zu; Harri und Golay gaben auf, Rey und Jordan verloren Ränge. An der Spitze änderte sich hingegen praktisch nichts. Die vierte Steigung versetzte Simonen den «K.-o.-Punch». Jernberg verdoppelte indessen seinen Vorsprung auf Hakulinen auf mehr als eine Minute, stark waren in dieser Phase Viitanen, der von Rang 5 auf 3 vorstieß, und Koltschin – von 9 auf 7. Die gemessenen Zeiten beim 40. Kilometern lauteten: 1. Jernberg 2:22:12,3; 2. Hakulinen 2:23:19,3; 3. Viitanen 2:24:44,3; 4. Tiainen 2:25:29,6; 5. Hämäläinen 2:25:29,6..
In der ersten Hälfte der letzten Schleife konnte Jernberg seine Marge leicht erhöhen, stärkster Sprinter war Koltschin, der auf Hämäläinen eine Minute gut machte. Bei den Schweizern fiel Jordan mehr und mehr zurück, Giuseppe Steiner avancierte zum besten Mitteleuropäer.

4 × 10 km Staffel

Platz Land Sportler Zeit [h]
1 Schweden Schweden Sixten Jernberg
Lennart Larsson
Sture Grahn
Per-Erik Larsson
2:18:15,0
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Fjodor Terentjew
Nikolai Anikin
Anatoli Scheljuchin
Pawel Koltschin
2:18:44,4
3 Finnland Finnland Kalevi Hämäläinen
Arto Tiainen
Arvo Viitanen
Veikko Hakulinen
2:19:23,2
4 Norwegen Norwegen Hallgeir Brenden
Oddmund Jensen
Martin Stokken
Håkon Brusveen
2:22:46,2
5 Italien Italien Federico De Florian
Ottavio Compagnoni
Marcello De Dorigo
Giuseppe Steiner
2:23:03,9
6 Frankreich Frankreich Victor Arbez
René Mandrillon
Benoît Carrara
Jean Mermet
2:25:46,3
7 Schweiz Schweiz Alphonse Baume
Lorenz Possa
Michel Rey
Fritz Kocher
2:27:23,2
8 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Werner Mohring
Rudolf Dannhauer
Adolf Jankowski
Kuno Werner
2:28:33,9
9 Polen Polen 2;28:42,4
10 Deutschland BR BR Deutschland Toni Haug
Siegfried Weiß
Wilhelm Schmidt
Helmut Hagg
2:30:39,1
11 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:31:16,8
12 Vereinigte Staaten USA 2:34:00,1

Datum: 6. März 1958[15]

Weltmeister 1956: Sowjetunion 1955 Sowjetunion (Fjodor Terentjew, Pawel Koltschin, Nikolai Anikin, Wladimir Kusin)

12 Staffeln, die auf breiter Front gleichzeitig losgelassen wurden; die Loipe war dieselbe wie für den 10-km-Einzellauf der Frauen mit total 50 m Höhendifferenz und dem schwersten Stück auf den ersten 3 km, auf denen gleich der höchste Punkt erreicht werden musste – 10.000 Zuschauer, leichtes Schneetreiben
Sixten Jernberg war der überragende Mann der Konkurrenz, er setzte sich als erster Läufer seines Teams gleich an die Spitze, steigerte sich zu einem fabelhaften Finish und schickte Lennart Larsson mit 18 Sekunden Vorsprung vor Terentjew auf die zweite Teilstrecke. Schweden gab die Führung trotz Vorstoßversuchen der sowjetischen Mannschaft nicht mehr ab. Beinahe hätte Italien eine Überraschung geliefert und Norwegen auf den fünften Platz verwiesen; erst im letzten Teilstück gelang es Norwegen, die Italiener abzuschütteln.[16]
Die besten Laufzeiten, welche allerdings nicht ohne weiteres verglichen werden können, da zunehmender Wind und Schneefall die Bedingungen für die Läufer der dritten und vierten Teilstrecke ungünstiger gestalteten: 1. Jernberg 34:10,8 / 2. P. E. Larsson 34:15,7 / 3. Koltschin 34:24,9 / 4. Terentjew 34:28,7 / … / 10. De Dorigo 34:54,0 (damit besser als der beste Norweger) / 12. Brusveen 35:02,0 / … 23. Kocher 36:34,3 (bester Schweizer)
Auf Grund der Leistungen im 15-km-Einzellauf hätte die Reihenfolge ganz eindeutig Sowjetunion-Finnland-Schweden lauten sollen und man hätte auch eventuell die Finnen im ersten Rang erwartet, da sie mit Ausnahme von Sieger Hakulinen eher unter der erwarteten Form geblieben waren und auf einen Formanstieg in der Staffel bauten. Ein taktischer Schachzug Schwedens war, den stärksten Mann, Jernberg, nicht als Schlussläufer, sondern auf den ersten 10 km einzusetzen. Es war eine aus der Defensive geborene Idee, ein reines Experiment einer Mannschaft, die nichts zu verlieren und alles zu gewinnen hatte. Der nicht nur in Schweden, sondern in der ganzen Welt als Kapazität im Skilauf geltende Sigge Bergmann, der bereits nach dem Mannschaftswettkampf 1956 erklärt hatte, dass der beste Mann mit klarem Kopf die Startstrecke laufen müsse, hatte diese Idee. Die Teamführung hoffte auf die psychologische Wirkung der frühzeitigen schwedischen Führung, und es kam der «Tre-Kronor»-Staffel je eine schwache Leistung bei den Gegnern zu Hilfe: Bei den Finnen startete 30-km-Weltmeister Hämäläinen sehr langsam – auf der vielgenannten Steigung nur mit der achtbesten Zeit und dadurch mehr als eine Minute auf Jernberg und 54,8 sec auf Terentjew. In der sowjetischen Staffel versagte der zweite Mann, Anikin, der es Larsson erlaubte, den Vorsprung von 18 Sekunden zu verdoppeln. Wohl kam Scheljuchin bis zum 30. Kilometer auf 20 Sekunden heran und dann gelang es Koltschin sogar, mit ununterbrochenen Spurten Larsson zu überholen, aber er vermochte ihn nicht abzuschütteln und die frühe Anstrengung ließ ihm keine Reserven für den Endkampf. Obgleich die Finnen beim letzten Wechsel nur noch 46 bzw. 26 Sekunden dahinter lagen, vergrößerte sich der Abstand wieder, weil Schlussmann Hakulinen nicht so gut wie erhofft lief. Brenden war am schnellsten gestartet, fiel aber auf Rang 4 zurück, demhingegen entwickelte sich De Florian erst auf den zweiten 5 km und verbesserte sich von 9 auf 5. Die Italiener kamen nicht unerwartet auch in diesem Rang ins Ziel, wobei De Dorigo mit der drittbesten Zeit in seiner Runde hinter Viitanen und Scheljuchi, sogar auf Gesamtrang 4 vor Norwegen vorstieß, aber Brusveen war für Steiner doch zu stark. Polen wurde in der letzten Runde noch von dem Schweizer Kocher und Werner, DDR, überholt. Allerdings musste auch festgestellt werden, dass hinter dem Medaillentrio eine große Lücke klaffte, da Norwegen in diesem Staffellauf auf das Niveau der besten Mitteleuropäer zurückgefallen war. Andererseits konnte auch derart interpretiert werden, dass die besten Mitteleuropäer nicht mehr so weit von der Spitzenklasse entfernt waren. So lag Italien nur mehr 4:49 hinter Gold, 1956 waren es acht Minuten gewesen. Die Schweizer entsprachen ungefähr den in sie gesetzten Erwartungen.[17]

Langlauf Frauen

10 km

Platz Sportlerin Zeit [min]
1 Sowjetunion 1955 Alewtina Koltschina 44:49,0
2 Sowjetunion 1955 Ljubow Kosyrewa 45:28,2
3 Finnland Siiri Rantanen 46:02,8
4 Sowjetunion 1955 Radja Jeroschina 46:21,8
5 Sowjetunion 1955 Jewdokija Smirnowa 47:01,5
6 Sowjetunion 1955 Maria Gussakowa 47:01,9
7 Finnland Toini Pöysti 47:02,5
8 Sowjetunion 1955 Jewdokija Mekschilo 47:24,9
9 Finnland Eva Hög 47:30,1
10 Schweden Marta Norberg 47:53,7
11 Deutschland Demokratische Republik 1949 Sonnhilde Kallus 47:55,7
12 Polen Józefa Peksa-Konopka 48:05,6
17 Deutschland Demokratische Republik 1949 Christa Göhler 48:57,0
19 Deutschland BR Rita Czech-Blasel 49:20,3
22 Schweden Sonja Edström 49:55,6
23 Norwegen Rakel Wahl 49:57,9
30 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Mara Rekar 53:54,5
31 (letzte) Deutschland Demokratische Republik 1949 Renate Borges 54:16,4

Datum: 5. März 1958[18]

Weltmeisterin 1956: Sowjetunion 1955 Ljubow Kosyrewa

33 Läuferinnen gestartet, 31 im Ziel
Die Auslosung begünstigte die ohnehin favorisierten UdSSR-Damen, von denen Kosyrewa die Nr. 25 und Jeroschina die Nr. 26 erhielten; Rantanen zog die 24. Das Publikumsinteresse war eher mäßig, die Konkurrenz war bei der geringen Starterinnenzahl auch relativ schnell abgewickelt.
Der Bewerb stellte an die Teilnehmerinnen zu große Anforderungen, die Steigungen konnte nur mit größten Anstrengungen genommen werden. Es gab nach einem plötzlichen Temperaturanstieg weichen und pappigen Schnee, das Wachsen der Skier wurde zu einem großen Problem. Die zum Abstreifen der Ski an vielen Punkten der Loipe verteilten Reisigbündel wurden oftmals in Anspruch genommen.[19]
Dass sich die Zuschauerzahl in Grenzen hielt, lag auch daran, dass ein sowjetischer Sieg praktisch sicher war und es in den Spekulationen nur darum ging, welche sowjetische Läuferin die Goldmedaille gewinnen werde. Koltschina konnte die Siegerin aus Falun 1954 und aktuelle Titelverteidigerin Kosyrewa um 20,2 Sekunden schlagen. Wie in Cortina d'Ampezzo fiel Bronze wieder an Skandinavien, und zwar an die Veteranin Rantanen, während Edström – Olympiadritte 1956 – einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und nur auf Rang 22 kam – diese hinter fünf Mitteleuropäerinnen und als letzte der schwedischen Fünfervertretung. Nicht ganz unerwartet erwies sich Sonnhilde Kallus als beste Mitteleuropäerin; sie war schon an den SDS-Rennen in Grindelwald diejene gewesen, die die als schärfste Konkurrentin der Skandinavierinnen und sowjetischen Läuferinnen betrachteten Polinnen und Tschechoslowakinnen geschlagen hatte. Einmal mehr gab es ein völliges Versagen Norwegens, deren beste, Rakel Wahl, Dreiundzwanzigste wurde.
Die schnellsten Starts hatten die spätere Siegerin und Jeroschina mit 1:16, am halben Weg führte zwar Kosyrewa (23:19) vor Koltschina (23:22), doch diese musste ihre errungene Position bald wieder abgeben, ansonsten änderte sich auf den ersten fünf Rängen nichts mehr. Alle 31 im Ziel angekommenen Sportlerinnen waren samt und sonders äußerst erschöpft. Kosyrewa wurde im Ziel ohnmächtig, die nachkommende Rantanen, der es ebenfalls vor den Augen schwamm, wäre fast über sie gefallen.[20]

3 × 5 km Staffel

Platz Land Sportlerin Zeit [h]
1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Radja Jeroschina
Alewtina Koltschina
Ljubow Kosyrewa
0:58:32,4
2 Finnland Finnland Toini Pöysti
Pirkka Korkee
Siiri Rantanen
1:00:14,0
3 Schweden Schweden Märta Norberg
Irma Johansson
Sonja Edström
1:01:58,5
4 Polen Polen Maria Gąsienica Bukowa
Stefania Biegun
Józefa Czerniawska
1:04:27,3
5 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Libuše Patočková
Anna Fialová
Eva Benešová
1:04:18,3
6 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Christa Göhler
Elfriede Spiegelhauer
Sonnhilde Kallus
1:05:41,7
7 Norwegen Norwegen Rakel Wahl
Gina Regland
Ingrid Wigernæs
1:06:28,7

Datum: 7. März 1958[21]

Weltmeisterinnen 1956: FIN (Sirkka Polkunen – Karriere beendet, Mirja Hietamies – Karriere beendet, Siiri Rantanen)

Auf Grund des 10-km-Resultats hatte es im skandinavischen Lager keine Hoffnungen auf einen Erfolg gegeben, und mit 1:41,6 Sekunden Vorsprung war der Sowjetunion, die von Beginn an führte, am Ende tatsächlich ganz deutlich vorn.[22] Auch die weiteren Plätze wurden mit klaren Abständen entschieden. So war Finnland ebenso wenig gefährdet wie Schweden, das schwach begonnen hatte, aber auf der zweiten und dritten Teilstrecke einen soliden Vorsprung auf die Polinnen schaffte. Sonja Edström, die im 10-km-Einzellauf versagt hatte, fand ihre Form wieder und machte den besten Eindruck nach den sowjetischen Läuferinnen und der Finnin Rantanen. Die Zeiten waren in den ersten 5 km die besten, was durch Wind und Schnee beeinflusst war, denn gegen Schluss waren die äußeren Bedingungen nicht mehr so günstig.
Die besten Einzelzeiten: 1. Jeroschina 19:25,6; 2. Koltschina 19:29,9; 3. Kosyrewa 19:36,9; 4. Pöysti 19:52,3; 5. Rantanen 20:09,9; 6. Korkee 20:11,3: 7. Edström 20:14,4
Stand nach 5 km: 1. Sowjetunion 19:25,6; 2. Finnland 19:52,3; 3. ČSR 21:14,9; 4. Schweden 21:19,3
Stand nach 10 km: 1. Sowjetunion 38:55,5; 2. Finnland 40:04,3; 3. Schweden 41:44,1; 4. Polen 42:09,1[23]

Skispringen Männer

Detaillierte Ergebnisse

Normalschanze

Platz Sportler Weiten [m] Punkte
1 Finnland Juhani Kärkinen 74,0 / 66,5 224,5
2 Finnland Ensio Hyytiä 65,0 / 72,5 214,5
3 Deutschland Demokratische Republik 1949 Helmut Recknagel 69,0 / 66,0 213,5
4 Deutschland Demokratische Republik 1949 Harry Glaß 67,5 / 62,5 211,0
5 Norwegen Asbjørn Osnes 68,5 / 64,5 209,5
6 Finnland Antero Immonen 69,5 / 59,5 208,0
7 Schweden Bengt Eriksson 67,0 / 66,5 207,0
8 Deutschland Demokratische Republik 1949 Werner Lesser 65,0 / 64,5 206,0
9 Sowjetunion 1955 Nikolai Kamenski 68,0 / 60,5 204,5
9 Finnland Kalevi Kärkinen 67,5 / 61,0 204,5
9 Sowjetunion 1955 Nikolai Schamow 68,5 / 61,0 204,5
12 Osterreich Otto Leodolter 67,5 / 62,0 204 0
13 Norwegen Arne Hoel 69,0 / 58,0 203,0
14 Osterreich Walter Steinegger 66,5 / 64,0 201,0
16 Vereinigte Staaten James House 67,5 / 62,0 200,5
21 Norwegen Torbjørn Yggeseth 65,0 / 62,0 195,0
22 Polen Władysław Tajner 59,5 / 64,5 194,5
23 Deutschland BR Max Bolkart 67,5 / 56,5 192,5
26 Schweiz Andreas Däscher 59,5 / 60,0 190,0
27 Deutschland BR Georg Thoma 62,5 / 58,5 189,5
28 Kanada Jean Jacques Charland 62,5 / 57,5 189,5
30 Japan Sadao Kikuchi 58,0 / 60,5 188,5
31 Osterreich Walter Habersatter 61,0 / 57,5 187,5
36 Osterreich Willi Egger 59,0 / 61,5 184,0
36 Osterreich Alois Leodolter 59,5 / 56,0 184,0
36 Italien Enzo Perin 58,5 / 60,0 184,0
39 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jože Langus 58,0 / 58,0 183,5
40 Osterreich Peter Müller 56,5 / 58,0 183,0
41 Deutschland BR Helmut Bleier 61,5 / 58,5 182,5
46 Sowjetunion 1955 Koba Zakadse 67,0 / 68,5 179,0
51 Deutschland Demokratische Republik 1949 Hugo Fuchs 58,5 / 50,5 175,0
53 Deutschland Demokratische Republik 1949 Manfred Brunner 66,5 / 64,5 174,0
59 Schweiz Gilbert Meylan 56,5 / 43,5 148,0
61 (letzter) Schweiz Albert Kälin 55,0 / 52,5 135,0

Datum: 9. März 1958[24]

Weltmeister 1956: Finnland Antti Hyvärinen (nach Hüftbruch rekonvaleszent, e​r konnte d​aher auch n​icht die finnischen Ausscheidungsbewerbe bestreiten)

Die Jury war «diplomatisch» mit je einem Richter aus jedem Land der «Großen Fünf» zusammengesetzt, und zwar mit Erkki Hovi (FIN), Erich Recknagel (GDR), Michail Schemezew (URS), Ivar Lindström (SWE) und Sverre Bøsjø (NOR). Sie waltete im Allgemeinen mit ziemlicher Strenge, die Notengebung war besser als bei jener anlässlich der Nordischen Kombination, wo es große Differenzen gegeben hatte, wobei diesmal Sieger Kärkinen im ersten Sprung durchwegs 18,5 P erhielt.
Die äußeren Bedingungen waren gut, Anlauf- und Aufsprungbahn tadellos präpariert und bei −6 °C hatte der Schnee durchwegs gute Konsistenz.
120.000 Zuschauer!

Es gab nationenmäßig dasselbe Resultat wie bei Olympia 1956 mit Gold und Silber für Finnland und Bronze für die DDR. Finnlands Vorherrschaft wurde neuerdings bestätigt, wobei kaum Aussicht besteht, dessen Regiment in absehbarer Zeit streitig zu machen (mit 22 Jahren ist Sieger Kärkinen der Älteste des Quartetts). In der Mannschaftsleistung folgte ebenso die DDR, während Norwegen und Schweden nur je einmal in den «Top Ten» vertreten waren. Die Sowjets enttäuschten – nicht das erste Mal bei diesen Weltmeisterschaften – es gab nur den zweifachen ex-aequo-Rang 9, der nächste sowjetische Springer folgte erst auf Rang 19. Bestes Team der «zweiten Klasse» war erwartungsgemäß Österreich. Man hätte den Österreichern sogar etwas mehr zugetraut, doch wirkten sie samt und sonders etwas nervös und kamen nicht an ihre Trainingsresultate heran. Die positive Überraschung waren die US-Amerikaner mit zwei Plätzen in den ersten Zwanzig (16. und 19. Rang).
Der Schweizer Andreas Däscher war durch seinen bandagierten linken Unterarm nach seinem kürzlichen Handgelenkbruch gehemmt, dennoch überraschte es, dass er weder in den Weiten noch im Stil auch nur eine Chance hatte, unter die ersten 20 zu kommen. Es war aber das Resultat der übrigen drei Schweizer viel bedenklicher, wobei Kälin einen Sturz verzeichnete. Allerdings hatte sich Trainer Fritz Tschannen von Kälin, Perret und Meylan keine großen Taten erwartet, doch sicherlich mehr als diese Deklassierung. In der ganzen Konkurrenz hatte es bei 122 Sprüngen nur fünf unter 50 m gegeben, zwei davon leisteten sich die Schweizer, wobei Meylan mit 43,5 m überhaupt den kürzesten zeigte.
Juhani Kärkinen holte seine Goldmedaille ganz überlegen, sein erster Sprung war ein wahres Wunderwerk; es war der einzige gestandene über 70 m, und das gleich mit 74 m. Das gab 114,5 Punkte, Immonen als Zweiter erhielt 108. So war anzunehmen, dass Kärkinen seinen zweiten Sprung eigentlich nur zu stehen brauchte, um zu gewinnen. Auf den nächsten Plätzen waren nach dieser ersten Serie zu finden: Rang 3 ex aequo Hoel, Recknagel und Glaß mit 107,5; Rang 6 ex aequo Kalevi Kärkinen und Osnes. Der nebst J. Kärkinen am stärksten eingeschätzte Finne Eino Kirjonen begrub seine Chancen durch einen Sturz im zweitlängsten Sprung (73 m), Koba Cakadze erging es bei 67 m genauso; beide hatten zu starke Vorlage, die Kurjonen auch beim zweiten Sprung touchieren ließ. In beiden Sprüngen wirkte auch Max Bolkart unsicher.
Die Jury ließ den zweiten Durchgang verkürzen, vielleicht mit Rücksicht auf zeitweise unangenehme Windböen, deren eine an Kurjonens Sturz mitbeteiligt war. Diese Verkürzung schien es unmöglich zu machen, über 70 m zu kommen, doch es war wieder ein Finne, der das schaffte: Hyytiä gelangen 72,5 m (und damit ein Vorrücken auf Silber); er war damit um 4,5 m besser als der in der Weite zweitbeste Cakadze. J. Kärkinen und Eriksson waren mit 66,5 m gemeinsam Weitendritte. Hinsichtlich Bronze fiel die Entscheidung im allerletzten Sprung. Immonen, Hoel und Glaß hatten mehr an Länge verloren, als man erwarten durfte. Dem jüngeren Kärkinen gelang nicht die erhoffte Steigerung. So blickte alles auf Recknagel, dem letzten Springer: Er ging entschlossen auf Weite, schaffte 66 m, übertraf Glaß um 3,5 m. Das genügte; er konnte mit viermal 17,5 und einmal 17,0 die besseren Stilnoten von Glaß (dreimal 18,0, zweimal 17,5) mehr als ausgleichen. Er hatte damit doch die anfangs der Saison in ihn gesetzten Erwartungen, die später durch einen Trainingsausfall infolge einer Grippeerkrankung und seine langsame Erholung einen Stoß bekommen hatten, erfüllt. Die Konkurrenz war ein klarer Sieg für den finnischen Stil. Recknagel war der einzige der ersten Zehn, der nicht mit fest angelegten Händen sprang, aber auch er praktizierte die starke Vorlage.
Als J. Kärkinen den zweiten Sprung absolviert hatte, hatte dessen Goldmedaille sofort festgestanden, wenngleich die Konkurrenz noch einige Zeit weiterging. Er selbst sagte nachher, dass er trotz seines Vorsprungs «mit flauem Gefühl in seinem Magen an den zweiten Sprung herangegangen sei, weil er sich vor dem Wind gefürchtet habe».
Dieser Wind war auf alle Fälle ein wenig dafür verantwortlich, dass der Weltmeisterschaftsabschluss nicht derart würdig war wie namentlich der Abschluss vor zwei Jahren der Sprungbewerb in Cortina. Dieser Bakken in Lahti war viel mehr dem Wind ausgesetzt und überließ etwas zu viel dem Zufall und auch der Vertrautheit mit der Schanze.[25][26][27]

Nordische Kombination Männer

Detaillierte Ergebnisse

Einzel (Normalschanze / 15 km)

Platz Sportler Punkte (Lauf / Sprung)
1 Finnland Paavo Korhonen 448,500 (208,5 / 240,000)
2 Norwegen Sverre Stenersen 447,690 (221,0 / 226,689)
3 Norwegen Gunder Gundersen 444,552 (210,0 / 234,552)
4 Finnland Martti Maatela 444,155 (225,5 / 219,655)
5 Sowjetunion 1955 Michail Prjachin 440,259 (209,5 / 230,759)
6 Sowjetunion 1955 Leonid Fjodorow 438,759 (216,0 / 222,759)
7 Schweden Bengt Eriksson 438,069 (230,0 / 218,069)
8 Sowjetunion 1955 Nikolai Gussakow 435,889 (206,5 / 229,379)
9 Norwegen Tormod Knutsen 435,879
10 Finnland Kauko Pusenius 434,759
11 Norwegen Arne Barhaugen 434,310
12 Finnland Keijo Verto 433,602
13 Osterreich Alois Leodolter 432,172
14 Deutschland Demokratische Republik 1949 Günter Flauger 430,397
15 Tschechoslowakei Viteslav Lahr 430,000
16 Deutschland BR Georg Thoma 429,828
19 Finnland Esko Jussila 432,724
21 Deutschland Demokratische Republik 1949 Martin Körner 422,741
22 Tschechoslowakei Vlastimil Melich 422,397
24 Polen Franciszek Gąsienica Groń 420,414
25 Deutschland BR Sepp Schiffner 419,724
26 Italien Enzo Perin 416,931
27 Japan Yōsuke Etō 415,914
30 Schweiz André Reymond 408,000
32 Deutschland BR Siegfried Böhme 405,534
35 Schweiz Louis-Charles Golay 399,069 (167,0 / 232,069)
37 (letzter) Vereinigte Staaten Alfred Vincelette 395,069

Datum: 2./3. März 1958[28]

Weltmeister 1956: Norwegen Sverre Stenersen

Der Österreicher Alois Leodolter belegte im Springen Rang 7, im Langlauf Rang 20, was ihm Endrang 13 brachte. Korhonen verdankt seinen Sieg mit dem Gewinn des Langlaufs.
Wie schon für die 30 km die Siegerehrung vor der Austragung des Kombinationslaufes erfolgt war, wurde die nun fällige eine Viertelstunde vor dem 15-km-Speziallanglauf durch FIS-Präsident Marc Hodler vorgenommen.
Der Sprungbewerb am Salpausselkä-Bakken wurde am Nachmittag des 2. März in drei Durchgängen veranstaltet, wovon die beiden besten Wertungen ins Klassement kamen. 38 Herren nahmen daran teil.
Martti Maatela holte den Sieg, wobei er mit 69,5 Metern im dritten Sprung Tageshöchstweite erzielte. Im finnischen Lage hätte man zwar lieber Korhonen oder Jussila (letztlicher Gesamtrang 19) in der Leaderposition gesehen, denn Maatela galt im Langlauf als recht ungleichmäßig.
Resultat Springen: 1. Maatela; 2. Stenersen; 3. Eriksson; 4. Etō; 5. ex aequo Fjodorow & Verto; 7. Leodolter; 32. Reymond, 38. Golay
Olympiasieger Stenersen enttäuschte etwas, die Teamführung hatte von ihm eine «Sicherheitsmarge» für den Langlauf erwartet, doch die 3,5 Punkte Rückstand waren gleichbedeutend mit einem Defizit von mehr als einer Minute. Im zweiten Durchgang konnte DDR-Springer Flauder mit 65 m (Note 102) nur von Maatela (64,5 m / 103 Punkte) überflügelt werden.
Die skandinavisch-sowjetische Vorherrschaft im Springen war nicht so ausgeprägt wie im 30-km-Langlauf, denn der Japaner Etō (nach zwei Durchgängen sogar auf Rang 1 – 203 Punkte gegenüber 200 von Maatela) lag auf Rang 4, der Österreicher Leodolter auf sieben auf.
Der Bewerb selbst war bei Sonnenschein, aber 10 Grad unter Null und erheblichem Gegenwind kein Vergnügen. Die mit der ohnehin schwierigen Schanze wenig vertrauten Ausländer wurden durch die Windstöße noch weiter benachteiligt, wenngleich ohnehin vorerst mit verkürztem, erst ab dem zweiten Durchgang etwas verlängerten Anlauf gesprungen wurde. Den Schweizern ging es ganz schlecht: Reymond belegte nur den 32. Platz, ihm mangelte es an der Länge. Golay kam beim ersten Mal zu früh vom Schanzentisch, nach leichter Verbesserung im zweiten Sprung verpasste er beim dritten erneut den Absprung (somit blieb ihm nur der Schlussrang). Beide Schweizer und auch die Deutschen Thoma und Schiffner klagten über den Wind.
Langlaufresultat: 1. Korhonen 51:32,7; 2. Berntsen 51:51,6; 3. Gundersen 52:52,1; 4. Golay 53:28,1; 5. Barhaugen 53:39,1; 6. Ristola 53:43,1; 7. Prjachin 53:47,2; 8. Schiffner 54:02,2; 9. Knutsen 54:06,9; 10. Melich 54:13,3; …; 12. Gusakow 54:36,1; 13. Stenersen 54:46,1; 14. Flauger 55:11,9; 15. Pusenius 55:14,0; 16. Gąsienica Groń 55:19,4; 17. Perin 55:26,3; 18. Thoma 55:42,0; 19. Fjodorow 55:42,7; 20. Leodolter 56:06,6; 24. Reymond 56:23,1; 26 Maatela 56:27,7; 29. Eriksson 56:51,3; 30. Körner 57:03,3; 33. Jussila 57:53,9; 34. Vincelette 58:17,9; 37. und Letzter Etō 1:07:05;4 – wegen Verletzung nach dem Springen nicht angetreten: Kikuchi (JPN)
Die äußeren Bedingungen des Langlaufes waren −12 °C und beißender Wind; die Loipe hatte bei 7 km eine 300 m lange Steigung, bei km 8,5 eine 200 m lange, jedoch beide nicht sehr steil, so dass jeder im Feld gut zurechtkam. Das unerfreuliche Wetter ließ nur 4.000 Zuschauer im Stadion ausharren.
Korhonen gewann den Lauf derart überlegen, dass er Stenersen noch mit 0,89 Punkten schlagen konnte. Wie schon Hämäläinen's 30-km-Sieg kam auch diese Goldmedaille überraschend; zwar hatte er in den Vorberichten zu den Mitfavoriten gezählt, doch nach Rang 13 im Springen war im Lager der Finnen davon ausgegangen worden, dass Korhonen um drei Minuten schneller als Stenersen sein müsste, wie außerdem die von dort kommenden Aussagen vermuten ließen, dass ihnen ein dritter oder vierter Platz von Korhonen lieber als der Sieg Maatelas gewesen wäre. Dieser landete im Laufbewerb nur in der unteren Tabelle. Pech hatte Schwedens Eriksson, der auf Grund einer Fußverletzung nur 29. wurde. Etō war auf den 15 km offensichtlich überfordert, er wurde mit Abstand Letzter. Eine Enttäuschung brachte auch der Olympiadritte von 1956, der Pole Gąsienica Groń, der weder im Springen noch im Lauf auch nur im entferntesten an seine Form von Cortina herankam und in der Endwertung den 24. Platz belegte. Stenersen hatte schon gleich nach dem Start bei einem Sturz einige Sekunden verloren und seine Laufleistung war allgemein schwächer als erwartet (er wurde – genauso wie es zuvor Korhonen im Springen war – Laufdreizehnter). Die auffallendste Leistung lieferte nach jener Korhonens der Schweizer Golay, der sich nach seinem katastrophalen Sprungresultat rehabilitierte und Laufvierter wurde. An diesem Teilerfolg war auch Finnland mitbeteiligt, denn bei den Schweizern war Heikki Luoma ein Finne als Verbandstrainer engagiert. Trotz dieses Efforts kam Golay aber in der Endabrechnung wegen seines zuvor im Springen eingehandelten riesigen Rückstands nicht über Rang 35 hinaus.
Die Mitteleuropäer waren allgemein etwas zu forsch losgegangen, voran der besonders enttäuschte Schiffner (er hatte mit Gąsienica als schärfster Rivale der Skandinavier und Sowjets gegolten), beide mussten aber bei der ersten Steigerung doch zurücknehmen.[29]

Medaillenspiegel

Nationen
Endstand nach 8 Wettbewerben
Platz Nation
01 Finnland Finnland 4 3 3 10
02 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2 4 1 7
03 Schweden Schweden 2 0 2 4
04 Norwegen Norwegen 0 1 1 2
05 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 0 0 1 1
Männer
Endstand nach 6 Wettbewerben
Platz Sportler
01 Schweden Sixten Jernberg 2 0 1 3
02 Finnland Veikko Hakulinen 1 1 1 3
03 Finnland Kalevi Hämäläinen 1 0 1 2
04 Finnland Paavo Korhonen 1 0 0 1
Finnland Juhani Kärkinen 1 0 0 1
Schweden Lennart Larsson 1 0 0 1
Schweden Sture Grahn 1 0 0 1
Schweden Per-Erik Larsson 1 0 0 1
09 Sowjetunion 1955 Pawel Koltschin 0 3 0 3
010 Sowjetunion 1955 Anatoli Scheljuchin 0 1 1 2
011 Norwegen Sverre Stenersen 0 1 0 1
Finnland Ensio Hyytiä 0 1 0 1
Sowjetunion 1955 Fjodor Terentjew 0 1 0 1
Sowjetunion 1955 Nikolai Anikin 0 1 0 1
015 Finnland Arvo Viitanen 0 0 2 2
016 Norwegen Gunder Gundersen 0 0 1 1
Deutschland Demokratische Republik 1949 Helmut Recknagel 0 0 1 1
Finnland Arto Tiainen 0 0 1 1
Frauen
Endstand nach 2 Wettbewerben
Platz Sportlerin
01 Sowjetunion 1955 Alewtina Koltschina 2 0 0 2
02 Sowjetunion 1955 Ljubow Kosyrewa 1 1 0 2
03 Sowjetunion 1955 Radja Jeroschina 1 0 0 1
04 Finnland Siiri Rantanen 0 1 1 2
05 Finnland Toini Pöysti 0 1 0 1
Finnland Pirkka Korkee 0 1 0 1
07 Schweden Märta Norberg 0 0 1 1
Schweden Irma Johansson 0 0 1 1
Schweden Sonja Edström 0 0 1 1

Literatur

  • Hermann Hansen, Knut Sveen: VM på ski '97. Alt om ski-VM 1925–1997. Adresseavisens Forlag, Trondheim 1996, ISBN 82-7164-044-5.
Commons: FIS Nordic World Ski Championships 1958 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. History of World Championships in Lahti (Memento des Originals vom 3. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lahti2017.fi
  2. Der Skikongress begann. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. Juni 1955, S. 8 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  3. Die Skiweltmeisterschaften in Gastein. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 3. Juni 1955, S. 8 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  4. Nordische Ski-Weltmeisterschaften in Lahti . Die Eröffnung. In: Sport Zürich. Nr. 26, 3. März 1958, S. 3 und 4.
  5. Zwischenfallsreiche Flugreise der Schweizer Springer nach Lahti. In: Sport Zürich. Nr. 27, 5. März 1958, S. 6.
  6. Die Intervall-Taktik der finnischen Langläufer. letzter Absatz In: Sport Zürich. Nr. 27, 5. März 1958, S. 6.
  7. Weltmeisterschafts-Cocktail – gut gemixt. In: Sport Zürich. Nr. 28, 7. März 1958, S. 2.
  8. Am Rande der Loipe. In: Sport Zürich. Nr. 28, 7. März 1958, S. 2.
  9. Abschluss. In: Sport Zürich. Nr. 29, 10. März 1958, S. 4.
  10. Der dritte Triumph der Finnen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  11. Finnlands Skikönig Veikko Hakulinen über 15 km knapper Sieger vor zwei Russen. In: Sport Zürich. Nr. 28, 7. März 1958, S. 1.
  12. FIS World Championships - Men 30k auf fis-ski.com
  13. Großer Triumph der Finnen im 30m-km-Lauf. In: Sport Zürich. Nr. 26, 3. März 1958, S. 4.
  14. Jernberg gewann Skimarathon. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. März 1958, S. 36 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  15. FIS World Championships – Men's Team auf fis-ski.com
  16. Schweden schlägt Russland und Finnland. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  17. Schweden Überraschungssieger der Staffel vor Russland und Finnland. In: Sport Zürich. Nr. 29, 10. März 1958, S. 2 und 3.
  18. FIS World Championships – Ladies 10k auf fis-ski.com
  19. Die Läuferinnen brachen im Ziel zusammen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 6. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  20. Alewtina Koltschina im 10km-Lauf der Frauen. In: Sport Zürich. Nr. 28, 7. März 1958, S. 2.
  21. FIS World Championships – Ladies 10k auf fis-ski.com
  22. Ein russischer Sieg in der Frauenstaffel. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  23. Überlegener russischer Sieg in der Frauenstaffel. In: Sport Zürich. Nr. 29, 10. März 1958, S. 3.
  24. FIS World Championships – Men Ski-Jumping auf fis-ski.com
  25. Die Finnen J. Kärkinen und Hyytiä vor dem Ostdeutschen Recknagel im Spezialsprunglauf. In: Sport Zürich. Nr. 29, 10. März 1958, S. 3 und 4.
  26. Skispringen war kein grosser Schlussakt der WM. In: Sport Zürich. Nr. 29, 10. März 1958, S. 4.
  27. Ein finnischer Triumph zum Abschluss. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 11. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  28. Alois Leodolter bester Mitteleuropäer. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 4. März 1958, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  29. Nordische Ski-Weltmeisterschaften in Lahti . Zum Kombinationsspringen . Entfesselter Korhonen gewinnt den Langlauf. In: Sport Zürich. Nr. 27, 5. März 1958, S. 5 und 6.
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