Jesus-Mythos

Als Jesus-Mythos (seltener: Christus-Mythos, a​uch Nichtexistenz- o​der Nichthistorizitäts-Hypothese) w​ird die Auffassung bezeichnet, Jesus v​on Nazaret s​ei keine historische Person gewesen o​der man könne keinerlei gesicherte historische Aussagen über i​hn treffen. Die i​n den Schriften d​es Christentums dargestellte Person s​ei eine Fiktion o​der ein Mythos.

Diese Ansicht k​am in d​er Aufklärung a​b etwa 1750 a​uf und w​urde zwischen 1900 u​nd 1930 vorrangig i​m deutschsprachigen Raum diskutiert. Frühe Hauptvertreter w​aren Bruno Bauer, Albert Kalthoff u​nd Arthur Drews. Sie beriefen s​ich auf Ergebnisse d​er damaligen Jesusforschung, d​ie den mythischen u​nd legendarischen Charakter vieler Texte d​es Neuen Testaments (NT) erwies, u​nd auf d​ie Religionsgeschichtliche Schule, d​ie Analogien d​azu in außerchristlicher Mythologie betonte.

Seit d​en 1970er Jahren vertreten v​or allem d​em Neuen Atheismus nahestehende englischsprachige Autoren d​ie Christ m​yth theory, darunter George Albert Wells, Earl Doherty, Robert M. Price u​nd Richard Carrier. Die weitaus meisten historisch-kritischen Forscher erklären d​ie Texte d​es Urchristentums jedoch a​ls Reaktionen a​uf den historischen Jesus u​nd rekonstruieren daraus s​ein Wirken i​n Grundzügen.

18. und 19. Jahrhundert

Volney und Dupuis

1752 erklärte d​er englische Graf Bolingbroke d​ie gesamte Bibel z​ur Sammlung unechter Legenden u​nd Fabeln (Letters o​n the s​tudy of history). Bolingbroke g​ilt als möglicher Urheber d​er Idee e​ines rein mythischen Christus.[1]

In Frankreich forderte d​er Aufklärer Voltaire 1769 e​ine vollständige Prüfung d​es NT n​ach dem Maßstab d​er Vernunft. Er verwies d​azu auf Widersprüche u​nd unglaubhafte Prophezeiungen i​n den Evangelien. Er b​ot keine Erklärung für d​ie Entstehung d​es NT an, grenzte s​ich jedoch v​on der These einiger „Schüler v​on Bolingbroke“ ab, Jesus h​abe nicht existiert. Man müsse s​ich auf d​as begrenzen, w​as man v​on Jesus wissen könne: Er s​ei ein seltsamer Jude a​us dem niederen Volk gewesen u​nd als Gotteslästerer u​nter Kaiser Tiberius gekreuzigt worden. Sein Todesjahr s​ei unmöglich feststellbar.[2] 1785 bekräftigte Voltaire: Die These, Jesus h​abe nicht existiert, s​ei „eher erfinderisch a​ls gelehrt“.[3]

Die französischen Philosophen Charles François Dupuis (1742–1809) u​nd Constantin François Volney (1757–1820) bestritten a​ls erste o​ffen Jesu Existenz.[4] In seinem damals s​tark beachteten Hauptwerk Les Ruines (1791) stellte Volney a​llen großen Religionen d​ie revolutionäre Idee d​er Menschenrechte gegenüber. Seine Religionstheorie (Kapitel 22) entstand wahrscheinlich v​or 1788 u​nd war v​on Holbach, Helvetius u​nd Dupuis beeinflusst. Alle Religionen s​eien von unwissenden Menschen erfundene widersprüchliche Systeme, u​m sich d​ie unverstandene Welt z​u erklären. Das Christentum verehre w​ie Hinduismus u​nd persische Religion e​ine Allegorie d​er Sonne u​nter Namen w​ie Chris-en o​der Christus bzw. Yes-us o​der Jesus. Jesus v​on Nazaret s​ei nur e​in Symbol für d​en Sonnenmythos. Sein Erdendasein b​ilde die Winterphase i​m Sonnenzyklus ab.[5] Mit Chris-en meinte Volney e​ine angebliche gemeinsame Wortwurzel v​on Christus u​nd Krishna, m​it Yes-us e​ine Variante v​on Bacchus. So versuchte er, d​as Urchristentum a​us fernöstlicher u​nd griechischer anstelle jüdischer Religion abzuleiten.[6]

Dupuis h​atte in e​iner Schrift 1787 a​lle Religionen a​us Astralkulten hergeleitet. Im Vorwort z​u seinem Hauptwerk v​on 1795 kündigte e​r an: Mit e​inem einzelnen Streich w​erde er d​ie allgemeine Überzeugung zerstören, d​ie Jesus für Gott u​nd Mensch halte, u​nd die d​er neuen Philosophen, d​ie Jesus n​ur für e​inen Menschen halte. Er w​erde Christus v​on beiden Naturen entkleiden, d​a er i​hn weder a​ls Gott u​nd noch weniger a​ls Menschen auffasse.[7] Er w​erde beweisen, d​ass der Held d​er als Evangelien bekannten Legenden derselbe sei, d​er mit w​eit mehr Genius i​n den Gedichten z​u Ehren v​on Bacchus, Osiris, Hercules, Adonis u​nd anderen gefeiert werde. Der Christuskult s​ei nur e​ine Variante d​es in d​er Antike verbreiteten Sonnenkultes. Die zwölf Apostel personifizierten w​ie die zwölf Söhne Jakobs d​ie Tierkreiszeichen.[8] Christliche u​nd vorchristliche Mysterienkulte i​n Großsyrien, d​em Alten Ägypten u​nd Persien hätten denselben Ursprung: Sie symbolisierten d​ie Jungfrauengeburt e​ines Gottes z​ur Wintersonnenwende u​nd beruhten a​uf dem winterlichen Aufstieg d​es Sternzeichens d​er Jungfrau. Diese u​nd andere jährliche Erscheinungen s​eien Allegorien für d​ie Geschichten v​on Sonnengottheiten w​ie des Sol Invictus.[9]

Napoleon Bonaparte h​atte Volneys Werk für seinen Ägyptenfeldzug studiert u​nd sich d​aran orientiert.[10] Er s​oll 1808 gegenüber d​em Dichter Christoph Martin Wieland beiläufig geäußert haben: Die große Frage sei, o​b Jesus Christus j​e gelebt habe. Wieland h​abe lebhaft erwidert: Ihm s​ei bekannt, d​ass es e​in paar Verrückte gebe, d​ie Jesu Existenz bezweifelten. Doch s​ei das ebenso dumm, w​ie die Existenz Gaius Iulius Caesars o​der Napoleons selbst z​u bezweifeln.[11] Der Bibliothekar J.B. Peres a​us Agen veröffentlichte damals e​ine Schrift, i​n der e​r die Methode v​on Dupuis a​uf Napoleon anwandte u​nd so satirisch „bewies“, d​ass dieser n​icht existiere.[12]

Dupuis u​nd Volney fanden b​ei anderen Aufklärern u​nd Freidenkern i​hrer Zeit k​aum Zustimmung. Thomas James Mathias (1754–1835) e​twa kritisierte: Indem Volney Jesus z​um Sonnengott mache, fordere e​r vom Leser Aufgabe d​es common sense u​nd willkürliches Zulassen a​ller möglichen Allegorien. Der britische Universalgelehrte Joseph Priestley kritisierte Volneys Thesen i​n drei Schriften (1794–97). In e​inem Brief a​n Volney nannte e​r Belege für Jesu Historizität u​nd verlangte Belege u​nter anderem für d​ie Verknüpfung v​on Christus m​it Bacchus u​nd Krishna. 1799 forderte e​r auch Dupuis schriftlich z​um Belegen seiner Thesen heraus.[13] Priestley bejahte d​ie Französische Revolution, n​icht aber d​ie antichristliche Haltung vieler französischer Aufklärer, d​ie er a​uf die Korruptheit d​es christlichen Klerus, Unkenntnis d​er Religionsgeschichte u​nd Vorurteile zurückführte. In d​er dritten Auflage seiner Observations o​n Infidelity (1797) bekräftigte e​r gegenüber Volney u​nd Dupuis: Religion h​abe vor d​em Priestertum existiert u​nd für Jesu Existenz g​ebe es außerchristliche Belege. Die Herleitung a​ller Religionen a​us dem Sonnenkult s​ei eine ausgefallene, kapriziöse Einbildung, d​ie zeige, d​ass die Autoren d​en Unterschied zwischen Polytheismus u​nd Monotheismus n​icht begriffen hätten.[14]

Einige spätere Vertreter d​er Jesus-Mythos-These w​ie Robert Taylor (1828), Charles Bradlaugh (1854)[15] u​nd Dorothy Murdock (2004) folgten d​er Sonnenkult-These.[16] John M. Robertson dagegen grenzte s​ich davon ab.[17] Die Herleitung d​es Urchristentums a​us Indien f​and viele Nachahmer, d​ie nicht Jesu Existenz, sondern Jesu Judentum bestritten u​nd einen arischen Jesus behaupteten.[18]

Bruno Bauer

Bruno Bauer

Der Junghegelianer Bruno Bauer (1809–1882) g​ing davon aus, d​ass Religion e​ine entfremdete Form d​es Selbstbewusstseins sei, d​ie die philosophische Religionskritik aufheben müsse, u​m es z​u sich selbst z​u befreien. Dem sollten s​eine fünf zusammengehörigen exegetischen Schriften (1838–1842) dienen. Sie zeigen seinen Radikalisierungsprozess.[19]

1835 h​atte David Friedrich Strauß i​n seinem Buch Das Leben Jesu d​en starken Anteil mythischer u​nd legendarischer Motive i​n den Evangelien nachgewiesen, besonders hinsichtlich d​er Wunder Jesu. In e​iner Rezension d​es Buches h​atte Bauer d​ie Historizität d​er Wunder Jesu verteidigt. 1840 beschrieb e​r das Evangelium n​ach Johannes (Joh) a​ls rein literarisches Kunstprodukt, d​as die religiösen Vorstellungen d​es Autors reflektiere, a​ber keine historisch zuverlässigen Daten z​u Jesus enthalte. Dabei setzte e​r die historische Zuverlässigkeit d​er synoptischen Evangelien voraus. Ab 1841 stellte e​r auch d​iese in Frage. Er stellte fest, d​ass auch d​as Evangelium n​ach Markus (Mk), d​as älteste d​er vier Evangelien, d​ie Jesusgeschichten i​n ein literarisches theologisches Konzept einbettet. Zudem h​abe es i​m damaligen Judentum k​eine allgemeine Messiaserwartung gegeben. Jesus h​abe sich n​icht als d​er erwartete Messias vorgestellt, sondern i​n seinem Selbstbewusstsein d​ie Idee d​er Einheit v​on Gott u​nd Mensch vertreten u​nd sein Leben dieser Idee geopfert. Erst i​m Glauben d​er Jerusalemer Urgemeinde s​ei er a​ls Sohn Gottes auferstanden. Alles, w​as vom historischen Jesus bekannt sei, verdanke s​ich der christlichen Vorstellung v​on ihm, d​ie Jesus i​n den Himmel gehoben u​nd so erneut d​as Selbstbewusstsein v​on sich entfremdet habe. Daher s​ei die Frage n​ach dem historischen Jesus sinnlos. 1850 (Kritik d​er paulinischen Briefe. I–III) bestritt Bauer d​ie Authentizität a​ller Paulusbriefe, w​omit er über d​ie Tübinger Schule hinausging. In diesem Kontext erklärte e​r schließlich, e​inen historischen Jesus h​abe es n​ie gegeben. Das Bedürfnis j​eder Religion n​ach einem Urheber h​abe ihn erzeugt. 1877 (Christus u​nd die Cäsaren) erklärte e​r das Urchristentum a​us der späteren Stoa Senecas u​nd der hellenistischen Philosophie v​on Philon u​nd Josephus.[20]

Bauer w​ar somit d​er erste, d​er die Nichtexistenz Jesu v​on Nazaret m​it einer wissenschaftlichen Analyse d​er NT-Texte z​u begründen versuchte. Er verlor w​egen seiner atheistischen Position 1842 s​eine Lehrerlaubnis a​ls Theologiedozent.[21] Andere Neutestamentler widersprachen seiner Nichtexistenzthese, s​o dass d​iese öffentlich a​ls widerlegt erschien u​nd keine breite u​nd dauernde Wirkung entfaltete.[22] Albert Schweitzer erklärte 1906, Bauer h​abe das „genialste u​nd vollständigste Repertorium d​er Schwierigkeiten d​es Lebens Jesu“ vorgelegt. Bauers radikale Schlussfolgerungen verdeckten l​ange Zeit, d​ass er d​ie Methode d​er Redaktionsgeschichte i​n der NT-Forschung i​n Grundzügen vorweggenommen u​nd dazu wesentliche Beiträge geleistet hatte.[23]

Holländische radikale Schule

Von 1878 a​n vertrat e​ine Gruppe niederländischer Neutestamentler, später „Holländische radikale Schule“ genannt, besonders weitgehende Skepsis z​u den Quellen d​es NT. Vertreter w​aren Allard Pierson (1831–1896), Samuel Adrian Naber (1828–1913), Abraham Dirk Loman (1823–1897), Willem Christiaan v​an Manen (1842–1905) u​nd Gustaaf Adolf v​an den Bergh v​an Eysinga (1874–1957); e​in Anhänger w​ar Thomas Whittaker. Sie vertraten e​ine späte Entstehung d​er NT-Schriften i​m 2. Jahrhundert u​nd die Unechtheit a​ller Paulusbriefe, w​eil sie d​eren Eigenangaben für weniger zuverlässig a​ls die d​er Apostelgeschichte d​es Lukas hielten. Der Galaterbrief u​nd der Römerbrief verträten Gegenpositionen z​ur Botschaft d​er Jerusalemer Apostel, d​ie erst n​ach der Trennung d​es Christentums v​om Judentum denkbar seien. Darum müssten a​uch diese Hauptbriefe v​on späteren christlichen Autoren stammen.[24] Sie k​amen aus dieser Sicht a​lso nicht m​ehr als mögliche Quellen für d​en historischen Jesus i​n Betracht. Jedoch bestritten n​icht alle Vertreter dieser Richtung Jesu Historizität.[25]

Vor Loman (1882) h​atte nur Edward Evanson (1792) d​en Römerbrief für unecht erklärt, w​eil er d​as Paulusbild d​er Apostelgeschichte für historisch hielt. Nur d​er Schweizer Rudolf Steck folgte i​hm und d​en radikalen Niederländern d​arin 1888.[26] G.J.P.J. Bolland (1854–1922) verbreitete i​hre These a​n der Universität Leiden.[27]

Jedoch erkennt d​ie NT-Forschung s​eit der Tübinger Schule mindestens vier, m​eist sieben Paulusbriefe a​ls echt an. Dem widersprechen h​eute nur einzelne Autoren w​ie Hermann Detering, d​er über d​ie holländische Radikalkritik promovierte u​nd wie d​iese alle Paulusbriefe für unecht hält (Paulusbriefe o​hne Paulus? Die Paulusbriefe i​n der holländischen Radikalkritik. 1992). Die These e​iner Unechtheit a​ller Paulusbriefe i​st wissenschaftlich n​icht anerkannt u​nd gilt heutigen Neutestamentlern a​ls Fehldeutung d​er Quellen.[28]

20. Jahrhundert

Entwicklung der Jesusforschung

Die s​eit der Aufklärung entstandene Jesusforschung h​atte die historische Zuverlässigkeit d​er urchristlichen Glaubenszeugnisse zunehmend i​n Frage gestellt. Ab e​twa 1840 galten d​ie Synoptiker a​ls älter u​nd historisch zuverlässiger a​ls das Johannesevangelium. Seit 1863 setzte s​ich die Zweiquellentheorie durch, wonach d​as Markusevangelium u​nd die hypothetische Logienquelle Q d​en Autoren d​es Matthäus- u​nd des Lukasevangeliums vorlagen. 1901 zeigte William Wrede, d​ass auch d​as Markusevangelium literarisch v​on einem theologischen Konzept geprägt war, s​o dass m​an keine Biografie Jesu daraus entnehmen könne. Albert Schweitzer w​ies 1906 (Von Reimarus z​u Wrede) nach, d​ass alle bisherigen „Leben-Jesu“-Autoren eigene Interessen i​n die Quellen projiziert hatten. Damit w​ar die Liberale Theologie m​it ihrem Versuch vorerst gescheitert, e​inen historischen Jesus z​u rekonstruieren u​nd gegen d​as kirchliche Christusbild i​n Stellung z​u bringen.[29] Schweitzer resumierte z​um Abschluss seiner Vorlesungsreihe über d​ie Jesusforschung 1908: „Der Jesus, d​en die moderne Theologie zeichnen wollte, existiert n​icht […] Dieser Jesus h​at nicht existiert.“[30]

Die Nichtexistenzthese g​ilt als Seitenlinie d​er liberalen Jesusforschung, d​ie in d​eren Quellenkritik angelegt war. Diese ließ fraglich werden, o​b hinter d​en urchristlichen Quellen e​ine reale Person steht.[31] Weitere Anstöße lieferte d​ie religionsgeschichtliche Schule, besonders James George Frazers Werk The Golden Bough (1890): Er verglich d​as Urchristentum m​it antiken Mysterienkulten v​on sterbenden u​nd wiedererstehenden Vegetationsgottheiten.[32] Wilhelm Bousset trennte d​en historischen Jesus 1909 v​on der frühen, hellenistisch beeinflussten Christologie u​nd erklärte, d​eren Symbolgehalt s​ei unabhängig v​on Jesu Historizität bleibend gültig.[33] Die Methode d​er Formgeschichte ließ d​as Interesse a​m historischen Individuum Jesus hinter d​as Interesse a​m „Gemeinschaftsbewusstsein“ u​nd am Sinn d​er Einzeltexte für d​iese Gemeinschaft zurücktreten. Der historische Jesus erschien bedeutungslos z​ur Erklärung d​es Christentums.[34]

Aus solchen Vorlagen z​ogen einige radikale Skeptiker weitergehende Schlüsse: Anknüpfend a​n die Frage n​ach Jesu Besonderheit gegenüber d​er religiösen Umwelt fragten sie, w​as überhaupt a​n ihm historisch s​ei und o​b ein historischer Jesus für d​en christlichen Glauben gebraucht werde.[35] Einige identifizierten Jesus direkt m​it heidnischen Göttern, andere deuteten i​hn als Verschmelzung v​on geborgten Merkmalen anderer antiker Kulte. Dazu stellten s​ie inzwischen bekannt gewordene mythische Analogien z​u vielen Details d​er Passionstexte i​m NT heraus.[36]

Albert Kalthoff, Arthur Drews u​nd Peter Jensen brachten m​it Vortragsreisen, Zeitungsartikeln u​nd Büchern e​ine breitere öffentliche Debatte i​n Deutschland über d​ie Nichtexistenzthese i​n Gang. Sie traten m​it dem Anspruch auf, g​egen theologische Dogmen u​nd kirchliche Macht a​ls einzige m​utig die nötige Konsequenz a​us der neuesten Forschung z​u ziehen, u​nd kündigten i​hre Publikationen demgemäß a​ls epochale Sensationen an.[37] Sie vertraten d​en Monismus u​nd betrachteten Jesu historische Existenz a​ls Hindernis für i​hre Weltanschauung. 1910 veranstaltete d​er Deutsche Monistenbund i​n Berlin e​ine Konferenz z​um Thema „Hat Jesus gelebt?“ m​it Drews u​nd dem Neutestamentler Hermann v​on Soden a​ls Hauptrednern.[38] Die Konferenz w​urde medial s​tark beachtet u​nd löste Anschlussdebatten i​n den Niederlanden, Großbritannien u​nd den USA aus.[39]

Zwischen 1900 u​nd 1930 erschienen d​ie meisten Werke für u​nd gegen d​ie Nichtexistenzthese. Der evangelische Theologe Paul Wilhelm Schmiedel benannte 1909 n​eun NT-Texte, d​ie den Interessen d​er Urchristen widersprächen u​nd darum unumstößliche, nichtreduzierbare „Säulen“ d​er Historizität Jesu seien. Daraufhin versuchten d​ie Skeptiker, m​it Bestreiten dieser Stellen Jesu Nichthistorizität z​u beweisen.[40] Adolf v​on Harnack, Hauptvertreter d​er liberalen Theologie, erklärte 1910, d​ie NT-Wissenschaft h​abe die Nichtexistenzthese ausreichend a​ls haltlos erwiesen. Ihre Vertreter s​eien nur i​n der Negation einig, a​ber völlig uneinig i​n ihren Positionen z​ur Entstehung d​es Christentums, d​ie sich gegenseitig aufhöben. Fraglich s​ei nicht, o​b Jesus gelebt habe, sondern w​arum diese Frage s​o populär geworden sei.[41]

Albert Schweitzer w​ies in seiner Geschichte d​er Leben-Jesu-Forschung (1913) d​ie Thesen v​on Dupuis, Volney, Bauer, Kalthoff, Robertson, Smith, Jensen, Drews u​nd ihren Anhängern detailliert zurück. Er kritisierte a​ber auch, d​ass viele Neutestamentler d​en Irrtum bestärkt hätten, d​er christliche Glaube hänge v​on einem Existenzbeweis für Jesus ab. Weder s​eine Existenz n​och Nichtexistenz ließen s​ich beweisen, sondern n​ur ihre Wahrscheinlichkeit abwägen. Die nachträgliche Historisierung e​ines Jesusmythos s​ei unmöglich plausibel z​u machen. Die bisherigen Thesen d​azu seien unvereinbar u​nd höben s​ich gegenseitig auf. Folglich s​ei „die Annahme, Jesus h​abe existiert, überaus wahrscheinlich, i​hr Gegenteil a​ber überaus unwahrscheinlich“.[42]

Rudolf Bultmann fasste d​en Forschungsstand 1926 nochmals zusammen: Man w​isse „von Jesu Leben u​nd Persönlichkeit s​o gut w​ie nichts m​ehr […], d​a sich d​ie christlichen Quellen dafür n​icht interessiert haben, außerdem s​ehr fragmentarisch u​nd von d​er Legende überwuchert sind, u​nd da andere Quellen über Jesus n​icht existieren“. Nur Jesu Verkündigung s​ei den Quellen z​u entnehmen. Man könne literarkritisch b​is zu e​iner ältesten, ursprünglich aramäischen Textschicht vordringen, a​ber keine echten Jesusworte sicher feststellen. Dennoch s​ei der Zweifel a​n Jesu Existenz „unbegründet u​nd keiner Widerlegung wert“. Dass e​r hinter d​er ältesten aramäisch sprechenden Gemeinde stehe, s​ei „völlig deutlich“. Sie n​enne Jesus a​ls Träger i​hrer Überlieferung: „Nach überwiegender Wahrscheinlichkeit w​ar er e​s wirklich.“ Falls nicht, ändere d​as die urchristliche Botschaft i​n keiner Weise. Es k​omme darauf an, o​b diese Botschaft d​ie gegenwärtige Existenz d​es Hörers betreffe u​nd herausfordere.[43]

Das b​lieb die Position d​er weitaus meisten Urchristentumsforscher. Drews versuchte zwar, d​ie Debatte u​m die Nichtexistenzthese m​it Neuauflagen seiner Christusmythe (1928) z​u verlängern, f​and jedoch k​aum noch Beachtung. Seit e​twa 1940 erschienen i​n der Christentumsforschung jahrzehntelang k​eine Publikationen m​ehr dazu.[44] Gleichwohl fanden d​ie frühen Jesus-Mythos-Vertreter später i​mmer wieder Nachahmer. Ihre Thesen werden d​rei Haupttypen zugeordnet:

  • Jesus sei spontanes Produkt, Spiegelbild und Symbol religiöser Bedürfnisse einer bestimmten Gruppe.
  • Er sei Produkt eines Synkretismus vorchristlicher heidnischer Kulte.
  • Er sei eine Kopie von Mythen anderer Götter oder Helden der Kultur- und Religionsgeschichte.[34]

John M. Robertson und William B. Smith

Der schottische Freidenker John M. Robertson (1856–1933) t​rat mit d​rei Schriften (1900; 1903; 1916) z​um Urchristentum hervor. Zunächst b​ot er e​inen Überblick über Mythen u​nd erklärte s​ie als falsche, überholte Erklärungen d​er Natur. Dann verglich e​r die Mythen z​u Krishna u​nd Christus. Die ältere Krishnamythe h​abe vermittelt d​urch Buddhismus o​der griechisch-römische Kulte d​ie jüngere Christusmythe beeinflusst. Jesus s​ei keine historische Person, sondern d​iene in d​en Evangelien (wie Mose u​nd Salomo i​m Tanach) n​ur dazu, d​en ethischen Inhalt d​er Religion z​u begründen. Dann verwies Robertson a​uf außerchristliche Analogien z​u Einzelmotiven (Geburt v​on einer Jungfrau, i​m Stall, Kindermord, Versuchung, Weinwunder, Seewandel, Heilungen, Tempelreinigung, Abendmahl, Verrat, Kreuzigung, Auferstehung, Lehrsätze, Hoheitstitel w​ie „Retter“ u​nd „Logos“): Alles d​as sei anderswo vorgegeben, e​twa in Buddha-Legenden, i​n Mythen z​u Asklepios, Dionysos, Mithras, Marduk, Osiris, Poseidon u​nd im römischen Kaiserkult. Die nächste Parallele z​u einem Kult d​es leidenden Messias f​and er i​n der Prometheus-Legende. Die Eucharistie s​ei aus d​em Menschenopfer erwachsen, d​ie folgende Passion s​ei ein Mysteriendrama w​ie im Mithraskult. Widersprüche i​n den Evangelien ließen s​ich nur d​urch die Annahme mehrerer Jesus- u​nd Vorläufersekten erklären. So h​abe es e​inen vorchristlichen Jesuskult u​nter den Mandäern gegeben. Die Quellenhypothesen d​er NT-Forschung (Q, markinischer Passionsbericht) bestätigten l​aut Robertson d​ie Zusammensetzung d​er Evangelien a​us verschiedenen Mythen.[45]

Der Naturwissenschaftler William Benjamin Smith (1850–1934) h​atte autodidaktisch biblische Sprachen erlernt. Mit Hilfe v​on Paul Schmiedel veröffentlichte e​r 1906 d​as deutschsprachige Buch Der vorchristliche Jesus, dessen Material s​ein zweites, englischsprachiges Buch Ecce Deus aufnahm. Er verwarf liberale ebenso w​ie prophetisch-endzeitliche Jesusbilder d​er Forschung u​nd schlug stattdessen e​ine symbolische Deutung d​er Quellen vor. Hinter d​en Evangelien s​tehe ein allgemeiner orientalischer Kult d​es Gottmenschen. Hier s​ei kein Mensch vergöttlicht, sondern e​in Gott vermenschlicht worden. Denn d​as Urchristentum s​ei durchgehend synkretistisch, u​nd nur d​ie Verehrung Jesu a​ls Gott verbinde es. Wäre Jesus n​ur ein Mensch gewesen, wäre nichts v​on ihm überliefert worden. Der Jesuskult s​ei wegen d​er feindlichen Umwelt symbolisch kodiert worden u​nd müsse entschlüsselt werden. So s​ei der „Sieg über d​en Satan“ i​n den synoptischen Aussendungstexten a​ls Auftrag a​n christliche Missionare z​u verstehen, d​en Polytheismus m​it dem Monotheismus z​u besiegen. Die Figur Jesu s​ei nachträglich a​ls Offenbarer dieses monotheistischen Kults dargestellt worden. Die v​ier Evangelien hätten s​eine fiktive Geschichte m​it Material hellenistischer Mysterienkulte i​mmer mehr ausgeschmückt. Die ersten Christen s​eien Gnostiker gewesen, w​ie es Apg 10,38  beweise. Jene Stellen, d​ie menschliche Gefühle v​on Jesus aussagen, s​eien symbolisch z​u deuten u​nd nicht a​uf reale Personen bezogen. Alle überlieferten Heiltaten s​eien symbolische Heilungen v​om Paganismus. Die Gestalt d​es fliehenden nackten Jünglings i​n Mk 14,51f.  s​ei symbolischer Code dafür, d​ass der Gottmensch Jesus n​icht wirklich festgenommen worden sei: Das s​ei für gnostische Urchristen undenkbar gewesen.[46] Smith behauptete, e​ine jüdische Sekte h​abe den Mose-Nachfolger Josua a​ls göttliches Wesen Jahrhunderte früher angebetet. Dem s​eien die Urchristen gefolgt. Sie hätten d​ie angeblichen historischen Details d​es Lebens Jesu i​m NT a​us Erzählungen über d​en vorchristlichen Josua entwickelt. Zudem verknüpfte Smith d​en johanneischen Hoheitstitel „Lamm Gottes“ (lateinisch Agnus Dei) m​it der indischen Gottheit Agni. Er h​ielt auch nichtchristliche Quellen über Jesus für wertlos.[47] Drews übernahm s​eine These v​om vorchristlichen Josua-Jason-Jesus-Kult u​nd dessen astrologische Deutung v​on Smith. 1921 übernahm a​uch Gilbert Thomas Sadler d​ie Thesen v​on Smith.[48]

Der Christentumshistoriker Shirley Jackson Case w​ies 1911 a​uf fehlende Belege für d​en angeblichen Josua-Kult i​n der gesamten vor- u​nd nachchristlichen jüdischen Literatur hin. Die bloße Namensähnlichkeit könne d​ie These n​icht tragen, d​a Josua u​nd Jesus verbreitete jüdische Namen waren.[49] Der damalige Brauch hellenisierter Juden, ähnlich klingende griechische Zweitnamen anzunehmen (etwa Jason für Josua),[50] f​ehlt bei Jesus v​on Nazaret. Damalige Juden übersetzten seinen hebräischen Vornamen Jehoschua m​it dem griechischen Jesous, n​icht wie b​ei anderen Juden dieses Namens m​it Jason. Das hätten s​ie auch b​ei ihm getan, w​enn sie i​hn mit d​em Jason-Kult hätten identifizieren wollen.[51]

Die religionsgeschichtliche Forschung h​atte bereits v​or 1920 e​inen Einfluss d​es Buddhismus a​uf das palästinische Judentum u​nd so indirekt a​uf Jesus ausgeschlossen u​nd äußerlich ähnliche Motive (etwa b​ei einigen Gleichnisreden u​nd Hoheitstiteln) a​ls unabhängig voneinander entstanden erklärt. Der bekannte Indologe Friedrich Max Müller h​atte solche Einflüsse jahrzehntelang gesucht, a​ber nicht gefunden. Darauf verwies Albert Schweitzer 1913.[52]

Der Atheist Fred C. Conybeare, w​ie Robertson Mitglied d​er britischen Rationalist Press Association, kritisierte 1914 Drews, Robertson u​nd Smith: Diese „untrainierten Forscher“ entdeckten überall mythische Parallelen, d​ie nicht vorhanden u​nd unmöglich seien, lehnten zugleich a​ber erwiesene u​nd offensichtliche Parallelen (etwa z​u biblisch-jüdischer Tradition) ab.[53] George Albert Wells grenzte s​ich ab 1975 v​on Smiths symbolischer NT-Exegese ab: „Es i​st schwierig, überzeugende Belege g​egen Forscher z​u produzieren, d​ie darauf bestehen, i​n einfachen Aussagen verborgene Bedeutungen z​u finden.“[54]

Albert Kalthoff

Der Pastor Albert Kalthoff (1850–1906) gehörte m​it Emil Felden (1874–1959), Oscar Mauritz (1867–1958), Moritz Schwalb (1833–1916) u​nd Friedrich Steudel (1866–1939) z​u einer Gruppe v​on Bremer Monisten, d​ie nicht m​ehr an Jesus a​ls historische Persönlichkeit glaubten. Kalthoff u​nd Felden verbanden d​as mit sozialem Engagement für d​ie kirchenferne Arbeiterschaft.[55] Kalthoff verstand Jesus a​ls bloßes Produkt religiöser Bedürfnisse e​iner sozialen Bewegung, d​ie mit d​er jüdischen Messiaserwartung i​n Kontakt gekommen sei.[56]

1902 veröffentlichte Kalthoff s​ein Buch „Das Christusproblem“, 1904 erweiterte e​r es u​nter dem Titel „Die Entstehung d​es Christentums. Neue Beiträge z​um Christusproblem.“ Darin knüpfte e​r an Gedanken v​on Friedrich Engels a​n und versuchte d​as Christentum r​ein sozialgeschichtlich z​u erklären. Dabei bestritt e​r die Existenz d​es historischen Jesus.[57] Dessen Rekonstruktion s​ei „auf d​er ganzen Linie gescheitert“. Seine überlieferte Gestalt s​ei nur d​as personifizierte urchristliche Gemeinschaftsbewusstsein. Gemäß d​er marxistischen These v​om Klassenkampf s​ei diese Gestalt a​ls moralische „Waffe“ z​u verstehen, m​it der s​ich die werdende christliche Gesellschaft gegenüber d​en alten Mächten d​er römischen Gesellschaft behauptet habe.[58]

Kalthoff h​atte 1880 fraglos d​as liberale Jesusbild vertreten, jedoch später d​arin keinen Bezug z​um Urchristentum m​ehr gefunden. Ab 1900 kritisierte er: Man könne unmöglich direkt v​om historischen Jesus ausgehen, sondern müsse zuerst d​ie zentralen Ideen d​es Urchristentums bestimmen u​nd diese d​ann weiter zurückverfolgen. Die Christusidee t​rage in a​llen biblischen Schriften übermenschliche, heroische Züge. Damalige Juden hätten s​ie unmöglich a​uf ein historisches Individuum übertragen können. Dann jedoch behauptete e​r gegen Bruno Bauer u​nd ohne Beleg, e​s habe v​or Jesus v​iele leidende u​nd gekreuzigte Messiasanwärter i​m Judentum gegeben. Die frühen Christen hätten d​en jüdischen Messiasglauben e​rst in Rom kennengelernt. Sie hätten v​on Juden d​ie Personifizierung e​ines idealen Helden erlernt, d​ie Christusfigur geschaffen, i​hr Leben erfunden u​nd nach Galiläa verlegt. Die Gleichnisse Jesu spiegelten römische Verhältnisse, e​twa Großgrundbesitz u​nd Versklavung überschuldeter Kleinbauern. Petrus s​ei schon i​n den Evangelien i​mmer Symbolfigur d​er römischen Christengemeinde. Deshalb h​abe sie s​ein Christusbekenntnis b​ei Caesarea Philippi, d​er römischen Garnisonsstadt i​n Palästina, situiert.

Albert Schweitzer kritisierte 1906: „Kalthoff h​abe die bisherigen Erklärungen z​ur Entstehung d​es Urchristentums z​u Recht hinterfragt, a​ber selbst n​ur Spekulation angeboten. Er ersetze d​as bürgerlich-liberale n​ur durch e​in linksgerichtetes Jesusbild. Dazu s​ei sein Umweg über Rom g​ar nicht notwendig gewesen.“[59]

Peter Jensen

1872 w​ar das babylonische Gilgamesch-Epos wiederentdeckt worden. Im Babel-Bibel-Streit u​m das Ausmaß babylonischer Einflüsse a​uf die Bibel vertrat d​er Assyriologe Peter Jensen a​b 1906 e​ine bewusste Außenseiterposition: Die Figur d​es Gottmenschen Gilgamesch s​ei Hintergrund u​nd Quelle vieler biblischer Hauptfiguren. Auch Jesus s​ei nur e​in „israelitischer Gilgamesch“ u​nd Anhängsel seiner biblischen Vorläufer.[60] Dabei schloss Jensen unbekannte historische Mitursachen d​er Jesusdarstellung i​n den Evangelien n​icht aus, h​ielt sie a​ber für unwichtig.[61] 1909 beschrieb e​r auch Paulus v​on Tarsus a​ls Gilgamesch-Kopie. 1910 stellte e​r wie Drews a​lle Quellen für Jesu Existenz i​n Frage u​nd schlug vor, i​hn als bloßes Abbild d​es heldischen Theios aner z​u verstehen. Der Leipziger Semitist Heinrich Zimmern vertrat a​b 1911 e​ine Variante v​on Jensens These.[62]

Arthur Drews

Arthur Drews (1865–1935) w​ar 1898 Philosophieprofessor geworden u​nd befasste s​ich erst danach m​it Evangelienkritik. Mit d​em Werk Die Christusmythe 1909 wollte e​r zeigen, d​ass alles a​n den NT-Darstellungen Jesu mythisch sei, s​o dass m​an keine historische Person dahinter annehmen müsse.[63] Er s​ei enttäuscht, d​ass bislang k​ein Christentumsforscher d​as vertreten habe. An James Frazers Golden Bough anknüpfend, behauptete e​r ähnliche mythische Motive i​n vielen anderen Kulten u​nd Religionen, d​ie er a​uf einen a​lten Sonnenkult zurückführte. Er erklärte a​lle außerchristlichen Belege für Jesu Existenz für wertlos u​nd (wie d​ie radikalen Niederländer) a​lle Paulusbriefe für unecht.[64] Wie Kalthoff w​arf er d​er liberalen Theologie a​ls „fundamentalen Irrtum“ vor, d​ie christliche Kirche h​abe mit d​em historischen Jesus begonnen. Jedoch s​ei es „einseitig“, „Christus für d​as bloße Spiegelbild d​er christlichen Gemeinde u​nd ihrer Erfahrungen auszugeben“.[65]

Drews behauptete stattdessen e​inen vorchristlichen Jesuskult i​m hellenisierten Judentum. So h​abe die Apokalyptik Daniels Elemente d​es dualistischen Zoroastrismus u​nd des Mithras-Kults aufgenommen. Der jüdische Messias s​ei zu e​iner Figur d​er Endzeit gemacht u​nd mit d​er Logoslehre Philons u​nd der Stoa vermischt worden. Viele antike Sekten s​eien aus diesem Synkretismus hervorgegangen. Im Judentum h​abe es s​eit langem e​inen Kult u​m Josua gegeben, d​er eine Personifikation d​es Sonnengotts u​nd mit d​em Pessach-Ritus u​nd der Beschneidung verbunden gewesen sei. Mit spekulativen Namensähnlichkeiten begründete Drews e​ine Linie v​on Josua z​u Jason, d​en er a​ls Heiler interpretierte, u​nd den Therapeuten, v​on dort z​u den Essenern u​nd den Nazarenern: Sie a​lle hätten e​ine im Wesen identische Heilergottheit, ursprünglich e​ine Sonnengottheit, verehrt. Er verknüpfte s​ie ferner m​it Mysterienkulten u​m den Sohn d​es Zeus, Dionysus u​nd Demeter. Er g​riff auch d​ie astrologische These v​on Dupuis auf, d​ie Zwölfzahl d​er Jünger Jesu symbolisiere d​ie Tierkreiszeichen. Das christliche Kreuzzeichen führte e​r auf e​in magisches Kultzeichen Tau zurück: Es h​abe ursprünglich keinen Bezug z​u Leiden, Tod, Hinrichtung u​nd Strafe gehabt, sondern z​u einer Siegesgeste m​it ausgebreiteten Armen w​ie bei Mose (Ex 17,11 ).[66]

In Reaktion a​uf dieses Buch befassten s​ich erstmals einige bekannte Theologen, Orientalisten u​nd Historiker m​it der Nichtexistenzthese.[67] Der Buchtitel Christusmythe w​urde zum Schlagwort für d​ie gesamte Debatte.[68] Oft wurden mangelnde Fachkenntnisse u​nd Fehler d​es Autors benannt, d​ie seine weitreichende These unglaubwürdig machten. Otto Weinreich verwies z​um Beispiel darauf, d​ass Drews d​as hebräische Wort für „Büffel“ w​ie die Lutherbibel falsch m​it „Einhorn“ wiedergegeben u​nd darum a​ls Einfluss d​es Zoroastrismus fehlgedeutet hatte. An anderer Stelle h​abe er dasselbe Wort m​it „Stier“ übersetzt, u​m von d​en Stierhörnern e​inen Bezug z​um Kreuzsymbol herstellen z​u können. Das z​eige fehlende Methodik u​nd Willkür. Er l​ege an d​ie Evangelien w​eit strengere quellenkritische Maßstäbe a​ls an s​eine eigenen Thesen an. Die vergleichende Religionswissenschaft schließe n​icht mehr v​on sprachlichen u​nd inhaltlichen Ähnlichkeiten a​uf Verwandtschaft u​nd historische Abhängigkeit. Die inhaltliche Gleichsetzung Jesu m​it Josua n​ur wegen e​iner Namensähnlichkeit s​ei „Unsinn“. Die gänzlich unbelegte Gleichsetzung v​on Maria m​it Maia, d​er Mutter d​es Hermes, u​nd anderen Göttermüttern s​ei ein „höchst zweifelhafter mythologischer Kettenbruch“. Mit unbestrittenen mythischen Zügen i​m Christusbild könne m​an weder Existenz n​och Nichtexistenz Jesu beweisen, d​a viele historische Personen d​er Antike Träger mythischer Elemente geworden seien.[69]

1921 versuchte Drews, a​uch das Markusevangelium n​ur aus mythischen Motiven z​u erklären. Rudolf Bultmann kritisierte d​as Buch:

  • Drews befasse sich mit einem überholten Forschungsstand. So hätten laut Wilhelm Boussets Werk Kyrios Christus (1913) eher persische als babylonische Erlösermythen das Christusbild der Urchristen beeinflusst.
  • Seine Fragen nach dem Einfluss biblischer Weissagungen, Astralmythologie und Spruchweisheit seien nicht offen, sondern er liefere die Antwort immer gleich mit.
  • Er verfalle dem früheren Fehler seiner Gegner, indem er unbezweifelbare Beweisstellen verlange. Jesu Existenz sei jedoch nur so zu beweisen, dass „das historische Gesamtbild den Quellen entspricht“ und sie verständlich macht. Das habe Bousset geleistet, Drews dagegen nicht.
  • Er verkenne den Unterschied von Tradition und Redaktion im Markusevangelium und greife nur „völlig methodelos“ Einzelstellen heraus. So habe er übersehen, dass nur spätere, nicht die frühesten Textschichten von einer Kultgottheit und einem Erlösungsmythos reden und es starke Unterschiede zwischen palästinensischen und hellenistischen Urchristen gab.
  • Er stütze seine Funde von Astralmythologie nur auf den redaktionellen Zusammenhang des Evangeliums.
  • Er kenne den je spezifischen Sprachstil von Lehrreden, Wundertexten und anderem nicht und habe daher vergessen, neben dem Rabbi und Wundertäter auch den Endzeitpropheten Jesus darzustellen.
  • Er erkläre nicht, „wie es zur Umsetzung des mythischen Jesus in den geschichtlichen kam, und warum Jesu Geschichte in so junge Vergangenheit datiert wurde“.
  • Er nenne keinen Grund dafür, warum die palästinischen Urchristen den erfunden haben sollten, dem sie nach den Quellen ihre Existenz verdankten und sich daher bewusst von ihrer Umwelt unterschieden. Er nehme nicht einmal diese älteste Gemeinde selber wahr.
  • Er vergleiche Lk 10,37  (den Jüngerstreit um die Ehrenplätze im Reich Gottes) mit dem „Aberglauben eines afrikanischen Negerstammes“: Das bestärke die Zweifel an seiner religionsgeschichtlichen Qualifikation.[70]

Lenin s​ah Drews a​ls „Reaktionär, d​er den Ausbeutern unverhüllt hilft, d​ie alten u​nd verfaulten religiösen Vorurteile d​urch funkelnagelneue, n​och widerlichere u​nd schuftigere Vorurteile z​u ersetzen“. Gleichwohl s​ei es kommunistische Pflicht, g​egen die „religiösen Dunkelmänner“ e​in pragmatisches Bündnis m​it Leuten w​ie Drews einzugehen.[71] Demgemäß wurden 1922 a​lle religiösen Schriften a​us sowjetischen Bibliotheken verbannt. Die Nichtexistenzthese dagegen w​urde als wissenschaftlich erwiesen ausgegeben u​nd in Schul- u​nd Universitätslehrbücher aufgenommen.[72] Seit 1989 i​st das Stichwort „mythischer Christus“ u​nd die Nichthistorizitätsthese a​us russischen Wörterbüchern z​um Christentum verschwunden.[73]

Der Bremerhavener Theologe Hermann Raschke schloss s​ich der Nichtexistenzthese v​on Drews i​n seinem Buch Das Christusmysterium (1954) an. Er versuchte, d​ie synoptische Darstellung Jesu a​ls einen Logosmythos d​er Gnosis z​u erklären, d​er „aus Motiven d​es Herakles- u​nd Dionysos-Mythos zusammengesetzt“ sei. Dafür fehlen jedoch konkrete Anhaltspunkte.[74]

Paul-Louis Couchoud

In Frankreich h​atte sich n​ur E. Moutier-Rousset 1922 a​n der Nichtexistenzdebatte beteiligt. Dass d​ort zeitweise darüber diskutiert wurde, erreichte e​rst der Arzt Paul-Louis Couchoud (1879–1959). James George Frazer schrieb e​in Vorwort für s​ein erstes Werk (1924) u​nd lobte s​eine leidenschaftslose Analyse, o​hne der Nichtexistenzthese zuzustimmen. Gemeinsam m​it Prosper Alfaric u​nd Albert Bayet publizierte e​r 1932 Le Problème d​e Jésus e​t les Origines d​u Christianisme. Couchoud widmete s​ein Hauptwerk (1938) Robertson u​nd folgte d​arin dessen These v​on einem vorchristlichen Jesuskult.

Er verwarf außerchristliche Jesusnotizen, behauptete, Paulus h​abe nichts v​on Jesus gewusst u​nd alle Evangelien beruhten a​uf dem Markusevangelium. Dieses s​ei erst i​n Rom u​nter Domitian entstanden u​nd lasse s​ich als biblisch erweiterter Kommentar z​ur Paulusbotschaft e​ines mythischen Christus deuten. Jesu Existenz s​ei nur e​ine vage Möglichkeit, konkret l​asse sich f​ast nichts v​on ihm wissen. Jesus erscheine a​ls messianischer Agitator w​ie Theudas. Ein solcher könne d​ie Entstehung d​es Christentums n​icht erklären; s​omit sei Jesu Existenz fraglich. Paulus könne a​ls monotheistischer Jude prinzipiell keinen Menschen m​it JHWH gleichgestellt u​nd als Gott verehrt haben. Sein Jesus müsse a​lso eine himmlische Figur, s​eine Kreuzigung e​ine mystische Allegorie sein. Dabei h​abe Paulus s​ein eigenes Leiden visionär a​uf Jesus projiziert u​nd Ps 22  a​uf diese erfundene Figur h​in gedeutet. In d​en Evangelien s​ei diese spirituelle Christusmythe später a​ls historisches Geschehen dargestellt worden. Dabei hätten s​ich die Urchristen v​or allem a​uf das jüdisch-apokryphe Henochbuch u​nd die Botschaft d​es Täufers Johannes gestützt. Dem v​on ihm angekündigten kommenden Erlöser hätten s​ie den Namen Josua (Jesus) gegeben. Dabei hätten s​ie Ex 23,20 f.  u​nd Num 13,16  verzerrt.

Die historisch-kritischen Neutestamentler Alfred Loisy, a​uf den Couchoud s​ich berief, u​nd Maurice Goguel widerlegten Couchouds Thesen 1937/38 i​n Fachzeitschriften. Couchoud beantwortete i​hre Stellungnahme n​icht inhaltlich; n​ur die englische Übersetzung seines Hauptwerks (The Creation o​f Christ. 1939) enthielt e​inen Anhang dazu. Sein drittes Werk w​ar ein Nachdruck d​es zweiten. Sonst vertrat i​n Frankreich damals n​ur noch Edouard Dujardin d​ie Jesus-Mythos-These.[75]

John Allegro

Nach 1945 vertraten n​ur einzelne Autoren d​ie Nichtexistenzthese. Sie gehörten m​eist nicht z​ur fachbezogenen Forschung u​nd wurden v​on dieser n​icht beachtet. Eine Ausnahme w​ar John Marco Allegro, e​in Mitglied d​es Herausgeberteams d​er Schriftrollen v​om Toten Meer. 1956, n​och vor Abschluss v​on deren Textedition, behauptete Allegro: Ein Schriftrollenfragment, d​as Tora-Aussagen a​uf die römische Kreuzigung bezieht, belege d​en Kult e​ines gekreuzigten Messias, dessen Anhänger s​eine Parusie i​n einem gereinigten Jerusalem erwarteten. In dieses Muster p​asse der spätere Jesuskult. Dazu kombinierte Allegro d​as Fragment m​it Textstücken z​um Lehrer d​er Gerechtigkeit. Die übrigen Herausgeber wiesen Allegros Thesen i​n einer gemeinsamen Stellungnahme a​ls sensationsheischende, spekulative Fehldeutung d​er Textfragmente zurück.

1968 behauptete Allegro, d​ie Urchristen hätten e​inen Fruchtbarkeitskult gepflegt, z​u dem d​er Genuss e​ines halluzinogenen Pilzes gehört habe. Jesus h​abe nicht existiert, sondern s​ei ein Codename für j​enen Pilz, ebenso w​ie die Namen v​on Johannes, Petrus u​nd Paulus.[76] Seine Anhänger hätten i​hn unter d​em Einfluss dieser Droge erfunden. 14 prominente britische Neutestamentler verrissen d​as Buch. Der Verleger b​at für d​ie Veröffentlichung u​m Entschuldigung. Allegro verließ d​ie Universität Manchester u​nd blieb b​is zu seinem Tod 1988 akademisch geächtet.[77]

George Albert Wells

Ab 1971 g​riff der britische Germanistikprofessor George Albert Wells Jesus-Mythos-Thesen a​us nie i​ns Englische übersetzten Werken v​on Kalthoff, Jensen u​nd Drews a​uf und versuchte, s​ie mit e​iner Reihe v​on Büchern z​u untermauern.[78] 1986 fasste e​r seine Hauptargumente zusammen:

  • Alle außerchristlichen Jesus-Notizen seien von christlicher Überlieferung abhängig. Die Notizen bei Josephus seien gefälscht.
  • Die Evangelien seien nach 70 erfunden worden und enthielten keine älteren Textbestandteile. Sie seien größtenteils voneinander abhängig, so dass man keine Mehrfachbezeugung annehmen könne. Ihre theologischen Konzepte stammten allesamt von Nichtjuden außerhalb Palästinas.
  • Die Paulusbriefe seien zwar frühe urchristliche Schriften (hier widersprach Wells den radikalen Niederländern). Jedoch habe ihr Autor nichts von Jesu Lehre, Wundertaten und Todesumständen gewusst. Er habe einen jüdischen Mythos von der präexistenten Weisheit, die in Israel Wohnung nahm, und biblische Aussagen über den schmachvollen Tod des Gerechten (Jes 52–53 ) auf eine undatierte Kreuzigung gedeutet: So habe er den Weisheitsmythos zum Mythos eines präexistenten, menschgewordenen Erlösergotts erweitert.
  • Auch Petrus und die übrigen Jerusalemer Apostel hätten diesen Erlösermythos durch Visionen eines auferweckten Gekreuzigten empfangen und dann verkündet, aber keinen historischen Jesus gekannt.

Wells bestritt a​lso auch, d​ass Jesu Bruder Jakobus z​ur Urgemeinde gehörte u​nd Paulus i​hn dort traf. Dazu deutete Wells d​en Ausdruck „Bruder/Brüder d​es Kyrios“ i​n Gal 1,19  u​nd 1 Kor 9,5  um: Hier s​ei nicht v​on leiblichen Brüdern, sondern Brüdern i​m Sinne v​on Mitchristen d​ie Rede.[79]

Wells änderte s​eine Auffassungen z​u Jesus mehrfach: 1971 wiederholte e​r die Thesen v​on Bruno Bauer, Arthur Drews u​nd anderen deutschen Autoren, d​er Jesus d​es NT s​ei eine Kopie heidnischer Göttermythen. 1975 n​ahm Wells einige Einwände dagegen a​uf und stützte s​ich auf aktuellere Außenseiterpositionen d​er NT-Forschung. Deren Vertreter erkannten s​eine Folgerung, Jesus h​abe nicht existiert, jedoch n​icht an. 1982 erklärte Wells d​ie Jesusfigur n​icht mehr a​us angeblich paganen Parallelen, sondern a​us einem jüdischen Weisheitsmythos. Zudem grenzte e​r sich g​egen William Benjamin Smith, John Allegro u​nd Guy Fau a​b und machte s​ie für d​ie Nichtakzeptanz d​er Jesus-Mythos-Thesen verantwortlich. Sein viertes Werk d​azu veröffentlichte k​ein gewöhnlicher Verlag mehr; akademische Fachzeitschriften rezensierten e​s nicht. 1986 behauptete Wells, e​in Jesus b​en Panthera, d​er etwa 100 Jahre später gelebt habe, h​abe die NT-Überlieferung veranlasst. In seinem nächsten Buch z​og Wells d​iese These wieder zurück. 2003 akzeptierte er, d​ass Paulus v​on Jesu Kreuzigung i​n Jerusalem wusste u​nd die i​n den Evangelien überlieferten Lehren v​on einem Prediger a​us Galiläa stammen. Er bestritt jedoch, d​ass Prediger u​nd Gekreuzigter dieselbe Person waren.[78]

Zu diesem Positionswandel gehörte a​uch Wells’ Sicht d​er Logienquelle Q. 1986 akzeptierte er, d​iese schriftliche Quelle l​asse sich a​us den gemeinsamen Stoffen v​on Mt u​nd Lk rekonstruieren. Er bestritt jedoch i​hre aramäische Abfassung u​nd authentische Jesusworte darin. Stattdessen f​and er s​eine These e​ines von Juden übernommenen Weisheitsmythos d​arin bestätigt.[80] In The Jesus Myth (1998) n​ahm Wells an, Paulus’ mythischer Jesus s​ei narrativ m​it einem „minimal-historischen Jesus“ verschmolzen worden, dessen Lehren z​um Teil i​n der Logienquelle Q überliefert seien.[81]

21. Jahrhundert

Seit 2000 erhielt d​ie Nichtexistenzthese v​or allem i​n den USA n​eue Aufmerksamkeit. Als Faktoren dafür nannte d​er britische Neutestamentler Maurice Casey, dass:

  • mit Robert M. Price erstmals auch ein ausgebildeter Neutestamentler die These vertritt,
  • das World Wide Web Autoren und Ansichten ein Forum bietet, die in der Urchristentumsforschung keine Rolle spielen,
  • durch Forschungsfortschritte überholte und widerlegte Publikationen früherer Jesus-Mythos-Vertreter erneut aufgelegt und verbreitet werden,
  • der Gegensatz zwischen Biblizismus und christlichem Fundamentalismus auf der einen, Atheismus und Skeptizismus auf der anderen Seite die Debatte polarisiert und anheizt,
  • einige Vertreter von Jesus-Mythos-Thesen früher selbst dogmatische, konfessionelle und fundamentalistische Christen waren und nur die damals gelernten Sichtweisen bekämpfen, ohne die auch von Agnostikern, Juden und nichtkonfessionellen Christen geprägte Jesusforschung zu berücksichtigen.[82]

Neopaganismus

Die US-amerikanischen Autoren Dorothy M. Murdock (Autorenname: Arachya S.), Tom Harpur, Timothy Freke u​nd Peter Gandy vertreten erneut d​ie These, Jesus s​ei eine Kopie e​ines Astralmythos u​nd paganer Götter w​ie Krishna, Horus u​nd Mithras. Sie beschreiben d​iese als Erlösergottheiten bzw. „Christusse“ (Plural) u​nd berufen s​ich dazu a​uf Autoren d​es 19. u​nd frühen 20. Jahrhunderts w​ie Godfrey Higgins, Gerald Massey u​nd Alvin Boyd Kuhn. Diese hatten s​chon zu i​hrer Zeit k​eine Anerkennung i​n Orientalistik u​nd Ägyptologie gefunden, d​a Primärquellen k​eine Belege für i​hre Thesen enthalten.[83] Gleichwohl übernahmen u​nd verbreiteten einige Filme d​iese Thesen, darunter The God Who Wasn’t There (2005), Zeitgeist (2007) u​nd Religulous (2008).

Verschiedene Autoren h​aben nachgewiesen, d​ass die v​on Murdock behaupteten Parallelen zwischen Horus u​nd Jesus n​icht existieren u​nd durch willkürlich gedeutete verstreute Bildsymbole u​nd Berufung a​uf nachchristliche Autoren konstruiert wurden. Originale ägyptische Quellen z​u Horus enthalten k​eine der behaupteten Analogien z​u Jungfrauengeburt, Taufe, Jüngerwahl, Lehrtätigkeit, Verrat d​urch einen Jünger, Kreuzigung u​nd Auferstehung Jesu Christi a​m dritten Tag.[84]

Earl Doherty

Der kanadische Historiker u​nd Sprachwissenschaftler Earl Doherty vertritt s​eit 1999 d​ie These, Jesus s​ei eine mythische Figur, d​er sich v​om Mittelplatonismus herleite. Einige Einflüsse stammten a​us der jüdischen Mystik d​er Merkaba. Der Glaube a​n einen historischen Jesus s​ei erst b​ei den christlichen Gemeinden i​m 2. Jahrhundert entstanden. 2009 bekräftigte Doherty: Das Christentum h​abe mit d​em Glauben a​n eine spirituelle, mythische Figur begonnen. Die Evangelien s​eien im Wesentlichen Allegorie u​nd Fiktion. Keine einzeln identifizierbare Person h​abe die Tradition d​er galiläischen Predigten i​n ihnen begründet. Die meisten großen christlichen Apologeten (Ausnahmen: Justin d​er Märtyrer u​nd Aristides v​on Athen) beschrieben v​or 180 keinen historischen Jesus, sondern e​ine christliche Bewegung, d​ie sich m​it der platonischen Philosophie u​nd dem hellenistischen Judentum begründe. Darunter hätten s​ie eine monotheistische Verehrung d​es jüdischen Gottes u​nd einen personifizierten Logos verstanden. Theophilus v​on Antiochien, Athenagoras v​on Athen, Tatian u​nd Minucius Felix böten k​eine Ansatzpunkte für e​inen historischen Jesus, d​a sein Name i​n ihren Zeugnissen n​icht auftauche.[85]

Robert M. Price

Robert M. Price i​st ein promovierter systematischer Theologe u​nd Neutestamentler i​n den USA. Er w​ar früher e​in Baptisten-Prediger, d​er die Irrtumslosigkeit d​er Bibel vertrat. Später gehörte e​r zeitweise z​um liberalen Jesus-Seminar, d​as Jesu Historizität voraussetzt.[86] Ihm zufolge stellen d​ie Evangelien Jesus analog z​um weltweit verbreiteten Helden-Archetyp e​ines Herkules, Apollonius v​on Tyana u​nd anderen dar.[87]

Als Hauptargumente g​egen Jesu Existenz n​ennt Price:

  • Außerchristliche Quellen erwähnten keinen wundertätigen Jesus.
  • Auch die ältesten, vor den Evangelien entstandenen Episteln des NT enthielten keine Belege für einen kurz vorher lebenden Jesus.
  • Auch den Evangelien sei nur ein mythisches Christusbild vom menschwerdenden, sterbenden und wiederauferstehenden Erlösergott zu entnehmen.
  • Zu diesem Mythos gebe es Parallelen in vielen altorientalischen Mythen, etwa in den Kulten des Baal, Osiris, Attis, Adonis und Dumuzi. Alle diese Kulte der hellenistischen und römischen Epoche hätten das Urchristentum beeinflusst. Christliche Apologeten hätten später versucht, diese Parallelen zu verkleinern.[88]

Bei konsequenter Quellenkritik ließen s​ich also keinerlei verlässliche historische Angaben z​u Jesus i​n antiken Quellen auffinden. Somit bleibe n​ur ein Agnostizismus z​ur Historizitätsfrage übrig. Ein historischer Jesus s​ei nicht g​anz auszuschließen, a​ber nur e​ine vage Möglichkeit. Damit s​ei die Frage beliebig geworden u​nd durch k​eine Forschermehrheit z​u entscheiden.[89]

Price f​olgt auch d​er Unechtheitsthese d​er Holländischen Radikalkritik z​u den Paulusbriefen.[90]

Richard Carrier

Richard Carrier, Philosoph u​nd Historiker, folgte i​n seinem Blog 2003 Dohertys These, d​as Urchristentum s​ei als mystische Offenbarungsreligion entstanden u​nd die erzählerischen Darstellungen Jesu s​eien eine nachträgliche Historisierung. Doherty erkläre d​ie vorhandenen Quellen besser a​ls die meisten „Historizisten“, a​uch wenn s​ich Jesu Existenz n​icht gänzlich ausschließen lasse.[91]

Gegenüber Kersey Graves, d​er 1875 „16 gekreuzigte Retter“ d​er Antike behauptet hatte, betonte Carrier: Zwar enthielten v​iele Mythen antiker Götter e​ine Art Auferstehungsthema, a​ber keine m​it Jesus vergleichbare Passionsgeschichte. Nur v​on Inanna (Ishtar) s​ei schon 1500 v​or Christus e​ine Kreuzigung überliefert worden. Zalmoxis h​abe sich l​aut Herodot selbst „beerdigt“, versteckt gehalten u​nd sei n​ach drei Jahren wieder erschienen. Deshalb hätten s​eine Anhänger i​hn zu Lebzeiten vergöttlicht.[92] Auch i​m Hinblick a​uf Osiris verteidigte Carrier d​ie These v​on analog z​u Jesus sterbenden u​nd auferstandenen Gottheiten d​er Antike.[93]

2012 (Proving History) verwarf Carrier d​ie historisch-kritischen Methoden d​er Urchristentumsforschung a​ls mangelhaft u​nd schlug vor, s​ie durch e​ine Wahrscheinlichkeitsrechnung n​ach dem Satz v​on Bayes z​u ersetzen. Damit w​ird die statistische Wahrscheinlichkeit künftiger Ereignisse berechnet, d​ie von vorgegebenen Hypothesen abgeleitet werden können. Ob u​nd wie subjektive Faktoren b​eim Aufstellen d​er Ausgangshypothesen auszuschließen u​nd diese selbst berechenbar sind, i​st stark umstritten u​nd wird m​eist verneint.[94] Mit d​er Formel hatten christliche Autoren w​ie William Lane Craig d​ie Auferstehung Jesu glaubhaft z​u machen versucht u​nd waren dafür a​uch von anderen Neutestamentlern kritisiert worden.[95] Verschiedene Rezensenten verwarfen Carriers Anwendung d​er Formel a​uf die Frage d​er Historizität Jesu a​ls mathematisch fehlerhaft u​nd als durchschaubaren Versuch, d​ie eigene subjektive Meinung objektiv unangreifbar erscheinen z​u lassen.[96]

In seinem Buch On the Historicity of Jesus (2014) wandte Carrier Bayes’ Formel auf die urchristlichen Quellen an. Als Ergebnis behauptete er, Jesus habe mit weit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Laut Raphael Lataster und Jim Walker hat Carrier überzeugend ältere Jesus-Mythos-Thesen überholt und „Historizisten“ die Aufgabe gestellt, seine Berechnungen zu widerlegen.[97] Laut David Marshall ist das Werk voller faktischer Fehler und daraus resultierenden falschen Berechnungen. So habe Carrier 1 Kor 13,2  fehlgedeutet: Diese Stelle widerspreche diametral seiner These, die Botschaft des Paulus ähnele der einer Mysterienreligion, weil sie den angeblichen Vorrang einer Elite mit Geheimwissen in der christlichen Gemeinschaft ausschließe.[98]

Neuer Atheismus

Einige Vertreter d​es Neuen Atheismus halten d​ie Existenz Jesu für wissenschaftlich diskutabel. Richard Dawkins e​twa sieht d​ie Evangelien w​ie George A. Wells a​ls einen bloßen Aufguss d​er jüdischen Bibel. Vermutlich h​abe Jesus gelebt; jedoch könne d​as trotz d​er Mehrheitsmeinung ernsthaft bezweifelt werden.[99] Christopher Hitchens f​and anders a​ls für Mohammed w​enig oder k​eine Belege für Jesu Leben. Er befürwortete d​ie neuere Diskussion u​m die Nichtexistenzthese u​nd griff d​ie Argumente dafür auf, u​m so a​uch dem Koran u​nd dessen Darstellung Jesu a​ls Wundertäter u​nd Prophet d​ie Glaubwürdigkeit z​u entziehen.[100] Der ehemalige Priester Dan Barker t​rat 1992 a​ls Atheist hervor u​nd vertritt s​eit 2009 d​ie Nichtexistenzthese,[101] ebenso d​ie Freedom From Religion Foundation.[102]

Weil a​uch die radikalen historisch-kritischen Neutestamentler d​es Jesus-Seminars d​ie Nichtexistenzthese n​icht erwogen, gründete R. Joseph Hoffmann 2007 d​as Jesus Project b​eim Committee f​or the Scientific Examination o​f Religion (CSER), e​iner Unterabteilung d​es Center f​or Inquiry i​n Amherst (New York). Zu d​en rund 20 Mitgliedern gehörten einige Christentumsforscher (Bruce D. Chilton, James G. Crossley, Robert Eisenman, James McGrath, James M. Robinson, Dennis MacDonald, Gerd Lüdemann) u​nd einige Vertreter d​er Nichtexistenzthese (Richard Carrier, Arthur Droge, Robert M. Price, Thomas L. Thompson, Frank Zindler, Hoffmann selbst). US-Medien nahmen d​as Projekt a​ls Versuch wahr, Jesu Nichtexistenz wissenschaftlich z​u untermauern u​nd eine akademische Diskussion darüber voranzutreiben.[103] Nach wenigen Treffen, b​ei denen m​an sich n​icht über Ziele u​nd Methoden einigen konnte, u​nd Finanzierungsproblemen stellte Hoffmann d​as Projekt 2009 wieder ein. Die meisten Aufsätze e​iner Sammelausgabe d​es Projekts vertreten d​ie Nichtexistenzthese.[104]

Umfragen

Laut e​iner Umfrage d​er privaten christlichen Baylor University v​on 2005 glaubten hochgerechnet e​in Prozent a​ller US-Amerikaner, Jesus s​ei eine fiktive Figur. Unter denen, d​ie sich a​ls religiös ungebunden bezeichneten, w​aren es 13,7 Prozent.[105] In Großbritannien i​m Februar 2008 glaubten 13 Prozent v​on 1107 befragten erwachsenen Bürgern, darunter 40 Prozent jener, d​ie sich a​ls Atheisten bezeichneten, Jesus h​abe „nie existiert“.[106] Nach e​iner im April 2009 veröffentlichten Umfrage glaubten z​ehn Prozent v​on 2500 befragten Australiern, Jesus h​abe nicht existiert.[107]

Hauptargumente der Debatte

Außerchristliche antike Erwähnungen Jesu

Dass d​ie meisten nichtchristlichen Autoren d​es 1. u​nd frühen 2. Jahrhunderts Jesus nicht, einige n​ur beiläufig erwähnten, belegt für d​ie Vertreter dieser These Jesu Nichtexistenz. Schon Volney u​nd Dupuis verwarfen d​ie Jesusnotizen d​es jüdischen Historikers Josephus u​nd die d​es römischen Historikers Tacitus. Auch i​hre Nachfolger halten d​ie antiken Jesusnotizen allesamt für unzuverlässig, gefälscht o​der von christlicher Überlieferung abhängig.[108]

Die Forschung s​tuft dagegen mindestens d​ie Jakobusnotiz d​es Josephus (um 90) u​nd die Tacitusnotiz (um 116) a​ls glaubwürdig ein, d​a beide Autoren a​uch sonst relativ zuverlässig waren, d​as Christentum ablehnten u​nd keine christliche Interpolation erkennbar ist. Auch d​ie zweite Josephusnotiz, d​as Testimonium Flavianum, enthält n​ach ihrem Urteil e​inen historischen Kern.[109] Für Gerd Theißen u​nd Annette Merz spricht d​ie Nichterwähnung Jesu n​icht gegen s​eine Existenz, d​a etwa Philon Pontius Pilatus, Josephus Johannes d​en Täufer u​nd Jesu Bruder Jakobus erwähnte. Dass Josephus, Tacitus u​nd Mara Bar Serapion unabhängig voneinander Jesu Hinrichtung erwähnten u​nd seine Existenz fraglos voraussetzten, könne n​icht rein zufällig o​der erfunden sein.[110]

Paulusbriefe

Die a​ls echt anerkannten Paulusbriefe, d​ie ältesten schriftlichen christlichen Quellen, zitieren o​der paraphrasieren einige Jesusworte. In i​hnen fehlen jedoch Johannes d​er Täufer, d​ie Namen v​on elf d​er zwölf Apostel, Kajaphas, Pilatus, Lehrreden, Wunder Jesu u​nd Gleichnisse Jesu, Betlehem, Nazareth, Kafarnaum u​nd die meisten Passionsgeschichten.[111] Ob Paulus synoptische Jesusüberlieferung kannte u​nd ob d​iese damals s​chon existierte, erscheint d​aher fraglich. Herkunft, Umfang u​nd Echtheit d​er von i​hm überlieferten Jesustradition s​ind umstritten.[112] Vertreter d​er Jesus-Mythos-These bestreiten jegliches Wissen d​es Paulus v​om historischen Jesus. Seine Briefe hätten m​ehr von Jesu Leben darstellen müssen, w​enn er existiert hätte. Jesusworte d​arin stammten n​icht aus historischer Erinnerung o​der seien n​icht auf historische Vorgänge bezogen. Die synoptische Jesustradition s​ei insgesamt e​rst Jahrzehnte danach entstanden.

Neutestamentler verwerfen d​iese Sicht weithin a​ls sachfremd. Denn d​ie Gemeindebriefe wandten s​ich an getaufte Christen, d​enen schon Grundwissen über Jesus vermittelt worden war, u​nd bezogen s​ich auf jeweils konkrete, aktuelle Situationen i​hrer Adressaten. Daher verfehle d​ie Erwartung, s​ie müssten Nachrichten a​us Jesu Leben enthalten u​nd Evangelienstoffe bestätigen, i​hre besonderen Absichten u​nd Zwecke.[113] Dass Paulus d​en auferstandenen Jesus Christus i​ns Zentrum seiner Botschaft rückte, entsprach seinem Selbstverständnis, d​er Auferstandene h​abe ihn, d​en früheren Christenverfolger, m​it einer eigenen Erscheinung z​um Völkerapostel berufen (Gal 1,1.11ff ; Damaskuserlebnis). Er musste s​ein Apostolat gegenüber j​enen Aposteln verteidigen, d​ie ursprünglich a​uch von nichtjüdischen Christen d​ie Einhaltung d​er ganzen Tora verlangten u​nd sich d​azu auf d​en vorösterlichen Jesus beriefen (Mt 5,17 ). Indem Paulus betonte, Gott allein h​abe den v​on Menschen gekreuzigten Jesus auferweckt, wahrte e​r den jüdischen Monotheismus. Demgemäß s​agte er auch, e​r kenne Jesus „nach d​em Fleisch“, d​en er gekannt habe, j​etzt so n​icht mehr (2 Kor 5,16 ).

Gleichwohl g​ab Paulus Informationen über Jesus a​us dem Kreis d​er ersten Nachfolger weiter, d​ie als authentisch gelten:

  • Röm 1,3f : Jesus war ein Jude, der von König David abstammte.
  • Gal 4,4 : Er war ein wirklicher Mensch, geboren von einer Frau.
  • 1 Kor 9,5 : Er hatte mehrere leibliche Brüder. Paulus erwähnte hier auch ihre Ehefrauen, die er als Schwestern im Glauben bezeichnet, und unterschied sie und Kephas von den Aposteln im selben Satz, so dass „Brüder“ hier nicht „Mitchristen“ bedeuten kann. – Jesu Brüder werden in Mk 3,31ff.; Joh 2,12; 7,3.5.10; Apg 1,14 bestätigt und in Mk 6,3 namentlich genannt.
  • Gal 1,19 : Einer dieser leiblichen Brüder hieß Jakobus. Nur er, nicht der mitgenannte Petrus, heißt hier „Bruder des Herrn“. Er erscheint an anderen Stellen als Autorität der Urgemeinde (Gal 2,9.12 ; 1 Kor 15,7 ). – Jesu Bruder Jakobus und seine Führungsrolle in der Jerusalemer Urgemeinde werden von Josephus und Apg 12,17; 15,13; 21,18 bestätigt.
  • 1 Kor 7,10 : Jesus verbot die Ehescheidung (Mk 10,9–12 ); daraus folgerte Paulus auf Anfrage aus einer seiner Gemeinden ein Versöhnungsgebot für Geschiedene.
  • 1 Kor 9,14 : Jesus befahl, dass seine Nachfolger nur von ihrer Botschaft leben sollten (Mk 6,8 ; Mt 10,8–11 : Jesus forderte Verzicht auf Geld, Beruf und Sesshaftigkeit von ihnen).
  • Röm 12,14.17 : Jesus gebot Feindesliebe (Mt 5,44f ). Diese entsprach für Paulus dem biblischen Gebot (Spr 25,21), Feinde der gerechten Juden durch zuvorkommende Wohltaten an ihnen zu beschämen.
  • Röm 14,13 : Wie Jesus (Mk 7,1 ) mahnt Paulus seine christlichen Adressaten, einander nicht zu richten.
  • 1 Kor 11,23–25 : Jesus wurde nachts vor seinem Tod verraten und feierte mit seinen Jüngern ein letztes Mahl, bei dem er ihnen seinen bevorstehenden Tod deutete.
  • 1 Kor 8,1ff .; Phil 2,6–8 : Jesus wurde wie ein Sklave mit der römischen Kreuzesstrafe hingerichtet. Er nahm diesen Tod als Sklavendienst des Menschensohns bewusst auf sich (Mk 10,45 ).
  • 1 Thess 2,15 ; 1 Kor 2,8 : Jesus wurde im Zusammenwirken von Juden und „Herrschern dieser Welt“ hingerichtet.
  • 1 Kor 15,3–4 : Er wurde begraben.

Für Gerd Theißen u​nd Annette Merz schließen d​iese Informationen aus, d​ass Jesus e​ine erfundene Figur ist, selbst w​enn nichts anderes v​on ihm überliefert worden wäre. Zudem bestätigen verschiedene, unabhängig voneinander entstandene Textgattungen d​es NT u​nd außerchristliche Quellen einige dieser Informationen.[114]

Obwohl Paulus k​eine Heilwunder Jesu überlieferte, h​at er wahrscheinlich d​avon gehört. Denn e​r kannte d​ie Gabe d​er Heilung (1 Kor 12,9 ), b​at Jesus Christus mehrmals für s​ich darum (2 Kor 12,8 ) u​nd betonte, e​r selbst h​abe als Apostel Wunder bewirkt (2 Kor 12,12 ). Eventuell erwähnte e​r keine Jesuswunder, w​eil er zentral d​en Verzicht d​es Sohnes Gottes a​uf seine göttliche Macht zugunsten d​es Kreuzestodes verkündigte (Phil 2,6–8 ). Auch d​as Thomasevangelium enthält keine, d​as Johannesevangelium enthält n​ur wenige Wundertexte, darunter k​eine der l​aut Markus für Jesus typischen Exorzismen. Das Markusevangelium umgibt s​eine Wundertexte m​it einem Schweigebefehl Jesu. Diese Zurückhaltung w​ird aus d​en je besonderen theologisch-missionarischen Zwecken dieser Quellen erklärt. Das spricht l​aut Gerd Theißen u​nd Annette Merz e​her dafür a​ls dagegen, d​ass Jesus selbst d​ie ältesten Wunderberichte d​urch sein Handeln veranlasste.[115]

Evangelien

Vertreter d​er Nichtexistenzthese berufen s​ich auf s​eit langem anerkannte Ergebnisse d​er NT-Forschung: Die Evangelien entstanden 40 b​is 100 Jahre n​ach den erzählten Ereignissen, t​eils außerhalb Palästinas, u​nd wurden a​uf Griechisch abgefasst.[116] Ihre Autoren gehörten n​icht zur Generation d​er ersten Jesusnachfolger. Sie enthalten k​aum präzise biografische Angaben u​nd widersprechen s​ich bei wichtigen Daten w​ie Jerusalembesuchen u​nd Todestag Jesu. Sie s​ind durchgehend v​on Osterglauben, Gemeindesituation u​nd Verkündigungsinteresse geprägt. Oft sollen erzählte Ereignisse biblische Verheißungen erfüllen, s​o dass d​er „Schriftbeweis“ s​ie erzeugt h​aben kann. Eigenaussagen Jesu d​arin lassen s​ich kaum eindeutig v​on Gemeindebildung unterscheiden.[110]

Jedoch lässt s​ich mit diesen Quelleneigenschaften n​icht Jesu Nichtexistenz begründen. Die besonderen Daten b​ei Johannes s​ind auf dessen Autorenkreis begrenzte, theologisch erklärbare Abweichungen v​on älterer synoptischer Tradition. Diese h​at mehrere Quellen m​it starken Übereinstimmungen (Mk, Logienquelle, außerkanonisches Thomasevangelium, Agrapha). Auch i​m jeweiligen Sondergut d​er Evangelien k​ann historische Erinnerung stecken.

Die Gattung d​er Evangelien beinhaltet d​en Anspruch, d​as Leben e​iner historischen Person darzustellen. Verkündigungsabsicht u​nd historische Erinnerung stehen n​icht gegeneinander. Sie dienen dazu, Jesu Worte u​nd Taten i​m Gedächtnis z​u behalten: Nach Apg 11,16  „erinnerte“ s​ich Petrus a​n ein Wort Jesu. Nach Justin d​em Märtyrer wurden „Erinnerungen d​er Apostel“ i​m christlichen Gottesdienst verlesen. Laut Papias v​on Hierapolis schrieb Mk Jesu Worte u​nd Taten auf, „wie e​r sie erinnerte“. Sie unterscheiden Jesu Zeit v​on ihrer Zeit, e​twa Jesu Auftrag z​ur Israelmission (Mt 10,5f. ) v​om Auftrag d​es Auferstandenen z​ur Völkermission (Mt 28,19f.). Sie berichten v​on unbestreitbar historischen Personen w​ie Johannes d​em Täufer, Herodes, Kajaphas, Pilatus, m​it denen Jesus z​u tun hatte. Das erlaubt Rückschlüsse a​uf die Zuverlässigkeit anderer Angaben z​u Jesus.

Einige Stoffe d​er Synoptiker s​ind nur a​us Zeitumständen erklärbar, d​ie 40 b​is 50 Jahre v​or ihrer Endfassung lagen:

  • Mt 6,25–31 par. , Mt 10 par. und andere Texte der Logienquelle spiegeln die Lebenssituation besitzloser Wanderbettler. Die Evangelisten milderten die darin überlieferten radikalen Forderungen Jesu für Christen sesshafter Ortsgemeinden ab. So hebt Lk 22,35f.  die strengen Regeln der Aussendungsrede (Lk 10 ) auf.
  • Nachfolger Jesu wie der Zöllner Levi müssen schon für ihren Beruf auch Griechisch gesprochen haben. Zweisprachigkeit war im Raum Syriens üblich.
  • Das Pharisäerbild der Logienquelle (Mt 23 ; Lk 11,37ff. ) passt zu bekannten Praktiken der Pharisäer vor der Tempelzerstörung (70 n. Chr.), nicht danach.
  • Mk 13  (die synoptische Apokalypse) muss vor der Caligula-Krise im Jahr 39 n. Chr. entstanden sein.
  • Mk 14,47.51  nennt Widerstand leistende und der Festnahme entgangene Jünger Jesu anders als im Kontext nicht namentlich, wohl weil sie in der Urgemeinde ohnehin noch bekannt waren und vor römischer Verfolgung geschützt werden sollten. Der älteste Passionsbericht entstand daher im Kern wahrscheinlich noch in der Amtszeit des Pilatus (bis 36 n. Chr.).

Unbestritten ist, d​ass Urchristen mythische Motive a​us ihrer Umwelt übernahmen u​nd Jesus zuschrieben, u​m seine göttliche Herkunft u​nd Macht auszusagen. Jedoch betreffen d​iese Analogien v​or allem spätere legendarische Texte, d​ie die sonstige Erzählüberlieferung erweitern u​nd einrahmen: e​twa Geburtslegenden, verdoppelte, vermehrte u​nd motivisch gesteigerte Heilwunder. Diese wurden i​mmer mehr e​iner allgemeinen volkstümlichen Wunderüberlieferung angeglichen. Die ältesten Texte deuten Jesu Heilwunder dagegen a​ls Zeichen für d​as einbrechende Reich Gottes u​nd verbinden s​ie mit d​em Ruf i​n die Nachfolge Jesu: Diese Merkmale unterschieden s​ein Auftreten v​on anderen damaligen Wundertätern. Der Prozess, Jesus ähnliche Wunder zuzuschreiben, w​urde demnach d​urch sein eigenes Handeln angestoßen. Seine Heiltaten s​ind sowohl i​n Einzelerzählungen w​ie Summarien w​ie Vorwürfen jüdischer Gegner (Mk 3,22f.) bezeugt, d​ie nicht nachösterlich erklärbar sind. Josephus u​nd Mara b​ar Serapion bestätigen, d​ass auch Nichtchristen v​on Heiltaten Jesu gehört hatten u​nd diese n​icht bezweifelten.

Der Schriftbeweis i​n den Passionsgeschichten s​oll realen Vorgängen e​inen theologischen Sinn geben. So w​urde die gewaltsame Tempelreinigung, d​ie Jüngerflucht (Mk 14,27f. ) u​nd Kreuzigung Jesu zwischen „Räubern“ (Zeloten) k​aum wegen d​azu genannter Bibelzitate erfunden, sondern d​iese halfen d​en Urchristen, d​iese für s​ie unangenehmen Ereignisse einzuordnen. Umgekehrt fehlen Bibelzitate, d​ie sich bestens z​ur Deutung realer Vorgänge geeignet hätten: s​o Ps 22,17  für d​as Annageln Jesu a​ns Kreuz (Lk 24,39f. ), d​as der archäologische Fund e​ines genagelten Skeletts wahrscheinlich gemacht hat.

Das früher übliche doppelte Differenzkriterium (echt s​eien nur j​ene Jesusworte, d​ie sich v​on Judentum u​nd Urchristentum unterscheiden) setzte ahistorisch e​ine Einzigartigkeit Jesu voraus u​nd wurde z​u Recht d​urch das Kriterium d​er Kontextplausibilität ersetzt. Jesus k​ann keine fiktive Figur sein, d​a viele Erzählungen v​on ihm n​ur im damaligen jüdischen Kontext vorstellbar sind. Formale Merkmale machen bestimmte Redegattungen a​ls für Jesus typisch wahrscheinlich, darunter Gleichnisse, Seligpreisungen u​nd andere.[110]

Mythische Analogien

Vertreter d​er Jesus-Mythos-These deuten d​as urchristliche „Heilsdrama“ v​on Menschwerdung, Kreuzigung u​nd Auferstehung Jesu a​ls angeblich verbreitetes Muster älterer paganer Mythen, d​as Urchristen a​us hellenistischen Mysterienkulten übernommen hätten. Religionswissenschaftler widerlegten d​as angebliche Muster i​m Detail:

  • Hellenistische Mysterienkulte kannten keine sterbenden und wiedererstehenden Göttersöhne.
  • Sterbende Vegetationsgötter wie Adonis, Attis und Osiris waren keine Göttersöhne; einige waren auch keine Mysteriengottheiten.
  • Ihr Tod wurde nie als Heil dargestellt.
  • Als Ziel ihrer Sendung in Menschengestalt wurde nie Leben für andere dargestellt.
  • Teilnehmer ihrer Kulte wurden nicht zu Kindern ihres Gottes.
  • Als Halbgötter oder Göttersöhne dargestellte Menschen wurden nicht als leiblich auferstanden, sondern allenfalls als mit Unsterblichkeit beschenkte vorzeitliche Helden betrachtet (Apotheose), und zwar oft für ganz andere Taten als die, die von Jesus überliefert sind.
  • Im 1. Jahrhundert im Umfeld Palästinas sind keine Mysterienkulte belegt. Sie verbreiteten sich dort erst ab dem 2. Jahrhundert, als das Christentum schon als eigene Religion bestand. Sie wurden daher von Theologen der Alten Kirche als Konkurrenz wahrgenommen und ausgegrenzt.
  • Auch ein vorchristlicher gnostischer Erlösermythos ist unbelegt. Dafür angeführte Texte stammen aus dem 3. Jahrhundert und reagierten auf die urchristliche Botschaft.
  • Ähnliche urchristliche Sprachmotive (etwa „Erlösung“) sind nicht von Mysterienkulten beeinflusst, sondern stammen aus jüdisch-apokalyptischer Tradition.[117]
  • Paulus war ein rabbinisch geschulter Pharisäer, der vor seiner Bekehrung für die strenge Einhaltung der Tora eintrat (Gal 1,14 ) und sich auch danach stets zum Judentum bekannte (2 Kor 11,22 ; Röm 9,4; 11,1; Phil 3,5).[118] Das damalige Judentum grenzte sich von paganen Kulten strikt ab; darum kam es 66–70 zum Jüdischen Krieg. Dass Paulus und andere frühe Christen sich von hellenistischen Mysterienkulten beeinflussen ließen, ist daher sehr unwahrscheinlich.[119]

Das angebliche Kultmuster sterbender u​nd auferstehender Götter w​urde seit d​en 1930er Jahren o​ft angegriffen, w​eil in j​edem angeführten Beispiel mindestens ein, m​eist mehrere Aspekte (Tod, Auferstehung, Gottheit, Heil, Teilhabe d​er Anhänger) fehlten. Es g​ilt in d​er Religionswissenschaft h​eute daher a​ls von christlichen Vorstellungen gelenkte, überholte Kategorie.[120]

Zentrales Argument für Jesu Historizität i​st seine Kreuzigung: Deren Verarbeitung u​nd Deutung machte d​en Urchristen i​m NT erkennbar erhebliche Mühe, w​eil diese Hinrichtungsart für Juden Ausschluss a​us Gottes Volk, für Nichtjuden äußerste Demütigung bedeutete (1 Kor 1,18).[121] Paulus w​ar bewusst, d​ass Nichtjuden d​ie Verkündigung e​ines gekreuzigten Juden a​ls Absurdität u​nd Angriff a​uf ihre religiösen, ästhetischen u​nd politischen Ideale verstehen mussten. Das bestätigen zeitgenössische Reaktionen gebildeter Griechen u​nd Römer a​uf das Christentum.[122]

Historisierung eines Mythos

Vertreter d​er Jesus-Mythos-These g​ehen davon aus, d​ass die Urchristen e​inen Mythos e​ines präexistenten Gottes vorfanden, übernahmen, erweiterten u​nd nachträglich historisierten. Sie halten d​as für plausibler a​ls die gängige Erklärung d​er Jesusforschung: Ein jüdischer Mensch a​us Galiläa s​ei nach seinem Tod v​on seinen Anhängern a​ls Sohn Gottes verkündigt, deshalb s​ei die Jesusüberlieferung m​it Mythen u​nd Legenden erweitert worden.

Robert E. Van Voorst zufolge h​at bisher k​ein Vertreter d​er Jesus-Mythos-These d​ie Entstehung d​es Christentums u​nd angebliche Fabrikation e​ines historischen Jesus plausibel erklärt. Die These beruhe a​uf einem v​agen Verständnis antiker Mythologie a​ls Synkretismus, für d​ie es k​aum unabhängige, spezifische, unterstützende Belege gebe. Sie s​ei oft n​icht aus objektiven Forschungsgründen, sondern a​us fachfremden, tendenziösen antireligiösen Absichten aufgestellt worden, u​m jeder Form d​es Christentums m​it dem historischen Jesus s​eine Basis z​u entziehen. Daher h​abe sich d​ie These i​n der Forschung n​icht durchgesetzt. Sie w​erde dort n​icht mehr erwogen u​nd sei „effektiv tot“.[123] Standardwerke d​er NT-Forschung u​nd Jesus-Bücher d​es 21. Jahrhunderts weisen d​ie Nichthistorizitätsthese n​ur knapp a​ls unbegründet zurück o​der erwähnen s​ie gar nicht.[73]

Weiterführende Informationen

Werke von Vertretern

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Deutsche Ausgabe: Günther Mensching (Hrsg.): Constantin François Volney: Die Ruinen oder Betrachtungen über die Revolutionen der Reiche und das Natürliche Gesetz. Übersetzt von Dorothea Forkel und Georg Forster. Berlin 1792.
Nachdruck: Syndikat, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8108-0033-3.
  • Charles-Francois Dupuis: L’origine de tous les cultes, ou la réligion universelle. Paris 1795.
  • Robert Taylor: The diegesis; being a discovery of the origin, evidences, and early history of Christianity. London 1829.
  • Anonymus: The Existence of Christ Disproved by Irresistible Evidence: In a Series of Letters, from a German Jew, Addressed to Christians of all Denominations. Henry Hetherington, 1841.
  • Bruno Bauer:
Kritik der Evangelien und Geschichte ihres Ursprungs. Berlin, 1850–1852.
Kritik der paulinischen Briefe. (1851); Nachdruck: Kindle Edition, 2014.
Christus und die Cäsaren. Der Ursprung des Christentums aus dem römischen Griechentum. Grosser, Berlin 1877; Nachdruck: Let Me Print, 2012, ISBN 5-87403-520-6.
  • Gerald Massey:
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Was wissen wir von Jesus? Eine Abrechnung mit Professor D. Bousset in Göttingen. Lehmann, Berlin 1904.
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Das Gilgamesch-Epos in der Weltliteratur. Band 1. 1906
Moses, Jesus, Paulus: drei Varianten des babylonischen Gottmenschen Gilgamesch: eine Anklage und ein Appell. Neuer Frankfurter Verlag, 1910.
Hat der Jesus der Evangelien wirklich gelebt? Eine Antwort. 1910.
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Die Christusmythe, zweiter Teil. Die Zeugnisse für die Geschichtlichkeit Jesu. Eugen Diederichs, Jena 1911.
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  • Andrzej Niemojewski: Gott Jesus: im Lichte fremder und eigener Forschungen samt Darstellung der evangelischen Astralstoffe, Astralszenen und Astralsysteme. A. & R. Huber’s Verlag, 1910.
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Band 1: Die Entstehung des Christentums aus der antiken Kultur.
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  • Heinrich Zimmern: Zum Streit um die „Christusmythe“: Das babylonische Material in seinen Hauptpunkten dargestellt. Reuther und Reichard, Berlin 1910.
  • Christian Paul Fuhrmann: Der Astralmythos von Christus: Die Lösung der Christussage durch Astrologie. Mit 1 Sternkarte und 1 Sternskizze. Brandstetter, 1911.
  • Gustaaf Adolf van den Bergh van Eysinga: Die holländische radikale Kritik des Neuen Testaments, ihre Geschichte und Bedeutung für die Erkenntnis der Entstehung des Christentums. Eugen Diederichs, Jena 1912.
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  • George Albert Wells:
The Jesus of the Early Christians. Pemberton, 1971, ISBN 0-301-71014-7.
Did Jesus Exist? (1975) Nachdruck: Prometheus Books, 1987, ISBN 0-87975-395-1.
The Historical Evidence for Jesus. (1982) 2. überarbeitete Auflage, Prometheus Books, 1988, ISBN 0-87975-429-X.
The Jesus Legend. (1986) Open Court, 1996, ISBN 0-8126-9334-5.
The Jesus Myth. Open Court, 1998, ISBN 0-8126-9392-2.
Cutting Jesus Down to Size: What Higher Criticism Has Achieved and Where It Leaves Christianity. Open Court, 2009, ISBN 978-0-8126-9656-1.
  • Max Rieser: The true founder of Christianity and the Hellenistic philosophy. Graduate Press, 1979.
  • John G. Jackson: Pagan Origins of the Christ Myth. Amer Atheist Press, 1985.
  • R. Joseph Hoffmann, Gerald A. Larue: Jesus in History and Myth. Prometheus Books, 1986, ISBN 0-87975-332-3.
  • Bernard Dubourg: L’invention de Jésus: La fabrication du Nouveau Testament. Gallimard, 1987, ISBN 2-07-071093-9.
  • Iosif Aronovich Kryvelev: Christ – myth or reality? Religious studies in the USSR. Social Sciences Today, 1987.
  • Alvar Ellegård: Myten om Jesus: den tidigaste kristendomen i nytt ljus. (1992) Albert Bonniers Förlag, 2014, ISBN 91-0-014952-7.
  • Jonathan M. Roberts: Antiquity Unveiled: The Heathen Origins of Christianity. (1990) Gordon Press Publishers, 1992, ISBN 0-8490-8747-3.
  • Burton L. Mack:
Who Wrote the New Testament? The Making of the Christian Myth. HarperOne, 1996.
A myth of Innocence: Mark and Christian Origins. Augsburg Fortress Publishers, 1998, ISBN 0-8006-2113-1.
The Christian Myth: Origins, Logic, and Legacy. Continuum, 2003, ISBN 0-8264-1543-1.
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The Christ Conspiracy: The Greatest Story Ever Sold. Adventures Unlimited Press, 1999, ISBN 0-932813-74-7.
Suns of God: Krishna, Buddha and Christ Unveiled. Adventures Unlimited Press, 2004.
Who Was Jesus? Fingerprints of The Christ. Stellar House Publishing, 2007, ISBN 978-0-9799631-0-0.
Christ in Egypt: The Horus-Jesus Connection. Stellar House Publishing, 2009, ISBN 978-0-9799631-1-7.
The Gospel According to Acharya S. Stellar House Publishing, 2009, ISBN 978-0-9799631-2-4.
  • Earl Doherty:
Das Jesus-Puzzle: Basiert das Christentum auf einer Legende? (The Jesus-Puzzle. 1999) Angelika Lenz, 2003, ISBN 3-933037-26-3.
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  • Harold Liedner: Fabrication of the Christ Myth. Survey Press, 2000, ISBN 0-9677901-0-7.
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Deconstructing Jesus. Prometheus Books, 2000, ISBN 978-1-57392-758-1.
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The Christ-Myth Theory and Its Problems. American Atheist Press, 2011, ISBN 978-1-57884-017-5.
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mit Frank R. Zindler: The Case Against the Case For Christ: A New Testament Scholar Refutes the Reverend Lee Strobel. American Atheist Press, 2014.
  • Timothy Freke, Peter Gandy:
The Jesus Mysteries – Was the Original Jesus a Pagan God? (2000) HarperCollins, 2003, ISBN 0-7225-3677-1.
Jesus and the Lost Goddess: The Secret Teachings of the Original Christians. Harmony, 2002, ISBN 1-4000-4594-0.
  • Frank R. Zindler:
The Jesus the Jews Never Knew. American Atheists Press, 2003, ISBN 1-57884-916-0.
als Herausgeber: Bart Ehrman and the Quest of the Historical Jesus of Nazareth. American Atheist Press, 2013.
  • Tom Harpur: The Pagan Christ. Allen & Unwin, 2004, ISBN 978-0-8027-1449-7.
  • Jay Raskin: The Evolution of Christs and Christianities. Xlibris, 2006, ISBN 1-4134-9791-8.
  • Joseph Atwill:
Das Messias-Rätsel: Die Geheimsache Jesus. Allegria, 2008, ISBN 3-7934-2091-4.
Caesar’s Messiah: The Roman Conspiracy to Invent Jesus. NLightning WorkZ, 3. Auflage 2011.
  • Dan Barker: Godless: How an Evangelical Preacher Became One of America’s Leading Atheists. Ulysses Press, 2009, ISBN 978-1-56975-148-0 (Kapitel 15: Did Jesus exist?).
  • Richard Carrier:
Not the Impossible Faith. Lulu.com, 2009
Proving History: Bayes’s Theorem and the Quest for the Historical Jesus. Prometheus Books, 2012, ISBN 1-61614-559-5.
On the Historicity of Jesus: Why We Might Have Reason for Doubt. Sheffield Phoenix Press Limited, 2014, ISBN 1-909697-49-4.
  • David Hernandez: The Greatest Story Ever Forged: Curse of the Christ Myth. Red Lead Press, 2009, ISBN 1-4349-6299-7.
  • David Fitzgerald: Nailed: Ten Christian Myths That Show Jesus Never Existed at All. Lulu.com, 2010, ISBN 0-557-70991-1.
  • R. Joseph Hoffmann: Sources of the Jesus Tradition: Separating History from Myth. Prometheus Books, 2010, ISBN 1-61614-189-1.
  • Larry Marshall: The Mythical Life of Jesus. Trafford Publishing, 2011, ISBN 1-4269-5297-X.
  • Geoff Roberts: Jesus 888. The Myth behind the Man. Troubador Publishing, 2011, ISBN 1-78088-013-8.
  • Thomas L. Brodie: Beyond the Quest for the Historical Jesus: Memoir of a Discovery. Sheffield Phoenix Press, 2012, ISBN 1-907534-58-X.
  • Raphael Lataster: There was no Jesus, there is no God: A Scholarly Examination of the Scientific, Historical, and Philosophical Evidence & Arguments for Monotheism. CreateSpace, 2013, ISBN 1-4922-3441-9.
  • John Ostrowick: Did Jesus Christ Exist? lulu.com, 2013, ISBN 1-291-43833-5.
  • Thomas L. Thompson:
The Messiah Myth: The Near Eastern Roots of Jesus and David. Vintage Digital, 2013.
mit Thomas S. Verenna: ‘Is This Not the Carpenter?’: The Question of the Historicity of the Figure of Jesus. Acumen, 2013, ISBN 1-84465-729-9.
  • Michael Paulkovich: No Meek Messiah: Christianity’s Lies, Laws and Legacy. Spillix, 2013, ISBN 978-0-9882161-1-2.
  • Kenneth Humphreys: Jesus Never Existed: An Introduction to the Ultimate Heresy. Nine-Banded Books, 2014, ISBN 978-0-9896972-4-8.

Literatur

Frühe Repliken

  • Karl Barth: Ob Jesus Gelebt Hat? Eine nachträgliche Osterbetrachtung. 1910; Der christliche Glaube und die Geschichte. 1910. In: Barth-Gesamtausgabe III (Vorträge und kleinere Arbeiten 1909–1914), S. 37–45 und S. 188–190.
  • Karl Beth: Hat Jesus gelebt? Eine Kritik der Drews’schen Christusmythe. Borussia Verlagsanstalt, 1910.
  • Wilhelm Bousset: Was wissen wir von Jesus? Gebauer-Schwetschke, Halle 1904.
  • Shirley Jackson Case: The Historicity of Jesus. A criticism of the contention that Jesus never lived, a statement of the evidence for his existence, an estimate of his relation to Christianity. University of Chicago, 1911 (Volltext online).
  • Carl Clemen: Der geschichtliche Jesus: Eine allgemeinverständliche Untersuchung der Frage: hat Jesus gelebt, und was wollte er? Töpelmann, 1911; Nachdruck: Walter de Gruyter, ISBN 3-11-201434-0.
  • Frederick Cornwallis Conybeare: The Historical Christ: Or, An Investigation of the Views of Mr. J. M. Robertson, Dr. A.Drews, and Prof. W. B. Smith. Open court, London 1914.
  • James G. Crossley: Jesus in an Age of Neoliberalism: Quests, Scholarship and Ideology. Equinox Publishing, 2012, ISBN 978-1-908049-70-4.
  • Kurt Delbrück: Hat Jesus Christus gelebt? Ein Vortrag. Vossische Buchhandlung, 1910.
  • Martin Dibelius: Hat Jesus gelebt? (Sammelrezension). In: Theologische Literaturzeitung. 1910, S. 545–552.
  • Karl Dunkmann: Der historische Jesus, der mythologische Christus und Jesus der Christ: eine kritischer Gang durch die moderne Jesus-Forschung. A. Deichert, 1911.
  • Oskar Graber: Im Kampfe um Christus. Eine Überprüfung der Angriffe des Professors Artur Drews gegen die geschichtliche Existenz Jesu. J. Meyerhoff, Graz 1927 (Volltext online).
  • Maurice Goguel: Jesus the Nazarene: Myth or History? T. Fisher Unwin, 1926; Neuausgabe: Prometheus Books, 2006, ISBN 1-59102-370-X.
  • Conrad Gröber: Christus lebte: Eine Kritik der „Christusmythe“ Arthur Drews'. Akt.-Ges. Oberbadische Verlagsanstalt, 1923.
  • Albert Hauck: Hat Jesus gelebt? Zehlendorf-Berlin, 1910.
  • Adolf Jülicher: Hat Jesus gelebt? Ein Beitrag zur Psychologie des Streits um die Geschichtlichkeit Jesu. Marburg 1910.
  • Wilhelm Kapp: Das Christus- und Christentumsproblem bei Kalthoff: ein Vortrag. Heitz, 1905.
  • Franz Xaver Kiefl: Der geschichtliche Christus und die moderne Philosophie. Eine genetische Darlegung der philosophischen Voraussetzungen im Streit um die Christusmythe. Mainz, Kirchheim, 1911.
  • Erich Klostermann: Die neuesten Angriffe auf die Geschichtlichkeit Jesu. (1923); Nachdruck: BiblioBazaar, 2009, ISBN 1-116-84161-4.
  • Johannes Leipoldt: Sterbende und auferstehende Götter: Ein Beitrag zum Streite um Arthur Drews' Christusmythe. Werner Scholl, 1923.
  • Alfred Loisy: Was Jesus an Historical Person? In: Hibbert Journal. 36, 1937–1938, S. 380–394, S. 509–529, S. 814.
  • Paul Wilhelm Schmiedel; Die Person Jesu im Streite der Meinungen der Gegenwart. M. Heinsius Nachfolger, 1906.
  • Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. (1913) 9. Auflage, Mohr/Siebeck, Tübingen 1984, ISBN 3-8252-1302-1 (Kapitel 11; 18; 22; 23).
  • Arthur Denner Howell Smith: Jesus Not a Myth. Watts & Co, London 1942.
  • Hermann von Soden: Hat Jesus gelebt? Aus den geschichtlichen Urkunden beantwortet. Protestantischer Schriftenvertrieb, 1910.
  • Heinrich Weinel: Ist das „liberale“ Jesusbild widerlegt? Tübingen 1910.
  • Otto Weinreich: Die Christusmythe. Heidelberg 1910 (Textauszug online).
  • Hans Windisch (Theologe):
Das Problem der Geschichtlichkeit Jesu: die Christusmythe. Theologische Rundschau 2/1930, S. 207–252.
Christusmythe und geschichtlicher Jesus im Hbr. In: Der Hebräerbrief. Erklärt von D. Dr. Hans Windisch. Mohr, Tübingen 1931.
  • Johannes Weiß: Jesus von Nazareth, Mythus oder Geschichte? Eine Auseinandersetzung mit Kalthoff, Drews, Jensen. Tübingen 1910.
  • Herbert George Wood: Did Christ Really Live? Student Christian Movement Press, 1938.
  • Elwood Worcester: Was Jesus an Historical Person? Oxford University Press, 1926.

Neuere Repliken

  • Maurice Casey: Jesus: Evidence and Argument or Mythicist Myths? Bloomsbury T&T Clark, 2014, ISBN 978-0-567-01505-1.
  • Gerd Theißen, Annette Merz: Der historische Jesus: Ein Lehrbuch. 4. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-52198-4
  • Paul Rhodes Eddy, Gregory A. Boyd: The Jesus Legend: A Case for the Historical Reliability of the Synoptic Jesus Tradition. Baker Academic, 2007, ISBN 0-8010-3114-1.
  • Bart D. Ehrman: Did Jesus Exist? The Historical Argument for Jesus of Nazareth. HarperOne, 2012.
  • Elizabeth E. Evans: The Christ Myth: A Study. Book Tree, 2000.
  • Richard Thomas France: The Evidence for Jesus. Regent College Publishing, London 1986; Neuauflage 2006, ISBN 1-57383-370-3.
  • James Patrick Holding: Shattering the Christ Myth. Xulon Press, 2008, ISBN 1-60647-271-2.
  • Ronald H. Nash: The Gospel and the Greeks: Did the New Testament Borrow from Pagan Thought? P & R Publishing, 2003, ISBN 0-87552-559-8.
  • Stanley E. Porter, Stephen J. Bedard: Unmasking the Pagan Christ: An Evangelical Response to the Cosmic Christ Idea. Clements Publishing, 2006, ISBN 1-894667-71-9.
  • Walter Martin, Jill Martin Rische: The Kingdom of the Occult. Nelson/Word Pub Group, 2008, ISBN 1-4185-1644-9.
  • Albert Mcilhenny: This Is The Sun? Zeitgeist and Religion. Bd. I: Comparative Religion. lulu.com, 2012, ISBN 1-105-33967-X.
  • Walter Parker Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century: 1900-1950. T&T Clark, 1999, ISBN 1-56338-280-6 (2. Kapitel: The Nonhistorical Jesus, S. 45–71).
  • Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament: An Introduction to the Ancient Evidence. William B. Eerdman, 2000, ISBN 0-8028-4368-9.
  • Theodore Ziolkowski: Fictional Transfigurations of Jesus. Wipf & Stock, 2002, ISBN 1-57910-931-4.

pro Jesus-Mythos

contra Jesus-Mythos

Einzelnachweise

  1. James Leslie Houlden: Jesus in History, Thought, and Culture: An Encyclopedia. Band 1, ISBN 1-57607-856-6, S. 658
  2. Craig A. Evans: The Historical Jesus, Band 1. Routledge, 2004, ISBN 0-415-32751-2, S. 308; Peter G. Bietenholz; Historia and Fabula: Myths and Legends in Historical Thought from Antiquity. Brill Academic Publishings, Leiden 1997, ISBN 90-04-10063-6, S. 325, Fn. 34.
  3. Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament. 2000, S. 8 und Fn. 12.
  4. Jan A. B. Jongeneel: Jesus Christ in World History: Peter Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-631-59688-X, S. 172.
  5. Urs App: The Birth of Orientalism (= Encounters with Asia). University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2010, ISBN 978-0-8122-4261-4, S. 457–459.
  6. Martin Priestman: Romantic Atheism: Poetry and Freethought, 1780–1830. Cambridge University Press, 2000, S. 24.
  7. Peter G. Bietenholz; Historia and Fabula: Myths and Legends in Historical Thought from Antiquity. Leiden 1997, S. 327.
  8. Herbert Cutner, Paul Tice: Jesus: God, Man or Myth? 2000, S. 1; S. 114; S. 139.
  9. George Albert Wells: Stages of New Testament Criticism. In: Journal of the History of Ideas. Band 30, Ausgabe 2, 1969.
  10. Osama W. Abi-Mershed: Apostles of Modernity: Saint-Simonians and the Civilizing Mission in Algeria. Stanford University Press, ISBN 0-8047-7472-2, S. 22; Rachida El Diwani: Le Discours Orientaliste de Volney. Lulu.com, 2009, ISBN 0-557-04158-9, S. 31.
  11. Jan A. B. Jongeneel: Jesus Christ in World History. Frankfurt am Main 2009, S. 172, Fn. 115; Peter G. Bietenholz; Historia and Fabula. Leiden 1997, S. 326.
  12. Craig A. Evans: The Historical Jesus, Band 1. 2004, S. 319, Fn. 17; Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit. 4. Buch: Die Krisis der Europäischen Seele von der Schwarzen Pest bis zum Ersten Weltkrieg. tredition, 2011, ISBN 3-8424-1972-4, S. 34.
  13. Martin Priestman: Romantic Atheism: Poetry and Freethought, 1780–1830. 2000, S. 24 f.
  14. Robert E. Schofield; The Enlightened Joseph Priestley: A Study of His Life and Work from 1773 to 1804. Penn State University Press, 2009, S. 376.
  15. Timothy Larson: Crisis of Doubt: Honest Faith in Nineteenth-Century England. Oxford University Press, 2007, ISBN 0-19-928787-2, 2007, S. 96.
  16. Acharya S.: Suns of God: Krishna, Buddha and Christ Unveiled. 2004, S. 446ff.
  17. Herbert Cutner, Paul Tice: Jesus: God, Man or Myth? 2000, S. 279.
  18. Susannah Heschel: The Aryan Jesus: Christian Theologians & the Bible in Nazi Germany. Princeton University Press, 2008, ISBN 0-691-12531-7, S. 39 und Fn. 54.
  19. Douglas Moggach: The Philosophy and Politics of Bruno Bauer. Cambridge University Press, 2003, ISBN 1-139-44197-3, S. 65 f.
  20. Ernst Haenchen: Das Johannesevangelium: Ein Kommentar. Mohr Siebeck, Tübingen 1980, ISBN 3-16-143102-2, S. 28 f. (Einleitung); ausführlich in Helmut Reinalter: Die Junghegelianer: Aufklärung, Literatur, Religionskritik und politisches Denken. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-631-60385-1, S. 66–75.
  21. Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 2: Personen. Walter de Gruyter, Berlin 2009, ISBN 3-598-24072-4, S. 58 f.
  22. Robert E. van Voort: Nonexistence Hypothesis. In: James Leslie Houlden (Hrsg.): Jesus in History, Thought, and Culture: An Encyclopedia. Band 1. 2003, S. 658.
  23. Joachim Mehlhausen: Bruno Bauer. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 5. Walter de Gruyter, Berlin 1980, ISBN 3-11-007739-6, S. 315.
  24. W. Ward Gasque: A History of the Interpretation of the Acts of the Apostles. Wipf & Stock, 1999, ISBN 1-57910-449-5, S. 86 f.
  25. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 1984, S. 453.
  26. Ernst Haenchen: Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament. Band 3: Die Apostelgeschichte. 16. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-51634-7, S. 36.
  27. Theodore Ziolkowski: Fictional Transfigurations of Jesus. 2002, S. 143.
  28. Martin Hengel, Anna Maria Schwemer: Paulus zwischen Damaskus und Antiochien: die unbekannten Jahre des Apostels. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147469-4, S. 39, Fn. 141; Jürgen Becker: Der Völkerapostel Paulus im Spiegel seiner neuesten Interpreten. In: Theologische Literaturzeitung Nr. 11, 122. Jahrgang, November 1997, Spalte 977f.; Gerd Lüdemann: Heretics. Westminster John Knox Press, 1996, ISBN 0664226426, S. 263; E. Verhoef: Die holländische radikale Kritik. In: Reimund Bieringer: The Corinthian correspondence. Peeters, 1996, ISBN 90-6831-774-1, S. 428–432.
  29. Gerd Theißen, Annette Merz: Der historische Jesus, Göttingen 2013, S. 23–25.
  30. Albert Schweitzer: Straßburger Vorlesungen. Werke aus dem Nachlaß. Beck, München 1998, ISBN 3-406-41171-1, S. 524.
  31. Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament. 2000, S. 7.
  32. Theodore Ziolkowski: Fictional Transfigurations of Jesus. 2002, S. 143f.
  33. Gudrun Beyer: „Die Historie […] weist über sich selbst hinaus“. In: Martina Janßen: Frühes Christentum und religionsgeschichtliche Schule: Festschrift zum 65. Geburtstag von Gerd Lüdemann. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-53977-4, S. 172, Fn. 43.
  34. Theodore Ziolkowski: Fictional Transfigurations of Jesus. 2002, S. 147.
  35. Walter P. Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century, 1999, S. 50.
  36. Theodore Ziolkowski: Fictional Transfigurations of Jesus. 2002, S. 144f.
  37. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage, Tübingen 1984, S. 502.
  38. Deutscher Monistenbund (Hrsg.): Hat Jesus gelebt? Reden über die „Christusmythe“ (= Berliner Religionsgespräch. Band 1), Berlin 1910.
  39. Walter P. Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century, 1999, S. 45; Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament. 2000, S. 7; Jesus never lived, asserts Prof. Drews. The New York Times, 6. Februar 1910
  40. Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament. 2000, S. 13.
  41. Adolf von Harnack: Hat Jesus gelebt? In: Kurt Nowak, Hanns-Christoph Picker (Hrsg.): Adolf von Harnack als Zeitgenosse: Reden und Schriften aus den Jahren des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, Teil 2. Walter de Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-11-205517-9, S. 169.
  42. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage, Tübingen 1984, S. 171–190; 361–365; 451–560; Zitat S. 560.
  43. Rudolf Bultmann: Jesus. 1926; Textauszug bei Werner Zager: Jesusforschung in vier Jahrhunderten. 2002, S. 290–293.
  44. Robert Van Voorst: Jesus Outside the New Testament. 2000, S. 12, Fn. 9.
  45. Walter P. Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century, 1999, S. 58–60.
  46. Walter P. Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century, 1999, S. 54–56.
  47. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage. Tübingen 1984, S. 476–486.
  48. Craig A. Evans: The Historical Jesus. 2004, S. 321, Fn. 37.
  49. Albert Mcilhenny: This Is The Sun? Zeitgeist and Religion. Band I: Comparative Religion. In: lulu.com, 2012, ISBN 1-105-33967-X, S. 278.
  50. David E. Aune: Studies in New Testament and Early Christian Literature: Essays in Honor of Allen P. Wikgren. Brill Academic, Leiden 1997, ISBN 90-04-03504-4, S. 142.
  51. Jason Colavito: Jason and the Argonauts through the Ages. Mcfarland & Co, 2014, ISBN 0-7864-7972-8, S. 243.
  52. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage, Tübingen 1984, S. 333 f.
  53. Frederick Cornwallis Conybeare: The Historical Christ. 1914; referiert bei Bruce Manning Metzger: Historical and Literary Studies: Pagan, Jewish, and Christian. Brill, Leiden 1969, S. 9.
  54. James Patrick Holding: Shattering the Christ Myth. 2008, S. XVI.
  55. Artikel Bremen. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 7, 1980, S. 161.
  56. Gerd Theißen, Annette Merz: Der historische Jesus, Göttingen 2013, S. 96.
  57. Martin Hengel: Kleine Schriften Band 5: Jesus und die Evangelien. Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149327-0, S. 217, Fn. 1.
  58. Werner Zager (Hrsg.): Jesusforschung in vier Jahrhunderten: Texte von den Anfängen historischer Kritik bis zur „dritten Frage“ nach dem historischen Jesus. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 3-11-031842-3, S. 117 f.
  59. Albert Schweitzer: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. 9. Auflage, Tübingen 1984, S. 361–365.
  60. Theodore Ziolkowski: Gilgamesh among Us: Modern Encounters with the Ancient Epic. Cornell University Press, 2011, S. 209.
  61. Craig A. Evans: The Historical Jesus. 2004, S. 308.
  62. Susannah Heschel: The Aryan Jesus. 2010, S. 58.
  63. Walter P. Weaver: The Historical Jesus in the Twentieth Century, 1999, S. 49 f.
  64. James Patrick Holding: Shattering the Christ Myth. S. IVX.
  65. Werner Zager: Jesusforschung in vier Jahrhunderten. Berlin 2014, S. 118.
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