Geschichte der Stadt Łódź

Die Geschichte d​er Stadt Łódź, h​eute eine d​er größten Städte Polens, i​st vor a​llem geprägt d​urch die i​m 19. Jahrhundert mittels aufstrebender Textilindustrie ausgelöste Entwicklung v​on einer e​her unbedeutenden Kleinstadt z​um „Manchester Polens“.

Anfänge

Siegel von 1577

Seinen Ursprung hatte Łódź als kleine Ansiedlung unweit des heute Łódka genannten Flüsschens. Dieser Fluss verläuft gegenwärtig überwiegend unterirdisch. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1332. Fürst Władysław von Łęczyca verlieh in diesem Dokument den Bischöfen von Kujawien mehr Freiheiten für einige ihrer Besitztümer. In der Aufzählung wird das Dorf Łodzia genannt. Die Bischöfe durften jetzt Dörfer nach Neumarkter Recht anlegen, dem Dorf Łodzia wurde dieses Privileg allerdings erst am 10. Juni 1387 von Bischof Johann verliehen. 1423 verlieh König Władysław II. Jagiełło dem Ort das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. Die Urkunde dazu wurde in Przedbórz ausgestellt.[1] Aus anderen Quellen geht hervor, dass die Stadt Łódź etwas entfernt vom alten Dorf entstanden sein soll, dies gilt aber als weniger wahrscheinlich. Als Stadt wurde sie 1459 aufgefordert, einen bewaffneten Krieger für den Kampf Großpolens gegen Preußen zu stellen. Anfang des 17. Jahrhunderts kam es aufgrund der mächtigen Szlachta (polnischer Adel), die ein Gegner des Städtewesens und eines daraus resultierenden Machtzuwachses der Bürgerschaft war, zu einer Stagnation und sogar zu einer Rückläufigkeit der Stadtentwicklung. Außerdem verstärkte der allgemeine Niedergang des Königreichs Polen die schwache Situation der Stadt. 1661 wüteten dann ein großes Feuer und die Pest in der Stadt und taten ihr Übriges. Haupterwerbszweig war die Landwirtschaft, an Handwerkern waren Stellmacher, Schuhmacher, Schlächter, Müller, Schmiede, Bierbrauer und Tischler in Łódź vertreten. Die ersten Deutschen lassen sich in der Stadt ebenfalls gegen Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisen. Mit dem Bau der katholischen St.-Joseph-Kirche 1665 erhielt die Stadt ihren ersten Sakralbau.

Nach d​er Übernahme d​es Gebietes d​urch Preußen n​ach der Zweiten Polnischen Teilung 1793 w​urde erwogen, d​em Ort a​ls Bestandteil d​er neuen Provinz Südpreußen d​ie Stadtrechte z​u nehmen, u​nd nur d​er starke Widerstand d​er polnischen Obrigkeit konnte d​ies verhindern. 1793 w​urde auf Grund e​iner preußischen Erhebung festgestellt, d​ass in d​er Stadt 201 Personen lebten. Weiterhin g​ab es j​e 44 Häuser u​nd Scheunen s​owie zwei Schenken. Die Stadt l​ebte von Ackerbau u​nd Viehzucht. Ein Bürgermeister, v​ier Stadträte u​nd ein Stadtschreiber bildeten d​ie Stadtverwaltung.[2] Die e​rste öffentliche Schule d​es Ortes w​urde 1806 eröffnet.

Unter russischer Herrschaft

Nach d​em Frieden v​on Tilsit 1807 u​nd der Auflösung d​er kurzlebigen Provinz Südpreußen w​urde der Ort Teil d​es Herzogtums Warschau. 1815 beschloss d​er Wiener Kongress, d​as Herzogtum Warschau i​n das n​eu gegründete Kongresspolen umzuwandeln, i​n dessen Grenzen s​ich die Stadt seitdem befand. Ein Beschluss zwischen Österreich-Ungarn, Preußen u​nd Russland v​om 3. Mai 1815 w​ar dabei Schlüssel z​ur späteren Blüte d​er Stadt Łódź. Der Beschluss besagte, d​ass die Bewohner d​es neuerlich geteilten Polens b​is 1821 i​hren Wohnsitz beliebig zwischen d​en Besatzungsstaaten wechseln durften. Die Regierung v​on Warschau versuchte nun, d​ie Tuchmacher d​es von Preußen besetzen Gebietes i​n Kongresspolen anzusiedeln. Da d​ie Absatzmärkte u​nter anderem n​ach Russland dadurch leichter erreichbar waren, l​ag dies a​uch in d​eren Interesse. Die Anwerbung n​euer Siedler w​urde auch über d​as grenznahe Gebiet hinaus ausgedehnt u​nd erhielt d​ie Unterstützung d​es russischen Zaren. Auf s​ein Betreiben w​urde am 2. März 1816 e​ine Verordnung erlassen, d​ie eingewanderten Landwirten u​nd Handwerkern Befreiung v​om Militärdienst, s​echs Jahre Steuerfreiheit, sowie, w​enn sie wollten, d​ie freie Rückkehr i​n ihre Heimat zusicherte. Diese lukrativen Anreize stießen a​uf so großes Interesse, d​ass die polnischen Behörden m​it dem Ansturm d​er Handwerker überfordert waren. Deshalb w​urde am 18. September 1820 e​in neues Einwanderungsgesetz erlassen, d​as nunmehr n​ur die Einwanderung v​on Industriearbeitern begünstigte. In diesem Gesetz wurden industrielle Städte a​ls Fabrikstädte klassifiziert, d​ie Vergünstigungen erhalten sollten, a​uch die später Manchester Polens genannte Stadt Łódź w​urde zu diesen Städten aufgenommen.

Karte von Łódź von 1853

Nach Erlass des Gesetzes wurden Werber vor allem nach Schlesien, Sachsen und Böhmen gesandt. Auf Grund eines Vertrages vom 30. März 1821 zwischen Kongresspolen und Vertretern der deutschen Einwanderer wurden den Neubürgern, neben der erwähnten Steuerfreiheit, ein Grundstück von 1,5 Morgen in Erbbesitz und weitere Vergünstigungen zugestanden. Das Zentrum bildete der Platz Neuer Ring (heute Plac Wolności). Auf dem Gebiet wurden 202 Bauplätze ausgewiesen, die durch die Siedler aber erst gerodet und trockengelegt werden mussten. Die ersten fünf deutschen Tuchmacher kamen 1821 in die Stadt, die zuvor in Aleksandrów gelebt hatten. Wegen der Unfähigkeit der Behörde wurden sie aber wieder vergrault. Für die Siedler wurde mit Beschluss vom 21. November 1823 ein Gebiet südlich der Stadt als Fabrikgebiet ausgewiesen. Zu dem Gebiet gehörten die Mühlen Lamus, Wójtowski, Księży und Araszt.[3] Das Gebiet hatte eine Fläche von 188 Hektar und stellte damit etwa ein Fünftel des damaligen Stadtgebietes dar. Im Herbst 1823 ließen sich dann die ersten Tuchmacher in der Stadt nieder.

1811 w​urde der e​rste jüdische Friedhof d​er Stadt i​n der Straße Wesoła eröffnet. Bereits u​m 1820 w​ar ein Krankenhaus i​n der Stadt errichtet worden.

Aufstieg zum Manchester Polens

1824 verpflichtete sich Christian Friedrich Wendisch zum Bau einer Fabrik für die Baumwoll- und Leinenspinnerei. Sein Vorhaben begann er mit einer vierstöckigen Baumwollspinnerei an der Mühle Księży Młyn (Pfaffendorf), welche er 1826 fertigstellte. 1824 wurde eine Färberei fertiggestellt. Weiterhin lebten neun Tuchmachermeister in der neuen Siedlung und 1825 wurde eine Walke in Betrieb genommen. Um 1825 wurde das Stadtgebiet erweitert, um Platz für die geplanten Fabriken zu erhalten, gleichzeitig wurde die erste Posthalterei in Łódź errichtet. Am 26. Juni 1825 wird mit der Tuchmacherinnung die erste Innung in Łódź offiziell gegründet, sie war aber bereits seit 1824 aktiv, die Gründung der Leinenweberinnung erfolgte am 9. November 1824. 1826 wurde die Evangelische Elementarschule als erste deutsche Schule gegründet. Ein weiterer Industrieller, Titus Kopisch, verpflichtete sich 1827, eine Leinwandappretur und Färberei zu errichten. Um die Anlage auch nutzen zu können, warb er Leinenweber an, welche hauptsächlich aus Sudetendeutschland kamen und sich im neuen Stadtteil Neu-Schlesing (Szlezyng) ansiedelten. Als dritter bedeutender Industrieller kam Louis Geyer (auch Ludwik Geyer) aus Zittau 1828 in die Stadt. Er verpflichtete sich zum Bau von 100 Webstühlen in einem Fabrikgebäude. Im selben Jahr beginnt er in einer Handdruckerei mit dem Bedrucken des Perkals der Weber. Ebenfalls 1827 wurde die evangelische St.-Trinitatis-Kirche eingeweiht. 1830 war die Situation der Baumwollspinnerei Wendisch schlecht. Die Umsätze seines Unternehmens blieben weit hinter den Erwartungen zurück und er war hoch verschuldet. Er verstarb am 21. Januar 1830 mit 4616,18 Rubel Schulden. Durch den Aufstand 1830/1831 verschlechterte sich die Situation der Wirtschaft in Łódź. Vor allem die Errichtung einer Zollgrenze zwischen Kongresspolen und Russland ließ den Aufschwung stoppen. Viele Tuchmacher verließen die Stadt, entweder um weiter nach Russland zu ziehen oder in ihre Heimat zurückzukehren. So schrumpfte die Zahl der Tuchmacher von 60 im Jahre 1825 auf nur sieben im Jahre 1836. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten Polens konnte Łódź durch den Einsatz von Maschinen und die damit verbundene Reduktion von Kosten seine Baumwollproduktion aufrechterhalten.[4] 1831 wurde die erste Elementarschule der Stadt mit einem deutschen Lehrer gegründet, die von 120 deutschen Kindern besucht wurde. Um 1839 erreichte der deutsche Bevölkerungsanteil mit 80 Prozent an der Gesamtbevölkerung der Stadt seinen Höhepunkt. Der Deutsche Franz Traeger wurde 1844 Bürgermeister und blieb es bis 1862. 1846 wurde, auf Initiative von Ludwik Geyer und U. Siebert ein deutscher Männergesangsverein gegründet. Durch die Wirren der Kämpfe um sein Vermögen gebracht, kehrte Kopisch 1847 in seine Heimat Schlesien zurück.

Die weiße Fabrik heute

Geyer, der vorsichtiger investiert und auch auf die zukunftsträchtigere Baumwolle gesetzt hatte, überstand die Kämpfe vergleichsweise gut. Sein Anlagevermögen betrug 1835 schätzungsweise 266.775 polnische Gulden und 600 Weber arbeiteten für ihn. 1836 errichtete er ein Fabrikgebäude, die Weiße Fabrik und stellt in ihr bis 1838 mechanische Webstühle aus Belgien auf. Trotz der durch seine Investitionen stark angespannten Lage erwarb Geyer diverse Grundstücke und sein Grundbesitz betrug 1846 etwa 84 Morgen und 591 Quadratruthen. 1843 nahm Traugott Grohmann seine Fabrik in Betrieb und begann als weiterer Industrieller mit dem Aufbau seines Unternehmens. Im September 1848 erhielten erstmals Juden das Recht, sich in den Fabriksiedlungen anzusiedeln, allerdings ließ der Jude David Lande dem Verbot zum Trotz bereits 1845 dort eine Fabrik errichten, die er 1847 in Betrieb nahm. Am 1. September 1845 wurde eine deutsch-russische Realschule eingerichtet. Die Schule war vierklassig und zweisprachig; Russisch und Deutsch. Sechs Jahre später wurde diese Schule in eine Kreisschule umgewandelt. 1854 nahm Carl Scheibler die erste Maschinenfabrik in Betrieb, gab sie aber nach zwei Jahren wieder auf. 1854 nahm dafür Otto Goldammer seine Maschinenfabrik und Eisengießerei in Betrieb, welche länger Bestand haben sollte. 1855 wurde von Carl Scheibler eine große moderne Spinnerei in Betrieb genommen. Die Bedeutung Geyers lässt sich leicht daran erkennen, dass er die Erlaubnis hatte, das Staatswappen auf seinen Produkten zu führen, er Ehrenrat der Stadt wurde und 1860 bis 1864 ein eigenes Notgeld herausgab, welches in Łódź allgemein anerkannt war. 1861 stockte die für die Stadt wichtige Einfuhr von Baumwolle auf Grund einer schlechten Ernte in den Vereinigten Staaten. Die Handweber gaben den neuen Fabriken mit ihren Maschinen die Schuld und so kam es zu einem, wenn auch kleinen, Weberaufstand am 20. April 1861. Dabei beschädigten mehrere hundert Weber die Fabriken von Abraham Prussak und Scheibler, ohne allerdings schwere wirtschaftliche Schäden zu verursachen.

Łódźer Anzeiger von 1863

1863 w​urde der Lodzer Anzeiger, später d​ie Lodzer Zeitung z​um ersten Mal herausgegeben. Die Zeitung erschien b​is 1881 i​n polnischer u​nd deutscher Sprache, anschließend n​ur noch i​n deutsch.

Geyer hatte sich bei seinen wirtschaftlichen Aktivitäten übernommen und musste 1864 seine Zahlungsunfähigkeit erklären. 1865 wurde in der Stadt eine Aufstellung der Fabriken und Handwerkstätten der Stadt vorgenommen. Dabei wurden 635 Betriebe festgestellt, davon 510 in deutschem Besitz, nur 23 wurden von Polen betrieben, mit großem Abstand waren dabei die baumwollverarbeitenden Betriebe führend . Aus demselben Jahr stammt ebenfalls der erste Hinweis auf eine Seidenwarenfabrik, deren Besitzer Eduard Hauser und Matthias Wimark waren.

Werbebild mit der Fabrik von Poznański

1865 w​urde die Fabrikbahnstation Łódź-Koluszki für d​ie Lodzer Fabrikbahn, e​ine Stichbahn eröffnet. Damit erhält d​ie Stadt Anschluss a​n die Bahnstrecke Warschau–Wien u​nd Sankt Petersburg. Bei d​er feierlichen Einweihung d​er Strecke a​m 10. November w​ar der Generalgouverneur von Berg anwesend u​nd vermutlich w​urde an i​hn die Bitte herangetragen, e​in Gymnasium z​u errichten. Bereits a​m 17. Januar d​es folgenden Jahres genehmigte e​r ein entsprechendes Statut u​nd dadurch w​urde die Kreisschule a​uf sieben Klassen erweitert u​nd damit d​as erste Gymnasium i​n Łódź. Direktor w​urde Karl Ernst v​on Berg, welcher n​icht mit d​em Generalgouverneur verwandt war. Im ersten Schuljahr besuchten 279 Schüler d​ie neue Bildungseinrichtung. 1868 w​ar der russische Unterrichtsminister Graf Tolstoi i​n der Stadt. Das Gymnasium schien ihm, i​m Rahmen d​er zunehmenden Russifizierung, n​icht zu gefallen u​nd so w​urde es p​er Verordnung a​m 14. Januar d​es folgenden Jahres aufgelöst.

Drei Jahre später erhielt W. K. Holm & Co. a​us London d​ie Genehmigung z​um Betrieb e​ines Gaswerkes, Lodzer Gas Gesellschaft. Die Aufstellung d​er Gaslaternen verlief allerdings schleppend. 1871 w​aren es 219. Israel Poznański errichtete 1872 i​n der Ogrodowa (Gartenstraße) s​eine Fabrik, d​ie außerhalb d​er Fabrikstadt lag, möglicherweise w​eil dort bereits Platzmangel herrschte, vielleicht a​ber auch, w​eil die d​ort vorherrschende deutsche Bevölkerung i​hn schreckte.

1872 w​urde die Lodzer Handelsbank gegründet. Ein Jahr später folgte d​ie Lodzer Städtische Kreditanstalt für Immobilienfinanzierungen. Deren Leiter w​ar der frühere Stadtpräsident Andrzej Rosicki. 1876 beginnt d​ie erste Freiwillige Feuerwehr i​hre Arbeit. 1877 errichtete d​ie französische Finanzgruppe Roubaix d​ie Woll- u​nd Kammgarnspinnerei Allert Rousseau & Co (die „Franzosenfabrik“) m​it einem Unternehmensgelände v​on 323.874 m² u​nd etwa 400 Mitarbeitern.

1878 w​urde die Fabrik Leonhardt, Woelker & Girbardt i​m Dorf Dąbrowa (heute b​eim Park Hibnera i​m Stadtteil Górna z​u finden) gegründet. Sie produzierte hauptsächlich Tuche u​nd Stoffe. Im selben Jahr w​urde die Fabrik v​on David Lande i​n der Katnastraße versteigert u​nd Scheibler erhielt d​en Zuschlag u​nd erweiterte sie. Lande h​atte Konkurs anmelden müssen. Der Produktionswert a​ller Fabriken d​er Stadt betrug 1878 über 30 Millionen Rubel. Emilie Remus eröffnete 1878 i​hre Koedukationsschule für deutsche Kinder, welche später d​as Rothertsche Mädchengymnasium u​nter Leitung i​hrer Nichte Angelica Rothert wurde.[5]

1880 w​urde der Grundstein für d​ie evangelische St. Johannis-Kirche gelegt. 1882 begann d​er Bau d​er ersten Lodzer Synagoge. Die russisch-orthodoxe Aleksander-Newski-Kathedrale w​urde 1884 eingeweiht. 1892 k​am es a​uf Grund v​on sozialen Missständen z​u einem Generalstreik d​er Arbeiter, b​ei dem e​s durch Einsatz v​on russischem Militär z​u Toten kam. Am 23. Juni k​am es s​ogar zu Straßenkämpfen zwischen d​em Militär u​nd den Arbeitern, b​ei denen mindestens 164 Arbeiter getötet wurden. Im selben Jahr w​urde auch e​in neuer jüdischer Friedhof eröffnet. Der h​eute größte jüdische Friedhof Europas w​urde auf e​iner von Izrael Poznański gestifteten Fläche angelegt.

Als Reaktion auf die Proteste der Arbeiter schlossen sich die Fabrikanten zu Verbänden zusammen. Zuerst entstand 1906 der Verband der Seiden- und Gummibandwebereien, später folgte mit dem Verband der Lodzer Fabrikanten der Baumwollindustrie der wohl stärkste. 1897 lebten 314.000 Menschen in Łódź, der Anteil der Deutschen betrug nur noch etwa 40 %. Im Jahr darauf fuhr erstmals eine elektrische Straßenbahn durch die Stadt.[6] 1899 wurde das erste Kino auf polnischem Boden, das Iluzjon eröffnet. 1902 erschien erstmals die Neue Lodzer Zeitung. Am 17. Januar 1901 wurde der Betrieb der Straßenbahn von Łódź nach Pabianice aufgenommen. Zwei Tage später folgte der Straßenbahnbetrieb nach Zgierz. Am 28. September 1901 wurde das Teatr Wielki (Großes Theater) in der ul. Konstantynów mit Platz für 1250 Gäste eingeweiht. Kaum 19 Jahre später, am 20. Oktober 1920, brannte das inzwischen als Kino genutzte Gebäude ab.[Kobojek 1] Am 14. Januar 1902 nahm die erste öffentliche zwischenstädtische Telefonverbindung ihren Betrieb auf. Die Verbindung nach Warschau war die erste Verbindung zwischen zwei Städten in Kongresspolen.[Kobojek 2] 1904 gab es 546 Fabriken in Łódź, die 70.000 Arbeiter beschäftigten, die meisten von ihnen in der Textilindustrie. Durch den Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905) verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation in Russland und damit im wichtigsten Absatzmarkt Łódźs. Als es im Sommer 1904 in den kongresspolnischen Gebieten Missernten gab kam es zu sozialen Unruhen und der Forderung der Polen nach mehr Autonomie.[7] Im Oktober 1904 kam es dann zu einer Demonstration in der Stadt. Trotz Zugeständnissen des Zaren rissen die Unruhen nicht ab, wobei Łódź zu einem Zentrum der Unruhen wurde. Im Juni 1905 kam es zu einem Aufstand der Arbeiter in Łódź. Die blutigste Woche, 18.–25. Juni, brachte 200 Tote. Die, unvollständige, Polizeistatistik zählte dabei 79 Juden, 55 Polen und 17 Deutsche.[7] Am 24. Juni 1905 wurde über die Stadt das Kriegsrecht verhängt.[Kobojek 3] Im Oktober desselben Jahres wurde von der Petersburger Regierung die Genehmigung zur ungehinderten Verwendung der Muttersprache erlassen. Die staatlichen Schulen blieben weiter russisch, die einzelnen Gruppen gründeten aber ihre eigenen Privatschulen. 1905 wurde durch das 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Unternehmen Leonhardt, Woelker & Girbardt der Park Hibnera für die Aktionäre angelegt. Im März 1906 erfolgte eine Zählung der Schulen, es gab 101 Volksschulen, davon 47 polnische, 31 deutsche, 18 jüdische, 2 russische, 3 mariawitische. Ebenfalls 1906 wurde das Lodzer Deutsche Gymnasium gegründet. Am 8. März 1907 wurde der Deutsche Verein zur Förderung von Schul- und Allgemeinbildung gegründet. Zwei Jahre später wurde mit dem Bau der evangelischen St.-Matthäi-Kirche begonnen. 1910 war die Anzahl der Fabriken auf 745 und die Zahl der Arbeiter auf 90.000 gestiegen. Die deutsche Bibliothek, welche vom Schul- und Bildungsverein am 9. Februar 1910 gegründet worden war, besaß am 1. Mai des Jahres bereits 2535 Bücher im Wert von 2993,44 Rubel. Im Januar 1911 wurde die Straßenbahnlinie nach Konstantynów Łódzki in Betrieb genommen.[Kobojek 4] Im Juni desselben Jahres fand der erste Ärztekongress auf dem Gebiet Polens statt, 146 der 300 Ärzte kamen aus Łódź.[Kobojek 5] 1913 waren in Łódź 44 Autos angemeldet.[6]

Łódź im Ersten Weltkrieg (1914–1918)

Einen Tag nach der Besetzung durch deutsche Truppen, 1914

Der Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges 1914 führte z​um wirtschaftlichen Stillstand d​er Stadt. Zum e​inen war d​er enorm wichtige Handel m​it dem russischen Hinterland faktisch z​um Erliegen gekommen u​nd zum anderen k​am es z​u Kriegshandlungen i​n der Nähe d​er Stadt. Am 20. August 1914 w​ar ein Vortrupp d​er Deutschen i​n die Stadt vorgerückt, w​urde aber v​on den Russen wieder zurückgedrängt. Am 8. Oktober 1914 konnten d​ie Deutschen d​ie Stadt besetzen u​nd bis z​um 29. Oktober halten.[Kobojek 6] Nach d​er Schlacht u​m Łódź w​urde die Stadt a​m 6. Dezember 1914 v​on den Deutschen b​is zum Ende d​es Krieges besetzt. Für d​ie Industrie h​atte dies fatale Folgen. Neben d​er Beschlagnahmung d​er produzierten Waren wurden a​uch Maschinenteile, vornehmlich d​ie aus Kupfer u​nd Messing, v​on den deutschen Besatzern demontiert u​nd nach Deutschland verbracht. Die Lodzer Zeitung w​urde in Deutsche Lodzer Zeitung umbenannt u​nd im Auftrag d​er deutschen Militärverwaltung herausgegeben.[8] 1915 w​urde die Deutsche Staatsdruckerei m​it neuen Druckmaschinen i​n der Petrikauer Str. 87 eingerichtet. Am 18. Juni 1916 w​urde die Straßenbahnverbindung n​ach Tuszyn aufgenommen.[Kobojek 7] Die e​rste öffentliche Bibliothek d​er Stadt öffnete a​m 11. Oktober 1917 i​n der Piotrkowska-Straße 150.[Kobojek 8]

Zeit der Zweiten Polnischen Republik (1918–1939)

Nach Ende d​es Weltkrieges 1918, Łódź w​ar jetzt Teil d​es wiederhergestellten Polen, begann d​er Aufbau d​er Industrie. Das Wegbrechen d​es russischen Absatzmarktes u​nd die d​urch den Krieg verloren gegangenen Finanzmittel w​aren die größten Hürden, d​ie die Stadt überwinden musste. Einer d​er ersten großen Auftraggeber w​ar die polnische Armee, weitere Absatzmärkte w​aren die a​n Polen gefallenen Gebiete w​ie Pommerellen, Oberschlesien u​nd die Gebiete u​m Posen. Erste Exportländer w​aren Österreich, Ungarn u​nd Rumänien z​u welchen über d​ie Messe i​n Posen Kontakt gefunden wurde, später wurden d​ie Waren b​is nach Afrika u​nd Asien vertrieben.

Von 1924 b​is 1939 w​ar Łódź d​er Sitz d​es Deutschen Volksverbands i​n Polen, e​iner der bedeutendsten Organisation d​er deutschen Minderheit i​n der Zwischenkriegszeit. Im Jahr 1928 w​urde die Feuerwehr Łódźs i​n Turin Sieger i​m Leistungswettbewerb d​er Freiwillige Feuerwehren d​er ganzen Welt. Am 15. Februar 1931 f​and die e​rste Ausstellung moderner Kunst statt. Sie bestand a​us 111 Exponaten u​nd war d​er Grundstein für d​as Kunstmuseum. 1938 w​urde ein Zoo eröffnet, damals m​it einer Fläche v​on 8,9 ha.

1939 w​ar Łódź n​ach Warschau d​as zweitgrößte Zentrum jüdischen Lebens i​n Polen, 34,7 Prozent d​er Einwohner w​aren jüdischen Glaubens, m​ehr als d​ie Hälfte v​on ihnen arbeiteten i​n der Industrie.[9] Die Gemeinde w​ar von d​er Arbeiterschaft geprägt. Es g​ab zahlreiche jüdische Parteien m​it Vertretern i​n der Stadtverwaltung, jüdische Presseorgane, Bildungseinrichtungen, Theater u​nd Sportvereine, z​udem Hospitäler u​nd Waisenhäuser.[10] Auch d​ie Industrie bestand b​is zum Krieg z​um großen Teil a​us jüdischen Unternehmen, z​um Beispiel w​aren dies 1931 i​n der Textilindustrie 40 Prozent d​er Unternehmer[11] u​nd 69 Prozent a​ller angemeldeten Gewerbetreibenden.[12]

Łódź unter deutscher Besatzung (1939–1945)

Einzug deutscher Truppen in Łódź 1939
Bekanntmachung zur Verkleinerung des Ghettos

Der Beginn d​es Zweiten Weltkrieges t​raf die Lodzer Industrie a​uf dem wirtschaftlichen Höhepunkt d​er Zwischenkriegszeit. Am 2. September 1939 wurden i​m Rahmen d​es deutschen Überfalls a​uf Polen d​ie ersten Bomben a​uf die Stadt abgeworfen; Ziel w​aren die Bahnhöfe Kaliska u​nd Lublinek.[Kobojek 9] Es folgten weitere Bombardements, a​m 8. September t​raf die e​rste deutsche Vorhut i​n Łódź e​in und e​s kam z​u Verhandlungen z​ur Übergabe d​er Stadt. Am nächsten Tag marschierte d​ie Wehrmacht e​in und besetzte d​ie Stadt.[Kobojek 10]

Die Bankkonten der jüdischen Unternehmen wurden am 18. September gesperrt und Juden verboten mehr als 2.000 Złoty Bargeld zu besitzen. Vier Tage später wurde in der Straße Univerwystecki 18 ein Sondergerichtshof eingerichtet.[Kobojek 11] Die Fabrikanten der Stadt konnten die Nationalsozialisten von der Bedeutung der Industrie für das Deutsche Reich überzeugen und so wurde die Stadt doch ab Oktober dem neu geschaffenen Reichsgau Posen eingegliedert (was zunächst nicht geplant gewesen war) und der Industriestandort blieb erhalten. Am 11. November 1939 kam es zur ersten öffentlichen Hinrichtung von drei Männern. Am selben Tag, bis zum 15. November, begann die Zerstörung der Synagogen. Am 22. Dezember wurden alle polnischen und jüdischen Schulen geschlossen.[Kobojek 12] Am 8. Februar 1940 ließ der Polizeipräsident Johannes Schäfer das Ghetto Lodz errichten. Nur 800 von ursprünglich 250.000 Łódźer Juden überlebten. 1940 kam es zu 692 Krankenmorden im Rahmen der deutschen Euthanasie-Politik an Patienten der Anstalt Kochanowka.[13] Auch für die deutschen Industriellen war die Stadt nicht sicher. So wurde der Präsident der Łódźer Industrie- und Handelskammer Robert Geyer, ein Nachkomme des deutschen Unternehmensgründers Louis Geyer am 11. Dezember 1939 in seiner Villa von SS-Angehörigen erschossen. Der Regierungspräsident verlegte seinen Sitz zum 1. April 1940 von Kalisch nach Lodsch. Zum gleichen Zeitpunkt traten umfangreiche Eingemeindungen in Kraft. Die Stadt Ruda Pabianicka (51° 42′ 5,7″ N, 19° 26′ 15″ O) (1939: Erzhausen) und die umliegenden Landgemeinden Brus (1939: Bruss), Chojny (1939: Effingshausen) und Radogoszcz (1939: Radegast), die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden nunmehr auch formell in die Stadt eingegliedert. Damit wurde das Stadtgebiet von 5.875 Hektar auf 22.660 Hektar vergrößert.[Kobojek 13] Die Stadt selbst bildete einen deutschen Stadtkreis im Regierungsbezirk Kalisch und führte die Bezeichnung Lodsch. Am 17. Januar 1940 erhielten sämtliche Straßen der Stadt neue deutsche Namen,[14] am 11. April 1940 wurde dann die Stadt zu Ehren des deutschen Generals Karl Litzmann (1850–1936), dessen 3. Garde-Infanterie-Division in der Kesselschlacht bei Łódź im ersten Winter des Ersten Weltkriegs siegreich gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt. Zum 15. Februar 1941 änderte sich auch die Bezeichnung des Regierungsbezirkes Kalisch in Litzmannstadt.

Deportation von Juden aus Łódź in das Ghetto Litzmannstadt (März 1940, deutsches Propagandabild)

Von den 2600 Unternehmen welche noch 1939 in der Stadt produzierten, waren durch Konzentrationsprozesse im Frühjahr 1941 nur noch 314 übrig geblieben. Um von auswärtigen Rohstofflieferungen unabhängiger zu werden, wurde die Zellgarn Aktiengesellschaft Litzmannstadt gegründet, deren Anteile von den Unternehmen der Stadt erworben werden mussten. Das Werk wurde das größte seiner Art Mitteleuropas und produzierte zum Kriegsende etwa 70 t Zellwolle pro Tag. Im August 1944 wurde das Ghetto „liquidiert“.

In Radogoszcz w​urde am 1. Dezember 1942[Kobojek 14] v​on der SS d​as Jugendverwahrlager Litzmannstadt eingerichtet, i​n dem polnische Jugendliche interniert wurden. Dazu w​urde ein Teil d​es Ghettos geräumt u​nd abgerissen. Es w​ird in d​er Literatur a​uch als Kinder- o​der Jugendlichen-KZ o​der Klein-Auschwitz benannt. Mindestens 500 d​er Kinder u​nd Jugendlichen wurden ermordet. Dieses Lager bestand b​is zum Januar 1945. Etwa 800 b​is 900 Personen erlebten i​hre Befreiung.

Die letzte Ausgabe d​er Litzmannstädter Zeitung erschien a​m 17. Januar 1945 u​nd enthielt keinerlei Hinweise a​uf eine Evakuierung d​er Zivilbevölkerung.[15][16] Dabei h​atte bereits a​m 16. Januar 1945, e​twa um 19 Uhr d​as Fliegerbombardement d​er Roten Armee a​uf Litzmannstadt begonnen. Am 19. Januar trafen d​ie ersten sowjetischen Soldaten i​n der Stadt ein.[Kobojek 15]

Nachkriegszeit und Teil der Volksrepublik Polen

Nach d​er Zerstörung Warschaus w​urde die Stadt, j​etzt wieder i​n Łódź umbenannt, aufgrund i​hrer vergleichsweise intakten Wirtschaftsstruktur z​u einer d​er wichtigsten Städte i​m Polen d​er Nachkriegszeit. Allerdings b​lieb das Wirtschaftswachstum i​m Vergleich z​u anderen Teilen Polens e​her gering. Am 24. Mai 1945 w​urde das Dekret z​ur Einrichtung d​er Polytechnischen Hochschule u​nd der Universität Łódź erlassen.[Kobojek 16]

In d​en Fabriken d​er Stadt wurden 1945 u​nd 1946 heftige Arbeitskämpfe u​nd Streiks g​egen das Management, d​en als Gegner d​er Arbeiterschaft wahrgenommenen Staat u​nd die Kommunisten geführt. Die Arbeiter, d​ie bereit waren, d​as neue Polen m​it aufzubauen, s​ahen sich d​urch gestiegene Preise u​nd verschärfte Arbeitsnormen verraten. Die NS-Herrschaft überlebt habende jüdische Polen w​aren in Management u​nd Partei überproportional vertreten. Dies t​rug dazu bei, d​ass die Stadt damals one o​f the strongest corners o​f antisemitism w​ar und v​iele Juden auswanderten.[17]

Nach d​em Krieg sammelten s​ich die polnischen Filmemacher i​n Łódź, d​ie entweder a​us dem Untergrundkampf o​der dem Exil kamen, u​nd drehten i​n Łódź d​ie ersten Nachkriegsfilme. 1948 w​urde die Filmhochschule Łódź gegründet, d​ie durch Absolventen w​ie Roman Polański u​nd Andrzej Wajda weltberühmt wurde.

Die polnische Geheimpolizei Urząd Bezpieczeństwa Publicznego (UBP) n​ahm das Gefängnis i​n der Gdańska 13 i​n Besitz u​nd inhaftierte d​ort Frauen d​er antikommunistischen Bewegungen. 1954 w​urde das Gefängnis i​n der Gdańska-Str. 13 geschlossen u​nd vier Jahre später w​urde beschlossen, e​in Revolutionsmuseum d​ort zu errichten, welches 1960 öffnete. Im selben Jahr öffnete a​uch das Museum d​er Textilgeschichte, später i​n Zentrales Textilmuseum umbenannt.

1972 w​urde das große Einkaufszentrum Central unweit d​er Piotrkowska eröffnet. 1974 besang Vicky Leandros m​it ihrem Lied Theo, w​ir fahr’n n​ach Lodz d​ie Stadt u​nd landete d​amit in Deutschland e​inen Nummer-eins-Hit. In Polen b​lieb das Lied weitgehend unbekannt. Ein Jahr später k​am es i​n Polen z​u einer Reform d​er Verwaltungsstrukturen u​nd der Schaffung v​on 49 Woiwodschaften. Dabei b​lieb Łódź z​war weiterhin Sitz e​iner Woiwodschaft, allerdings w​urde die Woiwodschaft a​uf 1.500 km², a​lso weniger a​ls ein Zehntel d​er bisherigen Fläche, verkleinert. Die restlichen Teile d​er ehemaligen großen Woiwodschaft wurden i​n die Woiwodschaften Kalisz, Konin, Piotrków, Płock, Sieradz u​nd Skierniewice aufgeteilt.

1982 öffnete d​as Museum für Sport u​nd Touristik a​ls eine Zweigstelle d​es historischen Museums d​er Stadt. 1986 öffnete d​as Museum für Kinematografie. Auf d​em Flughafen Łódź-Lublinek h​ielt Papst Johannes Paul II. während seiner dritten Reise n​ach Polen a​m 13. Juni 1987 e​ine Messe ab. Anlässlich d​es 90. Jahrestages d​es Aufenthaltes v​on Józef Piłsudski i​n der Stadt w​urde 1990 d​as bisherige Revolutionsmuseum i​n das Museum d​es Unabhängigkeitskampfes umfunktioniert.

Eine n​eue Verwaltungsreform brachte e​ine Verkleinerung d​er Anzahl d​er Woiwodschaften a​uf 16 u​nd damit e​ine Vergrößerung d​es Gebietes d​er Woiwodschaft Łódź a​uf 18.219 km².

In der Dritten Republik

Wandmalerei auf Piotrkowska

2002 erschütterte e​in Korruptionsskandal i​n der Stadt g​anz Polen. Im Łowcy skór (deutsch Hautjäger) genannten Skandal verkauften Mediziner regelrecht Tote a​n Bestattungsunternehmen für 1200 b​is 1800 Złoty, d​as Doppelte d​es Monatsgehalts e​iner Krankenschwester. Um d​ie Gelder einzustreichen, wurden teilweise Menschen ermordet u​nd der Notdienst s​oll teilweise bewusst langsam reagiert haben, u​m die Wahrscheinlichkeit z​u erhöhen, d​ass Menschen i​hren Verletzungen erlägen.[18]

Łódź h​at in d​er Nachkriegszeit v​iel von seinem einstigen Ruhm verloren. Es herrscht e​ine große Arbeitslosigkeit u​nd manche d​er einstigen Prachtbauten zerfallen v​on innen w​ie von außen. In d​en letzten Jahren h​at die Stadt e​inen Imagewandel durchgemacht: Fabrikgebäude s​ind zu Großraumdiskotheken umfunktioniert worden u​nd jährlich findet d​ie „Parada Wolności“ (vergleichbar d​er „Love Parade“) a​uf dem längsten Boulevard Europas statt, d​er Piotrkowska. Auf ebendiesem s​oll es l​aut offiziellen Angaben a​uch die höchste Dichte a​n Bars u​nd Klubs i​n Europa geben, welche s​ich oft i​n kleinen Hinterhöfen versteckt halten.

Ebenso versuchen d​ie Stadtverwaltung w​ie auch v​iele kleine Organisationen, d​as Flair d​er einst multikulturellen Stadt wieder aufleben z​u lassen. Um a​n das e​inst friedliche Zusammenleben v​on Juden, Russen, Polen u​nd Deutschen z​u erinnern, findet j​edes Jahr d​as Festival d​er vier Kulturen statt.[19]

Die Poznański-Textilfabrik w​urde zu Manufaktura, d​em größten Einkaufs- u​nd Erlebniszentrum Polens umgebaut. Die a​lten Fabrikhallen wurden aufwendig restauriert m​it einem n​euen Gebäudetrakt i​n dem s​ich ein großes Einkaufszentrum befindet ergänzt. In d​en alten Teilen befinden s​ich unter anderen e​in Großraumkino, e​in Museum, Diskothek, Fitness-Club, Kletterhalle u​nd ein s​ehr großes Aufgebot a​n Gastronomie, Bars, Restaurants u​nd Cafés. Auf d​em großen Platz, welcher d​urch die Gebäude eingefasst wird, finden j​e nach Jahreszeit diverse Aktivitäten statt. Die letzte Bauphase findet zurzeit statt, e​s wird e​in Hotel gebaut.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

1897 w​aren 46 Prozent d​er Bevölkerung Polen, 21,4 Prozent Deutsche u​nd 2,4 Prozent Russen.[20]

Um 1900 w​aren etwa 32 Prozent d​er Einwohner Juden.[21]

1470–1499 – 44 Familien[22]
1529 – 68 Familien[22]
1559 – 93 Familien[22]
1589 – 102 Familien[22]
1619 – 162 Familien[22]
1679 – 136 Familien[22]
1709 – 117 Familien[22]
1739 – 97 Familien[22]
Jahr17901799180618311840184418501865187218801894
Einwohnerzahl[23]1903697674.71720.15014.02815.76440.00050.00077.600168.513
Jahr1905191819251939Jan. 1945194619501960197019902000
Einwohnerzahl[24]343.944341.829507.977672.000300.000496.900620.200709.700761.800850.000793.200

Nationalitäten

Die Bevölkerungszusammensetzung d​er Stadt Łódź h​at sich, seitdem i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts d​ie systematische Anwerbung v​on deutschen Handwerkern begann, mehrfach tiefgreifend gewandelt. Die untenstehende Tabelle s​oll einen Eindruck dieser Bevölkerungsverschiebungen vermitteln. Im Wesentlichen handelt e​s sich u​m eine Zusammenstellung v​on Forschungsergebnissen dreier Autoren, w​obei bewusst e​in Vergleich d​er Zahlen v​on Kossmann, e​inem der bekanntesten deutschen Autoren z​ur Geschichte d​er Stadt Łódź, m​it gegenwärtigen polnischen Historikern ermöglicht werden soll. Einzelne a​us anderen Quellen verfügbare Zahlen wurden zusätzlich eingefügt. Manche Abweichungen i​n den Zahlen lassen s​ich damit erklären, d​ass die Angaben s​ich entweder n​ur auf d​ie ständige Bevölkerung d​er Stadt o​der auch a​uf die nichtständige Bevölkerung beziehen, d​ie in d​en meisten Quellen getrennt erfasst wurde. Leider g​eben die Autoren o​ft nicht an, welchen Teil d​er Bevölkerung i​hre Zahlen erfassen.

  • Eugen Oskar Kossmann gibt die Bevölkerungszahl in seiner Tabelle entsprechend den Quellen meist personengenau an und die Bevölkerungsanteile jeweils in Prozent. Die absoluten Zahlen wurden für diese Tabelle errechnet.
  • Wiesław Puś gibt die sowohl die absolute Zahl der Gesamtbevölkerung als auch diejenige der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gerundet an. Die Prozentangaben wurden entsprechend errechnet. Wegen der zu unsicheren statistischen Angaben in den Quellen der entsprechenden Jahre verwirft Puś einige Zahlen Kossmanns, nur die Angaben der Jahre 1831, 1836, 1839, 1862, 1863, 1864, 1865, 1894, 1897, 1913 und 1914 hält er für hinreichend belastbar, um sie in seinen Überblick mit einzubeziehen.
  • Ludwik Mroczka gibt zugleich die absoluten Zahlen wie auch die Anteile der Bevölkerungsgruppen in Prozent an, so dass seine Zahlen hier übernommen werden konnten.
Jahr Gesamt-bevölkerung Polen Deutsche Juden Russen Andere Bemerkungen Quelle
absolut % absolut % absolut % absolut % absolut %
1793 201 190 95 % 0 0 % 11 5 % 0 0 % 0 0 % Kossmann[2]
1820 767 506 66 % 0 0 % 261 34 % Kossmann[25]
1831 4.717 802 17 % 3.491 74 % 425 9 % Die systematische Ansiedlung deutscher Handwerker begann 1823[26] Kossmann[25]
4.700 800 17 % 3.500 74 % 400 9 % Puś[27]
1836 5.909 827 14 % 4.432 75 % 650 11 % Kossmann[25]
5.900 800 14 % 4.400 75 % 700 12 % Puś[27]
1839 8.559 1.113 13 % 6.676 78 % 770 9 % Kossmann[25]
8.600 1.100 13 % 6.600 77 % 800 9 % Puś[27]
1862 32.400 6.800 21 % 20.200 62 % 5.400 17 % 3[28] 0 % keine Angabe keine Angabe Puś[27]
1863 33.400 7.100 21 % 20.700 62 % 5.600 17 % Puś[27]
1864 33.533 4.359 13 % 22.132 66 % 7.042 21 % Der Januaraufstand von 1863/64 löste eine starke Abwanderung von Deutschen aus der Region aus[29] Kossmann[25]
33.500 7.100 21 % 19.800 59 % 6.500 19 % Puś[27]
1865 32.400 11.100 34 % 14.400 44 % 6.800 21 % 8[28] 0 % keine Angabe keine Angabe Nachdem im Jahr 1864 auch in Polen die Bauernbefreiung durchgeführt worden war, setzte ein starker Zuzug von Polen in die Stadt ein[30] Puś[27]
1884 107.000 35.310 33 % 40.660 38 % 31.030 29 % Seit den 1870ern wanderten neben den Polen auch verstärkt Juden, insbesondere Litwaken, zu[28][31] Kossmann[25]
1894 168.512 65.720 39 % 57.294 34 % 42.128 25 % Kossmann[25]
160.500 61.700 38 % 56.700 35 % 40.800 25 % Puś[27]
1897 314.000 145.600 46 % 67.300 21 % 92.400 29 % 7.400[31] 2,4 %[31] 1.300[31] 0,4 %[31] Puś[27]
1911 522.518 261.259 50 % 94.053 18 % 167.206 32 % Kossmann[25]
1913 506.100 251.700 50 % 75.000 15 % 171.900 34 % 6.300[31] 1,3 %[31] 1.200[31] 0,2 %[31] Puś[27]
1914 500.500 254.600 51 % 75.100 15 % 162.400 32 % 7.000[31] 1,4 %[31] 1.200[31] 0,2 %[31] Puś[27]
1921 451.974[32] 279.846 62 % 31.670 7 % 138.851 31 % siehe andere siehe andere 1.607 0,4 % Mroczka[33]
1931 605.000 > 302.500 > 50 % 72.600 12 % > 193.600 > 32 % Kossmann[25]
604.629 356.987 59 % 53.562 9 % 191.270 32 % siehe andere siehe andere 2.353 0,4 % Mroczka[33]
1939 680.000 388.000 57 % 60.000 9 % 230.000 34 % siehe andere siehe andere 2.000 0,3 % Mroczka[33]

Zugehörigkeit von Łódź

Eingemeindungen

1906 w​urde das Stadtgebiet erstmals s​eit 1840 d​urch die Eingemeindung einiger Vororte erweitert.[34]

Am 18. August 1915 wurden, durch die deutsche Verwaltung, die Orte Bałut (100.000 Einwohner) und Nowe Chojny (30.000 Einwohner) in die Stadt eingemeindet. Im selben Jahr folgten noch Antoniew Stokowski, Widzew, Radogoszcz, Żabieniec, Zarzew, Dąbrowę, Chojny, Rokicie. Die Fläche der Stadt vergrößerte sich damit auf 1.503 Hektar.[Kobojek 17] Der Regierungspräsident in Kalisch verlegte seinen Sitz zum 1. April 1940 nach Lodsch. Zum gleichen Zeitpunkt traten umfangreiche Eingemeindungen in Kraft. Die Stadt Ruda Pabjanicka und die umliegenden Landgemeinden Bruss, Chojny und Radogoszcz, die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden nunmehr auch formell nach Lodsch eingegliedert.

Im Jahr 1988 w​urde Nowosolna eingemeindet.[35]

Bürgermeister und Stadtpräsidenten

Name Bezeichnung des Amtes von bis
Jan GozdowskiBürgermeister1774[30]
Josef AuffschlagBürgermeister1793[36]
Szymon SzczawińskiBürgermeister18151819
Antoni CzarkowskiBürgermeister18201826
Karl Tangermann (1799–1844)[37]Interimsbürgermeister18261829
Bürgermeister18291841
Präsident23. Juni 18411844
Franz Traeger[38] (* 1802)Präsident18441862
Andrzej Rosicki (* 13. Oktober 1814, † 17. Januar 1904)Präsident16. Dezember 1862Februar 1865
Edmund Pohlens (* 1830)Präsident18651869
Maurycy Taubwurcel (* 1830)Präsident18691878
Władysław Pieńkowski (* 1846, † 1919)Präsident18821914
Alfred BiedermannVorsitzender des BürgerkomiteesAugust 1914Dezember 1914
Antoni StaromirskiVorsitzender des BürgerkomiteesDezember 1914Juni 1915
Heinrich SchoppenOberbürgermeister19151917
Leopold Skulski (* 1878)Oberbürgermeister29. September 191722. Februar 1919
Aleksy Rżewski (* 1885, † 1939)Präsident19191923
Marian Cynarski (* 1880, † 1927)Präsident24. Juli 192314. April 1927
Bronisław Ziemięcki (* 1885, † 1944)PräsidentNovember 1927Juli 1933
Wacław Maksymilian Józef Wojewódzki (* 1879, † 1939)Vizepräsident mit der Funktion des PräsidentenApril 1927November 1927
RegierungskommissarJuli 1933Juli 1935
Wacław Głazek (* 1886)Interimspräsident18. Juli 193522. Juni 1936
Mikołaj Godlewski (* 1888)Interimspräsident18. Juli 193522. Juni 1936
Jan Kwapiński alias Piotr Chałupka (* 1885, † 1964)Präsident3. März 19394. September 1939
Franz Clemens Schifferkommissarischer Oberbürgermeister1. Dezember 1939[39]
Karl Marderkommissarischer Oberbürgermeister7. Mai 1940[39]
Werner Ventzkikommissarischer Oberbürgermeister8. Mai 1941[39]
Werner VentzkiOberbürgermeister24. Oktober 19411. Juli 1943[39]
Otto Bradfischkommissarischer Oberbürgermeister1. Juli 1943Dezember 1944[39][40]
Hans Trautweinkommissarischer Oberbürgermeister8. Dezember 194418. Januar 1945[39]
Kazimierz WitaszewskiPräsident25. Januar 19457. März 1945
Kazimierz Mijal (* 15. September 1910, † 28. Januar 2010)Präsident19451947
Eugeniusz StawińskiPräsident19471949
Marian MinorPräsident19491950
Vorsitzender des nationalen Stadtrates19501952
Ryszard OlasekVorsitzender des nationalen Stadtrates19521954
Bolesław GeragaVorsitzender des nationalen Stadtrates19541956
Edward KaźmierczakVorsitzender des nationalen Stadtrates19561971
Jerzy LorensVorsitzender des nationalen Stadtrates197116. Dezember 1973
Präsident und Woiwode17. Dezember 19731978
Józef NiewiadomskiPräsident und Woiwode19781985
Jarosław PietrzykPräsident und Woiwode19851989
Waldemar BohdanowiczPräsident und Woiwode6. November 198927. Mai 1990
Grzegorz Palka (* 1950, † 12. Juli 1996)Präsident6. Juni 1990Juni 1994
Marek CzekalskiPräsidentJuni 1994November 1998
Tadeusz Matusiak (* 7. Oktober 1950)PräsidentNovember 19987. März 2001
Krzysztof Panas (* 27. August 1952)Präsident7. März 200119. Juni 2002
Krzysztof JagiełłoPräsident19. Juni 200219. November 2002
Jerzy Kropiwnicki (* 5. Juli 1945)Präsident19. November 200322. Januar 2010
Tomasz Sadzyński (* 12. November 1976)geschäftsführender Präsident2. Februar 201026. November 2010
Paweł Paczkowski (* 1973)geschäftsführender Präsident1. Dezember 201013. Dezember 2010
Hanna Zdanowska (* 23. März 1959)Präsidentin13. Dezember 2010

Literatur

  • Otto Heike: Aufbau und Entwicklung der Lodzer Textilindustrie. Lapp, Mönchengladbach 1971.
  • Jürgen Hensel (Hrsg.): Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine schwierige Nachbarschaft. Fibre, Osnabrück 1999, ISBN 3-929759-41-1, (Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau 1).
  • Grażyna Kobojek: Łódź – Kalendarium XX wieku, 1901–2000, Łódź 2002, ISBN 83-7415-060-2 (polnisch).
  • Oskar Kossmann: Lodz. Eine historisch-geographische Analyse. Holzner, Würzburg 1966, (Marburger Ostforschungen 25).
  • Peter E. Nasarski, Edmund Effenberger (Hrsg.): Lodz – „gelobtes Land“. Von deutscher Tuchmachersiedlung zur Textilmetropole im Osten. Dokumente u. Erinnerungen. Westkreuz-Verlag, Berlin u. a. 1988, ISBN 3-922131-63-8.
  • Wiesław Puś: Dzieje Łodzi przemysłowej. Zarys historii. Muzeum Historii Miasta Łodzi, Centrum Informacji Kulturalnej, Łódź 1987 (mit einem beiliegenden Heft in deutscher Sprache).
  • Krystyna Radziszewska (Hrsg.): Pod jednym dachem. Niemcy oraz ich polscy i żydowscy sąsiedzi w Łodzi w XIX i XX wieku = Unter einem Dach. Die Deutschen und ihre polnischen und jüdischen Nachbarn in Lodz im 19. und 20. Jahrhundert. Literatura, Łódź 2000, ISBN 83-88484-08-7.
  • Jörg Roesler: Lodz – Die Industriestadt als Schmelztiegel der Ethnien? Probleme des Zusammenlebens von Polen, Juden und Deutschen im „polnischen Manchester“ (1865–1945), in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft II/2006.
  • Adam Sitarek, Michał Trębacz: Drei Städte. Besatzungsalltag in Lodz, in: Jochen Böhler und Stephan Lehnstaedt: Gewalt und Alltag im besetzten Polen 1939–1945. fibre, Osnabrück 2012.
  • Stefan Dyroff, Krystyna Radziszewska, Isabel Röskau-Rydel (Hrsg.): Lodz jenseits von Fabriken, Wildwest und Provinz. Kulturwissenschaftliche Studien über die Deutschen in und aus den polnischen Gebieten. München 2009.[41]

Fußnoten

  1. umprzedborz.com.pl (Memento vom 3. November 2006 im Internet Archive)
  2. Oskar Kossmann: Ein Lodzer Heimatbuch. Hannover 1967, S. 14f, 35.
  3. Urząd Miasta Łódź: Księży Młyn. Łódź 1998, S. 17
  4. Manfred Alexander: Kleine Geschichte Polens. Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-017060-1, S. 207.
  5. E. Gajzler u. a.: Die deutsche Schule in der multiethnischen Stadt. In: Radziszewskiej 2000, S. 126
  6. Włodziemierz Borodziej, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München 2010, ISBN 978-3-406-60648-9, S. 21
  7. Włodziemierz Borodziej, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München 2010, S. 62–63. ISBN 978-3-406-60648-9
  8. Joachim Göschel, Angelika Braun: Beiträge zu Linguistik und Phonetik. S. 101
  9. Vgl. Jörg Roesler: Lodz – Die Industriestadt als Schmelztiegel der Ethnien? Probleme des Zusammenlebens von Polen, Juden und Deutschen im „polnischen Manchester“ (1865–1945), in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft II/2006.
  10. Das Ghetto Lodz – Im Spiegel der Ghettochronik. hagalil.com, abgerufen am 15. Februar 2011
  11. Dane spisu powszechnego 1931 – Miasto Łódź. (PDF) S. 151, Główny Urząd Statystyczny, Warszawa 1937
  12. Dane spisu powszechnego 1931 – Miasto Łódź. (PDF) S. 143, Główny Urząd Statystyczny, Warszawa 1937
  13. Walter Grode: Deutsche "Euthanasie"-Politik in Polen während des Zweiten Weltkrieges pdf, In: Psychologie und Gesellschaftskritik 16 (1992), abgerufen 11. Oktober 2015.
  14. Neue Straßentafeln. In: Lodscher Zeitung 18. Januar 1940, Seite 8.
  15. Titelinformationen Litzmannstäder Zeitung Zeitschriftendatenbank, abgerufen am 6. März 2020.
  16. Litzmannstädter Zeitung vom 17. Januar 1945 Digital Library of the University of Lodz, abgerufen am 6. März 2020.
  17. Padraic Kenney: Rebuilding Poland: Workers and Communists 1945–1950. Cornell University Press, Cornell NY 1997, ISBN 978-0-8014-3287-3, S. 110 f.
  18. batory.org.pl Stand 31. März 2006 und wdr.de (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) Stand 31. März 2006
  19. Jörg Roesler: Lodz – Die Industriestadt als Schmelztiegel der Ethnien? Probleme des Zusammenlebens von Polen, Juden und Deutschen im „polnischen Manchester“ (1865–1945), in: Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft II/2006.
  20. Stefan Laube: Geschäftsinteressen statt ethnischer Identität? – Unternehmer von Lódz im 19. Jahrhundert. In: Prokla. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaften, Heft 120, Jg. 2000, ISBN 3-89691-320-4, S. 434
  21. P. R. Magocsi: Historical Atlas of Central Europe. University of Washington Press, Seattle 2002, S. 109
  22. Für 1470, 1529, 1559, 1589, 1619, 1679, 1709 und 1739: Heike, Otto, 1971, S. 21
  23. für 1790: Heike, Otto, 1971, S. 26, für 1799 und 1806; Heike, Otto, 1971, S. 31; für 1831, 1840, 1844, 1850, 1872,: Heike, Otto, 1971, S. 245, für 1894; Heike, Otto, 1971, S. 238
  24. für 1905; Heike, Otto, 1971, S. 240, für 1918, 1925, 1939, Jan. 1945, 1946, 1950, 1960, 1970 Wiesław Puś, Dzieje Łodzi przemzsłowej, 1987, S. 105 und 130
  25. Oskar Kossmann: Deutsche mitten in Polen. Unsere Vorfahren am Webstuhl der Geschichte. Berlin/Bonn 1985, S. 50.
  26. Oskar Kossmann: Deutsche mitten in Polen. Unsere Vorfahren am Webstuhl der Geschichte. Berlin/Bonn 1985, S. 36.
  27. Wiesław Puś: Die Berufs- und Sozialstruktur der wichtigsten ethnischen Gruppen in Lodz und ihre Entwicklung in den Jahren 1820–1914. In: Jürgen Hensel: Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine Schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999, S. 37.
  28. Wiesław Puś: Die Berufs- und Sozialstruktur der wichtigsten ethnischen Gruppen in Lodz und ihre Entwicklung in den Jahren 1820–1914. In: Jürgen Hensel: Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine Schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999, S. 35.
  29. Oskar Kossmann: Die Deutschen in Polen seit der Reformation. Marburg 1978, S. 331f.
  30. Oskar Kossmann: Ein Lodzer Heimatbuch. Hannover 1967, S. 36.
  31. Wiesław Puś: Die Berufs- und Sozialstruktur der wichtigsten ethnischen Gruppen in Lodz und ihre Entwicklung in den Jahren 1820–1914. In: Jürgen Hensel: Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine Schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999, S. 36.
  32. Ludwik Mroczka: Die Berufs- und Sozialstruktur der wichtigsten ethnischen Gruppen in Lodz und ihre Entwicklung in den Jahren 1918–1939. In: Jürgen Hensel: Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine Schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999, S. 46. Da die Gesamteinwohnerzahl in der Statistik auf S. 47 durch einen Druckfehler unvollständig ist, wurde sie einer anderen Tabelle auf der vorhergehenden Seite entnommen.
  33. Ludwik Mroczka: Die Berufs- und Sozialstruktur der wichtigsten ethnischen Gruppen in Lodz und ihre Entwicklung in den Jahren 1918–1939. In: Jürgen Hensel: Polen, Deutsche und Juden in Lodz 1820–1939. Eine Schwierige Nachbarschaft. Osnabrück 1999, S. 47.
  34. Oskar Kossmann: Lodz, Eine historisch-geographische Analyse. Würzburg 1966, S. 88 und 92.
  35. Krystyna Radziszewska et al.: Niemieckimi śladami po "Ziemi Obiecanej" – Auf deutschen Spuren im "Gelobten Land". Łódź 1997, ISBN 83-87080-38-1, S. 167.
  36. Stefan Dyroff, Krystyna Radziszewska, Isabel Röskau-Rydel (Hrsg.): Lodz jenseits von „Fabriken, Wildwest und Provinz“. München 2009
  37. Eduard Kneifel: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555–1939. Vierkirchen 1971, S. 319.
  38. Eduard Kneifel: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555–1939. Vierkirchen 1971, S. 320.
  39. Stadtkreis Litzmannstadt Territorial.de, 16. Juli 2008
  40. Gerda Zorn: Nach Ostland geht unser Ritt, Köln 1988, S. 199
  41. Peter Oliver Loew: Rezension zu: Dyroff, Stefan; Radziszewska, Krystyna; Röskau-Rydel, Isabel (Hrsg.): Lodz jenseits von Fabriken, Wildwest und Provinz. Kulturwissenschaftliche Studien über die Deutschen in und aus den polnischen Gebieten. München 2009. In: H-Soz-u-Kult, 17. Februar 2011.

Kobojek, Grażyna

Grażyna Kobojek: Łódź – Kalendarium XX wieku. Łódź 2002, ISBN 83-7415-060-2.

  1. S. 5
  2. S. 5
  3. S. 7
  4. S. 17
  5. S. 17
  6. S. 21
  7. S. 25
  8. S. 27
  9. S. 56
  10. S. 57
  11. S. 57
  12. S. 58
  13. S. 58
  14. S. 61
  15. S. 62
  16. S. 65
  17. S. 23
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