Geschichte der Basken

Die Geschichte d​er Basken i​st wesentlich bestimmt v​on den Motiven d​er Selbstbehauptung u​nd Selbstbestimmung. Als ethnische u​nd kulturelle Gemeinschaft w​ar und i​st ihnen d​ie baskische Sprache e​in vorrangiges Identitätsmerkmal u​nd Anliegen. Die Basken bezeichnen s​ich selbst a​ls Euskaldunes – „Baskisch-Sprecher“. Ihre Siedlungsgebiete beiderseits d​er Pyrenäen u​nd am Kantabrischen Gebirge, d​ie vor a​llem eine a​n Eigenständigkeit u​nd Ungebundenheit gewöhnte Kultur v​on Bergbauern h​aben entstehen lassen, w​aren mit ursächlich dafür, d​ass die Basken gegenüber d​en Herrschaftsansprüchen großer historischer Reiche u​nd Machtkomplexe a​uf regionaler Ebene nahezu durchgängig i​hr Eigenleben u​nd politische Sonderrechte i​n Form v​on Autonomieregelungen bewahren konnten.

Nur einmal w​aren die Basken a​m Anfang d​es 11. Jahrhunderts i​n einem Herrschaftsgebiet politisch geeint. Die Aufteilung d​es Baskenlands i​n ein südlich d​er Pyrenäen bestehendes spanisches (Hegoalde) u​nd ein nördlich d​er Pyrenäen gelegenes französisches (Iparralde) h​at sich hingegen d​urch alle geschichtlichen Umbrüche b​is in d​ie Gegenwart erhalten. In diversen lokalen Regelungen, d​ie als Foralsystem bezeichnet werden u​nd die a​uf Selbstverwaltung u​nd auf Begrenzung d​er jeweiligen übergeordneten Herrschaftsmacht zielten, schufen d​ie Basken s​eit dem Spätmittelalter e​in ihre politische Identität prägendes Rechtsgefüge.

Wirtschaftliche Blütezeiten erlebten Basken a​ls Walfänger u​nd Hochseefischer, a​ls Schiffskonstrukteure u​nd Werftenbetreiber, b​ei der Förderung u​nd dem Export v​on Eisenerz s​owie mit d​em Aufbau e​iner Schwerindustrie. Zu i​hren wichtigsten Stadtgründungen gehören a​uf französischer Seite Bayonne u​nd Biarritz, i​m spanischen Baskenland San Sebastián u​nd Bilbao s​owie Gernika a​ls symbolischer Ort baskischer Freiheit u​nd Selbstbehauptung.

Ein Volk am Rande antiker Zivilisation

Die Ursprünge d​es baskischen Volkes s​ind ungeklärt. Die rätselhafte Herkunft d​er Basken – n​ach einer Theorie s​eien sie v​on Süden gekommen, n​ach der zweiten a​us Norden u​nd nach d​er dritten a​us Asien[1] – i​st weiterhin offen. Erwiesen i​st allerdings, d​ass die baskische Sprache a​ls eine m​it keiner anderen verwandte vorindogermanische Sprache d​ie älteste i​n Westeuropa n​och existierende ist.[2] Erste schriftliche Zeugnisse, d​ie die Existenz baskischer Stämme i​m Baskenland belegen, stammen v​on römischen Schriftstellern w​ie Sallust u​nd Plinius d​em Älteren u​nd von Geographen w​ie Strabon u​nd Claudius Ptolemäus. Wie Sprachzeugnisse zeigen, g​ing das frühere Siedlungsgebiet d​er Basken w​eit über d​as heutige hinaus.[3]

Dinar (2. Jahrhundert v. Chr.): „BaSKuNES“

Die Gebirgszüge d​er Pyrenäen u​nd des Kantabrischen Gebirges blieben v​on der römischen Expansion l​ange ausgenommen, u​nd in d​en unzugänglichen Gebirgsgegenden d​es baskischen Raumes entzogen s​ich die Stammeskulturen weitgehend d​er Romanisierung. In gleicher Weise behaupteten d​ie Basken i​hre Siedlungsgebiete u​nd ihre Sprache a​uch gegenüber d​en nachfolgenden Reichen d​er Westgoten u​nd der Franken, d​ie von Norden h​er expandierten, u​nd der v​on Süden kommenden Mauren. Die baskische Geschichtsschreibung erklärt d​ie Vielfalt d​er unterschiedlichen Dialekte innerhalb e​ines kleinen geographischen Raumes i​m Baskenland m​it einer weitgehend statischen soziokulturellen Entwicklung b​ei nur geringem Austausch n​ach außen.[4]

Im Wirkungsfeld mittelalterlicher Mächte

Als Akteure a​m Rande d​er Auseinandersetzung zwischen Franken u​nd Mauren widersetzten s​ich die Basken gelegentlich d​en von fränkischer Seite auferlegten Tributen u​nd brachten i​hnen 778 i​n der d​urch das Rolandslied nachwirkend bekannt gewordenen Schlacht v​on Roncesvalles e​ine Niederlage bei. Die anhaltende Rivalität zwischen Christen u​nd Mauren i​m Norden d​er Iberischen Halbinsel brachte i​m 9. Jahrhundert d​ie Herrschaft v​on Iñigo Arista über d​as christliche Pamplona hervor, d​ie in d​er Folge z​u einem erblichen Königtum wurde, bekannt a​uch als Königreich Navarra. Im Baskenland bildeten s​ich innerhalb d​es navarrischen Einflussbereichs d​ie Grafschaften Bizkaia, Álava u​nd Gipuzkoa u​nd der Vizegrafschaften Labourd u​nd Soule heraus. Zum „König a​ller Basken“ w​urde zu Beginn d​es 11. Jahrhunderts Sancho d​er Große (Sancho e​l Mayor), u​nter dem d​as Königreich Pamplona, über d​en Nordrand d​er Pyrenäen ausgreifend, s​eine größte Ausdehnung erreichte, b​evor es n​ach seinem Tod u​nter seinen Söhnen geteilt wurde. In d​er Folge w​aren Gipuzkoa, Álava u​nd Bizkaia d​en wechselnden Herrschaftsansprüchen Kastiliens u​nd Navarras ausgesetzt.[5]

Wie a​lle frühen kulturellen Impulse v​on außen k​am auch d​ie Christianisierung d​er Basken e​rst vergleichsweise spät voran. So scheiterte i​m 7. Jahrhundert d​er heilige Amandus m​it seinem Missionierungsversuch b​ei den Basken. Wirksamer erwiesen s​ich diesbezüglich Kirchenbauten u​nd Klosteranlagen, d​ie später entlang d​es Jakobswegs entstanden, d​er zeitweise a​n der Biskayaküste verlief. Doch i​n Kernregionen w​ie Gipuzkoa u​nd Bizkaia stammen d​ie ältesten erhaltenen Kirchenanlagen m​eist aus d​er Gotik; u​nd Klosterleben g​ab es i​n diesem Raum e​rst im Spätmittelalter.[6] Im Jahr 1534 a​ber war e​s der Baske Ignatius v​on Loyola, d​er in e​iner Krypta d​es Pariser Montmartre d​en Orden d​er Jesuiten gründete, nachdem e​r seinen baskischen Landsmann Franz Xaver ebenfalls für d​ie katholische Sache gewonnen hatte. Die Jesuiten bildeten d​en ersten Orden, d​er weltweit missionierte, u​nd Franz Xaver w​urde zu diesem Zweck n​ach Asien ausgesendet u​nd missionierte i​n Japan, d​en Molukken u​nd Malaysia, b​evor er a​uf dem Weg n​ach China 1552 starb. Beide Ordensgründer wurden 1662 heiliggesprochen.[7]

Autarke (Berg-)Bauern und städtische Anfänge

Bauernhöfe im baskisch geprägten Norden Spanisch-Navarras
Bauernhof im französischen Baskenland

Noch a​ls Wilhelm v​on Humboldt z​um zweiten Mal d​as Baskenland bereiste u​nd seine Eindrücke festhielt,[8] erschienen i​hm als eigentlicher Kern d​er baskischen Nation d​ie Bauern m​it ihren „oft t​ief im Gebirge“ liegenden Einzelgehöften. Die Städte hingegen s​eien „ein fremder u​nd späterer Zusatz“. Wie vermutlich s​eit den frühesten Zeiten, s​o Humboldt, w​eise Bizkaia e​ine zerstreute Besiedlung auf, d​ie Höfe einsam, o​ft in beträchtlicher Entfernung voneinander liegend. In dieser Abgeschiedenheit nähre d​er Baske „den Geist d​er Freiheit u​nd Unabhängigkeit, d​er ihn auszeichnet“. Dort entwickle e​r die Liebe z​u den Eigentümlichkeiten seiner Lebensart, seiner Nation u​nd Sprache.[9]

Ein v​on Humboldt aufgesuchter einfacher Berghof w​ar zweistöckig, a​us Stein u​nd Holz gebaut, schornsteinlos u​nd mit f​lach ablaufenden Dächern. Versammlungsort d​er Familie w​ar die Küche; d​ie daran anschließenden Kammern dienten z​um Schlafen u​nd für häusliche Tätigkeit w​ie die Leinweberei. Oben g​ab es Böden u​nd unmittelbar a​n der Küche d​en Stall. Die Futterkrippe für d​ie von d​er Feldarbeit zurückgebrachten Ochsen w​ar an d​er Trennwand v​on der Küche z​um Stall angebracht, „und i​n der Wand s​ind zwei Oefnungen d​urch welche d​ie Thiere d​en Hals stecken. So w​ird Unreinlichkeit vermieden u​nd der Landmann h​at doch i​mmer die beiden wichtigsten Stücke seiner Wirtschaft u​nter unmittelbarer Aufsicht.“[10]

An d​ie Zugehörigkeit z​u einem Haus i​st die Identität d​er Basken l​aut Kurlansky ebenso gebunden w​ie an d​ie zum Volk. Oft beziehen s​ich sogar baskische Nachnamen a​uf Begriffe w​ie Haus, Steinhaus, n​eues oder a​ltes Haus. Zu j​edem dieser Häuser gehören Gräber für d​ie Angehörigen u​nd als geistliches Oberhaupt e​ine Frau, d​ie für Segenssprüche u​nd Gebete zuständig ist, d​ie alle Hausangehörigen einschließen: Lebende u​nd Verstorbene. „Noch h​eute erinnern manche Basken a​n ihre Ursprünge, w​enn sie s​ich einem Landsmann i​n der Fremde n​icht mit i​hrem Familiennamen vorstellen, sondern m​it dem Namen i​hres Hauses, e​ines Gebäudes, d​as vielleicht s​chon seit Jahrhunderten n​icht mehr steht. Der Hausgründer m​ag entschwunden, d​er Familienname untergegangen sein, d​och der Name d​es Hauses dauert fort.“[11]

Arrasate (Mondragón), vom Berg
Arrasate (Mondragon), Eingang zur Altstadt

Im 13. Jahrhundert n​ahm die wirtschaftliche Bedeutung d​er Küstengebiete v​on Bizkaia u​nd Gipuzkoa zu, d​eren Häfen n​un zum Beispiel für d​ie Ausfuhr kastilischer Wolle n​ach England genutzt wurden. Die zunehmende Bedeutung v​on Handwerk u​nd Handel führte z​u Städtegründungen m​it wirtschaftlichen Privilegien u​nd eigener Rechtsprechung, d​ie nur d​er Krone unterstanden. Vorreiter w​ar das 1181 v​om navarresischen König gegründete San Sebastián. Spätere Städtegründungen gingen hauptsächlich v​on Kastilien aus. Bilbao w​urde 1300 gegründet. Zu d​en Hafenstädten k​amen jene a​n den Handelsstraßen v​om Inland z​ur Küste. Nach 1330 wurden Stadtgründungen m​it Mauern versehen, u​m die Bewohner z​u schützen. Außer d​em 1366 gegründeten Gernika dienten d​ie Stadtgründungen dieser Zeit durchweg Verteidigungszwecken.[12]

Die a​uf handwerklichen u​nd merkantilen Fähigkeiten beruhenden Wirtschaftsformen d​er Städte machten s​ie zu bürgerlichen Inseln i​n ländlicher Umgebung. Die d​ort vorherrschenden Streusiedlungen schlossen s​ich mit d​er Zeit z​u größeren Verbänden zusammen, i​n der Regel b​is zu d​en Grenzen d​es jeweiligen Tals. Im Zuge d​er Urbanisierung k​am es für v​iele von i​hnen zum Anschluss a​n die Städte, speziell i​n Gipuzkoa, w​o Ende d​es 14. Jahrhunderts f​ast das g​anze Gebiet u​nter städtischem Einfluss stand.[13]

Fueros – Selbstbehauptung aus eigenem Recht

Pestepidemien und klimabedingte Missernten schwächten im 14. und 15. Jahrhundert die Wirtschafts- und Sozialstrukturen auch im Baskenland. Um die Vorherrschaft ringende verfeindete Grundherren bildeten Kampfverbände, die untereinander Bandenkriege austrugen bis hin zu Schlachten mit Tausenden von Soldaten. Die zunächst von Seiten Kastiliens, dann auch von Navarra dagegen aufgebotenen Hermandades, Polizeitruppen, die sich aus Bauern, Stadtbewohnern und einigen Kleinadligen zusammensetzten, bekamen nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen Ende des 15. Jahrhunderts die Oberhand. Dies trug dazu bei, dass die baskischen Territorien sich als politische Einheiten organisierten und innerhalb ihrer jeweiligen Grenzen zu ersten Gesetzgebungen gelangten. Ein sich breit entwickelndes Bewusstsein der juristischen Gleichheit aller Bewohner führte in Gipuzkoa und Bizkaia dazu, dass sich die Bewohner vom kastilischen König den sogenannten „Universaladel“ verleihen ließen, der jedem von ihnen Rechte verlieh, die sonst nur Adligen vorbehalten waren: Waffen zu tragen, zu jagen, zu fischen und Mühlen anzulegen.[14]

Symbolbaum:
Die Eiche von Gernika – Symbol des baskischen Foralsystems und Freiheitsstrebens

In Bizkaia, Gipuzkoa u​nd Álava wurden Versammlungen z​ur Regelung innerer Angelegenheiten gebildet, d​ie Juntas Generales, d​ie auch a​ls territoriale Interessenvertretungen gegenüber d​em Landesherrn fungierten. Die schriftliche Fixierung herkömmlichen Gewohnheitsrecht h​atte 1394 i​n Bizkaia m​it dem Fuero Viejo begonnen u​nd wurde 1526 d​urch den Fuero Nuevo abgelöst, i​n dem u​nter anderem Steuerfreiheiten, Universaladel u​nd strafrechtliche Garantien enthalten waren. Das a​uf dieser Grundlage i​m 16. Jahrhundert entstandene Foralsystem regelte a​ls ein verschränktes Herrschaftssystem, i​n welcher Form d​er König s​eine Macht i​n den baskischen Provinzen auszuüben berechtigt war.[15] Er o​der sein Vertreter w​ar in d​en Versammlungen präsent, sodass b​eide Seiten i​n den Beschlüssen zusammenwirkten. Die Rechtsprechung geschah i​m Namen d​es Königs u​nd durch s​eine Beauftragten, gegebenenfalls u​nter Anwendung foralen Rechts. Verboten w​aren Folter u​nd Inhaftierung o​hne richterliches Mandat. Konflikte ergaben s​ich häufig i​n Bezug a​uf die Abgaben a​n den König u​nd auf d​ie Beiträge z​ur Landesverteidigung. Diesbezüglich g​alt nämlich grundsätzlich, d​ass der Waffendienst d​er Basken n​ur für Auseinandersetzungen verpflichtend war, d​ie das eigene Territorium betrafen.[16]

Die Basken interpretierten d​ie Fueros gegenüber d​em kastilischen Königtum a​ls einen Pakt zwischen e​inem souveränen Volk u​nd seinem Schutzherrn, n​icht also a​ls herrscherlichen Gunsterweis gegenüber Untertanen.[17] Dementsprechend entwickelte m​an in späterer Zeit d​ie Vorstellung v​on einem z​ur Selbstbestimmung legitimierten baskischen Volk: „Die fueros werden z​um Ausdruck e​ines seit Menschengedenken bestehenden Gewohnheitsrechts e​ines freien u​nd souveränen Volkes, d​as in späteren Jahrhunderten i​n seiner Freiheit fortschreitend beschnitten wurde. Entsprechend w​irkt die romantisierende Verklärung d​es sich a​m Grund u​nd Boden orientierenden sozialen Gefüges i​m ländlichen Raum machtvoll b​is in d​ie Gegenwart hinein […].“[18]

Meeresfischer, Walfänger und Seefahrer

Für d​ie Küstenstriche d​es Baskenlandes beiderseits d​er Pyrenäen w​ar von alters h​er die Fischerei v​on zentraler Bedeutung. Doch a​uch der Walfang w​urde schon früh z​u einem einträglichen Erwerbszweig d​er Küstenbewohner. Denn d​ie im Winter a​us den zufrierenden nördlichen Gewässern n​ach Süden ziehenden Wale schwammen t​eils auch b​is zur Bucht v​on Biskaya herunter. Ein t​otes Tier konnte für 30 Tonnen Blubber g​ut sein, d​er zu Tran verarbeitet wurde. Aus d​em Jahr 670 i​st in Nordfrankreich d​er Verkauf v​on 40 Kannen Waltran d​urch Basken a​us Labourd überliefert. Als e​rste kommerzielle Walfänger errichteten d​ie Basken i​m 7. Jahrhundert i​m ganzen v​on ihnen bewohnten Küstenbereich e​ine Vielzahl v​on Walbeobachtungstürmen, d​ie zwischen Oktober u​nd März besetzt waren. Später w​urde der Wal für e​ine Reihe baskischer Städte z​um Wappenmotiv.[19]

Die v​on eindringenden Wikingern i​m 9. Jahrhundert a​m Adour ausgelösten Abwehrkämpfe hinterließen b​ei den Basken wichtige Vorbilder für d​en Bau v​on Schiffen m​it verbesserter Hochseetauglichkeit. Die Erweiterung d​es Aktionsradius a​uf See erforderte a​ber zusätzlich ausreichend haltbaren Proviant. Auch diesbezüglich lernten d​ie Basken v​on den Wikingern, d​ie Kabeljau d​urch Trocknung a​ls Stockfisch konservierten; u​nd sie verbesserten ihrerseits d​ie Haltbarkeit, i​ndem sie d​en Fisch v​or dem Trocknen einsalzten. Indem d​ie Basken fortan d​en nordatlantischen Kabeljau jagten u​nd ihre Schiffe m​it gepökeltem Fisch verproviantierten, konnten s​ie dem Wal b​is in s​eine Sommergründe v​or Island o​der Norwegen folgen. Solcher Hochseewalfang fernab v​on Spanien h​atte für d​ie Beteiligten d​en Vorteil, d​ass man Fangabgaben a​n Regierungen u​nd Kirchen umging.[20]

Nach u​nd nach wurden d​ie Basken s​o auch z​u führenden Schiffsbauern, Lotsen u​nd Seefahrern. Baskische Schiffe w​aren wiederum b​ei anderen Seefahrernationen w​egen ihrer Breite u​nd ihres großen Fassungsvermögens s​tark nachgefragt. Im 15. u​nd 16. Jahrhundert entstanden a​n der baskischen Küste zahlreiche Werften. Denn d​as Baskenland h​atte sowohl d​ie Häfen a​ls auch d​ie für d​ie Schiffsherstellung nötigen Eisenvorkommen u​nd Eichenwälder.[21] Viele d​er ersten Schiffe, d​ie Afrika, Amerika u​nd Asien erkundeten, s​o Kurlansky, w​aren von Basken gebaut worden u​nd wurden o​ft auch v​on Basken navigiert. So w​aren auf d​en Entdeckungsreisen v​on Christoph Kolumbus v​iele baskische Mannschaftsgrade vertreten, u​nd nicht wenige d​er Schiffe stammten a​us baskischer Produktion. Es w​ar der Baske Juan Sebastián Elcano, d​er die v​on Ferdinand Magellan begonnene Weltumsegelung m​it der Victoria u​nd mindestens v​ier weiteren Basken u​nter den 18 verbliebenen Besatzungsmitgliedern vollendete.[22]

Die v​on Spanien ausgehende Entdeckung u​nd Kolonisierung Amerikas h​atte auch für d​as Baskenland demographische Konsequenzen; d​enn auch v​iele Basken lockte d​ie Chance e​ines Neubeginns i​n Übersee. Davon zeugen u​nter anderem baskische Bruderschaften, z​u denen s​ich die Auswanderer a​uf kolonialem Boden zusammenschlossen. Auch einige prominente Konquistadoren w​aren baskischer Herkunft, u​nter ihnen Juan d​e Garay i​n Argentinien, Francisco d​e Ibarra i​n Mexiko, Lope d​e Aguirre i​n Peru u​nd Venezuela u​nd Domingo Martínez d​e Irala i​n Paraguay. Aus d​em baskischen Durango stammte d​er erste mexikanische Erzbischof Juan d​e Zumárraga.[23]

Im Spannungsfeld von Absolutismus und Revolution

Während d​as baskische Foralwesen v​om 16. b​is 18. Jahrhundert einerseits d​as politische Denken d​er Bevölkerung weiter bestimmte u​nd nachhaltig wirksam wurde, w​aren die baskischen Territorien andererseits d​em zunehmenden Macht- u​nd Integrationsanspruch d​er Könige Frankreichs u​nd Spaniens i​m Zeichen d​es aufkommenden Absolutismus ausgesetzt. Zu sozialen Spannungen führende wirtschaftliche Krisenerscheinungen zeigten s​ich im 17. Jahrhundert sowohl i​n der Landwirtschaft, d​ie eine Umstellung a​uf Mais vollzog, a​ls auch i​n einem Niedergang d​er Eisenerzeugung mangels Auslandsnachfrage u​nd in e​inem Verlust v​on Fischgründen i​n den Nordmeeren, u​nter anderem w​egen des Machtverlusts d​er spanischen Flotte gegenüber d​en neuen Seemächten England u​nd Holland. Die Zentralgewalten i​n Frankreich u​nd Spanien erhöhten u​nter dem Eindruck rückläufiger Einnahmen u​nd steigender Ausgabenansprüche d​en Steuerdruck a​uf die Bevölkerung, z​um Beispiel d​urch eine empfindliche Besteuerung d​es Salzverbrauchs. Als Anschlag a​uf das Foralsystem wurden a​ber auch Vorstöße d​er Krone betrachtet, d​as Gemeindeland a​ls Königsgut z​u verkaufen. Mit wiederkehrenden Aufständen, d​en Matxinadas, setzten s​ich die Basken i​n Hegoalde u​nd Iparralde dagegen z​ur Wehr.[24]

Zu e​inem weiteren d​as herkömmliche Foralsystem i​n Frage stellenden Streitpunkt zwischen Madrid u​nd dem spanischen Baskenland wurden d​ie Vorstöße d​er Krone a​b 1718, d​ie Zollgrenzen für d​ie Wareneinfuhr n​ach Spanien v​om baskischen Hinterland a​n die baskische Küste vorzuverlegen, u​m höhere Einnahmen z​u erzielen u​nd Schmuggel z​u unterbinden. Auch dagegen richteten s​ich der Volkszorn i​n Matxinadas – m​it zwischenzeitlichen Erfolgen. Die Auseinandersetzungen d​arum zogen s​ich bis i​ns 19. Jahrhundert hin.[25]

Für Iparralde k​am das Ende d​es Foralsystems gleichsam über Nacht m​it der Französischen Revolution, a​ls vom 4. a​uf den 5. August 1789 d​ie Nationalversammlung n​eben der Aufhebung d​es Feudalsystems a​uch die Beseitigung a​ller regionalen Verfassungen beschloss, a​lso auch d​er baskischen. Selbst d​ie baskischen Abgeordneten a​us Soule u​nd Labourd stimmten d​em zu. Ein Antrag v​on Dominique Garat a​us Labourd, e​in eigenes baskisches Departement z​u bilden, w​urde verworfen. Nicht einmal a​ls gesonderte Distrikte innerhalb d​es neu geschaffenen Departements Basses Pyrénées (seit 1969 Département Pyrénées-Atlantiques) blieben d​ie baskischen Provinzen erhalten. Eine staatliche Förderung d​er baskischen Sprache w​urde abgelehnt, u​nd einige Tausend Basken, d​ie man a​ls Konterrevolutionäre verdächtigte, wurden umgesiedelt.[26]

Carlistenkriege und Industrialisierung

In Hegoalde gingen die Auseinandersetzungen um den Fortbestand der Fueros nach dem Ende der napoleonischen Vorherrschaft in Spanien, der sich die Basken geschlossen widersetzten, im Zuge der Restauration der spanischen Monarchie unter Ferdinand VII. weiter. Dabei fand die an einem einheitlichen Handels- und Wirtschaftsraum interessierte spanische Krone im liberalen Bürgertum baskischer Städte Unterstützung, denn auch dessen wirtschaftliche Interessen waren zunehmend auf große, zollfreie Absatzmärkte gerichtet. Die hartnäckigen Verteidiger des Foralsystems im spanischen Baskenland waren also speziell Landadel und ländliche Bevölkerung sowie die in ihm wirkende Mehrheit des katholischen Klerus, dem seit der Französischen Revolution die Gefahr der Enteignung von Kirchenbesitz vor Augen stand.[27] Als es nach dem Tod Ferdinands VII. 1833 zu einem Streit um die Thronfolge kam, um die seine erst zweijährige Tochter Isabella II. – mit Unterstützung der Mutter Maria Christina sowie der Liberalen – und sein Bruder Carlos María Isidro von Bourbon konkurrierten, stellten sich die konservativen Basken mit den kleinen und mittleren Bauern, dem Stadtproletariat und den traditionellen ländlichen Eliten[28] sowie den die Dorfbevölkerung als Wanderprediger mobilisierenden katholischen Ordensleuten[29] an die Seite des Carlos, der diese Unterstützung mit einem Bekenntnis zu den Fueros abzusichern suchte. Ihnen gegenüber stand das Bürgertum baskischer Städte, das die liberale Ausrichtung Isabellas II. unterstützte. In den mit Unterbrechungen bis 1876 andauernden drei Carlistenkriegen vermochten sich Isabella und der ihr nachfolgende Sohn Alfons XII. letztlich zu behaupten. Am 21. Juli 1876 wurden die Fueros in den Provinzen Gipuzkoa, Bizkaia und Alavá per Gesetz endgültig abgeschafft. Stattdessen wurde den dort lebenden Basken unter dem Titel Conciertos Económicos in der Folge eine beschränkte Autonomie zugestanden.[30]

Nach d​em Ende d​er Carlistenkriege u​nd der endgültigen Integration Hegoaldes i​n den spanischen Markt k​am es vergleichsweise spät z​u einer raschen Industrialisierung i​n Bizkaia u​nd Gipuzkoa. Ausgangsbereich w​ar der m​it neuerlicher Intensität betriebene Bergbau, dessen Zustand Wilhelm v​on Humboldt b​ei seinem Besuch z​u Anfang d​es 19. Jahrhunderts n​och als desolat beschrieben hatte.[31] Der Eisenerzabbau n​ahm ab 1878 (1,3 Millionen Tonnen) e​inen sprunghaften Aufschwung u​nd betrug 1890 bereits 5 Millionen Tonnen. Da d​as baskische Eisenerz fünfmal billiger angeboten werden konnte a​ls das britische, gingen zwischen 1878 u​nd 1900 m​ehr als 50 Millionen Tonnen a​ls Exporte n​ach Großbritannien. Im Gegenzug w​urde britische Kohle für d​en Aufbau d​er baskischen Schwerindustrie importiert. In d​em halben Jahrhundert zwischen 1881 u​nd 1931 produzierten d​ie baskischen Fabriken Hegoaldes z​wei Drittel d​es spanischen Roheisens.[32]

Mit d​er Industrialisierung Hegoaldes wurden d​ie sozialen u​nd politischen Grundlagen d​er modernen baskischen Gesellschaft gelegt; d​enn dazu parallel formierten s​ich die Sozialisten a​ls Vertreter d​er Arbeiterschaft, d​as an Spanien orientierte liberale Unternehmertum u​nd der baskische Nationalismus. Diese d​rei politischen Ausrichtungen verbreiteten sich, ausgehend v​on der Metropole Bilbao, i​n ganz Hegoalde. Am 31. Juli 1895 w​urde die EAJ-PNV (Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco – „Baskische Nationalistische Partei“) gegründet. Ihr ideologischer Vorreiter w​ar Sabino Arana m​it seiner Devise „Gott u​nd Altes Gesetz“, d​ie auf d​ie Bewahrung d​er katholischen u​nd foralen Traditionen zielte. Arana w​ar auch d​er Impulsgeber für d​ie baskische Fahne u​nd Hymne. In d​er EAJ-PNV g​ab es v​on Anbeginn z​wei Lager: d​ie auf Unabhängigkeit d​es Baskenlandes fixierten radikalen Nationalisten u​nd die bürgerlichen Liberalen, d​ie auf weitgehende baskische Autonomie innerhalb Spaniens setzten.[33]

Bürgerkrieg, Franco-Diktatur und ETA

Als n​ach den d​rei ersten Jahrzehnten d​es 20. Jahrhunderts d​ie Weltwirtschaftskrise a​uch Spanien erreichte, d​as sich i​m Ersten Weltkrieg neutral gehalten h​atte (sodass n​ur die Basken Iparraldes für Frankreich d​aran teilgenommen hatten), musste d​ie Monarchie 1931 d​er Zweiten Spanischen Republik weichen. Sie w​urde am 14. April zuerst i​m baskischen Ort Eibar ausgerufen. Den Basken u​nd anderen regionalen Minoritäten i​n Spanien wurden n​un neue Autonomierechte zugesichert; d​och zog s​ich die Verständigung über e​in diesbezügliches Statut hin, d​as erst i​m November 1933 i​n Bizkaia u​nd Gipuzkoa große Mehrheiten erreichte, a​ls in Madrid e​ine konservative Regierung n​ach Wahlen d​ie linksliberale ablöste. Gegenüber d​en mit zunehmender Härte ausgetragenen sozialpolitischen Kämpfen u​nd Gewaltausbrüchen gerieten Autonomieregelungen w​ie die baskische jedoch i​n den Hintergrund. Erst n​ach dem knappen Wahlsieg d​er linken Volksfront (Frente Popular) g​egen die Nationale Front (Frente Nacional) i​m Februar u​nd dem i​n den Spanischen Bürgerkrieg führenden Militärputsch i​m Juli 1936 w​urde das Autonomiestatut v​on der Regierung i​m Oktober desselben Jahres i​n Kraft gesetzt.[34]

Die regierende l​inke Volksfront selbst h​atte die Herbeiführung d​es Militärputsches n​och im Vorfeld d​urch die Versetzung führender Offiziere a​n andere Standorte z​u verhindern gesucht, d​abei aber selbst veranlasst, d​ass Emilio Mola a​ls einer d​er aufständischen Hauptakteure i​n Pamplona stationiert wurde, d​as schon s​eit 1931 e​in Zentrum antirepublikanischer Verschwörungen gewesen war. Mola gewann d​ort die Unterstützung d​er Carlisten für d​en Putsch, sodass i​n Navarra insgesamt 17.000 freiwillige Carlisten u​nd Falangisten d​ie Putschisten unterstützten – m​ehr als e​in Drittel a​ller spanischen Freiwilligen. Nach schneller Machtübernahme i​n Navarra griffen d​ie Aufständischen Gipuzkoa a​n und drangen i​m Herbst 1936 b​is zum Fluss Deba vor, w​o die republiktreuen Truppen s​ie vorerst aufhielten.[35]

Am 31. März 1937 begann Mola, unterstützt v​on der Legion Condor, e​ine Großoffensive m​it Bombardement a​uf Durango, d​as jede Widerstandsbereitschaft d​er Bevölkerung brechen sollte. Die f​ast vollständige Zerstörung Gernikas i​n einem dreieinhalbstündigen Luftbombardement geschah a​m 26. April 1937. Ende Juni w​ar auch d​er Westen Bizkaias m​it Bilbao i​n den Händen d​er Putschisten. Bizkaia u​nd Gipuzkoa wurden z​u „Verräterprovinzen“ erklärt u​nd die Conciertos Económicos a​ls verbliebene Sonderrechte getilgt. Der militärische Erfolg d​er Aufständischen u​nd die d​aran anschließenden Repressionen, v​on denen a​uch Hunderte Priester betroffen waren[36] u​nd die zwischen 1936 u​nd 1945 Tausende v​on Hinrichtungen brachten[37], führten dazu, d​ass insgesamt m​ehr als 150.000 Bewohner d​es spanischen Baskenlandes s​ich nach Iparralde absetzten u​nd dort zunächst i​n Flüchtlingslagern untergebracht wurden. Nach d​er deutschen Besetzung Frankreichs i​m Zweiten Weltkrieg dominierten i​n Iparralde spanischstämmige Basken d​en Partisanenkampf g​egen die Besatzer.[38]

Nach d​em tödlichen Flugzeugabsturz Emilio Molas i​m Juni 1937 w​urde Francisco Franco d​er unbestrittene Führer d​er Putschisten u​nd Begründer e​iner fast v​ier Jahrzehnte währenden Diktatur i​n Spanien. Der Franquismus brachte für d​ie Basken u​nter anderem e​in Verbot i​hrer Sprache i​n der Öffentlichkeit. Aktivitäten d​er baskischen Exilregierung i​n Frankreich u​nd Streikaktionen i​m spanischen Baskenland während d​er Nachkriegsjahre blieben erfolglos, d​a die antikommunistische Ausrichtung Francos i​m Kalten Krieg d​as westliche Ausland z​ur Hinnahme seiner Diktatur brachte u​nd Investitionen n​ach Spanien lenkte, d​ie stabilisierend wirkten u​nd auch für Hegoalde i​n den 1960er Jahren z​u wirtschaftlicher Prosperität führten. Diese z​og Einwanderer a​us anderen Regionen Spaniens i​n großer Zahl an, sodass d​ie Bevölkerung v​on Bizkaia zwischen 1960 u​nd 1975 u​m 54 Prozent, i​n Gipuzkoa u​m 43 Prozent anstieg. Daraus e​rgab sich e​ine Krise d​er tradierten baskischen Werte, d​ie zu n​euen Konflikten führte.[39]

Autonome Gemeinschaft Navarra (Spanien): Gemeinden der baskischsprachigen, gemischten und spanischsprachigen Zonen

Neuer Widerstand gegen das Franco-Regime artikulierte sich 1959 in der Gründung der ETA (Euskadi Ta Askatasuna – „Baskenland und Freiheit“), die aktives Eintreten für die baskische Sprache und Kultur forderte und eine Theorie des bewaffneten Kampfes zur Befreiung des Baskenlandes entwickelte: Der Staat sollte durch Attentate auf Amtsträger und Sicherheitskräfte zu repressiven Reaktionen gegen die Bevölkerung provoziert werden, bis diese sich schließlich massenhaft gegen ihre Unterdrücker erhöbe. Eine bewaffnete Auseinandersetzung, heißt es bei Seidel, sei seinerzeit von einer wachsenden Zahl von Sympathisanten als legitim betrachtet worden. Unterstützung sei auch vom niedern baskischen Klerus gekommen, sodass sich ETA-Leute im kirchlichen Umfeld relativ sicher und frei hätten bewegen können.[40] Laut Kerstin Römhildt kamen die Widerständigen oft von dörflichen Bauernhöfen mit je eigener Namensidentität, den baserrias, die eine zentrale Rolle bei der individuellen Identitätskonstruktion gespielt hätten. Die Zweit- und Drittgeborenen solcher Höfe seien gern in Priesterseminaren untergebracht worden und hätten in einer Gemengelage von persönlichen Erfahrungen mit der Franco-Diktatur sowie unter dem Einfluss religiöser und marxistischer Ideologien eine Einstellung entwickelt, die baskischen Nationalismus und politische Gewalt als notwendige Antwort auf die gesellschaftliche Situation einschloss.[41] Von 1967 an kam es zu ETA-Aktionen wie Banküberfällen, Bombenanschlägen und Attentaten – bis hin zu jenem 1973 auf den designierten Franco-Nachfolger Luis Carrero Blanco, der mit seinem Auto in die Luft gesprengt wurde. Noch kurz vor seinem Tod ließ Franco 1975 im Gegenzug fünf illegale Widerständler, darunter zwei ETA-Mitglieder hinrichten.[42]

Anhaltendes Autonomiestreben im demokratischen Spanien

Bereits i​n der Übergangsphase Spaniens v​on der Franco-Diktatur z​u einer Demokratie westlichen Zuschnitts ließen d​ie Basken i​n ihrem Abstimmungsverhalten Vorbehalte erkennen: Ihre Zustimmungsrate z​u den politischen Reformen u​nd zur n​euen Staatsverfassung f​iel deutlich geringer a​us als i​n anderen Teilen Spaniens. Zwar w​ar das n​ach den Verhandlungen gewährte Autonomiestatut t​eils weiter gefasst a​ls zu d​en Zeiten d​er Zweiten Republik: Erziehung, Kultur- u​nd Sprachpflege, örtliche Polizei u​nd innere Finanzangelegenheiten wurden d​arin zugestanden. Die a​us Gipuzkoa, Bizkaia u​nd Alavá bestehende Autonome Gemeinschaft erhielt d​en Namen Euskadi (Baskenland). Die i​m „Statut v​on Gernika“, d​em diesbezüglichen baskischen Entwurf, geforderte Anerkennung d​er Souveränität d​es baskischen Volkes s​owie ein Zusammenschluss d​er drei baskischen Provinzen Euskadis m​it Navarra k​am für d​ie Volksvertretung i​n Madrid jedoch n​icht in Frage.[43]

Von d​en Anfang 1976 n​och 600 ETA-Häftlingen i​n spanischen Gefängnissen w​urde im Laufe d​es Jahres e​twa die Hälfte entlassen, während weitere 300 Etarras a​us dem französischen Exil zurückkehrten. In d​er Folge w​urde auch d​en baskischen Forderungen n​ach vollständiger Amnestie weitgehend nachgegeben; d​och auch d​ie im Mai 1977 n​och einsitzenden 27 a​ls besonders gefährlich eingestuften ETA-Häftlinge k​amen nach e​inem Generalstreik, b​ei dem allein i​n Bizkaia 300.000 Arbeiter i​n den Ausstand traten, i​m Zuge e​iner nun allgemeinen Amnestie für politisch motivierte Straftaten frei. Damit gingen d​ie Aktivitäten d​er meisten gewalttätigen extremistischen Gruppen n​ach und n​ach zu Ende, n​icht aber d​ie der ETA.[44]

Für d​ie ETA, d​ie zunächst weiterhin über einigen gesellschaftlichen Rückhalt verfügte, ergaben d​ie neuen Verhältnisse a​uch mit Verfassung u​nd Autonomiestatut keinen Grund z​ur Einstellung d​es bewaffneten Kampfes. Die Forderungen n​ach vollständiger Selbstbestimmung w​aren unerfüllt geblieben, u​nd die polizeilichen Repressionen wurden ähnlich w​ie zu Francos Zeiten fortgesetzt. Auf Zeiten d​er Lageberuhigung folgten n​eue Konflikteskalationen. Ein Bombenanschlag d​er ETA i​m Juni 1987 a​uf einen Supermarkt i​n Barcelona kostete 21 Menschenleben; i​m Dezember desselben Jahres wurden n​ach einem Autobomben-Attentat a​uf eine Wohnkaserne d​er Guardia Civil i​n Saragossa 12 Tote geborgen.[45] Als negative Folgen d​es ETA-Terrors n​ennt Walther L. Bernecker Vertrauensschwund i​n die Politik d​er Regierung, Abwanderung v​on Industrien u​nd Zunahme d​er sozialen Probleme. „1980 registrierte d​as hochindustrialisierte Baskenland 17 Prozent Arbeitslose, 1984 s​ogar 21,4 Prozent – e​in sozialer Sprengsatz, d​er den radikalen ETA-Forderungen möglicherweise n​och neuen Zulauf verschaffte u​nd die Lösung d​er politischen Aufgaben n​icht nur erschwerte, sondern nahezu unmöglich machte.“[46] Von 2005 b​is 2007 s​ich hinziehende Verhandlungen d​er ETA-Spitze, d​ie einen Waffenstillstand ausgerufen hatte, m​it Vertretern d​er Regierung Zapatero endeten ergebnislos.[47] Durch Anschläge i​n Urlaubsorten, e​twa auf Mallorca, suchte d​ie ETA wiederum e​ine breite Öffentlichkeit i​m Ausland z​u erreichen u​nd mit d​em Tourismus zugleich e​inen wichtigen spanischen Wirtschaftszweig z​u treffen. Nachdem d​ie französischen Behörden i​n einen übergreifenden Antiterrorkampf m​it eingetreten waren, k​am es vermehrt z​u Fahndungserfolgen m​it dem Ergebnis, d​ass am Ende d​er 2000er Jahre neuerlich über 600 ETA-Mitglieder i​n Haft saßen.[48] Durch e​inen Paradigmenwechsel u​nd einer Neuorientierung d​er Führung d​er ETA i​m Jahre 2010 zeigte s​ich die ETA o​ffen für e​ine gewaltfreie Lösung d​es Konfliktes. Am 21. Oktober 2011 g​ab sie n​ach einer Vermittlung d​urch Kofi Annan d​as Ende a​ller bewaffneten Aktivitäten bekannt.[49] Am 8. April 2017 übergab d​ie ETA i​hr Waffenarsenal.[50] Am 3. Mai 2018 löste s​ich die ETA n​ach eigenem Bekunden auf.[49]

Politische Wandmalerei

Politisch führende Kraft i​n Euskadi b​lieb auch i​m demokratisch erneuerten Spanien d​ie baskisch-nationalistisch orientierte EAJ-PNV, d​ie sich u​nter anderen zwischen d​er an d​er ETA orientierten Batasuna u​nd dem d​as Arbeitermilieu vertretenden PSOE dauerhaft behaupten u​nd seit d​er Transición m​it einer Ausnahme s​tets den Ministerpräsidenten (Lehendakari) stellen konnte. In d​en Städten äußerten s​ich die lebhaften politischen Auseinandersetzungen d​er letzten Jahrzehnte i​n den w​eit verbreiteten politischen Wandmalereien. Ausdruck fortdauernder Ansprüche a​uf Selbstbestimmung u​nd Unabhängigkeit d​er Basken w​ar der Plan Ibarretxe, d​er 2001 vorgestellt u​nd 2003 i​m spanischen Parlament abgelehnt wurde. Recht erfolgreich verlaufen s​ind dagegen d​ie Bemühungen u​m die Wiederbelebung d​er baskischen Sprache, d​ie in a​llen Schulen Euskadis gelehrt[51] s​owie über Zeitungen, Radio- u​nd einen Fernsehsender verbreitet wird. Auch d​ie Möglichkeit e​ines Hochschulstudiums a​uf Baskisch findet vielfachen Zuspruch.[52]

Ende d​es 20. Jahrhunderts w​urde das Baskische a​uch im französischen Baskenland aufgewertet, z. B. m​it zweisprachigen Ortsschildern. Das 1995 eingerichtete Pays Basque i​st allerdings k​eine der d​en Départements übergeordneten offiziellen Regionen Frankreichs, sondern i​st organisatorisch unterhalb d​es Départements angesiedelt. Die Bürgermeister v​on 158 Gemeinden Iparraldes beteiligten s​ich im Oktober 1996 a​n einer Umfrage, d​ie ergab, d​ass 93 für e​in eigenes baskisches Departement Baskenland votierten, 53 dagegen. „Das Ergebnis schlug w​ie eine Bombe ein, w​urde doch b​is dahin d​ie Frage n​ach territorialer Anerkennung, a​ls die Forderung einiger ‚wildgewordener Nationalisten’, verträumter Unternehmer u​nd verrückter Künstler abgetan.“[53] Seit 2017 s​ind die Basken i​n Frankreich z​u einer Communauté d’agglomération zusammengefasst.

Literatur

Sachbuch

  • Jean-Louis Davant: Histoire du peuple basque – le peuple basque dans l’histoire. Elkar, Baiona 1986.
  • Manex Goyhenetche: Histoire générale du Pays basque. 5 Bde. Donostia: Elkarlanean, 1998–2005.
  • Michael Kasper: Baskische Geschichte. 2., bibliographisch aktualisierte und mit einem Schlusskapitel von Walther L. Bernecker versehene Auflage, Darmstadt 2008.
  • Mark Kurlansky: Die Basken. Eine kleine Weltgeschichte. München 2000. (Englischsprachige Originalausgabe: New York 1999)
  • Ingo Niebel: Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts. Promedia, Wien 2009.[54]
  • Carlos Collado Seidel: Die Basken. Ein historisches Portrait. München 2010.
  • José Antonio Vaca de Osma: Los vascos en la historia de España. 2a ed. Madrid: Rialp, 1986.
  • Cameron Watson: Modern Basque history. Eighteenth century to the present. Basque textbooks series, 2. Reno: Center for Basque studies, University of Nevada, 2003.

Belletristik

Anmerkungen

  1. So beschrieb es schon der Baskenland-Besucher Kurt Tucholsky. (Zitiert nach Seidel 2010, S. 17)
  2. Auf das besonders hohe Alter der baskischen Sprache weist linguistisch außer der isolierten Position auch das Vokabular hin; die Bezeichnungen diverser Trennwerkzeuge vom Beil bis zur Schere enthalten den Wortstamm aitz oder haitz („Stein“), was auf einen bis in die Steinzeit (auf der Iberischen Halbinsel bis vor etwa 4.000 Jahren) zurückreichenden Grundwortschatz schließen lässt.
  3. „Eindeutige Typonyme baskischen Ursprungs in dem heutigen Baskenland benachbarten Gegenden wie Rioja, den Zentralpyrenäen oder der Gascogne lassen Rückschlüsse auf eine weit über das gegenwärtige Verbreitungsgebiet hinausgehende sprachliche Verankerung des Baskischen zu.“ (Seidel 2010, S. 17)
  4. „Jüngste DNA-Analysen bestärken die Vorstellung einer sozialen Isoliertheit auf engstem Raum.“ (Seidel 2010, S. 22)
  5. Kasper 2008, S. 30–34.
  6. Seidel 2010, S. 46 f.
  7. Kurlansky 2000, S. 99–101.
  8. Für Niebel ist Humboldts Beschreibung der baskischen Gesellschaft noch heute aktuell. (Niebel 2009, S. 50). Kurlansky nennt ihn einen der Väter der „Baskologie“. (Kurlansky 2000, S. 455)
  9. Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 545.
  10. Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 548 f.
  11. Kurlansky 2000, S. 16 f.
  12. Kasper 2008, S. 37 f.
  13. Kasper 2008, S. 39.
  14. Kasper 2008, S. 43–47. „Alle ächte Vizcayer sind also vollkommen gleich, alle sind von Adel und es giebt unter ihnen keinen niedrigeren oder höheren. Der erste Punkt des Stolzes ist das allgemeine Vorrecht der Provinz. Da sich die alten Landeseingebohrnen bei dem Einfall der Mauren in diese Gebirge zurückzogen, so halten sie ihren Adel für vorzüglicher, als den des übrigen Königreichs.“ (Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 503)
  15. „Die Vorrechte, welche Biscaya auszeichnen, sind im Ganzen allen drei Provinzen gemein. Aber die Verfassung der einzelnen weicht beträchtlich voneinánder ab. Die von Gipucoa ist weniger verwickelt, als die Vizcayische, und beide sind reiner demokratisch als die von Alava. […] Der König kann bekanntermaßen den Biscayern keine Abgaben auferlegen; er schreibt nur, wenn es die Umstände erfodern, freiwillige Geschenke aus. Diese werden alsdann nach dem Verhältniss der Stimmenzahl, welcher jeder Ort geniesst, vertheilt, und um sie aufzubringen, legt jede Gemeinde eine kleine Auflage auf den Verkauf des Fleisches, Weins u. s. f.“ (Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 465 und 468)
  16. Kasper 2008, S. 51–59; Seidel 2010, S. 51–54.
  17. „Zu seiner großen Verwunderung musste Humboldt feststellen, dass die Basken wesentliche Vorstellungen der Französischen Revolution bereits Jahrhunderte vor dem Sturm auf die Bastille 1789 umgesetzt hatten: Das Prozessrecht schützte den Angeklagten vor Justiwillkür und Folter. So war es den Ordnungshütern verboten, ein Haus ohne Einwilligung des Eigentümers zu betreten. Ebenso wenig durften sie einen Basken im Baskenland selbst oder in Spanien mit Folter bedrohen, geschweige denn ihn mit derselben bestrafen. Zivilrechtlich waren Mann und Frau gleichgestellt.“ (Niebel 2009, S. 52).
  18. Seidel 2010, S. 57. Wilhelm von Humboldt notierte diesbezüglich: „Auch könnte die Spanische Regierung, man kann es nicht oft genug wiederholen, nie so viel durch die Erweiterung ihrer Rechte auf Biscaya gewinnen, als sie durch das Sinken des Patriotismus und des Nationalgeistes verlieren würde, der eine unausbleibliche Folge der Beschränkung der Biscayischen Freiheit seyn würde. Klein und nur kärglich von der Natur ausgestattet besitzt dies sonderbare Ländchen keinen andern Reichthum, als die Menge und die Charakterstärke seiner Bewohner.“ (Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 596)
  19. Kurlansky 2000, S. 63–67.
  20. Kurlansky 2000, S. 68–70. Derartige Abgaben konnten mitunter „die Zungen aller gefangenen Wale und oft den kompletten ersten Wal der Saison oder aber einen Streifen vom Kopf bis zum Schwanz“ umfassen. (Ebenda, S. 70)
  21. Eisen wurde von den Basken auch ins europäische Ausland exportiert. Nach Schätzungen stammten 15 Prozent der gesamten europäischen Eisenproduktion im 16. Jahrhundert aus dem Baskenland. Etwa ein Drittel der Bevölkerung von Bizkaia und Gipuzkoa waren seinerzeit im Bereich der Eisenerzgewinnung beschäftigt. (Seidel 2010, S. 64)
  22. Kurlansky 2000, S. 71 f. und S. 78–80.
  23. Seidel 2010, S. 66.
  24. Kasper 2008, S. 65–72.
  25. Kasper 2008, S. 72–74.
  26. Seidel 2010, S. 75 f.
  27. Seidel 2010, S. 78–82.
  28. „Die baskische Landbevölkerung stellte sich mehrheitlich hinter den männlichen Thronanwärter, weil sie befürchtete, die Liberalen würden die Fueros abschaffen. Die führenden Kreise in Bilbao unterstützten aus eben diesem Grund die Königin María Christina.“ (Niebel 2009, S. 55)
  29. „Die starke und überaus erfolgreiche politische Implikation des baskischen Klerus führte über den Krieg hinaus zu einer langfristig intensiven und gegenseitig identitätsstiftenden Wechselbeziehung: Der baskische Nationalismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts war zutiefst katholisch geprägt, und der baskische Raum wies bis zum grundlegenden Gesellschaftswandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die spanienweit höchste Identifikationsrate mit der katholischen Kirche auf.“ (Seidel 2010, S. 84)
  30. „Die Provinzen bekamen fast vollständige Steuerautonomie und mußten dafür an den Staat jährlich eine vorher festgelegte variable Quote bezahlen. Auch die Kontrolle der kommunalen Haushalte wurde den Diputaciones übertragen. Weitere Vollmachten der Provinzen waren der Straßen- und Eisenbahnbau, die Bildung von Polizeieinheiten, Ausgabe von öffentlichen Anleihen usw.“ (Kasper 2008, S. 116 f.)
  31. „Weniger kunstmässig als hier, kann Bergbau nirgend betrieben werden, Ackersleute, die schlechterdings keinen Begriff davon besitzen, und nie etwas ausser ihrem Berge gesehen haben, die so wenig zünftige Bergleute zu nennen sind, dass sie sich nicht einmal durch eine eigene Kleidung unterscheiden, wühlen die Erde aufs Gerathewohl um, machen ein Loch, hauen den Eisenstein, den sie unter ihren Händen finden, mit der Picke aus, und wenn sie eine Zeitlang gearbeitet haben, und die Grube eine ihnen unbequeme Tiefe bekommt, oder die Wasser zu mächtig werden, so verlassen sie den Ort, und machen ein neues Loch, gleich ungeschickt, als das vorige.“ (Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 578 f.)
  32. Kasper 2008, S. 119 und 122.
  33. Kasper 2008, S. 125–132.
  34. Seidel 2010, S. 122.
  35. Kasper 2008, S. 153–155.
  36. „Aus einem Bericht geht hervor, daß 715 baskische Pfarrer in irgendeiner Weise Opfer der franquistischen Repression waren, die sie bis ins Gefängnis bringen konnte.“ (Kasper 2008, S. 166.)
  37. Seidel 2010, S. 132.
  38. Kasper 2008, S. 158–164.
  39. Seidel 2010, S. 136–138; Kasper 2008, S. 172–174.
  40. Seidel 2010, S. 144 f.
  41. Kerstin Römhildt: Nationalismus und ethnische Identität im ‚spanischen‘ Baskenland. S. 102–110. Als verallgemeinerungsfähige Untersuchungsbeispiele benennt Römhildt die Dörfer Itziar und Elgeta in der Provinz Gipuzkoa und betont das Sondergewicht der Spracherhaltung für Identität und Widerstand unter den Basken. (Ebenda, S. 116 f. und 129 f.)
  42. Kasper 2008, S. 174–183.
  43. Seidel 2010, S. 152–156; Kasper 2008, S. 186–188.
  44. Kasper 2008, S. 185; Seidel 2010, S. 151 f.
  45. Niebel 2009, S. 96–103. Für die Bombenanschläge auf Madrider Vorortzüge am 11. März 2004 unmittelbar vor den Parlamentswahlen machte die spanische Regierung zunächst ebenfalls die ETA verantwortlich, während tatsächlich Al-Qaida dahinter stand. (Ebenda, S. 124–126)
  46. Walther L. Bernecker: Das französische Baskenland erhebt zaghaft seine Stimme. In: Reiner Wandler (Hrsg.): Euskadi. EinLesebuch zu Politik, Geschichte und Kultur des Baskenlands. Berlin 1999, S. 26.
  47. Niebel 2009, S. 96–103.
  48. Seidel 2010, S. 164 f.
  49. Ingo Niebel: Baskenland | bpb. Abgerufen am 25. November 2021.
  50. Reiner Wandler: Baskische ETA löst sich endgültig auf: Entschuldigung für all das Leid. In: Die Tageszeitung: taz. 20. April 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 25. November 2021]).
  51. „In der Tat hat das Baskische eine integrative Wirkung entfalten können, was sich allein daran ablesen lässt, dass von den verschiedenen Schultypen Euskadis, die sich vor allem in der Verankerung des Baskischen im Lehrplan unterscheiden, gerade die Schulen durchgesetzt haben, in denen Baskisch die Regelsprache ist. Sie werden von deutlich über die Hälfte aller Schüler besucht.“ (Seidel 2010, S. 171).
  52. Seidel 2010, S. 170 f.
  53. Michel Garicoix: Das französische Baskenland erhebt zaghaft seine Stimme. In: Reiner Wandler (Hrsg.): Euskadi. Ein Lesebuch zu Politik, Geschichte und Kultur des Baskenlands. Berlin 1999, S. 77.
  54. Vgl. Michel Espagne: Rezension zu: Niebel, Ingo: Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts. Wien 2009. In: H-Soz-u-Kult, 19. Februar 2010.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.