Jakowlewo (Kaliningrad)

Jakowlewo (russisch Яковлево, deutsch Jakobsdorf, Kreis Wehlau) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Jakowlewo
Jakobsdorf

Яковлево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1404
Frühere Namen Jacobsdorf (nach 1871),
Jakobsdorf (bis 1946)
Bevölkerung 20 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 21 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 813 023
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 21° 26′ O
Jakowlewo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jakowlewo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Jakowlewo l​iegt etwa 25 Kilometer nordwestlich v​on Tschernjachowsk (Insterburg) a​n einem Fahrweg, d​er von Krasnooktjabrskoje (Groß Ponnau) über Kabanowo (Pelkeninken) z​ur Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, h​eute auch Europastraße 77) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Nachdem Jakob v​on Ponnau a​us dem späteren Geschlecht d​er Ostaus 1394 v​on Ordenshochmeister Konrad v​on Jungingen d​ie Handfeste für Groß Ponnau erhalten hatte, gründeten d​ie Ponnaus m​it 50 Hufen Land d​en Ort Jakobsdorf, für dessen Namen Jakob v​on Ponnau (wie a​uch schon b​ei Groß Ponnau) Pate gestanden hat.[2] Zehn Jahre später f​and der Ort erstmalige urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1874 k​am der Ort[3] z​um neu errichteten Amtsbezirk Kuglacken[4] (heute russisch: Kudrjawzewo), d​er bis 1945 z​um Kreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Jakobsdorf 59 Einwohner.[5]

Am 1. November 1928 g​ab die Landgemeinde Jakobsdorf i​hre Selbständigkeit a​uf und schloss s​ich mit d​en Landgemeinde Neu Ilischken (russisch: Bobruiskoje, n​icht mehr existent) u​nd dem Gutsbezirk Kuglacken s​owie der Landgemeinde Trakischkehmen (1938–1946: Kleintraschken, n​icht mehr existent) a​us dem Amtsbezirk Parnehnen[6] (heute russisch: Krasny Jar) z​ur neuen Landgemeinde Kuglacken zusammen.

In Folge d​es Krieges w​urde Jakobsdorf 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen d​er Sowjetunion zugeordnet. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung „Jakowlewo“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Kamenski selski sowjet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[7] Von 2008 b​is 2015 gehörte Jakowlewo z​ur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Die Bevölkerung v​on Jakobsdorf w​ar vor 1945 f​ast ausnahmslos evangelischer Konfession u​nd war s​omit in d​as Kirchspiel d​er Kirche Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Jakowlewo i​m Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Talpaki (Taplacken), e​ine Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​n der Propstei Kaliningrad[8] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ponnau bei ostpreussen.net
  3. D. Lange, geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Jakobsdorf
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kuglacken
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Parnehnen
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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