Deutsch-Luxemburger
Deutsch-Luxemburger war seit 1839 die Bezeichnung für die deutschsprachigen (im weitesten Sinne) Bewohner der östlichen „Hälfte“ des Großherzogtums Luxemburg.
Mit dieser Namensbezeichnung wurden die deutschsprachigen Luxemburger von den benachbarten Welsch-Luxemburgern unterschieden, die seit 1839 als Provinz Luxemburg zum belgischen Staat gehörten und einen Teil der Wallonen darstellen.
Heute ist diese Bezeichnung jedoch nicht mehr üblich, da man sie seit 1914 in Luxemburg mit den deutschen Expansionsbestrebungen des Ersten Weltkriegs gleichsetzte, obwohl die Luxemburger – linguistisch betrachtet – nach wie vor Sprecher eines moselfränkischen Dialekts des Deutschen sind. Zu Beginn der 1940er Jahre wurde der Terminus Deutsch-Luxemburger zugunsten von Luxemburger als Reaktion auf den Westfeldzug der deutschen Wehrmacht endgültig aufgegeben. Dies liegt in den Erfahrungen der Luxemburger im Zweiten Weltkrieg begründet. Damit einher ging der Wunsch nach klarerer Abgrenzung zu den Reichsdeutschen und schließlich der Ausbau der Luxemburgischen Sprache zur Amtssprache Luxemburgs mit eigener, 1976 verbindlich geregelter Rechtschreibung. Seit 1984 gilt Luxemburgisch (Lëtzebuergesch), neben Deutsch und Französisch, per Gesetz als Nationalsprache des Großherzogtums.