Vieux-Condé
Vieux-Condé (niederländisch Oudkonde)[1] ist eine französische Stadt mit 10.465 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Die Gemeinde gehört zum Kanton Marly (bis 2015: Kanton Condé-sur-l’Escaut). Sie liegt in der Nähe der belgischen Grenze im Regionalen Naturpark Scarpe-Schelde.
Vieux-Condé | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Nord (59) | |
Arrondissement | Valenciennes | |
Kanton | Marly | |
Gemeindeverband | Valenciennes Métropole | |
Koordinaten | 50° 28′ N, 3° 34′ O | |
Höhe | 13–51 m | |
Fläche | 11,11 km² | |
Einwohner | 10.465 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 942 Einw./km² | |
Postleitzahl | 59690 | |
INSEE-Code | 59616 | |
Website | https://www.ville-vieux-conde.fr/ | |
Endhaltestelle Le Boulon der der Straßenbahn in Vieux-Condé, hinten rechts das restaurierte Stellwerk des einstigen Bahnhofs |
Name
Der Ortsname leitet sich vom keltischen Wort Condat(e) (Zusammenfluss) ab, in der Nähe mündet die Haine in die Schelde (französisch: Escaut). In der gallo-romanischen Zeit hieß der Ort Vetus Condatum.[Anm. 1] Im Zuge der Französischen Revolution wurde Vieux-Condé in „Vieux-Nord-Libre“ umbenannt, 1810 erhielt der Ort seinen alten Namen zurück.[2]
Geschichte
Im Jahr 1215 wurde Vetus Condatum erstmals erwähnt. Infolge kriegerischer Auseinandersetzungen wurde das Dorf mehrfach zerstört, 1645 existierten nur noch sechs oder sieben Häuser. 1741 wurden in Vieux-Condé Steinkohlevorkommen entdeckt. Um 1810 hatte Vieux-Condé ungefähr 1300 Einwohner.[2]
Zwischen 1751 und 1983 wurde in Vieux-Condé Kohle gefördert, somit hat die Stadt eine alte Bergwerkstradition. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch einen Bombenangriff stark zerstört. Vor allem das Zentrum wurde schwer getroffen und musste nach dem Krieg komplett neu aufgebaut werden.
Verkehr
Am 23. Mai 1873 wurde der Abschnitt Vieux-Condé-Péruwelz des Chemin de fer d’Anzin, der Eisenbahnstrecke von Somain in den belgischen Grenzort Péruwelz, eröffnet. Die Strecke wurde am 1. Juni 1874 über Condé-sur-l’Escaut nach Anzin verlängert. Gebaut und betrieben wurde die Bahn vom Bergbauunternehmen Compagnie des Mines d’Anzin, vorrangig für den Abtransport der Steinkohle aus den zahlreichen Bergwerken des Gebiets. Neben dem Güter- wies die Bahn auch einen umfangreichen Personenverkehr auf. Der Grenzbahnhof Vieux-Condé verfügte über umfangreiche Anlagen einschließlich eines Betriebswerks und ein großes Empfangsgebäude, in dem auch der Zoll untergebracht war.
Mit Gesetz vom 17. Mai 1946 wurden die Bergwerke und die Bahn verstaatlicht und mit weiteren zu den Houillères du Nord et du Pas-de-Calais (HBNPC) zusammengefasst. Fortan gehörte sie zum Netz Valenciennes, einem der sieben Bahnnetze der 2000 km Gleise umfassendenen HBNPC. 1963 wurde, um Kosten zu reduzieren, der Personenverkehr eingestellt und die Züge durch wurden Busse ersetzt. 1975 wurde die Strecke nach Péruwelz abgebaut, 1984 das Empfangsgebäude von Vieux-Condé abgerissen; der Güterverkehr endete 1986.[3]
Seit dem 24. Februar 2014 verkehrt nach Vieux-Condé die Linie T2 der Straßenbahn Valenciennes, ihre Endhaltestelle liegt auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs.
Städtepartnerschaften
Anmerkungen
- lateinisch „vetus“ = alt; Condatum (das heutige Condé-sur-l’Escaut) liegt ca. 2 Kilometer entfernt
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 582–583.
Weblinks
- Offizielle Website (französisch)
Einzelnachweise
- De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969.
- Petit historique de Vieux-Condé, abgerufen am 14. November 2018
- Les trains vapeur des houillères du nord de la France in: Ferrovissime Nr. 112, S. 12 ff.