Neue Westfälische
Die Neue Westfälische (Abkürzung NW) ist eine regionale Tageszeitung für den Raum Ostwestfalen-Lippe mit einem Abonnement-Anteil von rund 90 Prozent. Das Blatt wird vom Bielefelder Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co. KG verlegt. Die Neue Westfälische ist das fünftgrößte Medienhaus in Nordrhein-Westfalen.[2]
Neue Westfälische | |
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Beschreibung | Abonnement-Tageszeitung |
Verlag | Neue Westfälische GmbH & Co. KG |
Erstausgabe | 1967 |
Erscheinungsweise | werktäglich |
Verkaufte Auflage | 187.615[1] Exemplare |
(IVW 4/2021, Mo–Sa) | |
Chefredakteur | Thomas Seim |
Geschäftsführer | Klaus Schrotthofer |
Weblink | www.nw.de |
ZDB | 2380969-3 |
Alleiniger Eigentümer der Neuen Westfälischen ist seit 1. Januar 2016 die Presse-Druck GmbH, die zu 100 % der SPD-Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft gehört.[3][4] Rund 43 % hielt bis Ende Dezember 2015 die J.D. Küster Nachfahren Verwaltungsgesellschaft mbH, deren Geschäftsführer ebenfalls Wolfgang Kaeller († 21. März 2017) war.[5] Die Neue Westfälische ist damit die einzige Tageszeitung, bei der die DDVG eine Mehrheit des Kapitals hält. Die Zeitung wurde bis zum 31. Mai 2021 von der eigenen Tochterfirma Küster-Pressedruck GmbH & Co. KG gedruckt. Seit dem 1. Juni 2021 wird sie nach deren Schließung[6] in Osnabrück und im Kreis Schaumburg gedruckt.
Die verkaufte Auflage beträgt 187.615 Exemplare, ein Minus von 28,6 Prozent seit 1998.[7]
Allgemeine Informationen
Aus den Öffentlichen Anzeigen des Distriktes Bielefeld, gegründet 1811, entstand am 3. Juli 1967 durch Fusion der Westfälischen Zeitung mit der Freien Presse die Neue Westfälische. Die Neue Westfälische steht ebenfalls in der Tradition der Zeitung Volkswacht, die von 1830 bis 1933 in Bielefeld erschien.[8] Die NW erscheint mit 16 Lokalausgaben:[9] Bad Oeynhausener Kurier, Bielefelder Tageblatt (in sechs Einzelausgaben), Bünder Tageblatt, Gütersloher Zeitung, Herforder Kreisanzeiger, Kreiszeitung für Höxter und Warburg, Löhner Nachrichten, Paderborner Kreiszeitung, Tageblatt für Enger und Spenge und Zeitung für den Altkreis Lübbecke.
Die Neue Westfälische bildet eine publizistische Einheit mit der Lippischen Landes-Zeitung, Detmold, und dem Haller Kreisblatt, Halle (Westf.), die den sogenannten Mantel aus Bielefeld beziehen. Mit dem Mindener Tageblatt besteht eine Anzeigenkooperation. Die täglich verkaufte Auflage der durch diese Kooperation entstehenden Zeitungsgruppe Neue Westfälische beträgt 187.615 Exemplare,[10] die der Kernzeitung 149.806 Exemplare (Stand 2012)[11]. Damit ist die Neue Westfälische die auflagenstärkste Zeitung in der Region Ostwestfalen-Lippe.
Im gleichen Verbreitungsgebiet erscheint das in Bielefeld ansässige Westfalen-Blatt. In Teilen des Kreises Gütersloh konkurriert die Neue Westfälische darüber hinaus mit der in Oelde erscheinenden Tageszeitung Die Glocke.
Informationen werden neben der gedruckten Zeitung auch über die Kommunikationswege Internet mit dem eigenen Online-Auftritt nw.de sowie dem e-Paper oder Beteiligungen an den Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe (Radio Bielefeld, Radio Hochstift, Radio Gütersloh, Radio Herford, Radio Lippe, Radio Westfalica) vermittelt. Servicecenter für die Lokalradios ist die Produktionsgesellschaft audio media service (ams), an der die Neue Westfälische Anteile hält. Darüber hinaus hält die Neue Westfälische Anteile an der Pressefunk Nordrhein-Westfalen GmbH & Co. KG, die mehrheitliche Gesellschafterin von Radio NRW ist.
Zusätzlich war die Neue Westfälische seit 2006 an dem regionalen Postzusteller Regio Brieflogistik beteiligt. Dabei wurde zur Briefzustellung die Logistik der Neuen Westfälischen genutzt. Ende 2011 beendete die Neue Westfälische das Engagement in diesem Bereich.[12]
Die Neue Westfälische hat etwa 500 Mitarbeiter, davon ungefähr 140 Redakteure. Außerdem sind etwa 1000 freie Mitarbeiter und Korrespondenten in Düsseldorf, Berlin, Brüssel und Washington sowie rund 1300 Zusteller im Zustellgebiet tätig.
Bei der Freien Presse, die 1967 als Zeitung der SPD-eigenen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) mit der Westfälischen Zeitung in Bielefeld zur Neuen Westfälischen fusionierte, haben u. a. die WDR-Journalisten und Intendanten Friedrich Nowottny und Fritz Pleitgen wie auch der Programmdirektor Hörfunk und Fernsehen beim NDR, Jürgen Kellermeier, ihre journalistische Ausbildung gemacht und anschließend als Redakteure in den Ressorts Politik/Nachrichten und Wirtschaft als Redakteure gearbeitet.
Die Zeitungen können im Original und als Microfiche beim Stadtarchiv Gütersloh eingesehen werden.
Seit September 2015 bezieht die Neue Westfälische ihre überregionalen Inhalte vom RedaktionsNetzwerk Deutschland.[13]
Auflage
Die Neue Westfälische hat wie die meisten deutschen Tageszeitungen in den vergangenen Jahren an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 2 % abgenommen.[14] Sie beträgt gegenwärtig 187.615 Exemplare.[15] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 86,9 Prozent.
Entwicklung der verkauften Auflage[16]
Entwicklung der Abonnentenzahlen[17]
Literatur
- Formatt-Institut Dortmund / Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen: Lokaljournalismus in NRW – Situation und Ausblick, Dortmund, Juni 2012
- Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM): Struktur und publizistische Qualität im lokalen Medienmarkt NRW. Bericht der LfM zur Medienkonzentration 2012 (PDF; 2,7 MB), Düsseldorf, Januar 2013
Weblinks
Einzelnachweise
- Gesamte Zeitungsgruppe Neue Westfälische
- IVW 2017/III
- Neue Westfälische: DDVG wird Alleineigentümer, Druckerei J.D. Küster scheidet als Mitgesellschafter aus, abgerufen am 15. Dezember 2015
- Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Geschäftsbericht 2018, S. 8., abgerufen am 5. August 2020
- Neue Westfälische 24. Februar 2014: Klaus Schrotthofer neuer Geschäftsführer bei der Mediengruppe Neue Westfälische (Memento vom 28. Februar 2014 im Internet Archive)
- "Druckerei der Neuen Westfälischen schließt" auf www.wdr.de. Abgerufen am 9. Juni 2021.
- laut IVW (Details auf ivw.de)
- Bernd J. Wagner: Sprachrohr der Arbeiterklasse. Neuen Westfälischen. 31. Juli 2010. Abgerufen am 10. Oktober 2010.
- NW.de: Die NW-Lokalausgaben (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive), abgerufen am 13. Dezember 2010
- laut IVW, viertes Quartal 2021, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
- Zahlen der IVW auf den Seiten der Deutschen Journalisten-Union (dju)
- Bericht in der Neuen Westfälischen vom 24. November 2011: Neue Westfälische stößt Postgeschäft ab
- Das RedaktionsNetzwerk Deutschland wächst haz.de, 17. September 2015
- laut IVW (online)
- laut IVW, viertes Quartal 2021, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
- laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
- laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)