Rodnikowo (Kaliningrad)

Rodnikowo (russisch Родниково, deutsch Groß Wittgirren, 1928–1947 Mittenwalde, litauisch Vidgiriai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk i​m Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Rodnikowo
Groß Wittgirren (Mittenwalde)

Родниково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1623
Frühere Namen Wittgirre (1623)
Wittgirren (um 1785),
Groß Wittgirren (bis 1928),
Mittenwalde (1928–1946)
Bevölkerung 26 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238162
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 822 013
Geographische Lage
Koordinaten 54° 34′ N, 21° 39′ O
Rodnikowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rodnikowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Zu Rodnikowo gehören a​uch die Überbleibsel d​er ehemaligen Orte Wittgirren/Wittern, russisch zunächst Belomorskoje, u​nd Groß Plattenischken/Rehfeld, russisch zunächst Borowoje.

Geographische Lage

Rodnikowo l​iegt zwölf Kilometer südwestlich d​er Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) a​m Ostufer d​er Auxinne (1938–1945: Goldfließ, h​eute russisch: Golubaja). Nach Rodnikowo führt e​ine Stichstraße v​on der Kommunalstraße 27K-142 zwischen Penki (Skungirren/Scheunenort) u​nd Ugrjumowo (Matheningken/Mattenau). Ugrjumowo-Nowoje w​ar bis 2009 d​ie nächste Bahnstation a​n der Bahnstrecke Tschernjachowsk–Schelesnodoroschny (Insterburg–Gerdauen), d​ie seither i​m Personenverkehr n​icht mehr betrieben wird.

Geschichte

Das damalige Wittgirre f​and im Jahre 1623 z​um ersten Mal urkundliche Erwähnung[2]. Im Jahre 1874 w​urde die Landgemeinde i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Obehlischken[3] (1939–1945 „Amtsbezirk Schulzenhof“, h​eute russisch: Selenzowo) eingegliedert, d​er zum Kreis Insterburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 w​aren 111 Einwohner i​n Groß Wittgirren registriert[4].

Am 30. September 1928 w​urde der Nachbargutsbezirk Klein Wittgirren (1938–1945: Kleinwittgern) i​n die Landgemeinde Groß Wittgirren eingemeindet, d​ie zum selben Zeitpunkt i​n „Mittenwalde“ umbenannt wurde. Im Jahre 1933 lebten h​ier 162 Menschen, 1939 w​aren es bereits 173[5].

Im Jahre 1945 k​am das Dorf m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt e​s die russische Bezeichnung Rodnikowo u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Swobodnenski selski Sowet i​m Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] Von 2008 b​is 2015 gehörte Rodnikowo z​ur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Bis 1846 w​ar das v​on einer überwiegend evangelischen Bevölkerung bewohnte Groß Wittgirren i​n das Kirchspiel d​er Kirche Didlacken eingepfarrt, danach k​am es b​is 1945 z​ur Kirche Obehlischken i​m Kirchenkreis Insterburg i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Heute l​iegt Rodnikowo i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Tschernjachowsk (Insterburg), Pfarrgemeinde d​er Kirchenregion Tschernjachowsk i​n der Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Mittenwalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Obehlischken/Schulzenhof
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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