Pastuchowo (Kaliningrad)

Pastuchowo (russisch Пастухово, deutsch Waldhausen (Gut/Oberförsterei)) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Pastuchowo
Waldhausen

Пастухово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet nach 1722
Frühere Namen Waldhausen (bis 1946)
Bevölkerung 20 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238178
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 802 010
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 21° 39′ O
Pastuchowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pastuchowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Pastuchowo l​iegt südlich d​er Föderalstraße A229 (einstige deutsche Reichsstraße 1, h​eute auch Europastraße 28), z​ehn Kilometer westlich d​er Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg). Der Ort i​st unter d​er Bezeichnung Pastuchowo-Nowoje Bahnstation a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), e​inem Teilstück d​er früheren Preußischen Ostbahn, z​ur Weiterfahrt n​ach Litauen u​nd in d​as russische Kernland.

Geschichte

Die Gründung d​es kleinen Ortes erfolgte i​n der Zeit n​ach 1722.[2] Am 11. März 1874 w​urde der Gutsort namensgebend für e​inen neu errichteten Amtsbezirk,[3] d​em er a​ls Gutsbezirk n​eben einer Landgemeinde u​nd zwei weiteren Gutsbezirken zugehörte. Der Amtsbezirk w​ar in d​en Kreis Insterburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. In d​en Jahren 1908/1910 erfolgte e​ine Namensänderung d​es Gutsbezirkes Gut Waldhausen i​n „Gutsbezirk Oberförsterei Waldhausen“. Dieser Oberförsterei w​aren bis 1928 folgende Förstereien zugeordnet:[4] Eichenwalde, Görschenwalde, Kirschland, Klein Bubainen, Milchbude (alle n​icht mehr existent) u​nd Schwägerau (heute russisch: Saowraschnoje).

Im Jahr 1910 zählte d​er Gutsbezirk Oberförsterei Waldhausen 151 Einwohner.[5] Am 17. Oktober 1928 w​urde der Gutsbezirk Waldhausen m​it dem Gutsbezirk Groß Bubainen i​n die Landgemeinde Groß Bubainen eingegliedert, d​ie dann b​is 1946 d​en Namen „Waldhausen“ führte. Der bisherige Amtsbezirk Groß Bubainen w​urde folgerichtig 1930 i​n „Amtsbezirk Waldhausen“ umbenannt.

In Kriegsfolge w​urde Waldhausen 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen d​er Sowjetunion zugeordnet. Die Ortschaft d​er einstigen Oberförsterei Waldhausen erhielt 1947 d​ie russische Bezeichnung Pastuchowo, während d​as einstige Dorf Groß Bubainen seither Bereschkowskoje heißt. Pastuchowo w​urde gleichzeitig i​n den Dorfsowjet Bereschkowski selski Sowet i​m Rajon Tschernjachowsk eingeordnet.[6] Von 2008 b​is 2015 gehörte d​er Ort z​ur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Amtsbezirk Waldhausen

Zu d​em 1874 errichteten Amtsbezirk Waldhausen gehörten:[3]

Deutscher NameRussischer NameBemerkungen
Kosacken (LG)Kosakowo1928 in die LG Neuendorf im Amtsbezirk Althof eingegliedert
Birkenfeld (GB)Prigorodny1928 in die LG Birkenfeld im Amtsbezirk Didlacken eingegliedert
Kosacken (GB)Kosakowo1928 in die LG Neuendorf eingegliedert
Waldhausen (GB)Pastuchowo1928 in die LG Groß Bubainen eingegliedert, die seither den Namen „Waldhausen“ trug

GB = Gutsbezirk, LG = Landgemeinde

Kirche

Die v​or 1945 mehrheitlich evangelische Bevölkerung i​m Guts- u​nd Oberförstereidorf Waldhausen w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche Norkitten eingepfarrt u​nd gehörte z​um Kirchenkreis Insterburg i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Pastuchowo i​m Gebiet d​er evangelisch-lutherischen Kirchenregion Tschernjachowsk, d​ie zur Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäische Russland gehört.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Waldhausen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Waldhausen
  4. Angaben nach genealogy.net (Memento vom 20. April 2015 im Internet Archive)
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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