Zeche Rheinpreußen
Die Zeche Rheinpreußen ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Moers und Moers-Rheinkamp.[1] Die Zeche Rheinpreußen war das erste Bergwerk, dessen Schächte auf der linken Rheinseite abgeteuft wurden.[2] Das Bergwerk gehörte zu den großen Zechen im Ruhrgebiet.[3] Gegründet wurde das Bergwerk von dem Industrieunternehmer Kommerzienrat Franz Haniel.[4]
Zeche Rheinpreußen | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Förderturm der ehemaligen Schachtanlage Rheinpreußen IV in Moers | |||
Förderung/Jahr | max. 4.736.519 t | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Beschäftigte | bis zu 11.051 | ||
Betriebsbeginn | 1876 | ||
Betriebsende | 1971 | ||
Nachfolgenutzung | Verbundbergwerk Rheinland | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 26′ 50,7″ N, 6° 42′ 13,6″ O | ||
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Standort | Westerbruch | ||
Gemeinde | Hochstraß | ||
Kreisfreie Stadt (NUTS3) | Moers | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Ruhrrevier |
Geschichte
Die Anfänge
Im Jahr 1851 beantragte der Unternehmer Franz Haniel die Konzession, um in einem Feld nach Kohle zu schürfen.[2] Im Jahre 1851 unternahm er mehrere Mutungsbohrungen auf dem Areal bei Homberg und legte noch im selben Jahr die Mutung ein.[1] Die ersten Bohrungen blieben zunächst erfolglos.[3] Am 17. Mai des Jahres erbohrte man mit dem sechsten Bohrloch in einer Teufe von 175 Metern ein Kohlenflöz.[1] Haniel beantragte kurz darauf beim Bergamt Düren ein Grubenfeld mit einer Größe von 167,5 km². Das Grubenfeld war damit um ein Vielfaches größer als das Grubenfeld der anderen Zechen auf der rechten Rheinseite. Haniel begründete die Größe mit den Schwierigkeiten, die er bei den Teufarbeiten erwarte, und mit den geringeren zu erwartenden Lagerstättenvorräten auf der linken Rheinseite.[3] Das Bergamt bewilligte jedoch nur ein deutlich kleineres Grubenfeld als beantragt. Das Feld, das die Bergbehörde bewilligte, hatte eine Größe von 93,5 km².[4] Nach preußischem Bergrecht hätte auch ein Feld dieser enormen Größe nicht verliehen werden können.[3] Das Bergamt stützte seine Begründung bei der Verleihung des sehr großen Grubenfeldes auf den Code Napoléon.[1] Noch im Jahr 1857 wurde das Feld Rheinpreussen an Franz Haniel verliehen. Dadurch war nun die Grundlage für den Bergbau auf der linken Rheinseite gelegt.[5] Unmittelbar nach der Verleihung beauftragte Franz Haniel mit der Planung und Durchführung der Arbeiten seinen ältesten Sohn Hugo Haniel.[3] Noch im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für Schacht 1.[1] Der Schacht wurde auf einem Gutshof, der zum Familienbesitz der Familie Haniel gehörte, in der Nähe des Rheins angesetzt.[2] Das Teufgerüst wurde aus Holz errichtet. Der Schacht erhielt eine Zwillings-Dampffördermaschine, die als Seilträger eine Bobine hatte.[3] Die örtlichen Gebirgsverhältnisse mit Deckschichten aus Schwimmsand und wechselnden Sand-, Kies- und Tonschichten mit großen Wasserzuflüssen brachten für die Teufarbeiten erhebliche Schwierigkeiten mit sich.[4]
Die Teufarbeiten wurden im Senkschachtverfahren begonnen. Den Bau der Tagesanlagen beantragte Hugo Haniel noch im November desselben Jahres. Die ersten Tagesanlagen wurden bereits 1858 errichtet. So entstanden zunächst ein Werkstatttrakt mit Gießerei und ein Kesselhaus für acht Kessel. Der Schornstein für das Kesselhaus wurde im darauffolgenden Jahr errichtet und ersetzte den provisorischen Kamin aus Stahlblech.[3] Bereits nach vier Jahren kam es 1861 im Schacht bei einer Teufe von 94 Metern zu einem Schwimmsandeinbruch auf der Schachtsohle,[1] durch den die Tübbingsäule zerdrückt wurde.[3] Der Schwimmsand stieg über 17 Meter im Schacht auf. Um die Schwierigkeiten bei den Teufarbeiten besser beherrschen zu können, wurde im Jahr 1863 der Obersteiger Heinrich Hochstrate zum technischen Leiter des Unternehmens berufen.[4] Im Jahr 1866 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 2 begonnen.[2] Der Schacht wurde neben Schacht 1 angesetzt.[1] Im Jahr 1868 starb der Bergwerksgründer Franz Haniel. Nach seinem Tode wurde der Bergwerksbesitz der Familie vom Ruhrorter Stammgeschäft abgetrennt.[4] Im selben Jahr wurde die Gewerkschaft Rheinpreußen gegründet.[5] Die Gewerkschaft befand sich ausschließlich im Besitz der Familie Haniel und bestand aus tausend Kuxen. Die Gewerkenversammlung wählte Hugo Haniel zum Vorsitzenden des ersten Grubenvorstandes der Gewerkschaft Rheinpreußen. Unterstützt wurde Hugo Haniel im Vorstand von seinen Brüdern Friedrich Wilhelm und Julius.[4] Im Jahr 1870 kam es im Schacht 1 zu einem Bruch. Im Jahr 1871 stand der Schacht 1 im Wasser, im Schacht 2 gab es Probleme mit Schwimmsand. Im Jahr darauf erreichte der Schacht 2 bei einer Teufe von 128 Metern das Karbon. Im Jahr 1875 wurde im Schacht 2 bei einer Teufe von 246 Metern die 1. Sohle und bei einer Teufe von 310 Metern die 2. Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1876 wurde eine Gezäheschmiede gebaut. Im Dezember desselben Jahres wurde ein Malakowturm über Schacht 2 erstellt und die dazugehörenden Maschinenhäuser fertig gebaut. Im Anschluss daran wurde die erste Wasserhaltungsmaschine in Betrieb genommen. Noch im selben Monat wurde mit der Förderung im Schacht 2 begonnen.[3]
Die ersten Betriebsjahre
Im Jahr 1877 erreichte der Schacht 1 bei einer Teufe von 132 Metern das Karbon. Durch die Schwierigkeiten bei den Teufarbeiten waren bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt sieben ineinandergeschobene Tübbing-Senkschächte erforderlich geworden.[1] Auch über Tage ging der Ausbau der übrigen Tagesanlagen weiter voran. Im Jahr 1878 wurde mit dem Bau der Kohlenwäsche und der Kokerei begonnen.[3] Die Kokerei wurde zunächst ohne Nebengewinnungsanlagen gebaut.[4] Im selben Jahr wurde mit dem Bau des Schachtturmes in Form eines Malakowturmes für Schacht 1 und den dazugehörenden Maschinenhäusern begonnen. Außerdem wurde mit der Montage der zweiten Wasserhaltungsmaschine begonnen. Diese zweite Maschine war eine Woolf’sche Wasserhaltungsmaschine, sie hatte eine Leistung 1000 PS.[3] Im Jahr darauf wurde die Kokerei in Betrieb genommen.[1] Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau eines gemauerten Viaduktes bis zum Rhein mit Rheinhafen begonnen. Außerdem wurde im selben Jahr die Kohlenwäsche fertiggestellt und in Betrieb genommen. Im Jahr 1880 wurden der Maschinenturm und die Maschinenhäuser fertiggestellt. Durch die Inbetriebnahme der zweiten Wasserhaltungsmaschine konnte nun auch die Wasserhaltung des Bergwerks ihren ordnungsgemäßen Betrieb aufnehmen. Auch die übertägige Lade- und Transportbrücke wurde im selben Jahr fertiggestellt.[3] Außerdem wurde im selben Jahr im Schacht 1 bei einer Teufe von 380 Metern eine Teilsohle und bei einer Teufe von 450 Metern die 3. Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1881 wurde das Viadukt zum Rhein fertiggestellt.[3] Im Jahr 1883 wurde im Schacht 1 bei einer Teufe von 485 Metern die 4. Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1884 wurde die Förderung im Schacht 1 aufgenommen.[2] Im Schacht wurden vieretagige Förderkörbe verwendet. Auf jeder Etage war Platz für einen Förderwagen.[3] Die Ausrichtung der 4. Sohle erfolgte im Jahr 1886.[1] Im selben Jahr erhielt Schacht 1 eine neue Fördermaschine. Die Maschine war eine dampfgetriebene Zwillingsfördermaschine, sie hatte eine Leistung von 400 PS. Die Maschine hatte als Seilträger eine Spiraltrommel mit einem Durchmesser von sechs bis acht Metern.[3]
Die Förderung der Zeche Rheinpreußen war nach Inbetriebnahme des Schachtes 1 recht gut.[4] In den Folgejahren hatte man recht schnell die Effektivität einer guten Einzelschachtanlage erreicht, das Bergwerk war aber eine Doppelschachtanlage.[3] Im Jahr 1889 wurden die Teufarbeiten an Schacht 2 wieder aufgenommen und der Schacht wurde tiefer geteuft. Am 26. September kam es auf dem Bergwerk zu einer Schlagwetterexplosion, hierbei wurden fünf Bergleute getötet.[1] Auch fördertechnisch verlief es nicht wie erwartet. Das Bergwerk konnte bei weitem nicht an die Förderleistung vergleichbarer Schachtanlagen wie etwa der Zeche Zollverein heranreichen. Ein weiterer Ausbau der Schachtanlage war dringend erforderlich geworden. Um das große Grubenfeld besser erschließen zu können, war das Abteufen weiterer Schächte erforderlich geworden.[3] Im Jahr 1891 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 3 begonnen.[2] Der Schacht wurde 1100 Meter westlich von Betriebsteil 1/2 in der Homberg-Heide angesetzt.[1] Der Schacht war auch für die Unterstützung der Wasserhaltung für das Baufeld 1/2 geplant.[3] Im darauffolgenden Jahr wurde der Schacht 2 mit der 3. Sohle durchschlägig.[1] Am 15. Dezember des Jahres 1893 verstarb der Vorsitzende des Grubenvorstandes Hugo Haniel. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Franz Haniel der Jüngere gewählt.[4] Im Jahr 1894 erreichte der Schacht 3 bei einer Teufe von 103 Metern das Karbon. Im Jahr 1897 wurde im Schacht 3 bei einer Teufe von 220 Metern (−186 m NN) die Wettersohle angesetzt. Noch im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 300 Metern (−266 m NN) die 1. Sohle angesetzt und später bei einer Teufe von 375 Metern (−341 m NN) eine Teilsohle angesetzt. Außerdem wurde ein Durchschlag mit der vom Baufeld 1/2 aufgefahrenen 2. Sohle erstellt.[1] Im Jahr 1898 wurde im Schacht 3 mit der Förderung begonnen.[2] Die im Schacht 3 geförderten Kohlen wurden über Tage über eine Transportbrücke zur Wäsche des Betriebsteils 1/2 transportiert und dort aufbereitet.[3] Im Jahr 1899 wurde auf dem Betriebsteil 1/2 bei einer Teufe von 300 Metern eine Teilsohle angesetzt.[1]
Der weitere Ausbau der Schachtanlage
Im Jahr 1900 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 4 begonnen.[2] Der Schacht wurde in Moers-Hochstraß angesetzt.[1] Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 5 begonnen.[2] Dieser Schacht wurde in Moers-Utfort angesetzt.[1] Beim Abteufen der Schächte wurde zum ersten Mal der Stoßbohrer eingesetzt.[4] Die beiden Schächte 4 und 5 wurden als separate Schachtanlagen aufgebaut.[3] Im Jahr 1902 wurde auf dem Betriebsteil Schacht 3 über einen Blindschacht bei einer Teufe von (−491 m NN) die 525 Metersohle angesetzt. Im selben Jahr erreichte der Schacht 4 bei einer Teufe von 93 Metern das Karbon.[1] Im Jahr 1903 wurde das Grubenfeld geteilt.[5] Das abgetrennte Feld Rheinland hatte eine Fläche von 51,4 km². Die restliche Berechtsame umfasste nun eine Fläche von 42,4 km².[1] Noch im selben Jahr wurde die Gewerkschaft Rheinland gegründet.[5] Die Kuxe dieser neu gegründeten Gewerkschaft verblieben im Besitz von Rheinpreußen.[4] Im Jahr 1904 erreichte der Schacht 5 bei einer Teufe von 155 Metern das Karbon.[2] Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 201 Metern die 1. Sohle und bei einer Teufe von 235 Metern eine Zwischensohle angesetzt. Außerdem wurde im Schacht 4 die 300 Metersohle angesetzt und mit der Förderung begonnen.[1] Der Schacht hatte eine Förderkapazität von 2000 Tonnen pro Tag.[3] Noch im Jahr 1904 trat die Gewerkschaft Rheinpreußen dem Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat bei.[4] Im Jahr 1905 wurde mit der 525 Metersohle (mS) der Schacht 2 und auf der 450 Metersohle der Schacht 4 unterfahren. Im Schacht 5 wurde die 230 Metersohle und die 285 Metersohle angesetzt. Auf der 220 Metersohle wurde zwischen den Schächten 4 und 5 ein Durchschlag erstellt. Noch im selben Jahr wurde der Schacht 5 in Förderung genommen.[1] Auch dieser Schacht hatte eine Förderkapazität von 2000 Tonnen pro Tag.[3] Unter Tage wurde auch 1905 für die Förderung die erste Schüttelrutsche eingesetzt.[1] Über Tage wurde in Homberg mit dem Bau einer eigenen Hafenanlage begonnen.[4] Auf dem Betriebsteil Schacht 4 wurde eine Kokerei in Betrieb genommen. Im Jahr 1906 wurde auf der 525 Metersohle ein Durchschlag zwischen den Baufeldern 1/2 und 3 erstellt. Am 28. Januar des Jahres 1907 wurden auf dem Bergwerk sieben Bergleute bei einem Grubenunglück getötet. Im selben Jahr wurden die Teufarbeiten am Schacht 3 wieder aufgenommen und der Schacht wurde bis zur 525 Metersohle tiefer geteuft. Außerdem wurden die Schächte 3 und 4 zu Wetterschächten umgebaut. Auf dem Betriebsteil von Schacht 5 wurde eine Kokerei in Betrieb genommen.[1] Im Jahr 1910 beteiligte sich die Gewerkschaft Rheinpreußen an der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG.[4] Im selben Jahr umfasste die Berechtsame eine Fläche von 42 km².[2]
Im Jahr 1911 wurde die Kaue an Schacht 2 erweitert. Auch wurde im selben Jahr mit der Erweiterung der Werkstatt und dem Umbau der Kokerei begonnen.[3] Im Schacht 2 wurden die Teufarbeiten wieder aufgenommen und der Schacht wurde ab der 3. Sohle tiefer geteuft.[1] In den Jahren 1911–1912 wurde in den Malakow-Turm der Zeche Rheinpreußen 2 ein Strebengerüst eingezogen.[3] Im Jahr 1912 wurde der Schacht 2 bis zur 525 Metersohle tiefer geteuft. Im selben Jahr wurde die Förderung im Schacht 1 eingestellt. Im Jahr 1913 wurde die Förderung im Schacht 3 stark eingeschränkt, es wurden in diesem Schacht zunächst nur noch Magerkohlen gefördert.[1] Im darauffolgenden Jahr wurde der Schacht 3 stillgelegt.[4] Das Baufeld von Schacht 3 wurde zum Baufeld 1/2 zugefügt.[1] Der Schacht wurde vom Betriebsteil Rheinpreußen 4 als Wetterschacht genutzt.[2] Im Jahr 1919 wurden im Feld Rheinland mit den Vorbereitungsarbeiten für die Schächte 6 und 7 begonnen.[4] Im selben Jahr wurde der Schacht 2 mit der 4. Sohle durchschlägig. Die Zeche Rheinpreußen war zu diesem Zeitpunkt die größte Zeche im Ruhrrevier. Im Jahr 1920 wurde im Schacht 4 bei einer Teufe von 220 Metern und bei einer Teufe von 285 Metern jeweils eine Zwischensohle angesetzt. Im selben Jahr wurde im Schacht 5 bei einer Teufe von 360 Metern eine Zwischensohle angesetzt. Im Jahr darauf wurden im Schacht 4 die Teufarbeiten wieder aufgenommen und der Schacht wurde ab der 300 Metersohle tiefer geteuft.[1] 1922 begann die Gewerkschaft Rheinpreußen in den nördlichen Rheinlandfeldern mit dem Abteufen des Schachtes 6.[3] Der Schacht wurde in Moers-Repelen angesetzt.[1] Im Jahr 1923 wurde im Baufeld von Schacht 4 über einen Blindschacht bei einer Teufe von 360 Metern, bei einer Teufe von 400 Metern und bei einer Teufe von 450 Metern jeweils eine Zwischensohle angesetzt.[1] Im selben Jahr wurden die Teufarbeiten an Schacht 6 vorläufig eingestellt.[2] Im Jahr 1924 wurde im Baufeld von Schacht 5 die 450 Metersohle zur Hauptfördersohle.[1] Im Jahr 1925 wurde auf Rheinpreußen 1/2 aus Rationalitätsgründen die Förderung eingestellt.[4] Die Schächte blieben offen und wurden als Außenanlage für die Bewetterung von Rheinpreußen 4 weiter betrieben. Noch im selben Jahr wurden die Teufarbeiten an Schacht 6 wieder aufgenommen. Außerdem wurde in diesem Jahr die Berechtsame geteilt und die Felder Rheinland, Rheinland I und Rheinland II gebildet. Am 1. Juli des Jahres 1926 wurden die Felder Rheinland, Rheinland I und Rheinland II mit Schacht 6 abgetrennt.[1] Für jedes der Felder wurde eine tausendteilige Gewerkschaft gegründet, deren Kuxe im Besitz der Familie Haniel blieben.[4] Die abgetrennten Felder wurden mit weiteren Berechtsamen zur Zeche Rheinland.[1] Im selben Jahr beteiligte sich die Gewerkschaft Rheinpreußen an der Ruhrgas AG.[4]
Die weiteren Jahre
Im Jahr 1927 wurde ein Durchschlag zwischen Schacht 5 und Rheinland I erstellt.[1] Die beiden Schächte 6 und 7 wurden ab diesem Jahr als Pattbergschächte bezeichnet.[3] Ab demselben Jahr beteiligte sich die Gewerkschaft Rheinpreußen an der Ruhrchemie AG.[4] Am 1. November des Jahres 1928 wurde die Kokerei auf Rheinpreußen 1/2 stillgelegt. In den Jahren 1930 bis 1935 wurden jährlich im Schnitt 50 Feierschichten verfahren.[1] Im Jahr 1931 wurden für die Förderung in den Streben Gurtbänder eingesetzt. Diese wurden auch mit Schüttelrutschen kombiniert.[6] In diesem Jahr wurde über die 450 Metersohle von Schacht 4 mit der Ausrichtung des Ostfeldes begonnen. Am 15. Oktober desselben Jahres wurde die Kokerei an Schacht 4 stillgelegt.[1] Im Jahr 1933 übernahm der Vorstand der Gewerkschaft Rheinpreußen auch die Leitung der Gewerkschaft Neumühl.[4] Im selben Jahr wurde auf Rheinpreußen die erste Versatzschleuder im Ruhrrevier in Betrieb genommen.[1] Im Sommer des Jahres 1935 beschloss die Gewerkschaft Rheinpreußen, die Erzeugung von Treibstoff aus Kohle nach dem Fischer Tropsch Verfahren durchzuführen. Als Standort für die Anlage war zunächst das Gelände an den Pattbergschächten vorgesehen. Dieser Plan wurde nicht durchgeführt und stattdessen wurde die Anlage auf dem Gelände von Schacht 5 errichtet.[4] Im Jahr darauf wurde mit der Treibstofferzeugung nach dem Fischer Tropsch Verfahren begonnen.[5] Die Anlage produzierte nicht nur Treibstoff, sondern auch Zwischenprodukte, die kombiniert mit den Nebenprodukten der Kokerei zur Schmierölproduktion verwendet wurden.[4] Im Jahr 1937 wurde mit dem Abbau im Ostfeld begonnen. Im Jahr darauf wurde an Schacht 5 über einen Blindschacht mit der Ausrichtung der 550 Metersohle begonnen.[1] Im Jahr 1939 wurde auf der Zeche Rheinpreußen zum ersten Mal eine Walzenschrämmaschine zur Kohlengewinnung eingesetzt.[2] Die Maschine war eine Gemeinschaftsentwicklung des Bergwerks mit der Firma Eickhoff. Aus diesem Prototyp wurde in der Nachfolgezeit der sogenannte Eiserne Bergmann entwickelt und später auch eingesetzt.[4] Im Jahr 1943 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht 8 („Gerdt“) begonnen. Der Schacht wurde unmittelbar neben der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke angesetzt.[1] Der Schacht war geplant als Wetterschacht für das Bergwerk.[2] Im Jahr 1944 wurde auf dem Bergwerk zum ersten Mal ein Panzerförderer eingesetzt.[1]
Im Jahr 1945 wurde die Kokerei an Schacht 5 durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt.[4] An Schacht 4 wurde die Kokerei bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges außer Betrieb genommen.[1] Gegen Ende desselben Jahres waren die Teufarbeiten an Schacht 8 beendet.[4] Noch im selben Jahr wurde der Schacht 8 in Betrieb genommen.[1] Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kokerei an den Pattbergschächten ausgebaut.[4] Zum Ende des Jahres 1946 wurde die Kokerei an Schacht 4 wieder in Betrieb genommen.[1] Im Jahr 1951 wurde die Gewerkschaft Rheinpreußen in die Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie umgewandelt.[5] Im Jahr 1952 wurde der Schacht 4 bis zur 600 Metersohle tiefer geteuft. An Schacht 5 wurde die 600 Metersohle ausgerichtet.[1] An Schacht 5 wurde mit dem Bau eines Hochdruckkraftwerkes begonnen.[4] Im Dezember desselben Jahres drohten die Bergleute über ihre Gewerkschaftsführung mit einem Streik. Hintergrund war die Verkürzung der täglichen und der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Diese Unruhen auf den Bergwerken beschäftigte die maßgeblichen Politiker in der Regierung Adenauer. Nachdem der Bundesarbeitsminister Anton Storch auf der Zeche Rheinpreußen angefahren war, wurde der Arbeitskampf zunächst einmal bis Weihnachten ausgesetzt.[7] Im Jahr darauf wurde Schacht 2 aufgegeben und die Kokerei an Schacht 5 stillgelegt. Ein Feldesteil wurde an die Zeche Diergardt verpachtet.[1] Im selben Jahr wurde das Hochdruckkraftwerk an Schacht 5 in Betrieb genommen. Von Schacht 5 wurde eine Ferndampfleitung bis nach Schacht 4 verlegt.[4] Im Jahr 1955 wurde im Schacht 5 die 650 Metersohle angesetzt.[1] Auf den Pattbergschächten wurde im selben Jahr die erste vollautomatische Fördermaschine installiert. Der Schacht 8 wurde zum Seilfahrtschacht ausgebaut.[4] Im Jahr 1956 wurde der Schacht 8 an die 450 Metersohle und die 550 Metersohle angeschlossen.[1] Im selben Jahr wurde mit dem Bau eines weiteren Zechenkraftwerkes begonnen. Das Kraftwerk war für eine Leistung von 100 Megawatt vorgesehen.[4] Außerdem wurden in diesem Jahr die Zeche Pattberg übernommen und der Wetterschacht Pattberg 2 tiefer geteuft.[1] Des Weiteren kam in diesem Jahr das Unternehmen zu dem Entschluss, auf dem Betriebsteil von Schacht 5 einen Zentralschacht abzuteufen. Dieser Zentralschacht sollte die komplette Förderung aus den Feldern der Schächte 4 und 5 übernehmen. Zusätzlich sollte über den Zentralschacht das Feld Rheinland II erschlossen werden.[4] Ab dem Jahr 1957 wurde der Schacht 8 für die Materialförderung und die Seilfahrt genutzt.[2] Im selben Jahr wurde im Schacht Pattberg 2 bei einer Teufe von 650 Metern die 3. Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1958 wurde mit den Teufarbeiten für den Zentralförderschacht 9 begonnen.[2] Der Schacht wurde neben Schacht 5 angesetzt. Die Berechtsame umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von 90 km². Im Jahr 1959 wurde der Schacht 9 mit der 1. Sohle durchschlägig und es wurde ein Durchschlag mit Schacht 5 erstellt.[1] Im selben Jahr verkaufte die Familie Haniel ihre Anteile an der Deutschen Erdöl-AG.[5]
Die letzten Jahre
Im Jahr 1960 wurde im Zentralförderschacht die 650 Metersohle angesetzt.[1] Im selben Jahr wurde der Schacht 1 abgeworfen und verfüllt.[2] Das Bergwerk wurde in diesem Jahr von der Deutschen Erdöl AG übernommen. Im Jahr darauf wurde der Schacht Pattberg 2 bis zur 650 Metersohle in Förderung genommen. Am 1. Januar des Jahres 1962 wurde der Zentralförderschacht ab der 650 Metersohle in Förderung genommen. Der Schacht hatte einen Förderturm mit einer Höhe von 82 Metern. Die Fördermaschine war im Turm installiert und hatte eine Leistung von 8,16 Megawatt. Mit Inbetriebnahme des Zentralförderschachtes wurde die Förderung in den Schächten 4 und 6 eingestellt. Im selben Jahr wurde über Schacht 8 auf der 450 Metersohle und der 650 Metersohle das Binsheimer Feld aufgeschlossen. Außerdem wurde auf der 650 Metersohle ein Durchschlag zwischen dem Baufeld 5/9 und dem Baufeld Pattberg erstellt. Im Jahr 1963 wurde der Schacht 4 zum Wetterschacht umgebaut. Im selben Jahr wurde an Schacht 5 die Förderung eingestellt. Außerdem wurden auf den Betriebsteilen Rheinpreußen 1/2 und Rheinpreußen 3 die noch vorhandenen Tagesanlagen stillgelegt. Der Schacht Pattberg 1 wurde tiefer geteuft. Im Jahr 1964 wurde der Schacht 3 abgeworfen und verfüllt. Schacht Pattberg 1 wurde bis zur 650 Metersohle in Betrieb genommen. Im selben Jahr wurden die Baufelder von Schacht 4 und Schacht 5 stillgelegt. Die Berechtsame umfasste nun noch eine Fläche von 89,8 km². Im Jahr darauf wurde auf der 450 Metersohle ein Durchschlag zwischen dem Baufeld Rheinpreußen 5/9 und dem Baufeld Pattberg erstellt. Die 650 Metersohle wurde in diesem Jahr zur Hauptfördersohle. Im Jahr 1966 wurde auf dem Baufeld Pattberg mit der Förderung ab der 650 Metersohle begonnen. Das Bergwerk wurde in diesem Jahr von der Firma Texaco übernommen. Im Jahr darauf wurde die Seilfahrt im Schacht 8 eingestellt. Der Schacht wurde weiterhin für die Materialförderung und die Seilfahrt genutzt.[1] Im Jahr 1968 wurde die Ruhrkohle AG gegründet und die Zeche Rheinpreußen wurde in die neugegründete Ruhrkohle AG eingegliedert. Das Bergwerk wurde der „Bergbau AG Niederrhein“ angegliedert.[8] Im selben Jahr wurden im Baufeld 5/9 ab der 650 Metersohle mehrere Blindschächte geteuft. Am 1. Januar des Jahres 1970 wurde das Baufeld Pattberg abgetrennt, um mit dem bereits früher abgetrennten Feld Rheinland das Bergwerk Pattberg/Rossenray zu bilden. Übrig blieben noch die Betriebsteile und Anlagen 4, 8 und 5/9.[1] Im Jahr 1971 wurde die Zeche Rheinpreußen zum Verbundbergwerk Rheinland zusammengeschlossen.[2]
Förderung und Belegschaft
Betriebsdatenbeispiele | ||
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Jahr | Förderung in 1000 t | Beleg-schaft |
1876 | 5 | 223 |
1880 | 135 | 735 |
1900 | 717 | 2.724 |
1910 | 2.450 | 9.067 |
1920 | 1.910 | 9.872 |
1930 | 2.437 | 7.803 |
Die ersten Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1857, in diesem Jahr waren 81 Mitarbeiter auf dem Bergwerk beschäftigt. Die ersten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1875, in diesem Jahr wurden mit 183 Beschäftigten 85 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1880 wurde mit 711 Beschäftigten eine Förderung von 135.685 Tonnen Steinkohle erbracht.[1] Im Jahr 1890 stieg die Förderung an auf rund 300.000 Tonnen Steinkohle.[2] Im Jahr 1895 lag die Belegschaftsstärke bei 1545 Beschäftigten, die Förderung betrug 344.359 Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1900 stieg die Förderung auf 717.117 Tonnen Steinkohle, die Belegschaftsstärke lag bei 2786 Beschäftigten.[1] Im Jahr 1905 überschritt die Förderung erstmals die Marke von einer Million Tonnen.[2] In diesem Jahr wurde mit 6370 Beschäftigten eine Förderung 1.541.566 Tonnen Steinkohle erbracht.[1] Im Jahr 1910 stieg die Förderung auf rund 2,5 Millionen Tonnen Steinkohle, die Belegschaftsstärke lag bei 9067 Beschäftigten.[2] Im Jahr 1915 sank die Förderung auf 1.855.000 Tonnen Steinkohle, die Belegschaftsstärke betrug 7079 Beschäftigte. Im Jahr 1920 wurde mit 10.260 Beschäftigten eine Förderung von 1.910.466 Tonnen Steinkohle erbracht.[1] Im Jahr 1925 wurde eine Förderung von rund zwei Millionen Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke lag bei 5550 Beschäftigten.[2]
Im Jahr 1930 lag die Förderung bei 1.985.633 Tonnen, die Belegschaftsstärke lag bei 6659 Beschäftigten.[1] Im Jahr 1940 stieg die Förderung auf rund 2,45 Millionen Tonnen Steinkohle, die Belegschaftsstärke lag bei 5550 Beschäftigten.[2] Im Jahr 1945 sank die Förderung auf unter eine Million Tonnen. In diesem Jahr wurde eine Förderung von 530.108 Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke betrug 4127 Beschäftigte.[1] Im Jahr 1950 wurde eine Förderung von rund 1,97 Millionen Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke lag bei 8171 Beschäftigten.[2] Im Jahr 1955 lag die Belegschaftsstärke bei 7207 Beschäftigten, die Förderung betrug 2.365.618 Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1960 überschritt die Förderung erstmals die Marke von drei Millionen Tonnen. In diesem Jahr wurden mit 11.051 Beschäftigten eine Förderung von 3.746.684 Tonnen Steinkohle erbracht.[1] Im Jahr 1965 wurde eine Förderung von rund 4,1 Millionen Tonnen Steinkohle erbracht, die Belegschaftsstärke lag bei 9796 Beschäftigten.[2] Die maximale Förderung des Bergwerks wurde im Jahr 1966 erbracht. In diesem Jahr wurden mit 9363 Beschäftigten eine Förderung von 4.736.519 Tonnen Steinkohle erbracht. Im Jahr 1970 waren noch 3085 Mitarbeiter auf dem Bergwerk beschäftigt, es wurden 1.526.923 Tonnen Steinkohle gefördert. Dies sind die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen.[1]
Nachnutzung und heutiger Zustand
1990 wurde das Binsheimer Feld mit dem Wetterschacht Rheinpreußen 8 („Gerdt“) an das Bergwerk Walsum abgegeben, das den Schacht als ausziehenden Wetterschacht und zur Energie- und Materialversorgung nutzte. Über dem Schacht steht ein Förderturm in Stahlfachwerk-Bauweise nach einem Entwurf der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer. Nach der endgültigen Verfüllung der Schächte 1 und 2 in den 1950er und 1960er Jahren und dem Rückbau eines Großteils der Tagesanlagen im Jahr 2006 ist der Malakowturm über Schacht 1 als Industriedenkmal erhalten. Er wird in jüngster Zeit restauriert.
Literatur
- Wilhelm Cleff: Zeche Rheinpreussen. Ein deutsches Steinkohlenbergwerk. Wider-Verlag, Berlin 1932.
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. Vergangenheit und Zukunft einer Schlüsseltechnologie. Mit einem Katalog der „Lebensgeschichten“ von 477 Zechen (Reihe Die Blauen Bücher). Verlag Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus, 6., erweiterte und aktualisierte Aufl. 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 190–191.
- Zeitzeugenbörse Duisburg: Duisburger Zechen in historischen Fotografien. Sutton Verlag, Erfurt 2017, ISBN 978-3-95400-747-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144). 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
- Wilhelm und Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6., um einen Exkurs nach S. 216 erweiterte und in energiepolitischen Teilen aktualisierte Auflage 2008 der 5. Auflage. Verlag Langewiesche, Königstein im Taunus 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 190–191.
- Walter Buschmann: Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau, Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7861-1963-5.
- Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen. Verlag Glückauf GmbH, Essen 1957
- Manfred Rasch, Gerald D. Feldman (Hrsg.): August Thyssen und Hugo Stinnes. Ein Briefwechsel 1898-1922, Verlag C. H. Beck oHG, München 2003, ISBN 3-406-49637-7.
- F. W. Wedding: Leistungen und Kosten des Förderbetriebes im Ruhrkohlenbergbau. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 43, 67. Jahrgang, 24. Oktober 1931, S. 1322–1323
- Weniger arbeiten. In: Der Spiegel. Springer Verlag (Hrsg.), 24. Dezember 1952, S. 6–9
- Joachim Huske: Der Steinkohlenbergbau im Ruhrrevier von seinen Anfängen bis zum Jahr 2000. 2. Auflage. Regio-Verlag Peter Voß, Werne 2001, ISBN 3-929158-12-4