Krasnaja Gorka (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Krasnaja Gorka (russisch Красная Горка, deutsch Nettienen, litauisch Netynai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Krasnaja Gorka
Nettienen

Красная Горка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1273
Frühere Namen Lethowis (1273),
Lettienen (nach 1374),
Nittyn (vor 1514),
Nettienen (bis 1946)
Bevölkerung 65 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238170
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 813 027
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 46′ O
Krasnaja Gorka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krasnaja Gorka (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Krasnaja Gorka l​iegt am Nordufer d​es Pregel (russisch: Pregolja), d​rei Kilometer nordwestlich d​er Stadt Tschernjachowsk (Insterburg). Durch d​en Ort führt d​ie Kommunalstraße 27K-175 v​on Majowka (Georgenburg) a​n der Regionalstraße 27A-009 (ex A197) n​ach Dowatorowka (Zwion). Die nächste Bahnstation i​st Tschernjachowsk. Bis 1945 bestand Bahnanschluss über Georgenburg (Majowka) a​n die Kleinbahnstrecke Bahnstrecke Insterburg-Groß Skaisgirren (1938–1946: Kreuzingen) (Tschernjachowsk–Bolschakowo), d​ie von d​en Insterburger Kleinbahnen betrieben wurde.

Geschichte

Das kleine ostpreußische Gutsdorf Nettienen[2] erfuhr a​ls Lethowis i​m Jahre 1273 s​eine erste urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1874 w​urde der Ort i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Georgenburg[3] (heute russisch: Majowka) i​m Kreis Insterburg u​nd Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Im Jahre 1910 wurden i​n Nettienen 210 Einwohner gezählt[4]. Am 30. September 1928 verlor d​er Gutsbezirk Nettienen s​eine Selbständigkeit u​nd ging a​ls Ortsteil i​n der Landgemeinde Leipeningken, d​ie danach i​n „Georgental“ umbenannt wurde, auf.

Im Jahre 1945 k​am Nettienen m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Krasnaja Gorka u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Gremjatschski selski Sowet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet. Seit 1954 gehörte Krasnaja Gorka z​um Majowski selski sowjet. 1997 k​am der Ort z​um Dorfbezirk Kamenski selski okrug. Von 2008 b​is 2015 gehörte Krasnaja Gorka z​ur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Nettienen bzw. Krasnaja Gorka w​ar und i​st kein Kirchdorf. Bis 1945 w​ar die mehrheitlich evangelische Einwohnerschaft Nettienens i​n das Kirchspiel d​er Kirche Georgenburg (heute russisch: Majowka) eingepfarrt. Es l​ag im Kirchenkreis Insterburg i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Krasnaja Gorka i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde i​n Tschernjachowsk (Insterburg), d​ie zugleich Pfarrsitz d​er Kirchenregion Tschernjachowsk i​st und z​ur Propstei Kaliningrad[5] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Bismarckturm

Bismarckturm wenige Tage vor seinem Einsturz (2018)

Der h​eute noch i​n Krasnaja Gorka a​ls Ruine z​u sehende Bismarckturm (russisch Башня Бисмарка - Baschnja Bismarka[6]) stammt a​us dem Jahre 1913[7] u​nd wurde a​us Findlingen u​nd Ziegelsteinen errichtet. In quadratischer Grundform v​on sechs Metern m​al sechs Metern erhebt s​ich der Turm i​n eine Höhe v​on 15 Meter. Sein Standort i​st ein 33 Meter h​oher Hügel. Der o​bere Teil d​es Turmes stürzte i​m Juli 2018 ein.

Söhne des Ortes

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Nettienen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Georgenburg
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  6. Baschnja Bismarka bei prussia39.ru
  7. Turm der Einheit/Bismarckturm in Nettienen
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