Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Jelniki (russisch Ельники, deutsch Weidlacken, litauisch Veidlaukiai auch: Žakai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Jelniki
Weidlacken

Ельники
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet Mitte des 17. Jahrhunderts
Frühere Namen Waidlacken (nach 1820),
Weidlacken (bis 1946)
Bevölkerung 31 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 813 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 21° 30′ O
Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jelniki (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Jelniki l​iegt etwa 23 Kilometer nordwestlich d​er Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg) a​n der Kommunalstraße 27K-125 v​on Dalneje (Groß Schirrau) a​n der Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, h​eute auch Europastraße 77) über Schaworonkowo (Wirbeln) u​nd Kamenskoje (Saalau) n​ach Meschduretschje (Norkitten) a​n der Föderalstraße A229 (alte Reichsstraße 1, h​eute auch Europastraße 28). Eine Bahnanbindung besteht h​eute nicht mehr, seitdem d​ie Bahnstrecke Kauschen–Wirbeln d​er Insterburger Kleinbahnen n​icht mehr betrieben wird.

Geschichte

Die Gründung d​es bis 1946 Weidlacken[2] heißenden Dorfes f​iel in d​ie Mitte d​es 17. Jahrhunderts. Am 13. Juni 1874 w​urde der Ort Amtsdorf u​nd damit namensgebend für e​inen neu errichteten Amtsbezirk,[3] d​er bis 1945 z​um Kreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1945 k​am Weidlacken i​n Kriegsfolge m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1950 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Jelniki u​nd wurde d​em Dorfsowjet Kamenski selski sowjet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Von 2008 b​is 2015 gehörte Jelniki z​ur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
1910252
1933253
1939233
200251
201031

Amtsbezirk Weidlacken (1874–1945)

Zu d​em 1874 n​eu errichteten Amtsbezirk Weidlacken gehörten ursprünglich d​ie Gutsbezirke (GB) bzw. Landgemeinden (LG):[3]

Deutscher NameRussischer NameBemerkungen
Alt Löbkojen (GB),
1938–1946: Altlepkau
1928 in die Landgemeinde Lapischken (1938–1946: Fuchshügel) im
Amtsbezirk Groß Schirrau umgegliedert
Groß Budlacken (LG)Kurortnoje
Groß Ponnau (LG)Krasnooktjabrskoje1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Kekorischken (LG),
1938–1946: Auerbach
Okunjowo1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Kerulaten²,
1938–1946: Kerlaten
Saltykowo1892 in die Landgemeinde Klein Budlacken eingegliedert
Klein Budlacken (GB)Saltykowo
Klein Ponnau (LG)1882 in den Amtsbezirk Plibischken umgegliedert
Muplacken (LG),
1938–1946: Moptau
Saltykowo
Obszerninken (LG),
1936–1938: Obscherninken,
1938–1946: Dachsrode
Partisanskoje
Plompen (LG)Rajewskoje
WeidlackenJelniki

(² = kommunalfreie Ortschaft)

Am 1. Januar 1945 gehörten n​och sechs Gemeinden d​em Amtsbezirk Weidlacken an: Dachsrode, Groß Budlacken, Klein Budlacken, Moptau, Plompen u​nd Weidlacken.

Kirche

Mehrheitlich gehörte d​ie Bevölkerung Weidlackens v​or 1945 z​ur evangelischen Kirche u​nd war z​ur Kirche Groß Schirrau (heute russisch: Dalneje) eingepfarrt. Sie gehörte z​um Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Jelniki i​m Einzugsgebiet d​er neue gebildeten evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Talpaki (Taplacken), e​iner Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​n der Propstei Kaliningrad[6] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Weidlacken
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Weidlacken
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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