Kopytschynzi

Kopytschynzi (ukrainisch Копичинці; russisch Копычинцы Kopytschinzy, polnisch Kopyczyńce oder älter Kopeczyńce) ist eine Stadt im Westen der Ukraine mit etwa 7000 Einwohner. Die Stadt liegt am Ufer der Niltschawka, etwa 55 km südöstlich der Oblasthauptstadt Ternopil.

Bezirksgericht der Stadt um 1900
Kopytschynzi
Копичинці
Kopytschynzi (Ukraine)
Kopytschynzi
Basisdaten
Oblast:Oblast Ternopil
Rajon:Rajon Hussjatyn
Höhe:340 m
Fläche:35,40 km²
Einwohner:7.003 (2004)
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner je km²
Postleitzahlen:48260
Vorwahl:+380 3557
Geographische Lage:49° 6′ N, 25° 55′ O
KOATUU: 6121650400
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 8 Dörfer
Bürgermeister: Wolodymyr Peljak
Adresse: вул. 22 Січня 29
48260 м. Копичинці
Statistische Informationen
Kopytschynzi (Oblast Ternopil)
Kopytschynzi
i1

Gemeinde

Am 23. Dezember 2018 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Kopytschynzi (Копичинецька міська громада Kopytschynezka miska Hromada). Zu dieser zählen noch die 8 Dörfer Jabluniw (Яблунів), Hadynkiwzi (Гадинківці), Majdan (Майдан), Opryschkiwzi (Оришківці), Rudky (Рудки), Suchostaw (Сухостав), Tudoriw (Тудорів) und Wyhoda (Вигода)[1]. Zuvor bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde.

Geschichte

Kopytschynzi wird 1349 als Ortschaft der Powiat von Terebowlja zum ersten Mal schriftlich erwähnt, im Jahr 1564 erhielt sie das Magdeburger Stadtrecht verliehen und gehörte bis 1772 in der Woiwodschaft Podolien zur Adelsrepublik Polen-Litauen.[2] Mit den Teilungen Polens fiel die Stadt an das österreichische Galizien, musste aber zwischen 1809 und 1815 wie der gesamte Tarnopoler Kreis an Russland abgetreten werden.

Der Ort kam nach dem Wiener Kongress zurück zum Kaisertum Österreich, von 1854 bis 1918 war er zunächst der Bezirkshauptmannschaft Kopyczyńce[3], ab 1867 wurde ein Bezirksgericht der Bezirks Husiatyn eingerichtet[4] und es entwickelte sich in der Folgezeit eine jüdische Gemeinde, dieser Teil der Einwohnerschaft wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig ermordet oder vertrieben. Am 10. Mai 1884 wurde das damalige Kopyczyńce durch die Eröffnung der Bahnlinie Stanislau–Husiatyn (betrieben durch die Galizische Transversalbahn) an das Eisenbahnnetz angeschlossen, 1896 folgte die Strecke der Lokalbahn Tarnopol–Kopyczyńce (betrieben durch die Aktiengesellschaft der ostgalizischen Lokalbahnen) Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie am Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 war die Stadt kurzzeitig Teil der Westukrainischen Volksrepublik. Im Polnisch-Ukrainischen Krieg besetzte Polen im Juli 1919 auch die letzten Teile der Westukrainischen Volksrepublik und am 21. November 1919 sprach der Hohe Rat der Pariser Friedenskonferenz Ostgalizien, mitsamt Kopytschynzi, Polen zu, wo es Teil der Woiwodschaft Tarnopol wurde. Im Zweiten Weltkrieg kam die Stadt, nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens, kurzzeitig an die Sowjetunion und wurde von 1941 bis 1944 von Deutschland besetzt. Zwischen 1942 und 1943 existierte in der Stadt ein Ghetto.

Nach dem Ende des Krieges wurde Kopytschynzi der Sowjetunion zugeschlagen und kam dort zur Ukrainischen SSR. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist Kopytschynzi Teil der unabhängigen Ukraine.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Kopytschynzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Про перші вибори депутатів сільських, селищних, міських рад об’єднаних територіальних громад і відповідних сільських, селищних, міських голів 23 грудня 2018 року (Memento des Originals vom 10. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cvk.gov.ua
  2. Rizzi Zannoni, Karta Podola, znaczney części Wołynia, płynienie Dniestru od Uścia, aż do Chocima y Ładowa, Bogu od swego zrzodła, aż do Ładyczyna, pogranicze Mołdawy, Woiewodztw Bełzkiego, Ruskiego, Kiiowskiego y Bracławskiego.; 1772
  3. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401
  4. Reichsgesetzblatt vom 23. Jänner 1867, Nr. 17, Seite 48
  5. Pinhas Lavon. In: Internetseite der Knesset. Abgerufen am 26. September 2021 (englisch).
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