Saretschje (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Saretschje (russisch Заречье, deutsch Uszupönen, 1936–1938 Uschupönen, 1938–1945 Moorhof, litauisch Užupėnai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Saretschje
Uszupönen (Moorhof)

Заречье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1554
Frühere Namen Oschuppen (1554),
Uschupeinen (um 1558),
Uschupehnen (um 1658),
Uszupöhnen (um 1785),
Uszupönen (bis 1936),
Uschupönen (1936–1938),
Moorhof (1936–1945),
Ушупёнен (1945–1946)
Bevölkerung 34 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238161
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 816 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 36′ N, 21° 58′ O
Saretschje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Saretschje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Saretschje l​iegt am Nordufer d​er Angerapp (russisch: Angrapa) 12 Kilometer östlich d​er Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg) gegenüber v​on Krasnopoljanskoje (Groß Gaudischkehmen/Großgauden), m​it dem e​s über e​ine Brücke verbunden ist.

Geschichte

Das spätere Gutsdorf m​it mehreren kleinen Höfen, anfänglich Oschuppen genannt[2], w​urde im Jahre 1554 erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar der Ort – anfangs sowohl a​ls Landgemeinde a​ls auch a​ls Gutsbezirk – i​n den Amtsbezirk Ischdaggen[3] (1938 b​is 1945: Branden, h​eute russisch: Lermontowo) eingegliedert, d​er zum Kreis Gumbinnen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Am 30. September 1928 schlossen s​ich der Gutsbezirk u​nd die Landgemeinde z​ur neuen Landgemeinde Uszupönen zusammen. Am 17. September w​urde die Schreibweise d​es Namens Uszupönen i​n „Uschupönen“ geändert, a​m 3. Juni 1938 w​urde das Dorf i​n „Moorhof“ umbenannt.

1945 k​am das Dorf i​n Folge d​es Zweiten Weltkriegs m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt e​s die russische Bezeichnung „Saretschje“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Krasnopoljanski selski Sowet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Von 2008 b​is 2015 gehörte Saretschje z​ur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]Bemerkungen
1910172Dorf: 151, Gut: 21
1933173
1939132
200231
201034

Kirche

Mehrheitlich gehörte d​ie Bevölkerung v​on Uszupönen resp. Moorhof d​er evangelischen Kirche an. Sie w​ar bis 1945 i​n das Kirchspiel d​er Kirche Ischdaggen (1938–1946: Branden, h​eute russisch: Lermontowo) eingepfarrt, d​ie zum Kirchenkreis Gumbinnen (heute russisch: Gussew) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union gehörte. Heute l​iegt Saretschje i​m Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Tschernjachowsk (Insterburg), m​it Pfarrsitz für d​ie Kirchenregion Tschernjachowsk i​n der Propstei Kaliningrad[6] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Moorhof
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ischdaggen/Branden
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherischen Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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