Siret (Ort)
Siret (deutsch Sereth, polnisch Seret) ist eine Kleinstadt im Kreis Suceava in der rumänischen Südbukowina. Sie liegt am gleichnamigen Fluss, der hier aus der Ukraine kommend auf rumänisches Gebiet fließt.
Siret Sereth | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Bukowina | ||||
Kreis: | Suceava | ||||
Koordinaten: | 47° 57′ N, 26° 4′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 324 m | ||||
Fläche: | 43,40 km² | ||||
Einwohner: | 7.976 (20. Oktober 2011[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 725500 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 30 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | SV | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Stadt | ||||
Gliederung: | 2 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Mănăstioara, Pădureni | ||||
Bürgermeister: | Adrian Popoiu (PNL) | ||||
Postanschrift: | Str. 28 Noiembrie, nr. 1 loc. Siret, jud. Suceava, RO–725500 | ||||
Website: |
Geschichte
Die Stadt wurde am 24. Juli 1340 erstmals urkundlich erwähnt und gilt damit als die am frühesten dokumentarisch belegte Ortschaft auf dem Gebiet der historischen Moldau. Im Mittelalter war die Stadt von größerer administrativer Bedeutung im Fürstentum Moldau. Als Teil der Nord-Moldau wurde Sereth 1774 Teil Österreichs, später Teil des Kronlandes Bukowina.
Die Bezeichnung „Sereter Hasidim“ für eine Gruppierung der Charedim innerhalb des ultraorthodoxen Judentums geht auf eine zwischen 1870 und 1940 in und um die Stadt entstandene Strömung zurück.
Heute ist Sereth als Grenzstadt zur Ukraine von Bedeutung als Zoll- und Grenzübergangsstation für den Straßenverkehr.
Sehenswürdigkeiten
- Synagoge, erbaut 1840
Partnerstädte
Siret ist seit 2010 Mitglied der europäischen Städtevereinigung Douzelage.
Persönlichkeiten
- Marian Simion Florea (1847–1907), rumänischer Theologe und Ethnograf, war von 1877 bis 1883 Priester in Sereth[3]
- Alfred Kohlruß (1875–1935), Abgeordneter im Parlament Rumäniens
- Leo Katz (1892–1954), österreichischer Schriftsteller
- Friedrich Poppenberger (1904–1992), Rechtsanwalt und Journalist
- Elisabeth Axmann (1926–2015), eine rumäniendeutsche Schriftstellerin
- Edgar Hilsenrath (1926–2018), deutscher Schriftsteller, lebte auf der Flucht vor den Nazis von 1938 bis 1941 bei den Großeltern in Sereth
- Vasile Andru (* 1942), rumänischer Schriftsteller, besuchte in Sereth die Mittelschule[4]
- Elisabeta Lipă (* 1964), Ruderin, viermal Olympiasiegerin
Ehrenbürger
- Oktavian Regner von Bleyleben (1866–1945), österreichisch-ungarischer Verwaltungsjurist[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de
- Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 13. April 2021 (rumänisch).
- Angaben zu Marian Simion Florea bei crestinortodox.ro abgerufen am 16. Juli 2016 (rumänisch).
- Vasile Andrus (Vasile Andrucovici) Webdarstellung (Memento vom 2. August 2016 im Internet Archive).
- Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918, Seite 519.