Terebowlja

Terebowlja (ukrainisch und russisch Теребовля; polnisch Trembowla) ist eine Stadt im Westen der Ukraine, in der Oblast Ternopil. Die Kreisstadt liegt am Fluss Nischla und der Schnellstraße M 19/E 85 südlich der Bezirkshauptstadt Ternopil auf halbem Wege nach Tschortkiw.

Blick auf die Stadt
Terebowlja
Теребовля
Terebowlja (Ukraine)
Terebowlja
Basisdaten
Oblast:Oblast Ternopil
Rajon:Rajon Terebowlja
Höhe:265 m
Fläche:10,69 km²
Einwohner:13.455 (2004)
Bevölkerungsdichte: 1.259 Einwohner je km²
Postleitzahlen:48100
Vorwahl:+380 3551
Geographische Lage:49° 18′ N, 25° 41′ O
KOATUU: 6125010100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 25 Dörfer
Bürgermeister: Iwan Schabat
Adresse: вул. Шевченка 8
48100 м. Теребовля
Statistische Informationen
Terebowlja (Oblast Ternopil)
Terebowlja
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Zur Stadtgemeinde gehörte bis 2015 neben der Stadt das Dorf Borytschiwka. Am 29. Juli 2015 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Terebowlja (Теребовлянська міська громада Terebowljanska miska hromada). Zu dieser zählen noch die 25 Dörfer Borytschiwka (Боричівка), Dereniwka (Деренівка), Dolyna, Dowhe (Довге), Humnyska (Гумниська), Krowynka (Кровинка), Laskiwzi (Ласківці), Loschniw (Лошнів), Nowa Mohylnyzja (Нова Могильниця), Maliw (Малів), Mschanez (Мшанець), Ostalzi (Остальці), Ostriwez (Острівець), Pidhajtschyky (Підгайчики), Pidhora (Підгора), Plebaniwka (Плебанівка), Romaniwka (Романівка), Salawje (Залав'є), Sastinotsche (Застіноче), Selentsche (Зеленче), Semeniw (Семенів), Slobidka (Слобідка), Stara Mohylnyzja (Стара Могильниця), Suschtschyn (Сущин) und Werbiwzi (Вербівці)[1].

Geschichte

Bereits im Neolithikum war die Gegend von Terebowlja besiedelt; eine erste Erwähnung findet die Siedlung in der Hypatius-Chronik 1097. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts war Terebowlja Zentrum eines eigenen Fürstentums. Um 1349 kam Terebowlja als Teil des Halitscher Landes (Ziema Halicka) an das Königreich Polen und erhielt 1389 das Magdeburger Stadtrecht. Seit 1434 war die Stadt Sitz eines Starost und Zentrum des Powiat Trembowla in der Woiwodschaft Ruthenien, seit 1569 in der vereinigten Adelsrepublik Polen-Litauen.[2]

Nach dem Bau der Burg (Ende 14. Jahrhunderts) wurde Terebowlja zu einer der Grenzfestungen Polens im Kampf gegen die Tataren (1453, 1498, 1508, 1516) und Türken (1675, 1688) und wurde mehrfach zerstört. Einen ruhmreichen Beitrag im Kampf gegen die "Tataren" erbrachte in den Jahren 1530–1560 auch der Starost von Bar, später von 1552 bis 1561 Starost von Terebowlja (damals Trembowla), der Deutsch-Schlesier Bernhard von Prittwitz, der bald nach seinem Tod († 1561) von den Polen die Beinamen "Terror Tartarorum" (Schrecken der Tataren) und "Murus Podoliae" (Mauer Podoliens) erhielt.

Von 1772 bis 1918 war Terebowlja Teil des Königreichs Galizien und Lodomerien, eines Kronlands des Hauses Habsburg. Ab 1850 war der Ort Sitz der Bezirkshauptmannschaft Trembowla[3], ab 1867 auch Sitz eines Bezirksgerichtes.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie während des Ersten Weltkriegs im November 1918 wurde die Stadt Teil der Westukrainischen Volksrepublik (WUVR). Während des Polnisch-Ukrainischen Krieges besetzte Polen im Juli 1919 auch die letzten Teile der Westukrainischen Volksrepublik. Am 21. November 1919 sprach der Hohe Rat der Pariser Friedenskonferenz Ostgalizien für eine Zeitdauer von 25 Jahren Polen zu.

In den Jahren 1919–1939 war Terebowlja unter polnischer Kontrolle und von 1921 bis 1939 ein Teil der Woiwodschaft Tarnopol. 1939 fiel es an die Sowjetunion. Seit deren Zerfall ist die Stadt Teil der unabhängigen Ukraine.

Während der Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn war Terebowlja Garnisonsstadt. 1914 lagen hier die 2. Eskadron des Böhmischen Dragoner-Regiments „Graf Paar“ Nr. 2 und das Ungarische Feldjäger Bataillon Nr. 32

Sehenswürdigkeiten

Die Burg (14.–16. Jahrhundert) wurde mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, insbesondere Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert. Heute ist sie nur noch als Ruine erhalten. Weiterhin sehenswert sind die Wehrkirche St. Nikolaus (16. Jahrhundert, weitgehend umgebaut 1735), die um 1635 im Renaissancestil errichtete Karmeliterkirche und das zugehörige Kloster (befestigt) sowie ein südlich der Stadt im Dorf Pidhora, an der Mündung der Hnisna in den Seret, gelegenes Wehrkloster mit Kirche aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Das Muttergottes-Gnadenbild des Basilianerklosters von T. wurde 1673 durch den damaligen orthodoxen Erzbischof von Lemberg, Josyf Schumljanskyj, in die Lemberger St.-Georgs-Kirche evakuiert, wo es sich heute noch befindet (die sog. Muttergottes von Terebowlja).

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Тернопільській області: у Борщівському районі: Жилинська, Озерянська і Пилатківська сільські ради рішеннями від 29 липня 2015
  2. A. C. A. Friederich, Historisch-geographische Darstellung Alt- und Neu-Polens; 1839, S. 398
  3. Reichsgesetzblatt vom 8. October 1850, Nr. 383, Seite 1741
Commons: Terebowlja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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