Italienische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)
Die italienische U-21-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft italienischer Fußballspieler. Sie untersteht dem italienischen Fußball-Dachverband Federazione Italiana Giuoco Calcio und repräsentiert ihn auf der U-21-Ebene, etwa in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände oder bei Europameisterschaften des Kontinentalverbandes UEFA. Spielberechtigt sind Spieler, die die italienische Staatsangehörigkeit besitzen und ihr 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei Turnieren ist das Alter beim ersten Qualifikationsspiel maßgeblich.
Spitzname(n) | Azzurrini | ||
Verband | Federazione Italiana Giuoco Calcio | ||
Konföderation | UEFA | ||
Technischer Sponsor | Puma | ||
Cheftrainer | Paolo Nicolato | ||
Co-Trainer | Mirco Gasparetto Patrizia Panico | ||
Kapitän | vakant | ||
Rekordtorschütze | Alberto Gilardino Andrea Pirlo (je 15) | ||
Rekordspieler | Francesco Bardi Andrea Pirlo (je 37) | ||
Heimstadion | Wechselnde Stadien | ||
FIFA-Code | ITA | ||
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Statistik | |||
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Erstes Länderspiel Portugal 1:0 Italien (Funchal, Portugal; 23. Dezember 1976) | |||
Höchster Sieg Italien 7:0 Estland (Catanzaro, Italien; 23. März 1995) Italien 8:1 Wales (Pavia, Italien; 5. September 2003) Italien 7:0 Liechtenstein (Casarano, Italien; 6. September 2012) | |||
Höchste Niederlage Norwegen 6:0 Italien (Stavanger, Norwegen; 5. Juni 1991) | |||
Erfolge bei Turnieren | |||
Europameisterschaft | |||
Endrundenteilnahmen | 21 (Erste: 1978) | ||
Beste Ergebnisse | Europameister 1992, 1994, 1996, 2000, 2004 | ||
(Stand: 31. Mai 2021) |
Geschichte
Die italienische U-21 wurde 1976 gegründet. Grund dafür waren die Neuordnung und Regelung der UEFA in diesem Jahr, die die Altersbegrenzung von 23 auf 21 herabsenkte. Zuvor gab es bereits seit 1970 eine U-23, in der die Ursprünge der heutigen U-21-Auswahl liegen.
Bis 1990 qualifizierte sich die italienische Mannschaft immer für die Runde der letzten acht Teilnehmer der bis dahin ausgetragenen U-21-Europameisterschaften. Den bis dahin größten Erfolg hatte das Team 1986, als es das Finale erreichte. Damals wurde das Endspiel in zwei Spielen ausgetragen. Das Hinspiel gewannen die Italiener gegen Spanien mit 2:1. Das Rückspiel endete ebenfalls mit 2:1, dieses Mal aber aus spanischer Sicht. So kam es, nachdem die Verlängerung keinen Sieger hervorgebracht hatte, zum Elfmeterschießen. Dies entschied die spanische Auswahl mit 3:0 für sich. Zwischen 1990 und 2004 formte sich das Team zur Topmannschaft in dieser Altersklasse und gewann fünf Mal den EM-Titel. 1992 beim ersten Titelgewinn stand man dem Team aus Schweden gegenüber. Nach Hin- und Rückspiel hatte es 2:1 für die Kicker von der Apenninhalbinsel gestanden. Bei der ersten Endrunde, die in einem Land ausgetragen wurde, verteidigten die Italiener ihren Titel. Auf dem Weg ins Finale wurden Tschechien und anschließend Gastgeber Frankreich geschlagen.
Am 20. April 1994 in Montpellier wurde durch ein 1:0 nach Verlängerung Portugal bezwungen und der zweite Titelerfolg perfekt gemacht. Im Finale von 1996 nahmen die Italiener Revanche für die Endspielniederlage von 1986, indem sie die Mannschaft Spaniens besiegten. Wie vor zehn Jahren musste auch dieses Mal das Elfmeterschießen entscheiden. 4:2 hieß dort das Ergebnis. Einen kurzen Tiefpunkt erreichten die Azzurrini, als sie sich 1998 nicht für die Endrunde um die Europameisterschaft qualifizierten. Zwei Jahre später, in der Slowakei, machten sie diese Blamage wieder vergessen und sicherten sich gegen Tschechien den vierten Europameisterschaftstitel. Wiederum zwei Jahre später gelang den Tschechen die Revanche, als sich beide Mannschaften im Halbfinale der EM 2002 in der Schweiz gegenüberstanden. Dieses Mal waren es die Tschechen, die sich durchsetzten und anschließend den Titel gewannen. Bis zur 86. Minute lagen die Osteuropäer mit 2:0 in Führung. Danach egalisierten Andrea Pirlo mit einem Elfmeter in 86. und Massimo Maccarone in der 90. Minute das Ergebnis und zwangen die Partie in die Verlängerung. Dort erzielte der Tscheche Michal Pospíšil den entscheidenden Treffer. Den bisher letzten Titel gewannen die Blauen 2004 in Deutschland. Serbien und Montenegro hieß am 8. Juni 2004 der Gegner, den es in Bochum zu schlagen galt.
Nachdem sich bereits beide Teams in der Vorrunde begegneten und sich dort Italien mit 2:1 durchsetzte, wurde auch das zweite Aufeinandertreffen mit 3:0 für die Azzurfarbenen entschieden. Daniele De Rossi brachte die Mannschaft vor der Halbzeit in Führung, ehe Cesare Bovo und anschließend Alberto Gilardino das Spiel entschieden. 2006 und 2007 kam die Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus. Allerdings reichte 2007 ein dritter Platz in der Gruppenphase, um am Ausscheidungsspiel für die Olympischen Sommerspiele 2008 teilzunehmen. Grund dafür war, dass sich die englische Auswahl als zweiter der Vorrundengruppe B nicht für Olympia 2012 qualifizieren kann, da sie als Gastgeber dieses Turniers gesetzt sind. Im Play-off-Spiel traf das Team von Pierluigi Casiraghi auf Portugal und setzte sich 4:3 nach Elfmeter durch.
Am 24. März 2007 spielte die U-21-Auswahl das erste Spiel im neuen Wembley-Stadion gegen die Auswahl Englands. Das Spiel endete 3:3-Unentschieden. Giampaolo Pazzini war dreimaliger Torschütze für die Azzurfarbenen.
Turnierbilanzen bei U-21-Europameisterschaften
Jahr | Gastgeberland | Teilnahme bis … | Letzter Gegner | Ergebnis |
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1978 | Viertelfinale | England | – | |
1980 | Viertelfinale | Sowjetunion | – | |
1982 | Viertelfinale | Schottland | – | |
1984 | Halbfinale | England | – | |
1986 | Finale | Spanien | 2. Platz | |
1988 | Viertelfinale | Frankreich | – | |
1990 | Halbfinale | Jugoslawien | – | |
1992 | Finale | Schweden | Europameister | |
1994 | Frankreich | Finale | Portugal | Europameister |
1996 | Spanien | Finale | Spanien | Europameister |
1998 | Rumänien | nicht qualifiziert | – | – |
2000 | Slowakei | Finale | Tschechien | Europameister |
2002 | Schweiz | Halbfinale | Tschechien | – |
2004 | Deutschland | Finale | Serbien und Montenegro | Europameister |
2006 | Portugal | Vorrunde | Dänemark, Niederlande, Ukraine | – |
2007 | Niederlande | Vorrunde | England, Serbien, Tschechien | – |
2009 | Schweden | Halbfinale | Deutschland | – |
2011 | Dänemark | nicht qualifiziert | – | – |
2013 | Israel | Finale | Spanien | 2. Platz |
2015 | Tschechien | Vorrunde | England, Portugal, Schweden | – |
2017 | Polen | Halbfinale | Spanien | – |
2019 | Italien & San Marino | Vorrunde | Belgien, Polen, Spanien | – |
2021 | Slowenien & Ungarn | Viertelfinale | Portugal | – |
Anmerkungen: Zwischen 1978 und 1992 wurde die Endrunde einer U-21-Europameisterschaft nicht in einem Land ausgetragen, sondern durch Hin- und Rückspiele in den jeweiligen teilnehmenden Nationen absolviert.
Turnier von Toulon
Die italienische U-21-Auswahl wurde bisher acht Mal zum Turnier von Toulon eingeladen. Die erste Teilnahme war 1974. 2008 feierte man den ersten Sieg bei diesem Turnier.
Mittelmeerspiele
Die Mittelmeerspiele sind in Anlehnung an die Olympischen Spiele ein Wettbewerb an denen nur Länder aus der Mittelmeerregion teilnehmen. 1993 und 1997 wurden die Turniere im Bereich Fußball als U-23-Wettbewerbe ausgespielt. Bei diesen nahm die U-21 Italiens teil. Nachdem bei der ersten Teilnahme 1993, in Frankreich, der vierte Platz erspielt wurde, gewann das Team vom damaligen Trainer Rossano Giampaglia vier Jahre später das Turnier. 2001 wurde der Wettbewerb erst nur für die U-20-Nationalmannschaften und darauf, 2005, nur für U-18-Auswahlteams frei gegeben.
Teilnahme an den Mittelmeerspielen
1993 in Frankreich | 4. Platz |
1997 in Italien | Sieger |
Trainer- und Funktionsteam
Nat. | Name | Funktion |
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Trainerstab | ||
Paolo Nicolato | Cheftrainer | |
Mirco Gasparetto | Co-Trainer | |
Patrizia Panico | Co-Trainerin | |
Gianmatteo Mareggini | Torwarttrainer | |
Vincenzo Pincolini | Athletiktrainer | |
Sportliche Leitung und Organisation | ||
Mauro Balata | Delegationsleiter | |
Vincenzo Marinelli | Begleitung | |
Massimo Paganin | Begleitung | |
Manfredi Martino | Sekretär | |
Scouting und Spielvorbereitung | ||
Francesco Bordin | Spielanalyst | |
Stand: 2. Juni 2021[1] |
Aktueller Kader
Im Folgenden finden sich alle Spieler, die für die Vorrunde (März 2021) und Finalrunde (Mai/Juni 2021) der Europameisterschaft 2021 in Slowenien und Ungarn nominiert waren.[2][3]
Name | Geburtsdatum | Verein | |||
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Tor | |||||
Marco Carnesecchi | 1. Juli 2000 | US Cremonese | |||
Michele Cerofolino | 4. Jan. 1999 | AC Reggiana | |||
Alessandro Plizzari | 12. März 2000 | Reggina 1914 | |||
Abwehr | |||||
Raoul Bellanova | 17. Mai 2000 | Delfino Pescara 1936 | |||
Pietro Beruatto | 21. Dez. 1998 | L.R. Vicenza Virtus | |||
Enrco Del Prato | 10. Nov. 1999 | Reggina 1914 | |||
Gianluca Frabotta | 24. Juni 1999 | Juventus Turin | |||
Matteo Gabbia | 12. Okt. 1999 | AC Mailand | |||
Matteo Lovato | 14. Feb. 2000 | Hellas Verona | |||
Riccardo Marchizza | 26. März 1998 | Spezia Calcio | |||
Lorenzo Pirola | 20. Feb. 2002 | AC Monza | |||
Luca Ranieri | 23. Apr. 1999 | SPAL Ferrara | |||
Marco Sala | 4. Juni 1999 | SPAL Ferrara | |||
Alessandro Vogliacco | 14. Sep. 1998 | Pordenone Calcio | |||
Gabriele Zappa | 22. Dez. 1999 | Cagliari Calcio | |||
Mittelfeld | |||||
Davide Frattesi | 22. Sep. 1999 | AC Monza | |||
Giulio Maggiore | 12. März 1998 | Spezia Calcio | |||
Youssef Maleh | 22. Aug. 1998 | FC Venedig | |||
Tommaso Pobega | 15. Juli 1999 | Spezia Calcio | |||
Samuele Ricci | 21. Aug. 2001 | FC Empoli | |||
Nicolò Rovella | 4. Dez. 2001 | CFC Genua | |||
Sandro Tonali | 8. Mai 2000 | AC Mailand | |||
Sturm | |||||
Lorenzo Colombo | 8. März 2002 | US Cremonese | |||
Patrick Cutrone | 3. Jan. 1998 | FC Valencia | |||
Andrea Pinamonti | 19. Mai 1999 | Inter Mailand | |||
Giacomo Raspadori | 18. Feb. 2000 | US Sassuolo Calcio | |||
Gianluca Scamacca | 1. Jan. 1999 | CFC Genua | |||
Riccardo Sottil | 3. Juni 1999 | Cagliari Calcio | |||
Stand: nach Turnierende |
Trainerhistorie
- 1976–1986: Azeglio Vicini
- 1986–1996: Cesare Maldini
- 1996–1998: Rossano Giampaglia
- 1998–2000: Marco Tardelli
- 2000–2006: Claudio Gentile
- 2006–2010: Pierluigi Casiraghi
- 2010–2012: Ciro Ferrara
- 2012–2013: Devis Mangia
- 2013–2019: Luigi Di Biagio
- seit 2019: Paolo Nicolato
Ehemalige Spieler
(Auswahl)
Rekordspieler
Einsätze
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Tore
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Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Staff. In: figc.it. FIGC, abgerufen am 2. Juni 2021 (italienisch).
- Europeo, fase finale a gironi: 23 Azzurrini per le gare con Repubblica Ceca, Spagna e Slovenia. In: figc.it. FIGC, 15. März 2021, abgerufen am 30. März 2021 (italienisch).
- Parte l’avventura europea. Ufficializzata la lista dei 23, da domani ritiro a Tirrenia. In: figc.it. FIGC, 24. Mai 2021, abgerufen am 2. Juni 2021 (italienisch).