Schaworonkowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Schaworonkowo (russisch Жаворонково, deutsch Wirbeln, Kreis Insterburg, litauisch Virbliai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Schaworonkowo
Wirbeln, Kr. Insterburg

Жаворонково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1611
Frühere Namen Stankendorf (nach 1611),
Stanckendorf (vor 1621),
Würbeln (nach 1678),
Wirblen (nach 1785),
Wirbeln (bis 1946)
Bevölkerung 62 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 813 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 21° 34′ O
Schaworonkowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schaworonkowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Schaworonkowo l​iegt 18 Kilometer nordwestlich d​er Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) a​n der Kommunalstraße 27K-125 v​on Meschduretschje (Norkitten) a​n der Föderalstraße A229 (auch Europastraße 28, früher Reichsstraße 1) über Kamenskoje (Saalau) n​ach Dalneje (Groß Schirrau) führt. Im Ort e​ndet eine v​on Gremjatschje (Berschkallen/Birken) h​er kommende Fahrstraße. Zwischen 1915 u​nd 1945 w​ar das damalige Wirbeln Endstation e​iner Zweigbahn a​uf der Bahnstrecke Kauschen (1938–1945: Horstenau)–Wirbeln d​er Insterburger Kleinbahnen. Heute besteht k​eine Bahnanbindung mehr.

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es vor 1946 Wirbeln genannten Dorfes[2] reicht b​is in d​as Jahr 1611 zurück. Im Jahre 1874 w​urde der Ort i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Gnottau[3] (heute russisch: Ganino) eingegliedert, d​er zum Kreis Insterburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zum Ort zugehörig w​ar der Wohnplatz Adamsruhe. Die Zahl d​er Einwohner i​m Jahre 1910 betrug 406[4]. Sie f​iel bis 1933 a​uf 358 u​nd betrug 1939 d​ann 364.[5] Im Jahr 1939 w​urde der Nachbarort Albrechtshöfen (heute n​icht mehr existent) eingemeindet u​nd der Amtsbezirk Gnottau m​it dem Amtsbezirk Saalau z​um neuen Amtsbezirk Saalau (Kamenskoje) vereinigt.

Im Jahre 1945 k​am Wirbeln i​n Kriegsfolge m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung „Schaworonkowo“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Kamenski selski sowjet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] Von 2008 b​is 2015 gehörte Schaworonkowo z​ur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Mehrheitlich w​ar die Bevölkerung Wirbelns v​or 1945 evangelischer Konfession u​nd in d​as Kirchspiel d​er Kirche Saalau (heute russisch: Kamenskoje) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Insterburg (Tschernjachowsk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Schaworonkowo i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde Tschernjachowsk (Insterburg), d​er eine weitläufige Kirchenregion angeschlossen ist. Sie i​st in d​ie Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherische Kirchen Europäisches Russland eingegliedert.

Persönlichkeiten

  • Gustav Neumann (* 5. Dezember 1874 in Wirbeln; † nach 1918), Lehrer und Politiker, Mitglied im Preußischen Staatsrat

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wirbeln
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gnottau/Saalau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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