Walter Buschmann
Walter Buschmann (* 1949) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger sowie außerplanmäßiger Professor an der RWTH Aachen. Von 1980 bis 2014 war er als Referent Mitarbeiter des LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland in Bonn bzw. seit 1985 Brauweiler.
Werdegang
Nur kurz nach seiner Promotion an der Universität Hannover zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über die früher eigenständige und heute zu Hannover gehörende Stadt Linden im Jahr 1979, trat Walter Buschmann am 15. Januar 1980 als praktischer Denkmalpfleger in den Dienst des damals noch in Bonn beheimateten Landeskonservators Rheinland (heute LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland). Als Gebietsreferent betreute er dort zunächst die Denkmäler der Stadt Essen und des Nordteils des Kreises Kleve. Seit 1990 bis zu seinem Ausscheiden zum 1. Mai 2014 war er in der Abteilung Inventarisation Referatsleiter für den Bereich „Technik- und Industriedenkmale“. Mit etwa 2500 Denkmälern in dieser Kategorie weist das Rheinland in Europa eine einmalige Dichte auf. Walter Buschmann stellte diese zuvor weitgehend unbekannten Denkmäler in ungezählten Vorträgen, zahlreichen Aufsätzen und weiterführenden Publikationen einer breiteren Öffentlichkeit vor. Insbesondere auch im Zusammenwirken mit dem „Förderverein Rheinische Industriekultur e.V.“ weckte er mit seinen Forschungen das Interesse des Publikums.[1]
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit übernahm Walter Buschmann auch wiederholt Lehraufträge, so an den Hochschulen in Essen (GHS), Köln (FH) und Dortmund (TU) sowie seit 1995 auch an der RWTH Aachen. Dort habilitierte er auch 1998 mit einem Großinventar zu den „Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau“, das noch im selben Jahr als erstes Gattungsinventar in der Reihe zu den „Bau- und Kunstdenkmälern von Nordrhein-Westfalen“ publiziert wurde. Seit 2010 lehrt Walter Buschmann an der RWTH Aachen als außerplanmäßiger Professor im Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege (Schwerpunkt Technik und Industrie).[1]
Schriften (Auswahl)
- Linden. Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert. Dissertation. Universität Hannover, Hannover 1979.
- Linden. Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert. (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. Band 92). Lax, Hildesheim 1981, ISBN 3-7848-3492-2 (überarbeitete Neuauflage, Hahn, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5927-9.)
- Zeche Zollverein in Essen. (= Rheinische Kunststätten. Heft 319). Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Neuss 1987, ISBN 3-88094-576-4 (2. vollständig überarbeitete Auflage 2010, ISBN 978-3-86526-058-1)
- Eisen und Stahl. Texte und Bilder zu einem Leitsektor menschlicher Arbeit und dessen Überlieferung. Klartext Verlag, Essen 1989, ISBN 3-88474-334-1.
- Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (= Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen. Band 1). Gebr. Mann Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7861-1963-5 (zugleich Habilitation RWTH Aachen 1998).
- mit Norbert Gilson und Barbara Rinn: Braunkohlenbergbau im Rheinland. (= Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen. Band 1: Rheinland, Braunkohlenbergbau). Werner’sche Verlagsgesellschaft, Worms 2008, ISBN 978-3-88462-269-8.
- Zwischen Rhein-Ruhr und Maas. Pionierland der Industrialisierung – Werkstatt der Industriekultur. Klartext Verlag, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0598-6.
- Das Fördergerüst – Zeche Niederberg 4. In: moderneREGIONAL 14/3.
- als Hrsg.: Industriekultur Düsseldorf und Bergisches Land. Klartext Verlag, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1565-7.
- mit Achim Bednorz: Der Pott. Industriekultur im Ruhrgebiet. Deutsch, Englisch, Französisch. koenemann.com, Köln 202O, ISBN 978-3-7419-2488-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Angelika Schyma: Walter Buschmann im Ruhestand. In: Denkmalpflege im Rheinland. 31. Jahrgang, Nr. 2, 2014, ISSN 0177-2619, S. 94.