Vught
Vught () ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Noord-Brabant. Sie hat 31.663 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Ihre Gesamtfläche beträgt 34,50 km². Zu Vught gehört auch das westlich gelegene malerische Bauerndorf Cromvoirt.
Flagge | Wappen |
Provinz | Noord-Brabant |
Bürgermeister | Roderick van de Mortel (VVD) |
Sitz der Gemeinde | Vught |
Fläche – Land – Wasser |
34,46 km2 33,95 km2 0,51 km2 |
CBS-Code | 0865 |
Einwohner | 31.663 (1. Jan. 2021[1]) |
Bevölkerungsdichte | 919 Einwohner/km2 |
Koordinaten | 51° 39′ N, 5° 18′ O |
Bedeutender Verkehrsweg | |
Vorwahl | 0411, 073 |
Postleitzahlen | 5260–5266 |
Website | Homepage von Vught |
Lage und Wirtschaft
Vught liegt am Fluss Dommel, etwa 3,5 km südlich der Provinzhauptstadt ’s-Hertogenbosch. In Vught teilt sich die Bahnstrecke von Herzogenbusch nach Tilburg in südwestlicher und Eindhoven in südsüdöstlicher Richtung. Hier hat Vught einen Kleinbahnhof; eine Haltestelle an der Linie nach Tilburg ist „in Studie“. Auch die Autobahn A2 Herzogenbusch–Eindhoven führt durch Vught (mit Abzweigung A65/N65 Richtung Tilburg).
Vught ist ein Vorort von Herzogenbusch. Über die Hälfte der berufstätigen Bevölkerung arbeitet in der nördlichen Nachbarstadt. In Vught gibt es mehrere Pflegeanstalten, darunter ein psychiatrisches Krankenhaus. Auch das Stadtgefängnis von Herzogenbusch steht in Vught.
Geschichte
Der Name Vught geht auf die Feuchtigkeit des Gebietes in den ehemaligen Auen der Dommel zurück (vught = „feucht“). Über die Geschichte von Vught vor dem 19. Jahrhundert ist, abgesehen von einem dem Ort gewährten Zollrecht 1028, so gut wie nichts bekannt.
1844 wurden in Vught acht „lunetten“, halbmondförmige Festungswerke gebaut. Sie gehörten der Festung von Herzogenbusch an. Vught wurde zu einem wichtigen Standort des Heeres, u. a. der Pioniertruppen; im Dorf stehen noch mehrere ehemalige Kasernen.
Südlich des Ortes wurde ab etwa 1890 durch eine dampfmaschinengesteuerte Anlage Sand gewonnen. Im Volksmund hieß diese Maschine „de ijzeren man“ (der Eiserne Mann). Der durch die Sandgewinnung entstandene See, jetzt ein Naherholungsgebiet mit Badestrand, erhielt denselben Namen.
Im Januar 1943 wurde in Vught von den deutschen Besatzungstruppen das KZ Herzogenbusch errichtet. Dies wurde zum Teil nach der Unabhängigkeit Indonesiens 1949 als Wohnort für molukkische Einwanderer (hollandgetreue Einheimische und Niederländer, darunter viele Berufssoldaten) eingerichtet. Da viele diese Molukker sich, auch nach der Evakuierung in die Niederlande, zum KNIL (Koninklijk Nederlandsch-Indisch Leger, deutsch: Königliche Niederländisch-Indische Armee) bekannten, lehnten sie es ab, sich als Zivilisten zu betrachten, und blieben in den Baracken wohnen, darunter auch in denen des ehemaligen KZ. 1970 mussten sie dann in „normale“ Wohnungen umziehen. Immer noch leben in Vught viele Niederländer molukkischer Herkunft.
Sehenswürdigkeiten
- Die Überbleibsel des ehemaligen KZ Herzogenbusch (niederländisch Kamp Vught) können besichtigt werden. Ein Nationaldenkmal befindet sich am „Fusilladeplaats“ (Erschießungsstelle).
- In einer ehemaligen Kaserne befindet sich das Niederländische Genie-Museum (Museum der Pioniertruppen). Nur beschränkt geöffnet (siehe die Website).
- Auch im Heimatmuseum (Vughts Historisch Museum), in der Ortsmitte, finden sich Gegenstände aus dem ehemaligen KZ; daneben Gemälde, archäologische Funde, Spielzeug aus dem 19. Jahrhundert usw.
- Südlich des ehemaligen KZ befindet sich ein schönes Wald- und Heidegebiet, mit u. a. dem Naherholungsgebiet De IJzeren Man.
- Vught und Cromvoirt haben beide eine schöne, um 1500 erbaute Dorfkirche.
- Östlich des Dorfes liegt das von einem schönen, kleinen Wald umgebene Schloss Maurick (erbaut um 1500; völlig restauriert um 1890), in dem sich heute ein Luxusrestaurant befindet.
Persönlichkeiten
- Alexander Freiherr von Senarclens-Grancy, der deutsche Marineoffizier, Diplomat (Marineattache), zuletzt Adjutant Kaisers Wilhelm II., wurde am 25. August 1880 in Vught geboren
- Tonny van Lierop (1910–1982), Hockeyspieler
Bilder
- Vught, Lambertuskerk – Vughtse toren
- Vught, Sint Petruskerk
- Vught, Schloss: kasteel Maurick
Städtepartnerschaft
Weblinks
- Website der Gemeinde (niederländisch)
- Informationen zum KZ und zur Gedenkstätte (deutsch)
- Nationalmonument Kamp Vught Gedenkstätte des ehemaligen KZ Herzogenbusch (niederländisch, deutsch, englisch, französisch)
- Museum der Pioniertruppen (niederländisch)
- Erholungsgebiet IJzeren Man (niederländisch)
Einzelnachweise
- Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).