Priretschnoje (Kaliningrad)
Priretschnoje (russisch Приречное, deutsch Gillischken, 1938–1945 Insterblick, litauisch Giliškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.
Siedlung
Priretschnoje
Gillischken (Insterblick) Приречное
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Geographische Lage
Priretschnoje liegt vier Kilometer nördlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Kommunalstraße 27K-175 von Majowka (Georgenburg) über Pridoroschnoje (Seßlacken) nach Uljanowo (Kraupischken/Breitenstein). Am nordwestlichen Rand verläuft die Bahnstrecke Tschernjachowsk–Sowetsk (Insterburg–Tilsit) am Ort vorbei.
Geschichte
Das einst Gilgenau[2] genannte Dorf wurde im Jahre 1354 gegründet. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Szieleitschen[3] (heute nicht mehr existent) eingegliedert, der 1930 in den Amtsbezirk Geswethen (heute russisch: Nagornoje) umgewandelt, 1938 in „Amtsbezirk Landwehr (Ostpr.)“ umbenannt wurde und bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Im Jahre 1910 waren in Gillischken 132 Einwohner gemeldet[4]. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 107, betrug aber 1939 – nach Zusammenschluss der Gemeinden Tarpen (bis 1938: Tarputschen, russisch: Brjanskoje) und Insterblick (wie Gillischken seit 1938 hieß) zur neuen Gemeinde Insterblick – insgesamt 166[5].
Im Jahre 1945 wurde das Dorf mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet. 1947 erhielt es die russische Bezeichnung „Priretschnoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaluschski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] 1954 gelangte Priretschnoje in den Majowski selski sowjet. Seit 1997 gehörte der Ort zum Dorfbezirk Kaluschski selski okrug. Von 2008 bis 2015 gehörte Priretschnoje zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.
Kirche
Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Gillischken resp. Insterblick bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Georgenburg (heute russisch: Majowka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Priretschnoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die Pfarrgemeinde für die Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Insterblick
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Szieleitschen/Geswethen/Landwehr (Ostpr.)
- Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
- Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.