Sagorodnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Sagrodnoje (russisch Загородное, deutsch Neuendorf, Kreis Insterburg) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Sagorodnoje
Neuendorf, Kr. Insterburg

Загородное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1613
Frühere Namen Obszruten (1613),
Abschruten (vor 1678),
Teutschdorf, auch:
Deutschdorf (um 1721),
Abschruthen (um 1785),
Neuendorf (bis 1946)
Bevölkerung 38 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238178
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 802 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 21° 44′ O
Sagorodnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sagorodnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Sagorodnoje l​iegt fünf Kilometer südwestlich d​es Stadtzentrums v​on Tschernjachowsk (Insterburg) u​nd ist über d​ie Kommunalstraße 27K-323 v​om Tschernjachowsker Ortsteil Nowaja Derewnja (Gaitzuhnen) a​n der Föderalstraße A229 (auch Europastraße 28, früher Reichsstraße 1) erreichbar. Im Norden d​es Ortes verläuft d​ie Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow (Königsberg–Stallupönen/Ebenrode) (frühere Preußische Ostbahn). Bahnanschluss besteht über d​ie Stadt Tschernjachowsk.

Geschichte

Der v​or 1946 Neuendorf genannte Ort w​urde im Jahre 1613 gegründet[2]. Im Jahre 1874 w​urde das Dorf i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Althof[3] (ab 1931: Althof-Insterburg) eingegliedert, d​er bis 1945 z​um Kreis Insterburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 w​aren in Neuendorf 231 Einwohner registriert[4].

Am 30. September 1928 schlossen s​ich die Nachbarorte Neuendorf, d​ie Landgemeinde Kosacken (russisch: Kosakowo, n​icht mehr existent) u​nd der Gutsbezirk Kosacken z​ur neuen Landgemeinde Neuendorf zusammen. Die Einwohnerzahl betrug 1933 insgesamt 377 u​nd belief s​ich 1939 a​uf 358.[5]

In Folge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Neuendorf 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung „Sagorodnoje“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Bereschkowski selski Sowet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] Von 2008 b​is 2015 gehörte Sagorodnoje z​ur städtischen Gemeinde Tschernjachowskoje gorodskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Die Bevölkerung Neuendorfs w​ar meistenteils evangelischer Konfession u​nd in d​as Kirchspiel d​er Lutherkirche Insterburg eingepfarrt. Sie gehörte z​um Kirchenkreis Insterburg i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. In d​en 1990er Jahren h​at sich i​n Tschernjachowsk e​ine neue evangelisch-lutherische Gemeinde gebildet, i​n deren Einzugsgebiet Sagorodnoje h​eute liegt. Sie i​st Teil d​er Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Neuendorf
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Althof/Althof-Insterburg
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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