FC Thun
Der FC Thun 1898 ist ein Fussballverein aus der Schweizer Stadt Thun. Der Club spielt in der Challenge League, der zweithöchsten Schweizer Spielklasse. Thun war Schweizer Cupfinalist 1955 und 2019. Einen seiner bisher grössten Erfolge feierte der Club 2005/06 mit der Qualifikation für die Champions League-Gruppenphase und dem Europa League-Sechzehntelfinal.
FC Thun | ||||
Basisdaten | ||||
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Name | Fussballclub Thun 1898 | |||
Sitz | Thun, Kanton Bern | |||
Gründung | 1. Mai 1898 | |||
Farben | Rot/Weiss | |||
Website | fcthun.ch | |||
Erste Fussballmannschaft | ||||
Cheftrainer | Carlos Bernegger | |||
Spielstätte | Stockhorn Arena | |||
Plätze | 10'398 | |||
Liga | Challenge League | |||
2020/21 | 2. Platz (Challenge League) | |||
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Geschichte
Der Verein spielte 1954/55, 2002–2008 und ab 2010 in der NLA resp. Super League. 1946–1950, 1953/54, 1955–1970, 1997–2002, 2008–2010 spielte man in der NLB resp. Challenge League. 1955 bestritt der FC Thun den Cupfinal gegen La Chaux de Fonds, 2005 wurde er hinter dem FC Basel Vizemeister und qualifizierte sich für die UEFA Champions League
Andy Egli wurde 1995 Trainer der Thuner. Die Saison 1995/96 schloss Thun mit dem Rang sechs in der 1. Liga ab. Eine Saison später stiegen sie in die NLB auf. 1997/98 mussten sie die Abstiegsrunde bestreiten. Andy Egli ging zum FC Luzern. Neuer Trainer wurde Georges Bregy. Mit ihm schaffte Thun 1999/2000 die Teilnahme an der Auf-/Abstiegsrunde in die NLA, mussten aber in der NLB verbleiben.
Trainer des Vereins war von Juli 2001 bis Dezember 2004 Hanspeter Latour, der zur eigentlichen Identifikationsfigur des Vereins wurde. Mit ihm gelang 2002 der Aufstieg in die Nationalliga A, welche später in Super League umbenannt wurde. Auf Anfang 2005 wechselte er zu GC; neuer Trainer wurde Urs Schönenberger, welcher aber im Februar 2006 wegen Differenzen mit der Vereinsführung entlassen wurde und durch den Österreicher Heinz Peischl ersetzt wurde. Im März 2007 wurde Peischl wegen anhaltender Erfolglosigkeit entlassen; der bisherige Assistenztrainer Jeff Saibene übernahm sein Amt. Dieser musste sein Amt auf die Saison 2007/08 abgeben, da er nicht die benötigten Lizenzen (UEFA-Pro) besass. Sein Amt übernahm der Niederländer René Van Eck. Allerdings war auch er nicht lange im Amt, da man in der Saison 2007/08 den Ligaerhalt verpasste. Auf die Saison 2008/09 hin übernahm der vormalige U-21-Mannschaftstrainer Hansruedi Baumann die Mannschaft und wurde im Juni 2009 von Murat Yakin abgelöst. Dieser schaffte mit dem FC Thun den Wiederaufstieg und wanderte auf die Saison 2011/12 zum FC Luzern ab und wurde daraufhin durch Bernard Challandes ersetzt. In der Winterpause der Saison 2012/13 wurde Challandes durch den ehemaligen FC Zürich-Coach Urs Fischer ersetzt. Kurz vor Saisonbeginn 2015/16 wurde Urs Fischer vom FC Basel abgeworben. Als neuer Trainer wurde Ciriaco Sforza verpflichtet, von dem man am 30. September 2015 aber wieder trennte. Der darauffolgende Trainer war Jeff Saibene. Bereits zum Start der Rückrunde 2016/17 wurde die Trennung auf Ende Saison bekannt gegeben, als Nachfolger wurde Marc Schneider ernannt. Als sich die Arminia Bielefeld nach einem neuen Trainer umsah, wurden Verhandlungen mit Jeff Saibene geführt, welcher am 19. März seinen Abschied in Thun gab und die Mannschaft aus Bielefeld übernahm. Als Interimstrainer wurde Mauro Lustrinelli ernannt, weil der designierte Trainer für die nächste Saison, Marc Schneider, noch nicht über die benötigte Lizenz (UEFA Pro) verfügte.
2005 qualifizierte sich Thun mit Siegen gegen Dynamo Kiew und Malmö FF für die UEFA Champions League und sorgte damit für eine riesige Überraschung und für den grössten Erfolg der Vereinsgeschichte. Dies wurde mit einem schmalen Kader und einem Budget von fünf Millionen Franken erreicht. In der Gruppe mit Arsenal London, Ajax Amsterdam und Sparta Prag erreichte der FC Thun den 3. Platz und war somit für die K.O.-Runde des UEFA-Pokals im Frühjahr 2006 qualifiziert. Dort schied das Team allerdings gegen den Hamburger SV aus.
Am 13. November 2007 gab die Berner Kantonspolizei bekannt, es seien zwölf Spieler des FC Thun sowie neun weitere Tatverdächtige vernommen worden, weil der Verdacht bestehe, sie hätten sexuelle Handlung mit einem 15-jährigen Mädchen vorgenommen. Die Polizei geht davon aus, dass die Handlungen grösstenteils mit dem Einverständnis des Mädchens vorgenommen wurden. Dennoch ist dies strafbar, weil nach Schweizer Recht sexueller Kontakt mit unter 16-Jährigen nur bei einem Altersunterschied bis zu 3 Jahren straffrei ist. Am 20. November 2007 wurde fast die ganze erste Mannschaft entlastet. In der gleichen Saison verpasste der Club den Ligaerhalt und spielte damit ab der Saison 2008/09 in der Challenge League (zweithöchste Spielklasse). Während der letzten Saison schenkte man dem vormaligen U-21-Trainer Hansruedi Baumann das Vertrauen. Dieser wurde dann gegen Ende der Saison wegen schlechten Resultaten interimistisch durch Andres Gerber ersetzt. Für die Saison 2009/10 wurde als neuer Trainer Murat Yakin vorgestellt, der mit einem jungen Team überraschend den Wiederaufstieg in die Super League bewerkstelligen konnte und den Neuling in der Folgesaison sogar auf einen Europapokalplatz führte. 2013 konnte sich der FC Thun für die Gruppenphase der Europa League 2013/14 qualifizieren.
Super League (seit 2010)
Saison | Liga | Platz | Tore | Punkte | Schweizer Cup |
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2010/11 | Super League | 5 | 48:43 | 49 | Viertelfinale |
2011/12 | Super League | 5 | 38:41 | 43 | 2. Runde |
2012/13 | Super League | 5 | 44:46 | 48 | Viertelfinale |
2013/14 | Super League | 6 | 57:53 | 48 | Halbfinale |
2014/15 | Super League | 4 | 47:45 | 52 | Achtelfinale |
2015/16 | Super League | 6 | 45:54 | 41 | Viertelfinale |
2016/17 | Super League | 6 | 58:63 | 45 | 1. Runde |
2017/18 | Super League | 7 | 53:68 | 42 | Viertelfinale |
2018/19 | Super League | 4 | 57:58 | 46 | Finale |
2019/20 | Super League | 9 | 45:67 | 38 | Achtelfinale |
Stadion
Der Verein bestreitet seit der Saison 2011/12 seine Heimspiele in der neuen und hochmodernen Stockhorn Arena (ehemals Arena Thun genannt), welche über eine Gesamtkapazität von 10'000 Plätzen verfügt. Zuvor spielte der FC Thun im Stadion Lachen, welches den Anforderungen der höchsten Liga eigentlich nicht mehr genügte, doch da die neue Spielstätte bereits in Planung war, wurde dem FC Thun eine Sonderbewilligung erteilt.
Im Stadion Lachen war bis zum Aufstieg in die damalige NLB 1997 der ganze Stehplatzbereich mit Gras bedeckt. Noch heute hat es innerhalb des Stadions Hecken und Bäume. 1997 mussten dann die ersten Anpassungen vorgenommen werden. Die Stehplätze wurden etappenweise zu kiesbedeckten Stufen umgebaut. Im Sektor D und im Gästesektor wurden die Stehplätze aus Sicherheitsgründen asphaltiert. Ausserdem erhielt das Stadion eine Flutlichtanlage. Bis zum Aufstieg 2002 in die damalige NLA, waren die Bautätigkeiten im Zuschauerbereich abgeschlossen. Nach dem Aufstieg in die oberste Liga, wurde dann nach und nach die Infrastruktur weiter angepasst:
- Neue Matchuhr mit Totomat
- Die alten Holzbänke auf der Tribüne wurden durch rote Schalensitze ersetzt
- Neue, leistungsstärkere Scheinwerfer auf den Flutlichtmasten installiert
- Die Sektorentrennung mittels Gittern wurde eingeführt
- Eine kleine Holztribüne für knapp 100 Personen zwischen Clubhaus und Olympiator erstellt
- Der B-Club (Business-Club), eine Sponsorenvereinigung des FCT, erstellt innerhalb des Stadions ihre eigenen VIP-Zelte
- Im Gästesektor wurden aus Sicherheitsgründen die Stufen asphaltiert und der Sektor zum Spielfeld hin mit einem Gitter versehen
- Neue Stahlrohrtribüne mit 800 Sitzplätzen erstellt.
Stadionrekord im Stadion Lachen
In der Saison 2003/04 hatte der FC Basel beim Gastspiel in Thun die Möglichkeit, sich frühzeitig den Meistertitel zu sichern. 10'200 Zuschauer im Lachen wurden Zeugen eines 0:2 Sieges der Basler, allerdings auch von zerstörerischen Ausschreitungen des Basler Anhanges, nachdem diese frühzeitig einen Spielabbruch in der 90. Minute erzwangen.
Neubau Stockhorn Arena
Der Bau eines neuen Stadions in Thun-Süd mit öffentlicher Finanzierung wurde im Februar 2006 in einer Volksabstimmung abgelehnt. Im März 2007 erhielt die Investorengruppe HRS/ARCO Real Estate den Zuschlag für ein neues Projekt, welches neben einem Stadion mit einer Kapazität von 10'000 Plätzen auch ein Einkaufszentrum beinhaltet. Die notwendige Umzonung für das privat finanzierte Projekt wurde im Dezember 2007 von den Thuner Stimmberechtigten gutgeheissen. Im Oktober 2009 konnte die Baubewilligung erteilt werden, nachdem Einsprachen gegen das Stadion und den damit verknüpften Weststrassen-Ausbau zurückgezogen oder abgelehnt wurden. Der Spatenstich erfolgte am 17. Februar 2010. Der Grundstein wurde am 23. Juni 2010 im Boden versenkt. Im Sommer 2011 wurde das zunächst «Arena Thun» genannte Stadion fertiggestellt, und am 9. Juli 2011 mit einem Eröffnungsspiel gegen den deutschen Fussball-Club 1. FC Köln (2:2) eingeweiht. Im Februar 2014 erwarb die Stockhornbahn AG die Namensrechte an der Spielstätte des FC Thun, weshalb das Stadion mit sofortiger Wirkung in Stockhorn Arena umbenannt wurde.
Europapokalbilanz
Internationale Spiele in der UEFA Champions League wurden im Stade de Suisse in Bern ausgetragen. Die Spiele zur UEFA-Europa-League-Qualifikation 2011/12 sowie 2013/14 bestritt der FC Thun in der Stockhorn Arena.
Saison | Wettbewerb | Runde | Gegner | Gesamt | Hin | Rück |
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2003 | UEFA Intertoto Cup | 2. Runde | 1. FC Brünn | 3:4 | 2:3 (H) | 1:1 (A) |
2004 | UEFA Intertoto Cup | 1. Runde | Gloria Bistrița | 2:0 | 2:0 (H) | 0:0 (A) |
2. Runde | VfL Wolfsburg | 7:3 | 3:2 (A) | 4:1 (H) | ||
3. Runde | Hamburger SV | 3:5 | 2:2 (H) | 1:3 (A) | ||
2005/06 | UEFA Champions League | 2. Qualifikationsrunde | Dynamo Kiew | 3:2 | 2:2 (A) | 1:0 (H) |
3. Qualifikationsrunde | Malmö FF | 4:0 | 1:0 (A) | 3:0 (H) | ||
Gruppenphase | FC Arsenal | 1:3 | 1:2 (A) | 0:1 (H) | ||
Sparta Prag | 1:0 | 1:0 (H) | 0:0 (A) | |||
Ajax Amsterdam | 2:6 | 0:2 (A) | 2:4 (H) | |||
2005/06 | UEFA-Pokal | Sechzehntelfinal | Hamburger SV | 1:2 | 1:0 (H) | 0:2 (A) |
2011/12 | UEFA Europa League | 2. Qualifikationsrunde | KS Vllaznia Shkodra | 2:1 | 0:0 (A) | 2:1 (H) |
3. Qualifikationsrunde | US Palermo | (a)3:3 | 2:2 (A) | 1:1 (H) | ||
Play-offs | Stoke City | 1:5 | 0:1 (H) | 1:4 (A) | ||
2013/14 | UEFA Europa League | 2. Qualifikationsrunde | Tschichura Satschchere | 5:1 | 2:0 (H) | 3:1 (A) |
3. Qualifikationsrunde | BK Häcken | 3:1 | 2:1 (A) | 1:0 (H) | ||
Play-offs | FK Partizan Belgrad | 3:1 | 0:1 (A) | 3:0 (H) | ||
Gruppenphase | SK Rapid Wien | 2:2 | 1:0 (H) | 1:2 (A) | ||
KRC Genk | 1:3 | 1:2 (A) | 0:1 (H) | |||
Dynamo Kiew | 0:5 | 0:3 (A) | 0:2 (H) | |||
2015/16 | UEFA Europa League | 2. Qualifikationsrunde | Hapoel Be’er Scheva | 3:2 | 1:1 (A) | 2:1 (H) |
3. Qualifikationsrunde | FC Vaduz | (a)2:2 | 0:0 (H) | 2:2 (A) | ||
Play-offs | Sparta Prag | 4:6 | 1:3 (A) | 3:3 (H) | ||
2019/20 | UEFA Europa League | 3. Qualifikationsrunde | Spartak Moskau | 3:5 | 2:3 (H) | 1:2 (A) |
Gesamtbilanz: 46 Spiele, 16 Siege, 12 Unentschieden, 18 Niederlagen, 59:62 Tore (Tordifferenz −3)
Bisherige Trainer (unvollständig)
- 1978–1983 Hanspeter Latour
- 1994–1995 Stefan Marini
- 1995–1997 Andy Egli
- 1999–2001 Georges Bregy
- 2001–2004 Hanspeter Latour
- 2005–2006 Urs Schönenberger
- 2006–2007 Heinz Peischl
- 2007 Jeff Saibene
- 2007–2008 René van Eck
- 2008–2009 Hansruedi Baumann
- 2009–2011 Murat Yakin
- 2011–2012 Bernard Challandes
- 2013–2015 Urs Fischer
- 2015 Ciriaco Sforza
- 2015–2017 Jeff Saibene
- 2017 Mauro Lustrinelli
- 2017–2020 Marc Schneider
- 2020– Carlos Bernegger
Weblinks
- Website des FC Thun
- FC Thun auf der Website der Swiss Football League
- Genossenschaft Fussballstadion ThunSüd