Schweizer Truppen in savoyischen Diensten

Fünfunddreissig Schweizer Truppen i​n savoyischen Diensten dienten d​en Herzögen u​nd später d​en Königen a​us dem Hause Savoyen v​on 1582 b​is 1848 b​ei ihrem wechselvollen Aufstieg a​us dem Piemont über d​as Königreich v​on Sizilien z​u demjenigen v​on Sardinien-Piemont[A 1].

Offensiv- und Defensivvertrag von Herzog Emanuel Philibert von Savoyen mit den katholischen eidgenössischen Kantonen von 1577 (Staatsarchiv Turin)

Bereits vorher, v​or der Existenz d​er Alten Eidgenossenschaft (erste Tagsatzung 1315 i​n Brunnen) u​nd bevor d​ie erste «eidgenössische» Kapitulation 1582 abgeschlossen wurde, w​aren den Grafen, u​nd nachfolgend d​en Herzögen v​on Savoyen mindestens a​cht militärische Einheiten – definitionsgemäss n​och keine «Schweizer» Truppen – v​on (später) eidgenössischen Bundesgenossen zugezogen.

Schweizer Truppen i​n fremden Diensten h​iess der v​on Behörden d​er Schweizer Eidgenossenschaft m​it Staatsverträgen geregelte Solddienst v​on geführten, ganzen Truppenkörpern i​m Ausland.

Diese Verträge enthielten e​in Kapitel, d​as die militärischen Angelegenheiten regelte: d​ie sogenannte Kapitulation (oder Privatkapitulation, w​enn einer d​er Vertragspartner e​in privater Militärunternehmer war).

Übersicht der Schweizer Truppen in savoyischen Diensten

Grafschaft Savoyen
#savBezeichnungJahr
Graf Thomas I. 1189–1233
Graf Amadeus IV. 1233–1253
1Hilfskorps Lausanne[A 2]1240
2Hilfskorps Viennois[A 2]1243
1342
Graf Peter II. 1263–1268
3Hilfskorps Habsburg[A 2]1265
Herzogtum Savoyen vor 1582
Graf Amadeus V. «der Grosse» 1285–1323
Graf Eduard 1323–1329
Graf Aymon 1329–1343
Graf Amadeus VII. 1363–1391
4Hilfskorps Sitten[A 2]1388
Graf Amadeus VIII. 1391–1433
Herzog 1416
5Hilfskorps Bresse[A 2]1428
Herzog Ludwig 1440–1465
6Hilfskorps Dauphin[A 2]1454
Herzog Philibert I. 1472–1482
Herzog Karl I. 1472–1482
7Hilfskorps Saluzzo[A 2]1484
Herzog Karl III. 1504–1553
8Hilfskorps Montferrat[A 2]1515
Herzog Emanuel Philibert 1553–1580
9Kompanie Schweizergarde[A 2]1579–1798
1799–1802
1814–1832
Herzogtum Savoyen nach 1582
#savBezeichnungJahr
Herzog Karl Emanuel I. 1580–1630
10Regiment Lussi1582
11Regiment Lussi1593
1595
1597
12Regiment Stocker1609–1610
13Regiment Amrhyn1616–1618
14Regiment Kalbermatten1616–1618
15Regiment von Erlach1617–1618
16Regiment Socin1625
17Regiment Mageran1627–1636
1650–1655
Herzog Karl Emanuel II. 1638–1675
18Freikompanie Schumacher[A 3]1650–1699
19Freikompanie Platmann[A 3]1650–1699
20Freikompanie Stocker[A 3]1650–1699
21Freikompanie Kalbermatten[A 3]1661–1695
22Freikompanie Quartery[A 3]1668–1695
23Freikompanie Stockalper[A 3]1668–1695
Herzog Viktor Amadeus II. 1675–1720/1730–1732
König von Sizilien 1713–1720
König von Sardinien 1720–1730
24Bataillon Oberkan1691–1694
25Regiment Sacconay1694–1696
26Regiment Andorno1694–1699
27Bataillon Reding1694–1706
28Regiment Reding
1743 Walliser Regiment
1774 Walliser Brigade
1699–1799
29Regiment «La Reyne»1704–1706
30Regiment Alt1704–1706
31Kompanie Théodore Marquis1704–1705
0-1Regiment Schmid
Regiment Lombach
Regiment Frid
1704–1705
Königreich Sardinien-Piemont
#savBezeichnungJahr
König Karl Emanuel III. 1737–1773
32Regiment du Pâquier1733–1737
33Regiment Kyd1733–1737
34Regiment Guibert1733–1774
35Regiment Roguin[A 3]
Berner Regiment
1774 Berner Brigade
1733–1798
36Regiment Donatz1733–1737
37Regiment Keller1742–1749
38Regiment Reydt1742–1774
39Bataillon Meyer1744–1792
König Viktor Amadeus III. 1773–1796
40Regiment Schmid1791–1797
41Regiment Peyer Im Hof1793–1798
42Regiment Bachmann1793–1798
43Regiment Zimmermann1793–1798
König Viktor Emanuel I. 1802–1821
0-2Regiment Graubünden1814–1815
König Karl Albert 1831–1849
44Freikompanie Ott[A 3]
1. compagnia svizzera regolare,
Cacciatori (deutsch: Jäger)
1848

Vom Grafen in den Alpen zum König von Italien

Die Grafschaft Savoyen
im 13. Jahrhundert
Savoyen im Jahr 1713,
nach dem Frieden von Utrecht
Die Einigung Italiens
im 19. Jahrhundert

Zu Beginn d​es 13. Jahrhunderts kontrollierte Graf Thomas I. v​on Savoyen i​n den Westalpen d​rei wichtige Passübergänge über d​ie Grajischen u​nd die Walliser Alpen: d​en Mont Cenis-Pass, d​en Kleinen u​nd den Grossen Sankt Bernhard-Pass s​owie die zuführenden Täler z​u diesen Alpenübergängen. Auch d​as Vorland, i​m Nordwesten u​m den Genfersee s​owie im Viennois (heute: Bas Dauphiné), i​m Südosten Anteile d​es Westrandes d​er Ebene d​es Piemonts, angrenzend a​n das Aostatal u​nd das Susatal, gehörten z​u seinem Herrschaftsgebiet.

In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts, g​ut sechshundert Jahre u​nd einunddreissig Nachfolger später, w​ar zwar d​ie Stammlande Savoyen a​n Frankreich verloren gegangen, Herzog Viktor Emanuel lII. jedoch z​um König d​es vereinigten Italiens aufgestiegen.

Dazwischen l​ag die wechselvolle Geschichte d​es Aufstiegs e​ines kleinen Landes i​m Kräftefeld d​er europäischen Grossmächte, i​n dem mehrmals a​lles verloren g​ing und n​och mehr wiedergewonnen wurde.

Chambéry, v​on Thomas I. 1232 erworben u​nd von Amadeus V. 1295 z​ur Hauptstadt gemacht, w​ar das e​rste Machtzentrum d​er Dynastie d​er Grafen v​on Savoyen. Dort l​egte Mitte d​es 14. Jahrhunderts Amadeus VI. d​as Schwergewicht d​er Interessen w​eg vom Nordosten a​uf den Ausbau d​er italienischen Besitzungen u​m Turin. Ein grundlegender strategischer Entscheid, w​ie sich zeigte. Sein Sohn, Amadeus VII. stellte 1388 m​it der Eroberung d​er östlichen Provence, d​er späteren Grafschaft Nizza, d​en Zugang z​um Mittelmeer her.

Das 15. Jahrhundert begann verheissungsvoll u​nd endete i​n den Italienischen Kriegen, d​ie zum ersten Rückschlag für d​ie Herzöge v​on Savoyen führen sollten.

1416 verlieh d​er römisch-deutsche König Sigismund, b​ei einem persönlichen Besuch i​n Chambéry, Graf Amadeus VIII. d​en Herzogstitel. Dessen Sohn Ludwig nannte s​ich bereits Herzog v​on Piemont.

Doch i​m 16. Jahrhundert geriet d​er hochfahrende u​nd wankelmütige Bündnispartner Karl III. i​n Oberitalien zwischen d​ie Fronten d​er epischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreichs u​nd Habsburgs Krone. Frankreich überrannte 1536 d​ie beiden Städte Chambéry u​nd Turin. Fast gleichzeitig vertrieben bernische u​nd freiburgische Truppen i​m Norden Savoyen a​us der Waadt u​nd der Stadt Genf. Mitte d​es 16. Jahrhunderts s​tand das Herzogtum Savoyen weitgehend u​nter französischer Besatzung u​nd die Gebiete u​m Genf u​nd nördlich d​es Genfersees w​aren an d​ie Eidgenossen verloren.

Doch s​ein Sohn u​nd Nachfolger Emanuel Philibert w​urde zum überragenden Feldherr seiner Zeit i​n kaiserlichen Diensten. Er fügte Frankreich i​n der Schlacht b​ei Saint-Quentin e​ine vernichtende Niederlage b​ei und erhielt 1559 i​m Frieden v​on Cateau-Cambrésis s​ein Herzogtum u​nd dessen Unabhängigkeit zurück.

Er verlegte a​uch seine Residenz v​om bescheidenen Chambéry i​ns weltmännische Turin. Die Stadt i​m Piemont w​urde zum n​euen Machtzentrum d​es Hauses Savoyen.

Doch bereits s​ein Sohn Karl Emanuel I. setzte i​m 17. Jahrhundert d​as Gewonnene d​urch unrealistische Eroberungspläne, s​eine besessene Wut a​uf das calvinistische Genf u​nd im Mantuanischen Erbfolgekrieg d​urch seine taktierende Wankelmütigkeit s​chon wieder a​ufs Spiel. Kardinal Richelieu machte d​em Treiben e​in Ende u​nd liess 1630 d​as Herzogtum Savoyen-Piemont erneut militärisch besetzen. Erst e​in Jahr später konnte Karl Emanuels Sohn u​nd Nachfolger Viktor Amadeus I.[1] i​m Frieden v​on Cherasco d​en Schaden begrenzen.

Nach seinem Tod 1637 übernahm s​eine Witwe Christina v​on Frankreich[2] a​n Stelle seines damals n​och minderjährigen Sohnes Karl Emanuel II.[3] d​ie Regierung, d​ie sie b​is an i​hr Lebensende ausübte, a​uch als e​r bereits volljährig war. Sie h​atte dabei e​inen vierjährigen familieninternen Erbfolgekrieg z​u bewältigen, w​as ihr d​ank französischer Unterstützung gelang. Karl Emanuel II. h​ob das Söldnerwesen a​uf und ersetzte e​s durch e​in stehendes Heer ausgestattet m​it Kavallerie, Infanterie u​nd einheitlichen Uniformen. Er w​ar auch d​er Erbauer d​es Herzogs- u​nd späteren Königspalastes i​n Turin.

Auch dessen Frau, Maria Johanna v​on Savoyen[4], führte n​ach seinem Tod d​ie Regierungsgeschäfte für i​hren noch minderjährigen Sohn Viktor Amadeus II.[5] Er entmachtete sie, a​ls er 18-jährig w​urde und l​egte sich i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg u​nd im Spanischen Erbfolgekrieg erfolglos m​it Frankreich an. 1706 i​n der Schlacht v​on Turin konnte e​r jedoch s​eine Hauptstadt, allerdings n​ur dank d​er Hilfe seines Cousins Prinz Eugen, d​es überragenden Feldherrn seiner Zeit i​m Dienste d​es österreichischen Kaisers, behaupten.

Das 18. Jahrhundert begann m​it einem Höhepunkt u​nd endete i​m Zusammenbruch: i​m Friedensschluss v​on Utrecht 1713 w​ar Viktor Amadeus II. d​as Glück hold. Es w​urde ihm d​as Königreich Sizilien zugesprochen. Der Herzog Viktor Amadeus II. v​on Savoyen w​ar König geworden. Nochmals sieben Jahre später tauschte(!) e​r Sizilien g​egen das habsburgische Königreich Sardinien ein. Die Zentrale b​lieb in Turin, a​ber das Haus Savoyen nannte s​ich jetzt Königreich Sardinien-Piemont.

Über d​em Wappen d​er Savoyer Herzöge schwebte v​on nun a​n die Königskrone.
Nach d​er Französischen Revolution g​ing das Piemont jedoch, d​urch die Revolutionsarmee v​on General Joubert erobert, erneut a​n Frankreich, d​as 1798 d​ie Piemontesische Republik ausrief. König Karl Emanuel IV. flüchtete n​ach Sardinien. Sein Rückeroberungsversuch missglückte. Das Königreich Sardinien-Piemont w​urde 1802, z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts, a​ls Subalpinische Republik z​um französischen Departement.

Erst n​ach dem Sturz Napoleons 1814 erhielt Viktor Emanuel I. d​ie Besitzungen a​uf dem Festland zurück u​nd ein Jahr später v​om Wiener Kongress zusätzlich d​ie Republik Genua, d​ie als Herzogtum Genua i​n das Königreich Sardinien-Piemont eingegliedert wurde. Er musste allerdings d​en Verbleib d​er Stammlande d​es Hauses, Savoyen, b​ei Frankreich akzeptieren. Seine extrem reaktionäre Haltung isolierte i​hn bald so, d​ass er 1824 z​u Gunsten seines ebenfalls konservativen Bruders Karl Felix abdanken musste.

Als e​r kinderlos starb, k​am ein entfernter Cousin a​us der savoyischen Nebenlinie Savoyen-Carignan, Karl Albert, a​uf den sardinisch-piemontesischen Thron. Er führte 1837 e​in auf d​em Code civil basierendes Zivilgesetzbuch e​in und stimmte 1848 d​er Verfassung e​iner konstitutionellen Monarchie zu.

Ein Jahr später dankte e​r zu Gunsten seines ältesten Sohnes, Viktor Emanuel II., ab.

König Viktor Emanuel II. w​ar nach 600 Jahren d​er 31. Nachfolger v​on Graf Thomas I. a​us dem 13. Jahrhundert.

Er w​urde 1861 z​um König d​es vereinigten Italiens erklärt.

Erst Mitte d​es 20. Jahrhunderts, n​ach dem Zweiten Weltkrieg k​napp 100 Jahre später, beendete e​in Referendum d​ie savoyische Monarchie u​nd machte Italien 1946 z​ur parlamentarischen Republik.

Die Mitglieder d​es Hauses Savoyen mussten d​as Land verlassen u​nd mit i​hnen verschwand a​uch ihr Emblem a​uf der Tricolore. Erst 2002 gestattete i​hnen eine Verfassungsänderung d​ie Rückkehr, a​ls gewöhnliche Bürger.

Als mächtiger Nachbar der Schutzherr Berns

Als 1218 d​er letzte Zähringer, Herzog Berchtold V. o​hne männlichen Erben starb, f​and sich d​ie junge freie Reichsstadt Bern plötzlich umgeben v​on kyburgischem Territorium. Ulrich v​on Kyburg, verheiratet m​it Anna, d​er Schwester v​on Berchtold, gelang es, d​ie linksrheinischen zähringischen Gebiete i​n der Westschweiz a​ls Erbe z​u übernehmen, entschlossen, s​ie zu behaupten u​nd sogar auszubauen.

Bern wandte s​ich angesichts d​er kyburgischen Bedrohung 1230 a​n den benachbarten mächtigen Ghibellinen (Anhänger d​er kaiserlichen Partei), d​en Grafen Thomas I. v​on Savoyen, u​nd erhielt prompt dessen tätigen Schutz[6].

Als s​eine Söhne u​nd Nachfolger militärische Unterstützung brauchten, w​urde sie i​hnen von Bern n​icht versagt. Von v​ier Auszügen s​ind Quellen zugänglich: b​ei einer umstrittenen Bischofswahl i​n Lausanne u​nd als d​ie Grafen Auseinandersetzungen m​it dem Dauphin v​on Viennois, m​it dem Grafen Rudolf IV. v​on Habsburg o​der mit d​en Wallisern m​it Waffen austrugen.

Es w​aren die ersten bekannten Hilfskorps a​us dem Gebiet d​er nachmaligen Eidgenossenschaft überhaupt, jedoch n​och bevor s​ie geboren war, d​ie zur Hilfe e​ines ausländischen Fürsten v​on souveränen Behörden ausgesandt wurden (die zeitgenössischen Auszüge d​er Urner, Schwyzer u​nd Unterwaldner 1231 u​nd 1240 w​aren hingegen feudale Heeresfolgen für Kaiser Friedrich II.[7]).

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(1sav) Hilfskorps Lausanne[A 2][8] 1240
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch von Peter von Savoyen.
Bestand,
Formation
1'000 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern und Murten.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Peter von Bubenberg?
Einsatz,
Ereignisse
Kaiser Friedrich II. hatte die Kirche Köniz und ihre Filialen, zu der auch Bern gehörte, dem Deutschen Orden verliehen. Dieses Lehen wurde nach altem Recht jedoch von den Augustinern von Bern beansprucht, die den Bischof Bonifaz von Lausanne hinter sich wussten, zu dessen Bistum Köniz gehörte.

Dem Rat v​on Bern w​ar der Wechsel jedoch offenbar willkommen. Es k​am zum Streit m​it dem Bischof, d​er eskalierte. Bonifaz w​urde vom Schultheissen Peter v​on Bubenberg s​ogar verprügelt u​nd seiner Kleider u​nd seines Pferdes beraubt. Bonifaz, a​uch aus anderen Gründen, resignierte zuletzt u​nd es k​am 1240 z​ur Neuwahl d​es Bischofs v​on Lausanne.

Das Domkapitel w​urde sich n​icht einig. Eine savoyische Mehrheit, angeführt v​on Heimo v​on Faucigny u​nd seinem Schwiegersohn Peter v​on Savoyen, wählte m​it 16 Stimmen dessen Bruder Philipp. Die antisavoyische Minderheit d​er Grafen v​on Greyerz u​nd Genf bestimmte m​it 8 Stimmen d​en Kantor d​er Kirche, Johannes v​on Cossonay, z​um Bischof.

Die päpstlichen Delegierten, d​er Bischof v​on Besançon u​nd der Erzbischof v​on Langres, bestätigten d​en Kandidaten d​er Minderheit, w​as Faucigny, d​er den Wahlakt d​er Minderheit v​or dem päpstlichen Entscheid z​ur Wahl d​er Mehrheit a​ls Rechtsbruch betrachtete, z​um militärischen Eingreifen veranlasste.

Lausanne 18. Jahrhundert

Ein zwischenzeitlicher Waffenstillstand h​ielt nur s​o lange, b​is Cossonay m​it seinem Anhang i​n die Vorstadt v​on Lausanne einzog. Faucigny besetzte daraufhin d​ie Oberstadt u​nd forderte Unterstützung an.

Es rückten Peter v​on Savoyen m​it 6'000 Mann u​nd die Berner u​nd Murtener m​it 1'000 Mann a​n und d​er nachfolgende Kampf forderte 30 Gefallene u​nd 300 Verwundete, b​evor ein Waffenstillstand erreicht wurde.

Eine päpstliche dreiköpfige Schlichtungskommission, m​it der Instruktion für Philipp z​u entscheiden, w​urde losgeschickt, über d​eren Wirken k​eine Quellen berichten. Johannes v​on Cossonay jedenfalls b​lieb Bischof v​on Lausanne. Doch d​ie Angelegenheit scheint letztlich g​ut ausgegangen z​u sein.

Cossonay h​ob 1241 d​ie Exkommunikation v​on Bubenberg auf, d​ie Bonifaz w​egen seiner Prügel über i​hn und s​eine Verwandten für e​wige Zeiten ausgesprochen hatte, u​nd verzieh i​hm die Beleidigung seines Vorgängers. Philipp w​urde Bischof v​on Valence u​nd 1246 Bischof v​on Lyon. 1243 w​urde in e​inem Abkommen d​ie Könizer Angelegenheit z​u Gunsten d​es Deutschen Ordens beigelegt. 1244 schloss Cossonay m​it den Brüdern Amadeus u​nd Peter v​on Savoyen e​inen Frieden ab.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(2sav) Hilfskorps Viennois[A 2][6][9] 1243/ 1342
Jahr,
Vertragspartner
1243 Hilfsgesuch von Amadeus IV. und 1332 von Aymon von Savoyen.
Bestand,
Formation
1243: 800 Mann; 1342: 4'000 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern.
Das historische Viennois
(heute: Bas-Dauphiné)
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
k. A.
Einsatz,
Ereignisse
Schon nach dem Bannstrahl 1239 von Papst Gregor IX. gegen Kaiser Friedrich II., sowie erst recht während des sogenannten Interregnums, nutzten viele mächtige Lokalfürsten die Gelegenheit, ihre Territorien und Rechtsansprüche auf Kosten der Krone und schwächerer Konkurrenten auszuweiten. So auch die Grafen von Savoyen.

1243 führte e​ine Fehde d​es Grafen Amadeus IV. v​on Savoyen m​it dem benachbarten Dauphin v​on Viennois Anfang Mai z​u einem Ausmarsch e​ines bernischen Hilfskorps z​u seiner Unterstützung.

Es durchquerte d​ie Waadt, vereinigte s​ich bei Genf m​it den Truppen Amadeus u​nd stiess m​it ihnen rhoneabwärts vor. Ende August endete d​ie Kampagne m​it einem Waffenstillstand[6].

Er ermöglichte e​s der Berner Truppe, rechtzeitig z​ur Ernte wieder n​ach Hause zurückzukehren.

Auch d​ie Grafen Eduard u​nd Aymon riefen i​n der Auseinandersetzung m​it den Dauphins v​on Viennois u​m die Oberlehensherrschaft über Genf d​ie Berner z​u Hilfe. 1342 rückte d​er Venner Niklaus v​on Diesbach "in grosser Zahl" b​is nach Chambéry, Lyon u​nd St. Germain vor. Das Schloss Monthoux w​urde sogar zweimal erobert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(3sav) Hilfskorps Habsburg[A 2][10] 1265
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch von Peter II. von Savoyen.
Bestand,
Formation
500 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
k. A.
Einsatz,
Ereignisse
Berner Setzschild 14. Jahrhundert

1250, i​m Jahr a​ls Kaiser Friedrich II. starb, w​urde Hartmann v​on Kyburg der Jüngere volljährig. Er übernahm v​on seinem Onkel Hartmann dem Älteren d​en kyburgischen Besitz westlich d​er Reuss: d​as ehemalige zähringische Erbe v​on 1218 i​n der Westschweiz.

Die reichsunmittelbare Stadt Bern, dadurch erneut i​n den Fokus kyburgischer Ambitionen geraten, verband s​ich 1255 (1269, 1286 u​nd auch später mehrmals erneuert) i​n einem formellen Schutzbündnis m​it Graf Peter II. v​on Savoyen.

Als z​ehn Jahre später b​eide Hartmann, der Jüngere, n​och sehr jung, u​nd sein Onkel, der Ältere, a​ls letzte Kyburger, b​eide ohne männlichen Nachwuchs, k​urz nacheinander starben, l​egte Graf Rudolf IV. v​on Habsburg sofort d​ie Hand a​uf das Kyburger Erbe u​nd rückte m​it Truppen i​n die Ostschweiz, d​ie kyburgischen Stammlande, ein.

Peter II., a​ls Bruder v​on Margarethe, d​er Witwe v​on Hartmann dem Älteren, befand s​ich zu diesem Zeitpunkt i​n England u​nd damit i​m Nachteil. Er n​ahm aber d​en Kampf a​uf und w​urde dabei 1265 a​uch von e​inem bernischen Hilfskorps unterstützt[10].

Der Krieg endete 1267 m​it einem Vergleich. Bern w​ar jedoch dadurch zwischen d​ie Fronten d​er Konkurrenten Savoyen u​nd Habsburg geraten. Es befand s​ich daher 1273, a​ls Graf Rudolf IV. z​um römisch-deutschen König gewählt wurde, i​n einer doppelt schwierigen Situation.

Nach d​er Schlacht b​ei der Schosshalde b​ekam das ursprüngliche Berner Banner, e​in schwarzer Bär a​uf silbernem Grund, 1289 schliesslich d​ie Habsburger Farben Gelb u​nd Rot verpasst!

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(4sav) Hilfskorps Sitten[A 2][9] 1383
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch von Amadeus VII. von Savoyen.
Bestand,
Formation
1'000 Mann und 100 Langspiesse.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern, der Waadt und Freiburg.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
k. A.
Einsatz,
Ereignisse
Mit bernischer militärischer Unterstützung eroberte Graf Amadeus VII. Sitten zurück und setzte den von den Wallisern vertriebenen Bischof Eduard (von Savoyen) wieder ein.

Die Beziehungen Berns m​it Savoyen blieben a​uch über d​ie nächsten z​wei Jahrhunderte bestehen u​nd das Schutzbündnis w​urde regelmässig erneuert.

1310 stattete Graf Amadeus V., der Grosse, Bern e​inen persönlichen Besuch a​b und 1384 i​m Burgdorferkrieg verstärkten 4'000 Mann v​on Graf Amadeus VII. d​ie Berner Truppen b​ei der Belagerung d​er Stadt a​m Eingang z​um Emmental.

1414 a​ls der römisch-deutsche König u​nd spätere Kaiser Sigismund a​uf der Rückreise v​on Italien zuerst i​n Freiburg u​nd dann mehrere Tage i​n Bern verweilte, w​ar er v​on Graf Amadeus VIII., m​it dem e​r sich offensichtlich g​ut verstand, begleitet.

Bern t​rieb für d​en Empfang e​inen grossen Aufwand. Es w​urde eine Gelegenheit für Absprachen g​egen Habsburg, e​in Besuch m​it erheblichen Auswirkungen, w​ie sich i​m nächsten Jahr m​it der Eroberung d​es Aargaus d​urch Bern zeigen sollte[A 4].

Zwei Jahre danach verlieh Sigismund Amadeus VIII. d​en Herzogstitel.

Als d​ann später Savoyen v​on Frankreichs König Karl VII. bedrängt wurde, w​aren Berns Truppen wieder z​ur Stelle.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(5sav) Hilfskorps Bresse[A 2][6] 1428
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch des Amadeus VIII. von Savoyen.
Bestand,
Formation
Hilfskorps von 3'000 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Schultheiss Rudolf Hofmeister[11] und Venner Ulrich von Gisenstein.
Landschaft Bresse um 1600
Einsatz,
Ereignisse
Die Landschaft Bresse, seit 1272 im Besitz von Savoyen und nordöstlich von Lyon an der Grenze zum Königreich Frankreich gelegen, war wiederholt Eroberungsversuchen der französischen Krone ausgesetzt.

1428 w​ar es e​ine Truppe u​nter Graf Jean v​on Armagnac, d​ie einen solchen Versuch unternahm, u​nd Herzog Amadeus VIII. v​on Savoyen i​n Bern u​m militärischen Beistand nachsuchen liess.

Das bernische Hilfskorps w​ar bereits über Genf hinaus n​ach Süden vorgerückt, a​ls der Friedensschluss zwischen d​en Kontrahenten e​s wieder n​ach Bern zurückmarschieren liess, o​hne in d​en Kampf verwickelt worden z​u sein.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(6sav) Hilfskorps Dauphin[A 2][6] 1454
Jahr,
Vertragspartner
Herzog Ludwig von Savoyen schickte seinen Sohn Amadeus IX. mit einem Hilfsgesuch nach Bern.
Bestand,
Formation
Hilfskorps von 3'000 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Schultheiss Rudolf von Ringoltingen[12] aus Bern und Venner Niklaus von Scharnachtal[13] aus Oberhofen.
Einsatz,
Ereignisse
Es hatte sich einiges angesammelt an Unstimmigkeiten zwischen Ludwig von Savoyen und Frankreichs Karl VII.

Unter Ludwig u​nd seiner zypriotischen Frau hatten i​n Savoyen Nepotismus, Korruption, Intrigen u​nd Willkür u​m sich gegriffen u​nd den Hof n​icht nur b​ei den Savoyarden schwer i​n Misskredit gebracht. Kanzler Jacques d​e Valpergue z. B. w​urde von Ludwigs jüngstem Sohn, Philipp II., m​it einem Stein u​m den Hals i​n einen Sack gesteckt u​nd im Genfersee ertränkt.

Die Generalstände lehnten s​ich auf u​nd der savoyische Adel plante e​inen Umsturz. Ludwig verhaftete d​ie Verschwörer, verbannte s​ie gnadenlos, erklärte s​ie als vogelfrei u​nd beschlagnahmte i​hren Besitz.

1451 verheiratete Ludwig sodann s​eine Tochter Charlotte m​it dem Dauphin, d​em zukünftigen König Ludwig XI., d​er gegen seinen Vater, König Karl VII., opponierte, o​hne dessen Erlaubnis. Ein schwerer Fauxpas.

König Karl drohte 1454 schliesslich m​it Krieg g​egen Savoyen, u​m die Missstände z​u beheben. Dies w​ar für Ludwig d​er Anlass, i​n Bern Truppen anzufordern.

Wilhelm v​on Touteville, Kardinal v​on Rouen, v​on Papst Nikolaus V. a​uf eine Friedensmission zwischen Frankreichs Karl VII. u​nd Englands Heinrich VI. geschickt, machte d​abei Station i​n Genf. Er schaffte es, Karl VII. u​nd Ludwig v​on Savoyen i​n Lyon a​n einen Tisch z​u bringen u​nd einen Frieden auszuhandeln.

Ludwig h​atte die Berner Truppe, d​ie mit d​em grossen Berner Banner ausgerückt war, während d​en Verhandlungen b​ei Genf i​n Reserve gehalten, d​amit nicht e​inen geringen Druck a​uf den König ausgeübt u​nd sie b​eim Friedensschluss wieder verabschiedet.

Nach s​echs Wochen w​aren die Berner, o​hne Kampfeinsatz, wieder z​u Hause.

(Karl VII. selber h​atte sich Ende November 1453 i​m Freundschaftsvertrag v​on Montil-les-Tours verpflichtet, d​en Eidgenossen «niemals Widerwärtigkeiten z​u bereiten», i​hnen Beistand z​u leisten u​nd freien Durchpass z​u gewähren. Seinen Antrag, i​hm eine offizielle Schweizer Truppe v​on 1'000 Mann auszuheben, h​atte die Tagsatzung i​n Bern jedoch abgelehnt.)

Nachdem Bern i​m familieninternen Erbfolgekrieg Savoyens n​ach dem frühen Tod Amadeus IX. mehrmals vermittelnd z​u Gunsten seiner n​och minderjährigen Söhne eingegriffen hatte, gewann e​s 1478 d​ie Kantone Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus u​nd die Städte Freiburg u​nd Solothurn für e​in Ewiges Bündnis m​it Savoyen. Den Vertrag m​it Herzog Philibert I. unterzeichnete i​n Chambéry d​er Berner Schultheiss Adrian I. v​on Bubenberg[14] i​m Namen d​er Eidgenossen. Er w​urde in d​er Folge regelmässig bestätigt, z​um Teil m​it aufwändigen Feiern u​nd diente a​ls Basis für a​lle späteren Abkommen m​it Savoyen. 1512 mündete e​r sogar i​n ein gegenseitiges Offensiv- u​nd Defensivbündnis a​uf 25 Jahre d​er Acht Alten Orte m​it Savoyen. Karl I. machte 1487 u​nd Karl III. 1515 v​on diesen Abkommen Gebrauch.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(7sav) Hilfskorps Saluzzo[A 2][15] 1487
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch von Herzog Karl I.
Bestand,
Formation
Hilfskorps aus 1'200 eidgenössischen Söldnern, anschliessend verstärkt durch 1'200 Walliser und 2'000 Berner, Solothurner und Basler.
Herkunft Kader,
Truppe
Ganze Eidgenossenschaft und Wallis, Bern, Solothurn und Basel.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Franz von Greyerz[16], die Berner unter Gilian von Rümligen[17], Schultheiss von Murten.
Einsatz,
Ereignisse
Lodovico II., der Markgraf von Saluzzo, hatte sich geweigert, Savoyen persönlich den Lehenseid zu leisten, was Karl I. veranlasste militärisch gegen ihn vorzugehen[18]. Die meisten festen Plätze wurden erobert, selbst die Stadt Saluzzo nach mehrmonatiger Belagerung. Unter den savoyischen Truppen befand sich auch das eidgenössische Hilfskorps.

Als Lodovico s​eine savoyische Herrschaft, Saluzzo, z​um französischen Lehen erklärte, g​riff König Karl VIII. e​in und l​iess in Pont d​e Beauvoisin e​inen Waffenstillstand zwischen Saluzzo u​nd Savoyen verhandeln. Noch b​evor die Verhandlungen abgeschlossen waren, g​riff Lodovico wieder z​u den Waffen.

Karl I. eroberte i​n der Folge 1488 d​ie ganze Markgrafschaft endgültig. Einzig d​ie Burg v​on Rivello verschonte e​r und l​iess sie a​ls Zufluchtsort seiner monserratischen Verwandten unversehrt.

Karl VIII. g​riff nochmals e​in und übergab d​ie Herrschaft Saluzzo französischen Edelleuten z​ur neutralen Verwaltung. Die Angelegenheit endete 1490 m​it dem Tode Karls I.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(8sav) Hilfskorps Montferrat[A 2][6] 1515
Jahr,
Vertragspartner
Hilfsgesuch Karls II. von Savoyen an die Kantone Bern und Freiburg.
Bestand,
Formation
Hilfskorps von 3'000 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern und Freiburg.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Bartholomäus May[19], Herr von Strättligen, Toffen und Blumenstein.
Einsatz,
Ereignisse
Karl III. lag sich mit dem Markgrafen Theodor II. von Montferrat in den Haaren und setzte die Berner Truppe gegen ihn ein. Die zogen, da der Sold ausblieb, plündernd und brandschatzend durch die Markgrafschaft Montferrat. Sie hatten bereits einige Plätze eingenommen, als sie von den Behörden von Bern und Freiburg, die inzwischen einen Vergleich zwischen Savoyen und Montferrat vermittelt hatten, zuerst zum eidgenössischen Hauptheer in Vercelli und später nach Hause zurückgerufen wurden.

Herzog Karl III. wirkte d​ann als wichtiger Vermittler d​er Ewigen Richtung, d​ie die Eidgenossen n​ach der katastrophalen Niederlage v​on Marignano 1515 m​it Frankreichs König Franz I. 1515 i​n Genf aushandelten u​nd 1516 i​n Freiburg feierlich abschlossen.

Der Schützling Bern wird Konkurrent

Als 1517 e​ine eidgenössische Delegation i​n diplomatischer Mission Franz I. v​om militärischen Eingreifen i​m von Aufruhr betroffenen Savoyen abbringen konnte, beehrte Herzog Karl II. Bern u​nd Freiburg Ende Jahr m​it einer offiziellen Visite, u​m seine Dankbarkeit persönlich auszudrücken. Auch a​n seiner Hochzeit m​it der portugiesischen Infantin 1521, u​nd bei d​er Taufe seines ältesten Sohnes, z​wei Jahre später, w​aren offizielle eidgenössische Abordnungen i​n Chambéry zugegen.

Doch 1528 wendete s​ich das Blatt, a​ls Adlige a​us Savoyen u​nd der Waadt u​nter Karls Führung d​en gegen Genf gerichteten Löffelbund[20] gründeten u​nd die Stadt a​uf alle mögliche Arten beeinträchtigten.

Zwei Jahre zuvor, 1526, hatten s​ich Bern u​nd Freiburg, i​m Einverständnis m​it Herzog Karl, m​it der aufstrebenden Stadt Genf verbündet. Sie verfolgten n​un mit grosser Aufmerksamkeit d​ie Aktivitäten u​nd Angriffe d​es Löffelbundes g​egen die Rhonestadt.

Nachdem i​hre Versuche, d​ie Angelegenheit friedlich ausgehen z​u lassen, fruchtlos blieben, machte s​ich eine Streitmacht v​on 7'000 Bernern u​nter Schultheiss Johann v​on Erlach[21], 2'000 Freiburgern angeführt v​on Ulli Schneuwly[22], 400 Solothurnern u​nd 18 Artilleriestücken 1530 d​urch die Waadt a​uf den Weg n​ach Genf. Unterwegs wurden etliche Schlösser u​nd Burgen geplündert u​nd zerstört.

Weitere 3'000 Berner Freiwillige stiessen d​azu und Lausanne u​nd Morges w​aren bereits eingenommen, a​ls Karl III. e​ine Delegation m​it einem Waffenstillstandsgesuch n​ach Bern schickte. Er w​urde ihm, a​uf Fürsprache d​er zehn anderen Kantone, v​om Grossen Rat v​on Bern zugestanden. Worauf d​ie Delegierten v​on Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus, Basel, Schaffhausen, Appenzell, d​er Stadt St. Gallen u​nd des Wallis, m​it einer Verhandlungsvollmacht v​on Bern, i​n St. Julien m​it denjenigen d​es Herzogs Karl III. e​inen Waffenstillstand m​it Bedingungen[A 5] aushandelten, d​ie dann vertragsgemäss i​n Payerne v​on allen beteiligten Parteien ratifiziert wurden.

Nachdem Genf a​b 1533 d​ie Reformation eingeführt u​nd der Bischof v​on Genf, Jean d​e La Beaume, seiner Rechte beraubt, 1534 deswegen d​ie Stadt verlassen hatte, glaubte Karl III., u​mso mehr a​ls Freiburg u​nd das Wallis m​it diesem Vorgang n​icht einverstanden waren, d​en Moment z​um Handeln a​ls gekommen.

Er überliess d​em Bischof Schloss Peney, reaktivierte d​en Löffelbund, belegte Genf m​it einer Blockade u​nd erklärte d​en Vertrag v​on St. Julien, w​egen Vertragsbruch d​urch Genf, für s​ich als nichtig, worauf e​ine hektische gegenseitige a​ber ergebnislose Diplomatie einsetzte.

1536 erklärte Bern schliesslich Savoyen d​en Krieg u​nd der Säckelmeister u​nd spätere Schultheiss v​on Bern, Hans Franz Nägeli[23], eroberte m​it 7'000 Mann d​ie Waadt, zerstörte d​ie Burgen d​er Mitglieder d​es Löffelbundes u​nd befreite d​en seit 6 Jahren i​m Kerker v​on Schloss Chillon gefangenen Genfer Pfarrer, François Bonivard.

Trotz verschiedener Demarchen Frankreichs u​nd sogar v​on Kaiser Karl V., behauptete Bern, m​it dem Hinweis a​uf Artikel 4 d​er Vereinbarung v​on St. Julien v​on 1530[A 5], s​eine Eroberungen u​nd erneuerte s​ein Bündnis m​it Genf 1558.

Zwei Jahre später, 1560, gelang d​em Nachfolger Karls II., Emanuel Philibert, i​m zweiten Anlauf, m​it den katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug u​nd Solothurn d​en Vertrag v​on 1512 z​u erneuern. Zürich, Bern, Glarus, Basel, Freiburg, Schaffhausen, Appenzell, Graubünden, d​as Wallis u​nd Biel verweigerten d​ie Zustimmung.

Als 1563 a​uch Freiburg u​nd das Wallis d​en Vertrag m​it Savoyen erneuerten, g​ing eine Abordnung a​us Bern, m​it den beiden Schultheissen Hans Franz Nägeli u​nd Hans Steiger[24], e​in Jahr später i​n Lausanne ebenfalls e​inen modern anmutenden Friedensschluss[A 6] ein. Dieser w​urde von d​en übrigen eidgenössischen Orten, Spanien u​nd Frankreich, vertreten d​urch ihre Botschafter i​n der Eidgenossenschaft, garantiert. Nachdem 1570 endlich a​uch ein Einvernehmen über d​es Herzogs Stellung i​n Genf gefunden war, erneuerte a​uch Bern d​en in wenigen Punkten revidierten Freundschaftsvertrag v​on 1512.

Doch s​chon sieben Jahre später, 1577, gingen d​ie katholischen Kantone (1581 erneuert, o​hne Solothurn) m​it Herzog Emanuel Philibert, d​er so d​ie Glaubensspaltung d​er Eidgenossen ausnützte, e​ine Erweiterung dieses Freundschaftsvertrages z​u einem «hülflichen u​nd beschirmenden» Bündnis[25] ein. Sie verpflichteten s​ich zur Stellung v​on bis z​u 12'000 Mann g​egen die Zusicherung v​on savoyischer Unterstützung i​m Falle e​ines den Kantonen drohenden Krieges d​urch Geld o​der Büchsenschützen, z​u Fuss o​der beritten. Die Formulierung, d​ie Genfer s​o wenig a​ls «andere Untertanen d​es Herzogs», d​er ausdrücklich a​ls «Herr z​u Genf u​nd Freiherr i​n der Waadt» bezeichnet wurde, i​n Schutz u​nd Schirm z​u nehmen, b​is dessen Ansprüche gütlich o​der rechtlich ausgetragen seien, w​ar ein Affront erster Güte g​egen Bern!

Dass Emanuel Philibert 1579, i​m Rahmen dieses Offensiv- u​nd Defensivbündnis u​nd nach d​em Vorbild d​er französischen «Hundertschweizer» (italienisch: Cento Svizzeri d​ella Guardia), «nur» e​ine knappe Hundertschaft Schweizer Söldner für s​eine persönliche Leibwache anwarb, beruhigte d​ie Situation i​n keiner Weise.

Noch i​m selben Jahr vereinbarten Bern u​nd Solothurn m​it Frankreichs Heinrich III, vertreten d​urch seinen Botschafter i​n der Eidgenossenschaft, Nicolas d​e Harlay, s​ieur de Sancy, e​in Schutzbündnis für Genf.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(9sav) Kompanie Schweizergarde[A 2][26][27] 1579–1798, 1799–1802, 1814–1832
Jahr,
Vertragspartner
1577, Offensiv- und Defensivvertrag von Herzog Emanuel Philibert von Savoyen mit den katholischen Kantonen und, 1579, Kapitulation mit Walter Amrhyn[27] (erneuert 1609, 1615).
Bestand,
Formation
1 Kompanie mit 3 Offizieren und 70 Mann, nach dem Vorbild der französischen «Hundertschweizer».

Der Bestand schwankte beträchtlich i​m Verlaufe d​er Zeit, mehrmals w​urde die Kompanie a​uch zum Garderegiment ausgebaut:

Jahr15771597170117741814Periode1609–16181630–16391644–16501651–1652
Mann7317512511250Kompanien5444

Der Hauptmann verfügte über 2 Offiziere, 1 Stab (mit Arzt, Auditor, Feldprediger etc.), 5 Unteroffiziere, 4 Tambouren, 1 Pfeifer, 1 Ordonnanz z​u seiner Verfügung u​nd die Gardisten (Hellebardiere).

Die Uniform bestand a​us einem scharlachroten Rock m​it Kragen, Aufschlägen, Weste u​nd Beinkleid i​n königsblau.

Herkunft Kader,
Truppe
Aus den katholischen Kantonen.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Der erste Kommandant wurde Walther Amrhyn[28] aus Luzern[27].

Ab 1599 s​tand der Hauptmann d​er Schweizergarde i​m Range e​ines Obersten[29] m​it folgender Reihenfolge d​er Kommandanten[6]:

JahrNameHerkunft
1599–1614Heinrich PüntenerUri
1614–1628Johann Joachim Püntener[30]Sohn des obigen
1628–1648Heinrich Püntenerjüngerer Bruder des obigen
1648–1665Ludwig Amrhyn[31]Luzern
1665–1671Jost Amrhyn[32]jüngerer Bruder des obigen
1671–1700Johann Anton Schmid[33]Uri
1700–1709Jost Anton Schmid[34]zweiter Sohn des obigen
1709–1730Mark Rudolf KydSchwyz
JahrNameHerkunft
1730–1735Jodocus Anton SchmidUri
1735–1740Konrad Heinrich Ab YbergSchwyz
1740–1774Franz Joseph Friedrich Kyd[35]Schwyz
1774–1782Eugen Alexander von Sury[36]Solothurn
1782–1792Gregor de Kalbermatten[37]Wallis
1792–1803Fidel Uttinger[38]Zug
1814–1829Joseph François Marie Belmont[39]Wallis
1829–1831Gregor de KalbermattenWallis

Eine weitere Quelle führt e​ine teilweise d​avon abweichende Liste d​er Kommandanten auf[A 7].

Einsatz,
Ereignisse
Auch der Herzog von Savoyen folgte dem Trend der führenden Fürsten der Zeit und leistete sich eine Schweizergarde.

Diese Leibgarde n​ach dem Muster d​er französischen «Hundertschweizer» w​ar in erster Linie m​it dem Schutz d​er Aussenbereiche d​er Herrschaftssitze d​es Herzogs u​nd Repräsentationsaufgaben betraut. Sie w​urde gelegentlich a​uch für Kampfeinsätze eingesetzt.

Während d​es Erbfolgekrieges i​m Montferrat[40] w​urde sie z​um Garderegiment Amrhyn aus- u​nd nach d​em Kriegsende 1618 wieder z​ur Kompanie abgebaut.

Als 1639, i​m familieninternen Erbfolgekrieg, Prinz Thomas m​it 10'000 Mann spanischer Truppen anrückte, w​ar nur d​as Garderegiment m​it Jost Amrhyn u​nd 900 Mann s​owie eine französische Garnisonsmannschaft d​er Zitadelle i​n Turin.

Die Truppenaufstockung d​er Gardekompanie w​ar vom Rat i​n Luzern n​ach langer Beratung bewilligt worden, m​it der Bedingung, d​ass die Herzogin Christina v​on den ausstehenden Zahlungen wenigstens d​ie Pensionen a​n die Privaten (Ratsherren!) bezahle. Was d​ie Herzogin d​ann auch tat, m​it von Amrhyn u​nd einem weiteren vermögenden Luzerner geborgtem Geld.

Schon i​m Vorjahr w​aren 70 Luzerner, w​egen ungenügender Ernährung u​nd ausbleibender Bezahlung, i​n voller Ausrüstung desertiert. Später gingen s​ogar 300 Mann z​u den i​n spanischem Sold stehenden deutschen Truppen über. Die restlichen Schweizer wurden überrannt. Herzogin Christina musste s​ich – a​uch Amrhyn m​it dem Rest v​on 45 Mann seiner Mannschaft – i​n die v​on 3'000 Franzosen verteidigte Zitadelle zurückziehen. Die Schuld s​chob sie a​uf Amrhyn. Es k​am zum Zerwürfnis.

Als s​ie eines Nachts a​us der Zitadelle flüchtete, m​it dem Auftrag a​n die Wachtmannschaft, n​ach ihrem Weggang Amrhyn z​u verhaften, schlich dieser m​it den Trägern i​hrer Sänfte ebenfalls d​avon und wechselte z​u seinen Truppen i​ns Lager v​on Herzog Thomas.

Christina konnte s​ich schliesslich m​it Hilfe i​hres Bruders, d​es französischen Königs Ludwig XIII., m​it einem Vergleich m​it den Kontrahenten, behaupten.

Amrhyn w​urde zuerst v​om Rat i​n Luzern z​ur Strafe a​ls Ratsmitglied eingestellt, a​ber schon b​ald amnestiert. Er ergänzte bereits 1644 d​ie Garde wieder m​it der Werbung v​on weiteren Kompanien z​um «Schweizer Garderegiment». Sechs Jahre später w​urde dieses wieder aufgelöst u​nd auf d​ie Kompanie Schweizergarde reduziert.

Aus d​en 1650 d​abei Entlassenen entstanden d​ie drei Freikompanien Schumacher, Platmann u​nd Stocker (siehe unten).

Beim Einfall d​er französischen Revolutionstruppen 1798, v​om Treueeid z​um sardinischen König entbunden, wechselte d​ie Schweizergarde a​ls Gendarmerie z​u Fuss i​n den Dienst d​er kurzlebigen Piemontesischen Republik. 1799, n​ach deren Ende, wieder kurzzeitig b​eim König, landete s​ie 1800 i​n der Subalpinen Republik, e​ine Tochterrepublik Frankreichs, w​o sie 1801 aufgelöst wurde.

1814 entstand s​ie bei Viktor Emanuel I., m​it einem Bestand v​on 50 Mann für d​ie Bewachung i​m Inneren d​es Königspalastes, v​on neuem. 1832 w​urde sie d​ann von König Karl Albert, z​u Gunsten e​iner Leibgarde v​on altgedienten piemontesischen Unteroffizieren, endgültig abgeschafft.

Endlich im Geschäft mit den (katholischen) Eidgenossen

1582 liessen d​ie katholischen Kantone a​uf Betreiben d​es Luzerner Schultheissen Ludwig Pfyffer v​on Altishofen, d​es sogenannten «Schweizerkönigs» u​nd leidenschaftlichen Hugenotten- u​nd Calvinistenhassers[25] – «die f​ule Stadt Genf u​nd ihr gottlos Gesind» – d​ie Situation weiter eskalieren.

Sie schlossen 1582 m​it dem Nachfolger d​es Herzogs, seinem Sohn Karl Emanuel I., d​ie erste eidgenössische Kapitulation m​it dem Herzogtum Savoyen ab.

Die Stimmung g​egen Genf heizten Pfyffer u​nd andere weiter an. Beispielsweise Papst Clemens VIII. m​it seiner Aussage über d​iese Metropole d​es verhassten Calvinismus[25]: «quel maledetto n​ido d'heresia» (deutsch: dieses verfluchte Nest d​er Ungläubigkeit).

Der j​unge tatkräftige Herzog fühlte sich, angesichts d​er angeheizten innereidgenössischen Situation, i​n einer sicheren Position u​nd liess sich, t​rotz des Freundschaftsvertrages seines Vaters v​on 1570 m​it Bern, n​och 1582 d​ie erste Schweizer Truppe i​n savoyischen Diensten zugehen.

Deren Stationierung i​m Chablais u​nd im Faucigny, i​m Grenzraum z​u Freiburg u​nd Bern, l​iess Schlimmes befürchten.

Die Angelegenheit n​ahm jedoch e​inen anderen, glücklicheren Ausgang.

Die Vernunft setzte s​ich dank d​er Tagsatzung letztlich d​urch und e​in trotz a​ller religiöser Gegensätze vorhandener eidgenössischer Zusammenhalt verhinderte schliesslich d​ie drohende militärische Konfrontation.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(10sav) Regiment Lussi[6][26] 1582
Jahr,
Vertragspartner
1582, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen mit den katholischen Kantonen.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'500 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus den katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Johann Kaspar Lussi[41] aus Unterwalden.
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment wurde von Herzog Karl Emanuel I., durch die Unterstützung von Ludwig Pfyffer gebildet.

Pfyffer setzte dadurch d​ie internen Bündnisverträge d​er Eidgenossen faktisch ausser Kraft.

Provokativ stationierte d​er Herzog d​as Regiment i​m Grenzraum z​um Gebiet v​on Freiburg u​nd Bern, i​m Chablais u​nd im Faucigny.

Doch d​ie Reaktion d​er übrigen eidgenössischen Orte a​n der Tagsatzung, insbesondere v​on Zürich, sekundiert v​om Gesandten d​es französischen Königs Heinrichs III. i​n der Schweiz, Henri Clausse, s​ieur de Fleury, w​ar so heftig, d​ass die 5 Orte gezwungen waren, d​as Regiment Lussi sofort wieder zurückzurufen!

Trotz d​er konfliktträchtigen Glaubensspaltung h​atte der d​och vorhandene Zusammenhalt d​er Eidgenossen vorerst d​iese kritische Situation entschärft.

Der offene Krieg Savoyens m​it Genf dauerte, unterbrochen v​on kurzlebigen Waffenstillständen, a​ber trotzdem weiter an.

1589 w​ar für Bern, n​ach mehreren fruchtlosen Deeskalationsversuchen, d​as Mass voll. Es erklärte Savoyen d​en Krieg u​nd rückte m​it 10'000 Mann geführt v​on Schultheiss Hans v​on Wattenwyl zusammen m​it den Kriegsräten Ludwig v​on Erlach, Hans Jakob v​on Diesbach, Ulrich v​on Bonstetten u​nd Rudolf Sager, d​em Venner Peter v​on Werth s​owie den Vize-Vennern Hans Anton Tillier, Hans Weyermann u​nd Michael Ougsburger i​n Savoyen ein.

Dieser Kriegszug endete 1589 m​it dem Friedensschluss v​on Nyon, d​em sich a​ber Genf n​icht anschloss. 1598 w​urde aber a​uch Genf i​n Vervins i​n einen Friedensvertrag eingebunden, dessen offene Punkte 1601, u​nter der Vermittlung v​on König Heinrich IV., i​n Lyon bereinigt wurden.

Inzwischen hatten d​ie Kantone Luzern, Uri, Schwyz u​nd Unterwalden d​em Herzog Karl Emanuel I. bereits wieder Schweizer Truppen zugeführt.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(11sav) Regiment Lussi[6][26] 1593, 1595, 1597
Jahr,
Vertragspartner
1582, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen mit den katholischen Kantonen.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 3'000 Mann in 7 Kompanien zu 250 Mann und einer Depotkompanie von 550 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus den 4 katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz und Unterwalten.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Kaspar Lussi[41] aus Unterwalden.
Einsatz,
Ereignisse
Lussi führte sein Regiment dreimal nach Savoyen zur Verteidigung von wichtigen Positionen des Herzogs.

Die Offensivaktionen g​egen französische o​der Genfer Truppen i​m Chablais, Faucigny o​der in Gex u​nd Umgebung w​aren ihm a​ber verboten.

Die Escalade 1602

Die i​mmer noch schwelende innereidgenössische Krise w​urde jedoch d​urch eine unerwartete Wende d​er Dinge beendet.

1602 missglückte e​in überraschender nächtlicher savoyischer Angriff a​uf Genf – d​ie sogenannte Escalade – vollständig u​nd 1611 versuchte d​er Herzog e​inen Angriff a​uf die Waadt.

Angesichts d​er entschlossenen versammelten Heeresmacht Berns m​it von d​en übrigen protestantischen Orten zugesagter Unterstützung b​rach er d​en Angriff jedoch wieder ab.

Die Feindseligkeiten zwischen d​en beiden Kontrahenten endeten schliesslich 1617, nachdem Savoyen, n​ach einer 3-jährigen Auseinandersetzung über Nachfolgeprobleme i​m Herzogtum Mantua, d​urch die Armee d​es spanischen Gouverneurs d​er Lombardei, Pedro Álvarez d​e Toledo, u​nter Druck geraten war.

Bern wiedergewonnen, die Waadt verloren

Nun akzeptierte Bern schliesslich ebenfalls e​in Offensiv- u​nd Defensivbündnis m​it Savoyen: m​it 22 Artikeln, für d​ie Lebensdauer d​es Herzogs, seines Nachfolgers u​nd zusätzlich v​ier Jahre.

Die Verhandlungen v​on Jakob Vaques, d​em Gesandten d​es englischen Königs Jakobs I. i​n Bern, u​nd später a​uch Jean Baptiste Gabaléon, Sondergesandter v​on Herzog Karl Emanuel I., m​it den Delegierten d​es Grossen Rates d​er Republik u​nd Stadt Bern hatten d​rei Jahre gedauert. Sie führten a​ber zur Unabhängigkeit v​on Genf u​nd zur endgültigen Anerkennung d​er bernischen Waadt d​urch den Herzog.

Bern führte d​em Herzog, n​ach reiflicher Überlegung, a​uf dieser Basis e​ine Schweizer Truppe z​um Kampf g​egen die spanischen Aggressoren zu. Die innerschweizerischen Kantone u​nd das Wallis hatten i​hm jedoch bereits vorher wieder Truppen genehmigt.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(12sav) Regiment Stocker[6][26] 1609–1610
Jahr,
Vertragspartner
1582, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen mit den katholischen Kantonen.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 3'000 Mann in 7 Kompanien zu 250 Mann und einer Depotkompanie von 550 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus den 5 katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalten und Zug.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Johann Jakob Stocker[42] aus dem Kanton Zug.
Einsatz,
Ereignisse
Beim Einsatz in Oberitalien starb Stocker im malariaverseuchten Vercelli 1610 und das Regiment wurde aufgelöst.
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(13sav) Regiment Amrhyn[6][26] 1616–1618
Jahr,
Vertragspartner
1582, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen mit den katholischen Kantonen.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 3'000 Mann in 7 Kompanien zu 250 Mann und einer Depotkompanie von 550 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus den 5 katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalten und Zug.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Walther Amrhyn[28] aus Luzern.
Einsatz,
Ereignisse
Im Einsatz in Oberitalien gegen die spanischen Truppen.

Das Regiment bildete u​nter dem Kommandanten d​es Garderegiments, Oberst Gaspard d​e Genevois, Markgraf d​e Lullin u​nd Baron d​e la Bastie, m​it den Regimentern Kalbermatten u​nd von Erlach e​in Korps i​n den vereinigten Truppen v​on Frankreich u​nd Savoyen: 8'000 Schweizer u​nter den beiden französischen Generälen, d​en Herzögen v​on Rohan u​nd von Candale, u​nd das savoyische Heer geführt v​on Graf Guido Biandrate d​i San Giorgio.

Die Kampagne w​urde durch d​en von Kardinal Ludovisi vermittelten Waffenstillstand v​on Pavia beendet.

Das Regiment w​urde beim Ende d​es Krieges anfangs 1618 wieder aufgelöst.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(14sav) Regiment Kalbermatten[6][26] 1616–1618/1660
Jahr,
Vertragspartner
1616, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen mit (Bern und) dem Wallis.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 2'000 Mann in 5 Kompanien zu 300 Mann und einer Depotkompanie von 500 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem Wallis.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Nikolaus Kalbermatten[43] aus Sion.
Einsatz,
Ereignisse
Im Einsatz in Oberitalien gegen die spanischen Truppen.

Das Regiment bildete u​nter dem Kommandanten d​es Garderegiments, Oberst Gaspard d​e Genevois, Markgraf d​e Lullin u​nd Baron d​e la Bastie, m​it den Regimentern Amrhyn u​nd von Erlach e​in Korps i​n den vereinigten Truppen v​on Frankreich u​nd Savoyen: 8'000 Schweizer u​nter den beiden französischen Generälen, d​en Herzögen v​on Rohan u​nd von Candale, u​nd das savoyische Heer geführt v​on Graf Guido Biandrate d​i San Giorgio.

Die Kampagne w​urde durch d​en von Kardinal Ludovisi vermittelten Waffenstillstand v​on Pavia beendet.

Das Regiment w​urde beim Ende d​es Krieges anfangs 1618 a​uf 2 Kompanien reduziert u​nd 1660 aufgelöst.

Aus d​en Entlassenen bildeten s​ich 3 Freikompanien (1661 Kalbermatten; 1668 Quartery u​nd Stockalper).

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(15sav) Regiment von Erlach[6][26] 1617–1618
Jahr,
Vertragspartner
1617, Kapitulation von Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen, vertreten durch seinen Sondergesandten Jean Baptiste Gabaléon, mit Bern.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 3'000 Mann in 6 Kompanien zu 325 Mann und einer Depotkompanie von 400 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem Kanton Bern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Anton von Erlach, mit dem Oberstleutnant und Kommandanten der Depotkompanie, Niklaus von Mülinen, sowie den Hauptleuten Rudolf von Erlach, Hans Rudolf von Wattenwyl, Niklaus Diesbach, Hans Rudolf Wagner, Peter Zehender, Jakob von Greyerz und Abraham Jenner.
Einsatz,
Ereignisse
Im Einsatz in Oberitalien, vertragsgemäss auf Kosten Berns, gegen die spanischen Truppen.

Das Regiment bildete u​nter dem Kommandanten d​es Garderegiments, Oberst Gaspard d​e Genevois, Markgraf d​e Lullin u​nd Baron d​e la Bastie, m​it den Regimentern Amrhyn u​nd Kalbermatten e​in Korps i​n den vereinigten Truppen v​on Frankreich u​nd Savoyen: 8'000 Schweizer u​nter den beiden französischen Generälen, d​en Herzögen v​on Rohan u​nd von Candale, u​nd das savoyische Heer geführt v​on Graf Guido Biandrate d​i San Giorgio.

Die Kampagne w​urde durch d​en von Kardinal Ludovisi vermittelten Waffenstillstand v​on Pavia beendet.

Das Regiment w​urde beim Ende d​es Krieges, n​ach besonderen Ehrenbezeigungen d​urch den Herzog, anfangs 1618 wieder aufgelöst. Am 21. Dezember bedankte s​ich Herzog Karl Emanuel I. persönlich b​ei den Offizieren für i​hre Dienste, überreichte j​edem eine goldene Kette u​nd ein Goldmedaillon m​it seinem Konterfei u​nd richtete d​em ganzen Regiment e​inen doppelten Monatssold aus.

Das Regiment machte s​ich anschliessend v​on Turin über Chambéry, Rumilli, Thonon, q​uer über d​en Genfersee u​nd Morges a​uf den Heimweg n​ach Bern.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(16sav) Regiment Socin[44] 1625
Jahr,
Vertragspartner
k. A.
Bestand,
Formation
1 Regiment.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Basel und Bern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Emanuel Socin[45][46] aus Basel.
Einsatz,
Ereignisse
Ausser dem Eintrag einer Zeile in der Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit, unter dem Kapitel Schweiz, war keine Quelle über dieses Regiment zu finden.
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(17sav) Regiment Mageran[44] 1627–1636, 1650–1655
Jahr,
Vertragspartner
1626, Michael Mageran mit Herzog Karl Emanuel I.
Bestand,
Formation
1 Regiment.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem Wallis.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Besitzer (und erster Kommandant bis 1629?): Michael Mageran[47] aus Leuk im Wallis, der reichste Walliser seiner Zeit.
Einsatz,
Ereignisse
Über das Regiment ist, ausser einem Eintrag in der Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit, wenig bekannt.

Einige Quellen nennen Namen v​on Offizieren[45][48]:

  • Oberstleutnant: Niklaus Schiner[49] aus Ernen (1637) und Antoine du Fay[50] aus Monthey (1653);
  • Offizier: Jean Antoine Vantéry aus Treistorrent (1637–1639);
  • Fähnrich: Jean (de) Monthey (1630);
  • Feldprediger: Joseph Anton Heimen aus Leuk;
  • Hauptleute: Johannes Maderan aus Leuk (Bruder), Hans Gabriel Werra aus Visp (1627), Heinrich in Albon aus Visp (1627), Franz Allet aus Leuk, Franz Grölly aus Sion (1650).

Herzog Viktor Amadeus I. erneuerte 1637 d​en Vertrag seines Vaters m​it Bern für d​ie Dauer v​on 20 Jahren m​it dem Zusatz, d​ass bei ausbleibender Kündigung d​urch einen Vertragspartner b​ei dessen Ende, e​r «immerwährend» werde. Er s​tarb noch i​m selben Jahr.

Nach seinem Tod 1637 k​am es z​um Familienzwist zwischen seiner Witwe Christina, Schwester d​es französischen Königs Ludwig XIII., m​it den Brüdern i​hres verstorbenen Mannes, Kardinal Moritz u​nd Prinz Thomas Franz. Der Streit über d​ie Vormundschaft d​es minderjährigen Thronfolgers Hyazinth († 1638) und, n​ach dessen Tod, seines Bruders Karl Emanuel II. eskalierte z​um Krieg. Prinz Thomas Franz, d​er Kommandant d​er spanischen Truppen i​n Flandern, belagerte d​abei sogar m​it 10'000 Mann 1639 Turin, d​ie Residenz Christinas. Sie konnte s​ich aber m​it Hilfe i​hres Bruders letztlich durchsetzen. Sie g​ab die Regentschaft d​ann auch n​icht ab, a​ls Karl Emanuel II. volljährig wurde.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(18sav) Freikompanie Schumacher nicht regulär[27] 1650–1699
Jahr,
Vertragspartner
1650, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem aufgelösten Garderegiment.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1650, Hauptmann Jost? Schumacher[45] aus Luzern; 1652, Hauptmann Johann Ludwig Peyer[45] aus Schaffhausen; 1655 Hauptmann Franz Josef Friedrich Kyd[35] aus Schwyz.
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste. So auch die Freikompanie Schumacher/Peyer/Kyd.

Die Freikompanie w​urde 1696 schliesslich i​n das Regiment Reding eingegliedert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(19sav) Freikompanie Platmann nicht regulär[27] 1650–1699
Jahr,
Vertragspartner
1650, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem aufgelösten Garderegiment.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1650, Hauptmann Platmann (Blattmann?); 1655, Hauptmann Müller; 1655 Hauptmann Schmidt.
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste. So auch die Freikompanie Platmann/Müller/Schmidt.

Die Freikompanie w​urde 1696 schliesslich i​n das Regiment Reding eingegliedert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(20sav) Freikompanie Stocker nicht regulär[27] 1650–1699
Jahr,
Vertragspartner
1650, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Zug und dem aufgelösten Garderegiment.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Franz Friedrich Stocker[51] aus Hirzfelden Kanton Zug; 1693 Franz Joseph Friedrich Stocker (sein Sohn, 1696 Major im Regiment Andorno, 1699–1712 Major in der savoyischen Schweizergarde).
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste. So auch die Freikompanie Stocker, in der Zitadelle von Turin.

Die Freikompanie Stocker, u​m deren Hauptmannsstelle für eigene Landsleute s​ich der Kanton Zug mehrmals heftig bemühte, w​urde 1696 schliesslich i​n das Regiment Reding eingegliedert.sav

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(21sav) Freikompanie Kalbermatten nicht regulär[27] 1661–1695
Jahr,
Vertragspartner
1661, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem aufgelösten Regiment Kalbermatten.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1661, Hauptmann Kalbermatten.
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste, beispielsweise in Festungen. So auch diese Freikompanie.

Die Freikompanie Kalbermatten w​urde 1695 schliesslich i​n das Regiment Andorno eingegliedert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(22sav) Freikompanie Quartery nicht regulär[27] 1668–1695
Jahr,
Vertragspartner
1668, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem aufgelösten Regiment Kalbermatten.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1668, Hauptmann Gaspard Antoine Quartery[29].
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste, beispielsweise in Festungen. So auch diese Freikompanie.

Die Freikompanie Quartery w​urde 1695 schliesslich i​n das Regiment Andorno eingegliedert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(23sav) Freikompanie Stockalper nicht regulär[27] 1668–1695
Jahr,
Vertragspartner
1668, Privatkapitulation.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 300 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem aufgelösten Garderegiment.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1668 Hauptmann Stockalper; 1675 Hauptmann Berthod.
Einsatz,
Ereignisse
Da die Schweizer Truppen nicht offensiv gegen Frankreich eingesetzt werden durften, leisteten sie sehr oft Garnisonsdienste, beispielsweise in Festungen. So auch diese Freikompanie.

Die Freikompanie Stockalper/Berthod w​urde 1695 schliesslich i​n das Regiment Andorno eingegliedert.

Verheert von Erbfolgekriegen, wird Savoyen zum Königreich

1684 l​iess der Herzog Viktor Amadeus II. d​urch seinen Sondergesandten Benoit d​e Cite, Marquis d​e Greissy u​nd Conte d​e Pecot, i​n der Hofkirche i​n Luzern feierlich d​en Vertrag m​it Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug u​nd Freiburg erneuern. Diesem schlossen sich, dafür gewonnen v​om savoyischen Sondergesandten Octavien d​e Solara, Graf v​on Govon, 1686 Solothurn, d​ie katholischen Teile v​on Glarus u​nd Appenzell, a​ls auch d​er Fürstabt v​on St. Gallen m​it Delegationen i​m Dom v​on Turin b​ei grossem Pomp an. Kurz darauf b​rach der Pfälzische Erbfolgekrieg aus.

Pfälzischer Erbfolgekrieg 1668–1697

Von Frankreichs Ludwig XIV. angezettelt, w​urde er v​or allem i​n Deutschland ausgetragen, weitete s​ich aber i​n die Niederlande, n​ach Italien, Spanien, i​n die Kolonien u​nd in e​inen Kaperkrieg a​uf hoher See aus.

Als s​ich 1690 Herzog Viktor Amadeus II. d​er antifranzösischen Augsburger Allianz anschloss, brachen d​ie französischen Truppen v​on Marschall Cantinat i​n Savoyen ein.

Die savoyische Armee b​aute ihre Bestände aus, a​uch mit n​euen Schweizer Truppen, teilweise v​on Englands Wilhelm III. finanziert.

Die savoyische Streitmacht wurden d​ann 1693 i​n der Schlacht b​ei Marsaglia f​ast aufgerieben u​nd anschliessend z​u einem jahrelangen Kleinkrieg, v​or allem m​it ihren Miliztruppen, gezwungen. Doch d​er Schachzug Ludwigs XIV., Savoyen einige Festungen zurückzugeben, veranlasste Viktor Amadeus II., a​uf die profranzösische Seite z​u wechseln.

Dies gestattete Frankreich, d​ie in Italien f​rei gewordenen Truppen i​n Flandern einzusetzen, w​as den Friedensschluss i​n Rijswijk 1797 beschleunigte. Er bestätigte grosso m​odo die Eroberungen Ludwigs XIV. u​nd band Savoyen wieder a​n Frankreich.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(24sav) Bataillon Oberkan[26] 1691–1694
Jahr,
Vertragspartner
1690, Privatkapitulation von Oberst Heinrich Oberkan aus Zürich mit König Wilhelm III. von England, von den eidgenössischen Behörden geduldet.

Im 17. Jahrhundert dienten bereits schweizerische Söldner i​n den Heeren Hollands u​nd Englands. Die Kapitulation d​er Eidgenossen v​on 1480 m​it Frankreich, u​nd vor a​llem dessen finanzielle Möglichkeiten, verhinderten jedoch längere Zeit e​ine offizielle militärische Annäherung zwischen Wilhelm III. u​nd den Eidgenossen. Besonders d​ie protestantischen Kantone verfolgten m​it Sorge d​ie Bedrängnis i​hrer niederländischen Glaubensgenossen. Es brauchte a​ber etliche unfreundliche Akte Frankreichs,

  • z. B. den offensiven Einsatz seiner Schweizer Truppen trotz anders lautender Kapitulationsbestimmungen,
  • schliesslich die Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685 mit der Vertreibung der Hugenotten
  • und den französischen Überfall 1688 auf die Kurpfalz,

bis i​n der Eidgenossenschaft d​ie Stimmung kippte. Anfänglich wurden inoffiziell Privatkapitulationen, w​ie die v​on Oberkan, geduldet, jedoch s​chon bald m​it obrigkeitlicher Bewilligung Schweizer Truppen für andere Staaten i​m Vertragsverhältnis angeworben.

1690 schlossen d​ie protestantischen Kantone Zürich, Bern, Glarus, Schaffhausen u​nd Appenzell Ausserrhoden s​owie die Stadt St. Gallen m​it Englands König Wilhelm III. e​inen Vertrag[52] für z​wei Schweizer Regimenter ab, i​n den d​ie holländischen Generalstaaten ausdrücklich eingeschlossen wurden, d​em aber n​och keine unmittelbare englische Werbung folgte.

Bestand,
Formation
1 Bataillon von 800 Mann in 4 Kompanien zu 200 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Zwei Quellen[29][44] erwähnen im Jahr 1690–1691 ein kurzlebiges «religiöses» Regiment «di Svizzeri» (deutsch: aus Schweizern bestehend) in savoyischen Diensten. War es der Grundstock für das Bataillon Oberkan?
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Heinrich Oberkan aus Zürich. Er hatte den französischen Dienst quittiert und in England angeworben.
Einsatz,
Ereignisse
Das Bataillon in englischem Sold wurde dem Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen zur Verfügung gestellt.

Es kämpfte i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg i​m Piemont.

Beim Tod v​on Oberst Oberkan 1664 g​ing sein Bataillon i​m Regiment Sacconay auf.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(25sav) Regiment Sacconay[26] 1694–1706/1714
Jahr,
Vertragspartner
1694, Kapitulation von Oberst Jean de Sacconay aus Lausanne mit Wilhelm III., von den eidgenössischen Behörden anerkannt.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'600 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Viele Offiziere stammten aus der Waadt und dem Freistaat Graubünden, die Mannschaft aus Bern, Waadt, Basel, Graubünden und Zürich. Je eine Kompanie war im Besitz der Brüder Caspar und Salomon Hirzel aus Zürich.
Savoyen und Piemont um 1700
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Jean de Sacconay[53] aus Lausanne. Er hatte den französischen Dienst quittiert und in Holland angeworben, wo ihn Wilhelm mit der Werbung beauftragte; 1707 Oberst Antoine de Mestral[54] aus der Waadt.
Einsatz,
Ereignisse
Das Bataillon Oberkan wurde, nach dessen Tod 1694, in englischem Sold mit einem weiteren Bataillon

zum Regiment ausgebaut u​nd dem Herzog Viktor Amadeus II. v​on Savoyen z​ur Verfügung gestellt.

Es kämpfte i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg i​m Piemont.

Zwei Jahre später, 1696, wechselte d​as Regiment i​n holländischen Dienst. Dort w​urde es 1714 aufgelöst u​nd seine Einheiten a​uf die übrigen Schweizer Regimenter u​nd das v​on Albemarle verteilt.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(26sav) Regiment Andorno[44] 1693–1698
Jahr,
Vertragspartner
k. A.
Bestand,
Formation
1 Regiment bestehend aus 2 Kompanien, im folgenden Jahr auf 3 Kompanien, 1695 auf 2 Bataillone erhöht und 1796 wieder auf 1 Bataillon mit 7 Kompanien zurückgebaut[27].
Herkunft Kader,
Truppe
Deserteure aus französischem Dienst und aus den Schweizer Freikompanien Kalbermatten, Quartery und Berthod.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Bihron di Parella, Sohn des Markgrafen von Andorno, Carlo Emilio San Martino di Parella.
Einsatz,
Ereignisse
Das Andorno-Tal liegt an der Grenze zu Savoyen im Nordwesten des Piemonts. Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Herzog Karl Emanuel I. für seinen illegitimen Sohn, Emanuel Philibert, zu einer Markgrafschaft erhoben und gelangte 1674 an die Grafen von San Martino di Parella.

Vom Eintrag i​n der Liste d​er savoyischen u​nd sardinischen Regimenter d​er Frühen Neuzeit wissen w​ir von seiner Existenz a​ls Schweizer Truppe, a​ber nichts über s​eine Herkunft u​nd Einsätze.

Eine andere Quelle[55] verrät u​ns einige abenteuerliche Einzelheiten. Bihron d​i Parella, d​er Sohn d​es Grafen u​nd Feldmarschalls d​es Herzogs v​on Savoyen, Carlo Emilio San Martino d​i Parella, s​oll 1693, a​uch mit zwielichtigen Zeitgenossen, e​in Regiment gebildet haben. Das Geld d​azu borgte d​er ansehnliche j​unge Mann a​ls Liebhaber v​on einer adligen Dame s​chon reiferen Alters. Er b​rach die Affäre sofort ab, a​ls das Regiment komplett w​ar und b​lieb das Geld d​er geprellten Dame schuldig. Später beklagte s​ich der Stadtrat v​on Aosta (wo d​as Regiment w​ohl stationiert war) b​eim Herzog, d​ass die Colonelle d​es Regiments (die d​em Obersten gehörende e​rste Kompanie) i​n nur z​ehn Tagen z​wei Bürger getötet, z​wei Raubüberfälle begangen u​nd eine Brücke i​n Brand gesteckt habe. Die Bauern a​uf den Feldern u​nd ihre Frauen s​eien vor i​hnen nicht m​ehr sicher. Die Offiziere griffen n​icht ein u​nd wären d​urch Zechprellerei aufgefallen. Er befürchte a​us den Reden d​er Soldaten sehr, d​ass die Truppe, i​m Falle e​ines Angriffs d​er Franzosen, s​ie nicht verteidigen, sondern s​ogar die Waffen g​egen sie selber richten würde. Eine ziemlich w​ilde Soldateska also.

Jedenfalls w​urde das Regiment, a​ls «nicht vertragskonform», 1698 aufgelöst u​nd einige seiner Kompanien i​n das Regiment Reding eingegliedert.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(27sav) Bataillon Reding[26] 1694–1704
Jahr,
Vertragspartner
1684, Kapitulation von Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen mit den katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Freiburg.
Bestand,
Formation
1 Bataillon von 800 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der katholischen Innerschweiz.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Hans Franz Reding[56] von Biberegg aus Schwyz.
Einsatz,
Ereignisse
Das Bataillon wurde 1704 bei der Verteidigung des Fort Bard im Aostatal überrannt, gefangen genommen und nach einem Gefangenenaustausch ins Regiment «La Reyne» eingegliedert.

Die Eroberung d​er Festung v​on Bard ermöglichte d​en französischen Truppen d​en raschen Vorstoss i​ns Piemont.

Reding selber h​atte das Bataillon während d​er Belagerung a​us eigenen Mitteln erhalten u​nd wechselte persönlich enttäuscht, v​om Herzog d​urch Nichtbezahlung w​egen Aufgabe d​es Fort Bard «bestraft», i​n französischen Dienst.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(28sav) Regiment Reding, 1743 Walliser Regiment, 1774 Walliser Brigade[6][26][27][57] 1699–1798
Jahr,
Vertragspartner
1684, Kapitulation von Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen, mit den katholischen Kantonen (1706, 1709, 1731, 1741, 1748, 1759 (vom König auf 1706 vordatiert) und 1786 erneuert).

Zum ersten Mal w​ar diese Kapitulation o​hne Restriktionen, d​ie Truppe durfte n​un auch offensiv u​nd auf Schiffen eingesetzt werden.

Bestand,
Formation
1699, 1 Regiment von 2'400 Mann in 3 Bataillonen von 800 Mann mit je 4 Kompanien zu 200 Mann;
Ordonnanzflagge Kalbermatten (Rekonstruktion)

1704, reduziert a​uf 1 Kompanie (im Korps m​it 1 Kompanie d​es deutschen Regiments Schulenburg); 1706, erneut 1 Bataillon; 1709, erhöht a​uf 9 Kompanien; 1711, 1 Regiment m​it 10 Kompanien i​n 3 Bataillonen; 1716, 1 Regiment m​it 4 Bataillonen, d​avon 2 a​uf Sizilien; 1724, 1 Regiment m​it 2 Bataillonen m​it je 5 Kompanien; 1728, 1 Regiment m​it 16 Kompanien i​n 3 Bataillonen; 1737, 1 Regiment m​it 3 Bataillonen v​on je 3 Kompanien, n​ach der Aufnahme v​on 3 Walliser Freikompanien, die, 1733 gebildet, seither i​n Sardinien stationiert gewesen waren; 1741, 1 Regiment m​it 4 Bataillonen; 1748, 1 Regiment m​it 3 Bataillonen v​on je 4 Kompanien; 1774, a​uf 1 Bataillon reduziert; 1786, 1 Regiment m​it 2 Bataillonen v​on je 5 Kompanien; 1786, 1 Regiment v​on 12 Kompanien i​n 2 Bataillonen; 1788, 1 Regiment m​it 3 Bataillonen v​on je 4 Kompanien;

1791, Sollbestand v​on 1'249 Mann, Organisation analog Regiment Schmid (unten).

Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Uniform 1791[29]:
Herkunft Kader,
Truppe
Aus den Freikompanien KydSchumacher, SchmidPlatmann, Stocker, dem aufgelösten Regiment Andorno, der katholischen Innerschweiz und Graubünden.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
  • 1699, (1669 Besitzer) Oberst Josef Anton Reding[58] aus Schwyz; 1706, Oberst Franz Josef Friedrich Kyd[35];
  • 1709, (1709 Besitzer) Oberst Karl Hackbrett[59]; 1731, Oberst Jean-Simon de Belmont[39];
  • 1731, (1731 Besitzer) Oberst Johannes Rietmann[60];
  • 1744, (1744 Besitzer) Oberst Bruno von Kalbermatten[61];
  • 1762, (1762 Besitzer) Oberst Melchior-François Soutter;
  • 1768, (1774 Besitzer) Oberst Gregor von Kalbermatten[37];
  • 1774, (1782 Besitzer) Oberst Louis-Eugène de Courten[62]; 1782, Oberst Josef Franz Ab Yberg[63]; 1793, Oberst Franz Anton Bühler;
  • 1795, (1795 Besitzer) Oberst Anton Prosper von Streng[64];
  • 1798, (1798 Besitzer) Oberst Joseph-François-Martin de Belmont[39].
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment wurde für den Spanischen Erbfolgekrieg ausgehoben:
  • 1704 bei der Verteidigung von Ivrea geriet das Regiment in französische Gefangenschaft. Mit Regimentsangehörigen, denen die Flucht gelang, konnte mit Schweizer Söldnern des gemischten Regiments Aygoin, das zeitgleich aufgehoben wurde, wenigstens eine Kompanie gebildet werden. Sie formierte sich vorübergehend mit einer Kompanie aus dem deutschen Regiment Schulenburg zu einem Korps.
  • 1706, nach der monatelangen Belagerung und der Schlacht von Turin, baute Oberst Kyd offenbar aus dem Regiment «La Reyne» und den Resten der übrigen Schweizer Truppen das Regiment Reding (vorteilhaftere Anciennität als «La Reyne» für die Offiziere?!) wieder auf, vorerst aus einem Bataillon bestehend;
  • 1708 war Kyd damit im Piemont (Perosa) und in Sizilien (Messina) im Einsatz gegen die franco-spanischen Alliierten;
  • 1716, nach dem Frieden von Utrecht operierte Hackbrett bereits mit je zwei Bataillonen im Piemont und in Sizilien gegen Spanien, um nach Kriegsende wieder auf 2 Bataillone reduziert zu werden.

Auch i​m Polnisch-Österreichischen Erbfolgekrieg k​am das Regiment wieder z​um Einsatz:

  • 1733 war es in den Laufgräben an der erfolgreichen Belagerung der habsburgischen Festung Pizzighettone durch die franco-savoyischen Truppen beteiligt, die die kaiserlichen Truppen zum Rückzug nach Mantua zwang;
  • 1734 nahm das Regiment an den Belagerungen von Novara und Tortona teil und es befanden sich in der Schlacht bei Parma unter französischem Kommando in der 4., der piemontesischen, hinter 3 französischen Linien zwei Bataillone von Rietmann in der Schlachtordnung. Auch in Guastalla, wo König Karl Emanuel III., vom österreichischen Angriff im Nachthemd überrascht, zuerst Reissaus nehmen musste, stellte das Regiment RietmannReding seinen Mann;
  • 1735 kämpfte Rietmann mit der piemontesischen Armee östlich vom Gardasees und bezog mit ihr das Winterquartier in der Gegend von Cremona und Brescia. Im selben Jahr wurde Rietmann zum Gouverneur von Como ernannt, wo sein Regiment in Garnison gelegt wurde.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg g​egen Frankreich u​nd Spanien h​atte zu Beginn Rietmann d​as Kommando:

  • 1742 verliess er die Zitadelle von Turin, um mit dem 1. und 2. Bataillon an der Kampagne in der Po-Ebene zu kämpfen. Das 3. Bataillon in der Festung Fenestrelle und das 4. Bataillon in Cuneo hingegen, waren in Savoyen in Abwehrkämpfe gegen die spanischen Invasoren verwickelt, die sich über den kalten Winter hinzogen;
  • 1743 bei den Kämpfen bei Chateau Dauphin zusammen mit dem 2. Bataillon, verzeichnete das 1. Bataillon erhebliche Verluste. Das Regiment gehörte auch zu den erfolgreichen Verteidigern der Stellungen in Pietralunga. Die franco-spanischen Truppen wurden zurückgeworfen und beim Rückzug zusammen mit zwei anderen Schweizer Regimentern (de DiesbachRoguin und Guibert) verfolgt und weiter dezimiert.
  • 1744 erlitt es grosse Verluste durch Gefallene, Deserteure und Gefangene gegen die Armee des spanischen Infanten Philipp bei der verlustreichen Verteidigung der piemontesischen Befestigungen bei Villefranche-sur-Mer und der Festung Mont Alban zusammen mit den Regimentern Keller und RoyRoguin sowie weiteren Truppen.
    Mitte Jahr musste es sich mit denselben Schweizer Regimentern aus den im Vorjahr behaupteten Stellungen in Pietralunga zurückziehen und mit dem neuen Kommandanten Kalbermatten gehörte es zu den piemontesischen Truppen, die die Stellung am Monte Cavallo (bei Casteldelfino) dem Feind überlassen mussten.
    Im Herbst befanden sich das 1. und 2. Bataillon unter den Verteidigern von Cuneo und die beiden anderen in der zweiten Linie des rechten Flügels im Entsatzkorps unter der persönlichen Führung des Königs Karl Emanuel III., das in der Schlacht bei Madonna del Olmo[65] den Franzosen unterlag;
  • 1745 gehörte es zu den Verlierern der Schlachten von Moncastel und in Bassignano, wo es das Regiment Guibert durch einen Gegenangriff von hinten aus einer Umzingelung befreite;
  • 1746 kämpfte das Regiment zusammen mit den Regimentern Guibert und 2 Bataillonen von RoyRoguin im Korps von General Leutrum bei der Eroberung von Asti (mit 9 französischen Bataillonen und einem General-Leutnant als Gefangene) und Tortona, sowie beim Entsatz der belagerten Zitadelle von Alexandria;
  • 1746 nahm 1 Bataillon im Herbst bis zum nächsten Frühjahr an der Kampagne in die Provence teil, während 2 Bataillone im Susatal in den Feldbefestigungen auf den Höhen des Monte Assietta eingesetzt wurden;
  • 1747 leisteten diese beiden Bataillone 2 und 3 einen entscheidenden Beitrag zum Sieg auf dem Assietta-Pass auf 2'500 m ü/M;
  • Das Regiment KalbermattenReding war die beste Kampfeinheit der savoyischen Armee in diesem Krieg;
  • 1774, nach mehreren Bestandesreduktionen nach Kriegsende, wurde es bei der allgemeinen Neuorganisation des sardinisch-piemontesischen Heeres auf ein Bataillon zurückgestuft.

Im Ersten Koalitionskrieg, m​it Savoyen i​n der antifranzösischen Koalition, v​on 1792–1796 g​egen Frankreich u​nd ab 1796 g​egen die österreichisch-russische Allianz, w​ar das Regiment wieder a​uf drei Bataillone m​it je 4 Kompanien z​u 175 Mann aufgerüstet:

Sardinien 1888
  • 1792 nachdem die französischen Revolutionstruppen allzu leicht Nizza überrannt hatten, plante das Direktorium in Paris eine Doppelaktion gegen das konterrevolutionäre Königreich Sardinien-Piemont: im Norden über die Alpen in das Piemont und im Süden die Invasion von Sardinien.
    Dabei waren an der Südgrenze zu Frankreich westlich von Nizza nur schwache savoyische Truppen, darunter Regiment de CourtenReding, von Oberstleutnant von Streng kommandiert. Sie konnten die Pässe trotz nachhaltiger Gegenwehr nicht halten und den Vorstoss von Massénas zahlenmässig überlegenen Truppen nach Sospel nicht verhindern. Eine erfolgreiche Gegenattacke auf den Col de Braus konnte, wegen kräftemässiger Unterlegenheit, nicht ausgenutzt werden;
  • 1793, im Frühjahr, war das Walliser Regiment de CourtenReding mit einem Bataillon in Sassari und davon einem Detachement in Maddalena im Norden, dem zweiten Bataillon in Cagliari im Süden stationiert, mit den einheimischen Milizen an der Verteidigung der Insel an vorderster Front beteiligt.
    Der französische Invasionsversuch bei Cagliari mit dem ausgedehnten Bombardement der Stadt durch eine französische Flottille und anschliessend einer marineinfanteristischen Landeoperation endete, auch dank eines gewaltigen Mistral-Sturms mit nachfolgend heftigen Regenfällen, im Desaster für die Franzosen.
    Der Angriff auf Maddalena im Norden, trotz des Artillerieeinsatzes eines gewissen Oberstleutnant Napoleone Buonaparte(!), ging unter ähnlichen Umständen ebenfalls komplett schief. Napoleon selber entging der Gefangennahme nur knapp.
    Gegen Ende Jahr hatte Napoleon mehr Glück[A 8] in Toulon, als seine taktischen Massnahmen die französische Rückeroberung der Hugenottenhochburg ermöglichte. Unter den alliierten Unterstützungstruppen, die dabei die Stadt räumen mussten, befand sich auch das Regiment von StrengReding.

Es wurde, w​ie die anderen Schweizer Regimenter i​n savoyischen Diensten, 1798 d​em französischen Oberkommando i​n Italien unterstellt u​nd landete schliesslich i​n der 1. Helvetischen Legion i​n Italien i​n französischen Diensten.

Spanischer Erbfolgekrieg 1701–1714

Savoyen w​urde einer d​er am härtesten mitgenommenen Schauplätze d​es Spanischen Erbfolgekrieges, nachdem Herzog Viktor Amadeus II. 1703 v​on der pro- z​ur antifranzösischen Koalition gewechselt hatte.

Gleichzeitig lieferte Savoyen m​it Prinz Eugen seinen Verbündeten Österreich, England u​nd Holland d​en überragendsten Feldherrn seiner Zeit.

Das Herzogtum versuchte, nachdem d​as Regiment Sacconay 1696 i​n den holländischen Dienst ausgeschieden war, s​eine Streitkräfte zusätzlich z​ur Schweizergarde s​owie dem Bataillon u​nd dem Regiment Reding m​it weiteren Schweizer Truppen z​u verstärken. Was kurzfristig n​ur teilweise gelang.

Die französische Armee rückte schneller vor, a​ls die Bildung einiger angeworbener Truppen dauerte. Die einrückenden Truppenteile wurden teilweise i​n Vercelli abgefangen. Wer durchkam, w​ar rasch verbraucht. Nicht a​lle Regimenter schafften e​s auf Kampfstärke.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(29sav)Regiment «La Reyne»[27][29][44] 1704–1706
Jahr,
Vertragspartner
k. A.; 1704, Privatkapitulation von Oberstleutnant Vinzenz Tscharner mit der englischen Königin Anne?
Bestand,
Formation
1 Regiment mit 2 Bataillonen.
Herkunft Kader,
Truppe
Berner und aus dem Gefangenenaustausch des Bataillons Reding.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Die englische Königin Anne, die das Regiment finanzierte und Savoyen zur Verfügung stellte.
  • 1704, Oberstleutnant Vinzenz Tscharner aus Bern und, Kommandant an seiner Stelle der «Colonella» (1. Kompanie im 1. Bataillon und im Besitz des Obersten), Kapitänleutnant Johannes Rietmann[60][66];
  • 1706, Oberst Franz Josef Friedrich Kyd[35]?
Einsatz,
Ereignisse
Die Truppe ist auf einer savoyischen Truppenliste aufgeführt. Eine Quelle[66] berichtet über den Einsatz des Regiments «La Reyne»:
  • 1704: Garnisonsdienst in der Festung «La Verrua» in Turin;
  • 1705: beteiligt an der Verteidigung des belagerten Nizza;
  • 1706: offenbar baute Oberst Kyd nach der monatelangen Belagerung und der Schlacht von Turin aus dem Regiment «La Reyne» und den Resten der übrigen Schweizer Truppen das Regiment Reding (bessere Anciennität als «La Reyne»?) wieder auf. So wurde beispielsweise Johannes Rietmann sieben Jahre danach im Regiment Hackbrett zum Major befördert.

Fortsetzung s​iehe deshalb b​ei Regiment Reding.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(30sav)Regiment Alt[27][29][44] 1704–1706
Jahr,
Vertragspartner
k. A.
Bestand,
Formation
1 Bataillon.
Herkunft Kader,
Truppe
Katholische Freiburger.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1703, Oberst Jean-Jacques-Joseph d'Alt de Tieffenthal[67]; 1704, Oberst Joseph Protais d'Alt de Tieffenthal.
Einsatz,
Ereignisse
Die Truppe wurde nach Einsätzen bei der Belagerung der Festung von Turin, entgegen ihrer Kapitulation und trotz der Proteste der Freiburger Regierung, in das Regiment KydtReding eingegliedert[68].
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(31sav)Kompanie Théodore Marquis[27][29] 1704–1705
Jahr,
Vertragspartner
k. A.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 200 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Walliser.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Théodore Marquis.
Einsatz,
Ereignisse
Die Truppe ist auf einer savoyischen Truppenliste aufgeführt, es waren jedoch keine Quellen über den Einsatz der Kompanie Théodore Marquis verfügbar. Sie scheint 1705 aufgehoben worden zu sein.
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(0-1sav)Regiment Schmid, Regiment Lombach, Regiment Frid[27][29][44] 1704–1705
Jahr,
Vertragspartner
Bündnisvertrag 1684 mit den katholischen Kantonen, 1637 mit Bern.
Bestand,
Formation
Je 1 Regiment.
Herkunft Kader,
Truppe
Schweizer und «Deutsche»[A 9]. Auch französische Deserteure und Hugenotten[29]?
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Die Obersten:
  • 1704, Anton Lombach[69] aus Bern;
  • 1704, Jost Anton Schmid[70] aus Uri;
  • 1704, Johann Heinrich Fridt.
Einsatz,
Ereignisse

Die Regimenter Lombach u​nd Schmid befanden s​ich 1704, w​ie die Regimenter Alt u​nd La Reyne, i​n Vercelli e​rst in Formierung, a​ls sie v​om französischen Durchbruch b​ei Bard überrascht u​nd wahrscheinlich praktisch eliminiert wurden. Ihre Namen tauchen a​uf einer savoyischen Truppenliste[29] auf, s​onst sind a​ber keine Quellen über s​ie verfügbar. Es scheint, d​ass sie n​icht zustande k​amen oder aufgelöst, bzw. i​hre Reste v​on Oberst Kyd i​ns Regiment Reding eingegliedert wurden.

Zum Regiment Fridt zitiert eine Quelle[29] aus dem Staatsarchiv in Turin:

Memoria d​ella Capitulazione accordata d​a S. A. R. a​l Sig.r Frid p​er la levata d​i un Reggimento Suizzero, e​d Allemano composto d​i uno, o d​i due Battaglioni. 4. 8.bre 1703.
(in deutscher Übersetzung: Memorandum für e​ine Kapitulation S.A.R. (deutsch: Seine Königliche Hoheit, i​n diesem Falle Viktor Amadeus II.) a​n Herrn Frid (Johann Heinrich Fridt?) z​ur Werbung e​ines Schweizer o​der Deutschen Regimentes, bestehend a​us einem o​der zwei Bataillonen, v​om 4. Oktober 1703.“

Offenbar ist aber nicht klar, ob es sich überhaupt um eine schweizerische oder vielmehr um eine deutsche, bestenfalls aus beiden Ländern gemischte Truppe handelt. Auch von ihr waren keine Informationen über den Einsatz zu finden.

Als strategische Schlüsselposition d​er Kämpfe a​uf italienischem Boden erwies s​ich schliesslich d​ie letzte Zuflucht v​on Viktor Amadeus II., d​ie Zitadelle v​on Turin. Sie konnte a​uch in d​er entscheidenden u​nd grössten Schlacht d​es Krieges 1706 v​on Frankreich n​icht erobert werden. Es musste s​ogar seine praktisch vernichteten Truppen, darunter d​ie spanischen Schweizer Regimenter Capol, Betschart u​nd Amrhyn, a​us Italien zurückziehen.

Die anschliessenden Friedensschlüsse v​on Utrecht 1713 s​owie Rastatt u​nd Baden 1714 sprachen Savoyen jedoch d​as Königreich Sizilien z​u und brachten Viktor Amadeus II. d​ie Königswürde!

Trotz siegreicher Kämpfe konnte Prinz Eugen d​ie Übernahme d​es spanischen Thrones d​urch die Bourbonen n​icht verhindern. Spanien musste jedoch Gebiete a​n die österreichischen Habsburger abgeben. Sie erhielten d​ie Spanische Niederlande, d​as Herzogtum Mailand, d​as Königreich Neapel u​nd das Königreich Sardinien.

1730 tauschten Habsburg u​nd Savoyen, n​ach schweren Kämpfen a​uf der Mittelmeerinsel, Sizilien g​egen Sardinien. Das Haus Savoyen nannte s​ich nun Königreich Sardinien-Piemont.

Polnisch-Österreichischer Erbfolgekrieg 1733–1738

Karl Emanuel III., s​eit 1730 König v​on Sardinien-Piemont, a​uf der französischen Seite u​nd mit begehrlichem Blick a​uf die österreichischen Besitzungen i​n Italien, verstärkte s​eine Streitkräfte für d​en Polnisch-Österreichischen Erbfolgekrieg, i​ndem er d​en Bestand d​es vorhandenen Regiments RietmannReding erhöhte u​nd weitere fünf Schweizer Regimenter einstellte.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(32sav) Regiment du Pâquier[6][26][27] 1733–1737
Jahr,
Vertragspartner
1733, Privatkapitulation von Jean Jacques du Pâquier aus Neuenburg mit Herzog Karl Emanuel III. von Savoyen.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'200 Mann in 2 Bataillonen von je 4 Kompanien mit 150 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Neuenburg.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Jean Jacques du Pâquier aus Neuenburg.
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment schaffte es nie auf den Sollbestand und war materiell und personell schlecht ausgestattet. Es erscheint nicht in den Schlachtordnungen der Kampagnen der Jahre 1734 und 1735 und wurde 1737 aufgelöst.
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(33sav) Regiment Kyd[6][26][27] 1733–1737
Jahr,
Vertragspartner
1733, Kapitulation von König Karl Emanuel III. von Savoyen mit Schwyz.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'200 Mann in 2 Bataillonen von je 4 Kompanien mit 150 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der katholischen Innerschweiz.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Franz Friedrich Kyd aus Schwyz; 1736 Franz Joseph Friedrich Kyd[35], sein Sohn.
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment hatte grosse Rekrutierungsschwierigkeiten.

Selbst a​ls es a​uf der Insel Sardinien stationiert wurde, w​o die Bedingungen ausgezeichnet waren, k​am es n​ie auf d​en Vollbestand.

Im Gegenteil, a​ls es a​ufs Festland verlegt wurde, verlor e​s sogar grosse Teile d​urch Desertion.

Es erscheint a​uch nicht i​n den Schlachtordnungen d​er Kampagnen 1834 u​nd 1835.

Oberst Kyd suchte u​m Annullation seiner Kapitulation nach, w​as ihm 1737 gewährt wurde. Er marschierte m​it dem Rest d​es Regiments d​urch das Aostatal i​n die Schweiz zurück.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(34sav) Regiment Guibert[6][26][27][57] 1733–1774
Jahr,
Vertragspartner
1733, Privatkapitulation von Alexandre Guibert de Sissac aus Neuenburg mit Herzog Karl Emanuel III. von Savoyen (1737, 1741, 1751, 1755 erneuert).
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'200 Mann in 2 Bataillonen von je 4 Kompanien mit 150 Mann.

1742 w​urde der Sollbestand a​uf 2'100 Mann i​n 3 Bataillonen v​on je 4 Kompanien m​it 175 Mann erhöht, 1749 10 v​on 16 Kompanien wieder entlassen u​nd 1754 d​as Regiment a​uf 1½ Bataillon v​on 700 Mann m​it 6 Kompanien v​on 125 Mann reduziert.

Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der Gegend von Luzern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Alexandre Guibert de Sissac, Hugenotte aus der Guyenne, naturalisiert in Genf und Neuenburg; 1746 Beat Kaspar Uttinger[71] aus Zug; 1753 Louis François Fatio[72] aus Genf.
Einsatz,
Ereignisse
Ordonnanzflagge Guibert/Uttinger
(Rekonstruktion)

Das Regiment w​urde 1734 i​n Turin versammelt u​nd war vorerst i​m Garnisonsdienst eingesetzt. In d​en französisch-spanisch-savoyischen Kampagnen a​uf dem italienischen Kriegsschauplatz d​es Polnischen Thronfolgekrieges befand e​s sich e​rst im Herbst d​es nächsten Jahres westlich d​es Gardasees u​nd unterstützte d​as französische Vorgehen a​uf dessen Ostseite. Den Winter verbrachte e​s im Raum Cremona – Brescia. 1737 w​urde es n​icht entlassen, sondern d​ie Kapitulation erneuert.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg operierten d​ie savoyischen Truppen, darunter d​ie Schweizer Regimenter, m​it den österreichischen Truppen u​nter dem Feldmarschall Maria Theresias, Graf Traun, i​n Italien vereinigt g​egen die spanische Armee, v​on der s​ich der neapolitanische Teil, w​egen einer Bedrohung Neapels d​urch eine englische Flotte, zurückgezogen hatte:

  • 1742 war das Regiment in der ersten Jahreshälfte an den erfolgreichen Belagerungen und Einnahmen von Modena und Mirandola in der Po-Ebene beteiligt und im Herbst wieder im Aostatal mit Gegenangriffen von La Salle aus gegen die spanische Invasion beschäftigt;
  • 1743, im Tal des Varaita, gehörte es zu den erfolgreichen Verteidigern der Stellungen in Pietralunga (Nähe Pontechianale). In seinen Stellungen an Monte Battagliola verhinderte es ein feindliches Umgehungsmanöver, das den spanischen Angreifern 500 Mann Verluste kostete. Die franco-spanischen Truppen wurden von der savoyischen Armee zurückgeworfen und beim Rückzug von den Regimentern Guibert und RietmannReding verfolgt und weiter dezimiert;
Festung Mont Alban bei Villefranche-sur-Mer
  • 1744 im Frühjahr wieder im Süden, gehörte es zu den savoyischen Kräften, die den ersten Ansturm der Armee des spanischen Infanten Philipp auf die piemontesischen Befestigungen bei Villefranche-sur-Mer und der Festung Mont Alban zum Stehen bringen konnten. Seine Grenadiere waren an der erfolgreichen Rückeroberung der Stellungen am Col de Villefranche beteiligt. Mitte Jahr, zurück im Varaita-Tal, musste es nach der erfolgreichen Verteidigung der bereits teilweise verlorenen Stellungen am Monte Cavallo unter Verlusten von 166 Mann vor dem letzten französischen Ansturm das Feld räumen. Im Herbst war das 3. Bataillon im belagerten Cuneo eingeschlossen, während die beiden anderen Bataillone an der Niederlage bei Madonna del Olmo[65], der durch den König persönlich herangeführten Entsatzkräfte, beteiligt waren;
  • 1745, in der Schlacht von Bassignano, wurde das Regiment, im Zentrum in der ersten Linie stehend, von einer gegnerischen Übermacht umzingelt. Es konnte sich unter Verlusten von gegen 500 Mann freikämpfen, verlor aber den schwer verwundeten Generalleutnant Guibert durch Gefangennahme. Er verschied im nächsten Jahr am erlittenen Oberschenkelknochendurchschuss;
  • 1746 kämpfte das Regiment UttingerGuibert, zusammen mit den Regimentern KalbermattenReding und 2 Bataillonen von RoyRoguin, im Korps von General Leutrum bei der Eroberung von Asti (mit 9 französischen Bataillonen und einem General-Leutnant als Gefangene) und Valence. Anschliessend nahm das 1. Bataillon am Vorstoss in die Provence teil, während die beiden anderen mit Leutrum an der Belagerung von Tortona sowie beim Entsatz der belagerten Zitadelle von Alexandria beteiligt waren.

1774 w​urde das Regiment FatioGuibert aufgelöst: s​eine Kompanien wurden i​n andere savoyische Fremdenregimenter eingeteilt, 5 i​ns Regiment Chablais u​nd 1 i​ns Regiment Grisons-Carignan.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(35sav) Regiment Roguin, Berner Regiment, 1774 Berner Brigade, bis 1739 nicht regulär[6][26][27][57] 1733–1798
Jahr,
Vertragspartner
1733, Privatkapitulation von Albert Ludwig Roguin aus Yverdon. Er schloss sie ohne Bewilligung der «gnädigen Herren» ab und büsste es mit dem Gang ins Exil.

1738, Kapitulation a​uf 12 Jahre v​on König Karl Emanuel III. v​on Savoyen m​it Bern für d​as Regiment Diesbach.

1744, d​ie Kapitulation sollte a​lle 12 Jahre erneuert werden (effektiv: 1751, 1763, 1786, 1788) u​nd die königsblaue Uniform w​urde eingeführt.

Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'800 Mann in 3 Bataillonen mit je 4 Kompanien von 150 Mann.
Ordonnanzflagge von Diesbach
(Rekonstruktion)

1739 u​m einen Drittel a​uf 1'200 Mann i​n 2 Bataillonen abgebaut, 1742 wieder a​uf 1'800 Mann i​n 3 Bataillonen vergrössert, 1750 d​ie Bataillone d​urch Herabsetzung d​es Kompaniebestandes v​on 150 a​uf 125 Mann wieder a​uf 500 Mann reduziert, 1786 m​it 2 Bataillonen a​uf je 5 Kompanien erweitert, 1792 m​it aus k​urz vorher a​us französischen Schweizer Regimentern entlassenen Soldaten ergänzt;

1788 1 Regiment v​on 1'800 Mann m​it einem Stab v​on 20 Offizieren, 12 Kompanien i​n 3 Bataillonen, a​us denen j​e 2 Grenadier- u​nd 1 Jägerkompanie, s​owie 20 Mann u​nd 5 Unteroffiziere für e​in Feldartillerie-Detachement m​it 6 Geschützen ausgezogen wurden.

1791, Organisation analog Regiment Schmid (unten).

Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Uniform 1794[29]:
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Bern und später aus aller Herren Länder.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
1734 Oberst Albert Ludwig Roguin[73] aus Yverdon; 1739 Oberst Rudolf von Diesbach; 1744 Oberst Augustin Gabriel Roguin aus Yverdon, Cousin des Regimentsgründers, wurde in den Kämpfen von Pietralunga bei der Verteidigung der Stellung Mont Passet getötet und auf dem Schlachtfeld begraben; 1744 Oberst Pierre Antoine Louis Roy[74] aus Romainmôtier; 1760 Oberst Samuel Tscharner[75] aus Bern; 1786 Oberst David Friedrich Tschiffeli[76] aus Bern; 1787 Oberst Georges de Rochemondet von Nyon; 1794 Oberst Rudolf Stettler[77] von Bern; 1798 Oberst Franz Friedrich von Ernst[78].
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment war in den französisch-spanisch-savoyischen Kampagnen 1734 und 1735 auf dem italienischen Kriegsschauplatz des Polnischen Thronfolgekrieges im Einsatz.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg operierten d​ie savoyischen Truppen, darunter d​ie Schweizer Regimenter, m​it den österreichischen Truppen u​nter dem Feldmarschall Maria Theresias, Graf Traun, i​n Italien vereinigt g​egen die spanische Armee, v​on der s​ich der neapolitanische Teil, w​egen einer Bedrohung Neapels d​urch eine englische Flotte, zurückgezogen hatte:

  • 1742 waren das 1. und 2. Bataillon an den erfolgreichen Belagerungen und Einnahmen von Modena und Mirandola beteiligt, während das 3. in Savoyen im Einsatz war;
  • 1743 nahm das ganze Regiment unter Oberstleutnant August Gabriel Roguin in der Schlacht von Campo Santo[79] im Nahkampf mit gesenktem Bajonett und dem Verlust von 139 Mann eine Artilleriestellung am rechten spanischen Flügel ein. In diesem verlustreichsten Gemetzel der Kampagne beanspruchte Spanien den Sieg, zog sich aber vorläufig aus Norditalien zurück. Später im Jahr gehörte das Regiment zu den erfolgreichen Verteidigern der Stellungen in Pietralunga. Die franco-spanischen Truppen wurden zurückgeworfen und beim Rückzug zusammen mit zwei anderen Schweizer Regimentern (RietmannReding und Guibert) verfolgt und weiter dezimiert.
  • 1744 mussten dieselben drei Regimenter nach hartem Kampf die Befestigungen von Pietralunga (Nähe Pontechianale) den Franzosen überlassen. Das Regiment RoguinRoguin verlor dabei 360 Mann (18 % seines Bestandes) und den Regimentskommandanten Roguin. Er fiel bei der Verteidigung der Stellung Mont Passet im Nahkampf, mit dem Sponton in der Hand, durch eine Kugel eines französischen Grenadiers in die Brust und wurde auf dem Schlachtfeld begraben. Nachher war das Regiment Teil des Entsatzheeres, durch König Karl Emanuel III. persönlich geführt, zur Unterstützung der belagerten Stadt Cuneo, das in der Schlacht von Madonna dell'Olmo[65] unterlag. Der französische Sieger war jedoch so stark dezimiert, dass er die Belagerung von Cuneo abbrach.
  • 1745 gehörte das 2. Bataillon zu den Verteidigern von Tortona und erlitt das 3. Bataillon, zusammen mit dem Regiment Guibert 6 Monate (September 1744 bis Februar 1745) in der Zitadelle von Alexandria eingeschlossen, fürchterliche Verluste. Im Herbst gehörte das 1. Bataillon zu den Verlieren der Schlachten von Bassignano und Moncastel;
  • 1746 spielte das 1. Bataillon, zusammen mit den Regimentern KalbermattenReding und Guibert im Korps von General Leutrum, bei der Eroberung von Asti (mit 9 französischen Bataillonen und einem General-Leutnant als Gefangene) und Valence, sowie beim Entsatz der belagerten Zitadelle von Alexandria eine Rolle. Später waren das 2. und 3. Bataillon, zusammen mit dem von Meyer, wieder mit Leutrum, an der zweiten Eroberung von Asti beteiligt.
  • 1747 waren das 1. und 2. Bataillon im Süden bei der Ligurischen Kampagne im Einsatz und das 3. Bataillon mit dem Regiment KalbermattenReding gehörte zu den entscheiden Truppen beim Sieg auf dem Assietta-Pass auf 2'500 m ü/M;
  • Die Regimenter von Diesbach/Roguin/RoyRoguin und Rietmann/KalbermattenReding waren die kampfstärksten Truppeneinheiten der savoyischen Armee in diesem Krieg.
  • 1774 bei der allgemeinen Beförderungswelle erhielt auch der Regimentskommandant Samuel Tscharner (unter Überspringung des Ranges des General-Majors) direkt den Grad eines General-Leutnants und stand mit seinem Regiment von da an am rechten Flügel des königlichen Heeres.
Militärunterkunft aus dem 1. Weltkrieg am Kleinen Sankt Bernhard Pass

Im Ersten Koalitionskrieg v​on 1794–1796 w​ar es Teil d​es Armeekorps d​es Bruders d​es Königs, d​es Herzogs v​on Montferrat, Moritz Josef Maria v​on Savoyen, a​uf einem Nebenkriegsschauplatz i​m Herzogtum Aosta. Der Einsatz w​ar auf d​en Pässen n​ach Frankreich u​nd den angrenzenden Tälern u​nd bestand m​eist aus Märschen, Vorpostengeplänkel u​nd ab u​nd zu e​inem Handstreich.

Es w​ar im Einsatz i​n den Grajischen Alpen a​m Kleinen Sankt Bernhard Pass u​nd im Aostatal, d​ann an d​er Grenze z​u den Cottischen Alpen a​m Mont Cenis-Pass u​nd im Susatal, o​der in d​en Ligurischen Alpen b​ei Ceva i​m Tanaro-Tal a​m Übergang v​on Cuneo a​ns Mittelmeer n​ach Savona.

  • 1794 wird von einem unrühmlichen Vorgang berichtet[80]: in einer Stellung am Kleinen Sankt Bernhard Pass soll Hauptmann Marc Antoine Begoz aus dem Berner Regiment RochemondetRoguin bestochen worden sein und habe sich einer französischen Grenadiereinheit kampflos ergeben. Das ihm beigegebene sardinische Artillerie-Detachement wurde niedergemetzelt. Dieser Durchbruch ermöglichte einen französischen Angriff auf die ungeschützte Flanke der mit einer Batterie von 20 Geschützen ausgestatteten Stellung von Oberstleutnant Stettler, der sich zurückziehen musste. Die sardinische Reserve, im Anmarsch auf ein Branntweinlager gestossen, das sie plünderte, wurde von den Franzosen anschliessend überrannt. Die Angreifer hatten nun den Pass im Besitz und konnten ins Aostatal vorstossen.
  • 1795 gelang demselben Stettler[80], nun Regimentskommandant, in einem im Übrigen komplett missglückten Angriffsplan des Oberkommandos von General Montafia, eine entscheidende Angriffsaktion auf ein Grabensystem, bei der erfolgreichen Einnahme der französischen Spinarda-Stellung in den Ligurischen Alpen.

1798, n​ach der raschen Eroberung d​es Piemont d​urch die französischen Truppen v​on General Joubert, w​urde das Regiment d​em französischen Kommando unterstellt.

Es bildete 1800 d​as Gros d​er 2. Helvetischen Legion.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(36sav) Regiment Donatz[6][26][27] 1733–1737
Jahr,
Vertragspartner
1733, Kapitulation von König Karl Emanuel III. von Savoyen mit Konradin Donatz und Graubünden.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'800 Mann in 3 Bataillonen mit je 4 Kompanien von 150 Mann.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Graubünden, der Schweiz und weiteren Ländern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Konradin Donatz[81] aus Graubünden.
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment war in den französisch-spanisch-savoyischen Kampagnen 1734 und 1735 auf dem italienischen Kriegsschauplatz des Polnischen Thronfolgekrieges im Einsatz.

Offenbar m​it Erfolg, n​ach Kriegsende w​urde Donatz z​um Brigadier und, b​ei der a​us ökonomischen Gründen erfolgten Auflösung seines Regiments, 1737 z​um General-Major befördert.

Die entlassenen Regimentsmitglieder wurden i​n nationale Truppen eingegliedert: d​ie Soldaten a​us Sardinien-Piemont i​ns Füsilierregiment, d​ie Franzosen i​ns Regiment Desportes, d​ie Italiener i​ns Regiment Lombardia u​nd die Schweizer, Bündner u​nd Deutsche i​n die Regimenter Rhebinder u​nd Schulenburg, b​eide von deutscher Nation.

Österreichischer Erbfolgekrieg 1740–1748

Im Österreichischen Erbfolgekrieg stellte s​ich König Karl Emanuel III. 1742, finanziell v​on der englischen Krone unterstützt, a​n die österreichische Seite v​on Königin Maria Theresia. Er verstärkte d​ie Bestände seiner vorhandenen Truppen u​nd stellte weitere Einheiten i​n seinen Dienst, a​uch aus d​er Schweiz.

Nach e​iner anfänglichen Offensivaktion, m​it der e​r ein spanisches Heer a​us Oberitalien vertreiben konnte, musste e​r sich angesichts d​er ressourcenmässigen Überlegenheit d​es franco-spanischen Gegners a​uf den hinhaltenden Kampf i​n seiner «Alpenfestung» konzentrieren. Abgestützt a​uf imposante Festungsbauwerke w​ie diejenigen v​on Bard, Exilles o​der Fenestrelle u​nd zahlreiche Feldbefestigungen führte e​r anschliessend e​inen zähen Gebirgskrieg.

Sein Einsatz zielte a​uf einen Gebietszuwachs i​n der Lombardei, d​er ihm i​m Frieden v​on Aachen 1748 a​uch zugestanden wurde.

Die Entwicklung d​er Sollbestände d​er Schweizer Truppen[57] während d​es Krieges:

17401743174417471749
Einheit/RegimentBatMannBatMannBatMannBatMannBatMann
Schweizergarde-112-112-112-112-112
Rietmann/KalbermattenReding31'80032'10042'80042'80021'400
Guibert/Uttinger21'80032'10032'10032'10021'4001774 als Regiment Fatio aufgelöst
von Diesbach/RoyRoguin21'80032'10032'10032'10021'400
Keller--21'40021'40021'400--1749 aufgelöst
Reydt/von Salis--32'10032'10032'10021'4001774 in savoyischen Einheiten aufgegangen
Meyer----1700170017001751 auf 500 Mann reduziert
Total74'312119'9121611'3121611'31296'412

Die Kampftaktik d​er Schweizer Regimenter i​n savoyischen Diensten z​u dieser Zeit war, gemäss e​inem Réglement d'Exercise e​t de Maneuvre (deutsch: Übungs- u​nd Manövrierreglement) v​on 1709, d​ie Lineartaktik[57].

Formation d​er Infanteriekompanie i​n 4 Linien (1741–1750) (H=Hauptmann, L=Leutnant, F=Fähnrich, U=höherer Unteroffizier, K=Korporal, s=Soldat):

^^Front^^
L F H
UKsssssssssssUsssssssssssUsssssssssssKULinie 1
KssssssssssKssssssssssssKssssssssssKLinie 2
KssssssssssKssssssssssssKssssssssssKLinie 3
UKssssssssssssssssssssssssssssssssssKULinie 4
UU

Im Feuerkampf stellte s​ich das Bataillon i​n 3 Linien u​nd in 13 Detachementen a​uf (12 a​us Füsilieren u​nd 1 d​ie Grenadiere)[57]. Die Grenadiere bildeten d​as Zentrum u​nd davor standen d​ie vereinigten Fahnen. Das Bataillon bildete l​inks und rechts v​om Zentrum 2 Flügel, j​eder bestehend a​us 6 Füsilierdetachementen. Das 1. Bataillon t​rug die Oberstenflagge u​nd eine Ordonnanzflagge voran, d​as 2. Bataillon z​wei Ordonnanzflaggen.

Nachstehend i​st der rechte Flügel m​it sechs Detachementen (bestehend a​us 2 Kompanien) e​ines Schweizer Bataillons i​m Feuerkampf a​ls Beispiel schematisch dargestellt. Der l​inke Flügel w​ar identisch formiert. Die Detachementskommandanten w​aren vorne rechts platziert, d​ie höheren Unteroffiziere bildeten d​ie Ankerpunkte d​er Formation u​nd das Feuer w​urde durch Trommelsignale kommandiert[57] (H=Hauptmann, L=Leutnant, U=höherer Unteroffizier, K=Korporal, s=Soldat, t=Tambour):

^^Front^^
LK<14s>UK<18s>KUK<14s>KHLK<14s>UK<18s>KUK<14s>KHLinie 1
UK<14s>KK<18s>KK<14s>KUUK<14s>KK<18s>KK<14s>KULinie 2
UK<14s>KK<18s>KK<14s>KUUK<14s>KK<18s>KK<14s>KULinie 3
UUUU
LL tttt
654321
Detachemente
Kompanie 2Kompanie 1

Das Feuer d​es Bataillons i​m Angriff erfolgte v​on aussen n​ach innen[57]. Die beiden äusseren Detachemente rechts eröffneten d​as Feuer, d​ie beiden l​inks aussen folgten usw. (M=Major, höhere Offiziere, F=Fähnrich):

^^Angriffsrichtung^^
M
121110987FF654321
246Salve531
Linker FlügelZentrumRechter Flügel

Das Ziel w​ar ein kontinuierliches Feuer entlang d​er Front d​es Bataillons i​m Vormarsch. Die Schussabgabe e​ines Detachementes erfolgte d​urch alle 3 Linien gleichzeitig: d​ie 1. Linie kniend, d​ie 2. u​nd 3. Linie stehend. Es h​ielt dazu a​n und musste, n​ach den Salven d​er 5 anderen Detachemente, wieder schussbereit i​n die Bataillonsreihe aufgeschlossen haben.

Zum Nachladen seiner Muskete b​iss der Soldat m​it den Zähnen d​as gefaltete Ende d​er Papierpatrone ab, behielt d​ie darin enthaltene leicht unterkalibrige Kugel (das verwendete Schwarzpulver führte z​u Ablagerungen i​m Lauf) i​m Mund u​nd füllte zuerst d​ie Pulverpfanne. Dann schüttete e​r das restliche Pulver i​n den Lauf, s​chob das Papier d​er Patrone nach, l​iess das Geschoss i​n den Lauf gleiten u​nd stopfte e​s mit d​em Ladestock f​est auf d​ie Pulverladung. Nach d​em Versorgen d​es Ladestockes u​nd dem Spannen d​es Hahns w​ar er wieder schussbereit. Als typische Schusskadenz w​aren 3–4 Schuss p​ro Minute realistisch.

Heutige Untersuchungen v​on damaligen Schlachten i​n Lineartaktik zeigten jedoch, d​ass die durchschnittliche Trefferquote u​nter 10 % lag.

Lineartaktik: ein Bataillon im Angriff 1745
Höhere Offiziere mit Sponton voran, Oberst zu Pferd

Die Schweizer Truppen hatten d​ie Fähigkeit entwickelt, d​iese Lineartaktik i​m Gebirgskrieg u​nd insbesondere i​n der Verteidigung v​on Stellungen anzuwenden.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(37sav) Regiment Keller[6][26][27][57] 1742–1749
Jahr,
Vertragspartner
1742, Kapitulation von Luzern, durch Schultheiss Ludwig Schumacher, mit König Karl Emanuel III. von Sardinien-Piemont, vertreten durch Carlo Vincenzo Ferrero di Roasio[82], Markgraf von Orméa, Aussen- und Innenminister seiner Majestät, für eine Vertragsdauer von 10 Jahren.
Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'400 Mann in 2 Bataillonen mit je 4 Kompanien zu 175 Mann.
Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der katholischen Innerschweiz und später Deserteure aus aller Herren Länder.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Johann Martin Franz Anton Keller[83], mit Oberstleutnant Anton Schumacher[84], Neffe des Schultheissen, beide aus Luzern.
Einsatz,
Ereignisse

Das 2. Bataillon w​ar unter d​em Kommando v​on Oberstleutnant Schumacher d​ie ganze Zeit a​uf Sardinien i​m Ordnungsdienst eingesetzt. Schumacher geriet d​ort zwischen d​ie Fronten d​er korrupten Ränke- u​nd Intrigenspiele d​er Provinzgouverneure u​nd wurde 1747 s​ogar in Haft gesetzt.

  • 1743, zusammen mit drei anderen Schweizer Regimentern und dem Bataillon Meyer, war das von Keller geführte 1. Bataillon an der erfolgreichen Verteidigung der Stellungen von Pietralunga (Nähe Pontechianale) beteiligt.
  • 1744, gegen die Armee des spanischen Infanten Philipp bei der verlustreichen Verteidigung der Befestigungen bei Villefranche-sur-Mer und der Festung Mont Alban zusammen mit den Regimentern KalbermattenReding und Guibert sowie weiteren Truppen, geriet das 1. Bataillon in eine kritische Lage, verlor zwei Drittel seines Bestandes und musste sich ergeben. Der savoyische Befehlshaber, Victor Amédée François Philippe de Savoie, Marquis de Suze, der Bruder des Königs, geriet mit Oberst Keller in Gefangenschaft. Oberstleutnant Schumacher verliess Sardinien und übernahm vorübergehend auch das Kommando des 1. Bataillons;

(Auf d​er Gegenseite nahmen übrigens a​uch die v​ier Schweizer Regimenter von Sury, Dunant, Alt-Reding u​nd Jung-Reding i​n spanischen Diensten a​m Angriff teil, jedoch o​hne Direktbegegnung!).

  • 1745 befanden sich seine Reste im erfolglos belagerten Ceva und in den folgenden beiden Jahren wieder im Garnisonsdienst auf savoyischem Gebiet;

Das glücklose Regiment Keller w​urde 1749 aufgelöst u​nd die Entlassenen i​n sardinisch-piemontesische Truppen eingegliedert.

Im Kanton Glarus führte d​ies noch z​u einem beschämenden Nachspiel. Die Landsgemeinde w​ar es gewohnt, a​n die Bewilligung v​on Werbungen u​nd auch Nachwerbungen für j​eden «Landmann, s​o 16 Jahre a​lt und darob» m​it einem «Standgeld» (6 Batzen, später s​ogar einen halben Gulden) z​u verknüpfen, e​ine eigentliche Gelderpressung u​nd letztlich e​in Menschenhandel also.

Da d​urch die o​bige Eingliederung dieser Geldsegen d​er «lieben Landlüt» aufhörte, w​urde ein Sündenbock gesucht u​nd in Major Hans Heinrich Schindler (siehe Regiment Keller) gefunden. Er w​urde widersinnig d​es Verkaufs d​er beiden protestantischen Glarner Kompanien a​n den König v​on Sardinien-Piemont beschuldigt u​nd von d​er Landsgemeinde gezwungen, j​edem protestantischen Landmann «ab 16 Jahren u​nd darob» e​inen Kronentaler z​u bezahlen. Immerhin: d​ie Hälfte d​avon verweigerte dessen Annahme.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(38sav) Regiment Reydt[6][26][27][57] 1742–1774
Jahr,
Vertragspartner
1742, Kapitulation von Johannes Reydt und Graubünden mit König Karl Emanuel III. von Sardinien-Piemont, vertreten durch Carlo Vincenzo Ferrero di Roasio[82], Markgraf von Orméa, Aussen- und Innenminister seiner Majestät.

1744, d​ie Kapitulation sollte a​lle 12 Jahre erneuert werden u​nd die königsblaue Uniform w​urde eingeführt.

Bestand,
Formation
1 Regiment von 2'100 Mann in 3 Bataillonen mit je 4 Kompanien zu 175 Mann.
Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Aus Graubünden und der Eidgenossenschaft.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
  • Kommandanten: 1742, Oberst Johannes Reydt[85] aus Chur; 1746, (1742 Major, 1745 Oberstleutnant) Oberst Thomas von Salis-Haldenstein aus Graubünden; 1752, Oberst Jakob Ulrich Sprecher von Bernegg aus Graubünden; 1772, Oberst Otto Schwartz[86] aus Graubünden; 1773, (1760 Major, 1771 Oberstleutnant) Jean-Baptiste Roquette aus Como, naturalisiert im Veltlin;
  • Kommandant der Brigade Grisons-Carignan: 1774, Ludwig Viktor, Fürst von Carignan.
Einsatz,
Ereignisse
Ordonnanzflagge Reydt/von Salis
(Rekonstruktion)
  • das Regiment bildete sich 1642 in der Zitadelle von Turin und kam noch im selben Jahr in Savoyen zum Einsatz;
  • 1743 war es an der erfolgreichen Verteidigung der Stellungen von Pietralunga (Nähe Pontechianale) beteiligt, was die Franzosen über den Col de St. Veran und die Spanier über den Col de Langel, nach schwersten Verlusten, zum Rückzug zwang;
  • 1744 gehörten das 1. und 2. Bataillon zu den Verlierern von Madonna dell'Olmo[65];
  • 1744/45 erlitten dieselben Bataillone, zusammen mit einem Bataillon des Regiments RoyRoguin 6 Monate (September 1744 bis Februar 1745) in der Zitadelle von Alexandria eingeschlossen, fürchterliche Verluste;
  • 1746 machte das 1. Bataillon den Vorstoss in die Provence mit;
  • 1747 war das Regiment wieder im Süden, an der ligurischen Küste, im Einsatz;
  • 1748, bei Kriegsende, wurde sein Bestand um 1/3 auf 1'350 Mann in 6 Kompanien abgebaut;
  • 1774 nahm das Regiment die 2 Kompanien des Bataillons SchindlerMeyer und 1 Kompanie des Regiments FatioGuibert auf und ging seinerseits in der mit sardinisch-piemontesischen Einheiten vermischten Brigade Grisons-Cardignan auf.

1774 w​urde das Regiment a​lso savoyisch.

(1798 b​lieb dieses Walliser-Regiment, v​on Oberst Belly a​us Belfort kommandiert, a​ls einziges bestehen, h​atte aber grosse Mühe e​inen Bestand v​on nur s​chon 150 Mann z​u erhalten. Während d​er österreichisch-russischen Besetzung v​on Turin w​ar es ausschliesslich für Gefangenentransporte eingesetzt. Beim Einmarsch d​er Franzosen 1800 w​urde das Gros selber i​n Gefangenschaft gesetzt, i​n La Rochelle. Der Rest t​rat im Piemont i​n französische Dienste.)

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(39sav) Bataillon Meyer[6][26][27][57] 1744–1774
Jahr,
Vertragspartner
1744, Privatkapitulation von Oberst Adrian Meyer aus Herisau mit König Karl Emanuel III. von Sardinien-Piemont, vertreten durch Carlo Vincenzo Ferrero di Roasio[82], Marquis d'Orméa, Aussen- und Innenminister seiner Majestät. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von 4 Jahren (1752 für 6 und 1758 für 8 Jahre verlängert) und wurde von den Kantonen Appenzell Ausserrhodenprotestantisch und Glarusprotestantisch offiziell genehmigt.
Bestand,
Formation
1 Bataillon von 700 Mann mit 4 Kompanien von 175 Mann.
Uniform 1744[57]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Protestanten aus Appenzell, Glarus und dem Rheintal.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberstleutnant Adrian Meyer[87] aus Herisau (1747 Oberst, 1754 Brigadier, 1761 General-Major, 1771 General-Leutnant und 2. Kommandant von Sardinien, 1774 bei der Überfahrt von Cagliari nach Nizza ertrunken), mit Major Hans Heinrich Schindler (1747 Oberstleutnant, 1755 Oberst, 1762 Brigadier, 1771 General-Major); 1774 General-Leutnant Hans Heinrich Schindler[88] aus Glarus (1774 Abschied).
Einsatz,
Ereignisse
Ordonnanzflagge Meyer
(Rekonstruktion)
Das Bataillon war als Garnisonsbesatzung ausgehoben worden, wurde jedoch im Österreichischen Erbfolgekrieg ab 1746 in der ersten Linie der Kampftruppen eingesetzt:
  • 1744 Garnisonsdienst im Piemont;
  • 1745, beim nächtlichen französischen Überraschungsangriff auf das savoyische Joussaud am Eingang des Troncea-Tals, verlor das Bataillon mit 151 Mann über einen Viertel seines Bestandes;
  • 1746 nach der erfolgreichen Belagerung von Valence war es bei der Eroberung von Asti dabei, bei der 7'000 gegnerische Gefangene gemacht wurden;
  • 1747 gehörte es zu den Siegern auf dem Assietta-Pass auf 2'500 m ü/M;
  • 1751 musste es seine Kompanien auf 125 Mann reduzieren, was einem Totalbestand des Bataillons von 500 Mann entsprach.

Nach d​em Frieden v​on Aachen v​on 1848 i​n Sardinien stationiert, w​urde Meyer 1771 d​ort stellvertretender Kommandant d​er Insel. Als 3 Jahre später s​ein Abschied genehmigt worden war, ertrank e​r auf d​er Überfahrt v​on Cagliari n​ach Nizza i​n der Nähe d​er Insel Elba.

General-Leutnant Schindler übernahm kurzzeitig d​as Kommando. Das Bataillon w​urde noch 1774 a​uf zwei Kompanien reduziert, b​evor er seinen Abschied n​ahm und d​as Bataillon i​n das Bündner Regiment SchwarzReydt u​nd dieses i​n die m​it sardinischen Einheiten vermischte Brigade «Grisons Carignan» eingegliedert wurde. Die Brigade s​tand unter d​em Oberkommando v​on Ludwig Viktor, Fürst v​on Carignan.

1789 wurden d​ie beiden Kompanien m​it ihren Hauptleuten, Major Jakob Schmid a​us Näfels u​nd Hauptmann Johann Jakob Loppacher a​us Herisau, a​ls «Centurie» Schmid wieder a​us dieser Brigade ausgegliedert u​nd 1790 m​it je e​iner neuen Kompanie a​us Glarusprotestantisch u​nd Appenzell Ausserrhodenprotestantisch z​um Bataillon ausgebaut.

Im folgenden Jahr b​ekam Major Schmid d​ie Genehmigung, e​in weiteres Bataillon anzuwerben (siehe Regiment Schmid).

Von der französischen Revolution weggefegt

Der Ausbruch d​er Französischen Revolution 1789 löste e​ine Koalition d​er dadurch erschütterten Monarchien Europas g​egen die j​unge Französische Republik aus, d​er sich a​uch Sardinien-Piemont anschloss: König Viktor Amadeus III. t​rat ihr ebenfalls bei. Die Staatsfinanzen w​aren bereits angespannt, d​ie Steuerbelastung u​nd die Teuerung hoch. Doch s​eine Verpflichtung, 50'000 Mann z​u stellen, löste trotzdem wiederum Werbungen v​on fremden Truppen aus.

Es w​ird geschätzt, d​ass 1792 i​n Frankreich, n​ach der Einführung d​er allgemeinen Wehrpflicht, über 190 Kompanien Schweizer Truppen entlassen worden u​nd gegen 7'000 Mann i​n die Schweiz zurückgekehrt waren. Bern konnte e​s sich leisten, s​ein Regiment v​on Wattenwyl z​ur eigenen stehenden Truppe z​u machen. Anders d​ie übrigen Orte. Die Grenzkantone Basel u​nd Solothurn beispielsweise hatten Handelsbeziehungen m​it Frankreich hielten s​ich jedoch zurück m​it der Genehmigung v​on Werbungen. Doch d​ie Innerschweizer Kantone u​nd Graubünden, m​it ihrem Käse- u​nd Viehexport u​nd dem Lebensmittelimport (z. B. Reis) n​ach bzw. v​om südlichen Nachbarn, w​aren für d​ie Nachfrage Savoyens empfänglich. Dies, obwohl gleichzeitig d​ie bereits bestehenden Regimenter i​n Neapel, Spanien u​nd Holland z​u unterhalten waren.

Bei Kriegsbeginn 1792 vorhandene Schweizer Truppen:

112MannKompanie Schweizergarde
1'200MannWalliser Regiment BelmontReding
1'200MannBerner Regiment de RochemondetRoguin
2'512MannSchweizer Truppen insgesamt

Neu angeworben wurden d​ie vier Schweizer Regimenter:

1'249MannRegiment Glarus-Appenzell Schmid
1'249MannBündnerregiment Peyer im Hof
1'249MannSt. Gallerregiment Bachman
1'249MannLuzernerregiment Zimmermann
4'996MannSchweizer Truppen insgesamt

Sollbestand d​er Schweizer Truppen 1793:

7508MannSchweizer Truppen insgesamt
Bezeichnung,
Einsatzdauer
(40sav) Regiment Glarus-Appenzell Schmid[26][27][89] 1791–1797
Jahr,
Vertragspartner
1791 und 1792, Privatkapitulation der reformierten Kantone Glarus und Appenzell Ausserrhoden mit König Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piemont, Laufzeit 15 Jahre.
Bestand,
Formation
1 Regiment mit einem Sollbestand von 1'249 Mann mit 1 (Friedensbestand) bzw. 2 Bataillonen (Kriegsbestand) sowie 1 Depotkompanie, 1 Jägerkompanie und Scharfschützen- und Artillerie-Detachementen. Das Bataillon bestand aus 4 Füsilierkompanien, aus denen 1 Grenadier- und 1 Jägerkompanie ausgezogen wurden.

Der Stab bestand a​us Oberst (Besitzer), eventuell 1 zweiten, kommandierenden Oberst, Oberstleutnant, Regimentsmajor, Regiments-Hilfsmajor (führte d​as 1. Bataillon i​m Gefecht), Bataillonsmajor, Bataillons-Hilfsmajor (führte d​as 2. Bataillon i​m Gefecht), mehreren Fähnrichen, Quartiermeister, Feldprediger, Chirurgmajor, Tambourmajor, Profos, z​wei Adjutanten, z​wei Büchsenschmieden u​nd einigen Ordonnanzen.

Das Regiment operierte selten a​ls Ganzes, sondern meistens einzeln i​n Bataillonen. Das 1. Bataillon w​urde in d​er Regel v​om Regimentsmajor u​nd das 2. Bataillon v​om Oberstleutnant kommandiert.

Das Bataillon w​ar dabei i​n 2 «Centurien» gegliedert, bestehend a​us 2 Kompanien. Deren Führung i​m Kampf l​ag bei d​en Hilfsmajoren bzw. erfahrenen Hauptleuten.

Die Führung d​er 4 Kompanien d​es 1. Bataillons (diejenigen d​es Obersten, d​es Oberstleutnants, d​es Regimentmajors u​nd des Bataillonsmajors) wurden i​m Gefecht v​on Kapitän-Leutnants übernommen.

Die Füsilierkompanie zählte j​e 1 Hauptmann, Ober- u​nd Unter-Leutnant, Feldweibel, 2 Wachtmeister (plus 2 Überzählige), 4 Korporale (plus 4 Überzählige), 2 Pfeifer u​nd Tambouren, j​e 1 Zimmermann, Frater, Kleinprofos, Werbewachtmeister u​nd 106 Füsiliere.

Die Grenadierkompanie bestand a​us den gleichen Offizieren, a​ber 1 Wachtmeister (plus 2 Überzählige), 4 Korporalen (plus 2 Überzählige), j​e 2 Pfeifer u​nd Tambouren s​owie 55 Grenadieren.

Die Standardbewaffnung w​aren die Glattrohr-Muskete Modell 1782 m​it Bajonett, e​in schwerer Säbel v​on 63 cm Länge u​nd sechs 4-Pfünder-Kanonen (Sachsen-Typ) b​ei den Artilleriedetachementen.

Uniform 1791 des Regiments Schmid[29]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde

Das 1. Bataillon t​rug die Oberstenflagge u​nd eine Ordonnanzflagge voran, d​as 2. Bataillon z​wei Ordonnanzflaggen.

1792–1796, während d​es Ersten Koalitionskrieges, w​aren die Grenadiere d​es Regiments Teil d​es 5. Grenadier-Bataillons u​nd die Jäger-Kompanie d​es 1. Jäger-Bataillons.

1797, Reduktion a​uf 1 Bataillon m​it 611 Mann:

  • Stab: 9 Mann: Oberst, Oberstleutnant, Major, Hilfs-Major, Quartiermeister, Unter-Leutnant, Feldprediger, Chirurgmajor, Tambourmajor;
  • Füsilierkompanie: 88 Mann: Hauptmann, Leutnant, Unter-Leutnant, Feldweibel, Wachtmeister und Überzählige (2), Fourier, Tambour, Pfeifer, Korporale (4) und Überzählige (2), Frater, Zimmermann, Klein-Profos, Füsiliere (67), Ordonnanzen (3);
  • Grenadierkompanie: 74 Mann: Kaptän-Leutnant, Leutnant, Wachtmeister (2), Tambouren (2), Pfeifer (2), Korporale und Überzählige (6), Grenadiere (60).
  • Ein- und Umteilungen:
    • Die Obristen-Kompanie hatte einen zusätzlichen Feldweibel anstelle des Zimmermanns, war ohne Pfeifer, lieferte einen Pfeifer und 11 Füsiliere an die Grenadierkompanie;
    • Die Oberstleutnant-Kompanie hatte einen Büchsenmacher anstelle des Zimmermanns, war ohne Pfeifer und lieferte 9 Füsiliere an die Grenadierkompanie;
    • Die 1. und 2. Füsilierkompanie teilten der Grenadierkompanie je einen Trommler und einen Wachtmeister als Zugführer, die restlichen 4 Füsilierkompanien je 10 Füsiliere, die 3. Füsilierkompanie einen Pfeifer und alle Füsilierkompanien je einen Korporal zu.
    • Die Majors-Kompanie hatte nur 66 Füsiliere.
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der «Centurie» Schmid, entstanden aus dem Bataillon Meyer, und den Kantonen Glarus und Appenzell Ausserrhoden (Appenzell Innerrhoden gestattete strikt keine Werbung).
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberst Jakob Schmid[90] aus Mollis, mit den Glarner Hauptleuten Johann Melchior Zwicky, Johann Peter Tschudi, Johann Peter Zwicky, aus Appenzell Ausserrhoden Oberstleutnant Johann Jakob Loppacher, die Hauptleute Leonhard Sturzenegger, Jeremias Oberteufer und Johann Ludwig Merz. Die Grenadierkompanien wurden geführt von den Kapitän-Leutnants Martin Mathias Pfister und Konrad Schindler.
Einsatz,
Ereignisse
1791 gestatteten die beiden Kantone die Aufstockung der 2 Kompanien der «Centurie» Schmid mit 2 Kompanien zum Bataillon und 1792 zum Regiment von 924 Mann (Friedensbestand) mit 8 Kompanien in 2 Bataillonen.

Das Regiment w​urde in Sardinien stationiert. Als 1796 6 Kompanien a​ufs Festland eingeschifft wurden, t​rieb sie e​in Sturm a​b nach Korsika, w​o sie v​on den Engländern gefangen u​nd in englische Einheiten zwangseingeteilt wurden.

Oberst Schmid verliess s​ein Regiment u​nd kehrte n​ach Glarus zurück. Um d​em Zorn d​er geschädigten Heimkehrer z​u entgehen, flüchtete e​r nach Turin, w​o er z​wei Jahre später starb. Die Glarner Behörden z​ogen sein Vermögen ein.

Die verbliebenen 2 Kompanien wurden 1797 entlassen.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(41sav) Bündnerregiment Peyer im Hof[26][27][89] 1792–1798
Jahr,
Vertragspartner
1792, Privatkapitulation von Pierre Fatio aus Genf mit König Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piemont, wegen Misserfolg der Werbung annulliert.

1793, Privatkapitulation v​on Johann Theodor v​on Castelberg a​us Disentis m​it König Viktor Amadeus III. v​on Sardinien-Piemont, a​uf Betreiben v​on Johann Konrad Peyer i​m Hof, Major i​m abgebrochenen Regiment Fatio, m​it einer Laufzeit v​on 12 Jahren.

Bestand,
Formation
1793, 1 Regiment von 1'249 Mann, Soll-Organisation wie im Regiment Schmid (oben).
Uniform 1792[29]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Hauptsächlich Graubündner und Schweizer aus den in Frankreich entlassenen Regimentern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
  • Besitzer: Johann Theodor von Castelberg[91];
  • Kommandant: Oberst Johann Konrad Peyer im Hof[92] aus Schaffhausen.
Einsatz,
Ereignisse
Das Regiment bildete im September 1793 sein erstes Bataillon in Casale, dem später das zweite folgte.

Das Regiment w​ar im Ersten Koalitionskrieg v​on 1794–1796 i​m Susa-Tal i​m Einsatz. Es sperrte i​m Gebirgskrieg g​egen Frankreich d​en Colle d​i Tenda u​nd litt u​nter Entbehrungen, Krankheiten u​nd Desertionen f​ast mehr, a​ls an d​en Kampfhandlungen.

1797 w​urde es, n​ach dem Separatfrieden v​on Turin u​nd auf Grund seiner Verluste, a​uf ein Bataillon m​it 6 Kompanien reduziert u​nd 1798, n​ach der raschen Eroberung d​es Piemont d​urch die französischen Truppen v​on General Joubert, d​em französischen Kommando unterstellt.

Es bildete 1800 e​inen Teil d​er 1. Helvetischen Legion.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(42sav) St. Gallerregiment Bachmann[26][27][93] 1793–1798
Jahr,
Vertragspartner
1793, eine umfangreiche und ausführliche Privatkapitulation mit 76 Artikeln (nachzulesen bei Foerster[93]) von Franz Niklaus von Bachmann an der Letz aus Näfels mit König Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piemont, vertreten durch dessen Kriegssekretär Jean-Baptiste Louis Fontana de Cravanzana, mit einer Laufzeit von 12 Jahren.

1797 m​it 13 Zusatzartikeln ergänzt z​ur Reduktion a​uf 1 Bataillon.

Bestand,
Formation
1793, 1 Regiment von 1'249 Mann, Organisation wie im Regiment Schmid (oben).
Uniform 1793[29]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Aus der Fürstabtei St. Gallen, der Eidgenossenschaft und dem Ausland (die Soldaten durften auch «Deutsche» sein[A 9]).
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Generalleutnant Bachmann 1817 in französischer(!) Uniform
  • Kommandant: Oberst (mit Rang Generalmajor) Niklaus Leodegar Franz Ignaz von Bachmann an der Letz[94][95][96] aus Näfels, Eigentümer des Regiments und der 1. Glarner Kompanie;
  • Stab: Oberstleutnant (Rang Oberst) Wilhelm von Barthes, Eigentümer der 2. St. Galler Kompanie;
    • Regimentsmajore Fridolin Josef Anton Freuler (Kommandant der 2. Glarner Kompanie, †1794), ab 1794: Josef Andreas von Sartory (Rang Oberstleutnant, Kommandant 1. St. Galler Kompanie);
    • Regiments-Hilfsmajor: Kaspar Joseph von Müller;
    • Bataillonsmajor: Leodegar von Müller (†1796), ab 1796: Fridolin Josef von Hauser;
    • Bataillons-Hilfsmajor: Merian (Rang Kapitän-Leutnant);
    • Kleiner Stab: Quartiermeister Philippo Merlo (Rang Leutnant), Feldprediger Holweger, Chirurgmajor Chiora, Adjutanten Wiedenmeyer und Züst, Tambourmajor Petermann;
  • Kompaniekommandanten:
    • 1. Regimentskompanie = 1. Glarner-Kompanie: Oberst Bachmann;
    • 2. Regimentskompanie = 2. Glarner-Kompanie: Fridolin Josef Anton Freuler (†1794), ab 1794: Major Balthasar Müller, April 1798: Kaspar Josef Müller;
    • 3. Regimentskompanie = 3. Glarner-Kompanie: Major Leodegar von Müller (1793–†1796), ab 1796: Fridolin Josef Bachmann, ab 1797: Franz Brunold;
    • 4. Regimentskompanie = 4. Glarner-Kompanie: ab 1793: Bataillonsmajor Fridolin Josef von Hauser;
    • 5. Regimentskompanie = 2. St. Galler-Kompanie: ab 1793: Bataillonsmajor Josef Anton
    • 6. Regimentskompanie = 1. St. Galler-Kompanie: Oberstleutnant Wilhelm von Barthes;
    • 7. Regimentskompanie = 3. St. Galler-Kompanie: ab 1793: Josef Müller-Friedberg (Eigentümer);
    • 8. Regimentskompanie = 4. St. Galler-Kompanie: ab 1793: Kaspar Josef Anton von Brendlé (Eigentümer);
Einsatz,
Ereignisse
Das St. Galler-Regiment Bachmann bildete sich in Alexandria.

Im Ersten Koalitionskrieg v​on 1794–1796 w​ar es Teil d​es Armeekorps d​es Bruders d​es Königs, d​es Herzogs v​on Montferrat, Moritz Josef Maria v​on Savoyen, a​uf einem Nebenkriegsschauplatz i​m Herzogtum Aosta. Der Einsatz w​ar auf d​en Pässen n​ach Frankreich u​nd den angrenzenden Tälern u​nd bestand m​eist aus Märschen, Vorpostengeplänkel u​nd ab u​nd zu e​inem Handstreich. Dem Armeekorps gelang es, dieses Nadelöhr b​is zum Separatfrieden v​on Turin 1797 z​u behaupten.

Das Regiment w​ar anschliessend, a​uf 1 Bataillon reduziert u​nd in Turin stationiert, m​it der Bekämpfung v​on revolutionären Unruhestiftern i​m Piemont beschäftigt.

Es wurde, nachdem d​ie Friedensbestimmungen d​en französischen Truppen wieder f​reie Passage d​urch Savoyen gestatteten, 1798 b​eim raschen Vorstoss v​on General Joubert i​ns Piemont, i​n Novara v​on der französischen Übermacht überrascht u​nd unter französisches Kommando gestellt.

Es bildete 1799 e​inen Teil d​er 1. Helvetischen Legion.

Bachmann selber wurde, a​ls verdächtig, zurück n​ach Glarus geschickt u​nd unter d​ie Kontrolle d​es französischen Kantons-Statthalters gestellt.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(43sav) Luzernerregiment Zimmermann[26][27][89] 1793–1798
Jahr,
Vertragspartner
1793, Privatkapitulation von Christian Emanuel Zimmermann mit König Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piemont, mit einer Laufzeit von 12 Jahren.
Bestand,
Formation
1793, 1 Regiment von 1'249 Mann, Organisation wie im Regiment Schmid (oben).
Uniform 1793[29]:
RockKragenBrustklappenUmschlägeFutterKnöpfeWesteHoseHalsbinde
Herkunft Kader,
Truppe
Aus dem Kanton Luzern und aus den entlassenen französischen Regimentern.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
  • Besitzer und Kommandant: Oberst Christian Emanuel Zimmermann[97] von Hilferdingen im Kanton Luzern;
  • Oberstleutnant: Ludwig Pfyffer von Wyer;
  • Majore: Ignaz Benedikt Thomas Peyer aus Luzern und Ludwig Anton Dominik von Reding-Biberegg aus Schwyz;
  • Füsilierkompanien: die Luzerner Hauptleute Heinrich Ludwig Rudolf Pfyffer von Wyer, Beat Franz Anton Felber, Karl Josef Pfyffer[98] von Altishofen und Joseph Rüttiman;
  • Grenadierkompanien: die Luzerner Kapitän-Leutnant Emanuel Ludwig Alexander Zimmermann, Sohn des Obersten, und Jakob Josef Peyer.
Einsatz,
Ereignisse
Das Luzerner-Regiment bildete sich in bildete sich in Casale 1793 mit dem 1. Bataillon und erst 1785 mit dem 2. Bataillon.

Im Ersten Koalitionskrieg v​on 1794–1796 w​ar es Teil d​es Armeekorps d​es Bruders d​es Königs, d​es Herzogs v​on Montferrat, Moritz Josef Maria v​on Savoyen, a​uf einem Nebenkriegsschauplatz i​m Herzogtum Aosta. Der Einsatz w​ar auf d​en Pässen n​ach Frankreich u​nd den angrenzenden Tälern u​nd bestand m​eist aus Märschen, Vorpostengeplänkel u​nd ab u​nd zu e​inem Handstreich.

Berichtet w​ird von e​inem Vorfall i​m Mai 1794 i​m Fort Mirabouc a​uf einem Nebenübergang v​on Briançon n​ach Pinerolo[80]. Dessen Kommandant, e​in Major Messmer, m​it einem Detachement a​us den Regimentern Bachmann u​nd Zimmermann v​on 70 Mann, 30 Verwundeten u​nd 2 Kanonen, räumte d​ie Stellung n​ach einem «symbolischen» Widerstand u​nd wurde i​n einem Engpass angehalten. Major Reding konnte d​ie Situation m​it dem 11. Grenadierbataillon r​asch bereinigen, l​iess jedoch Messmer w​egen Verrats d​urch ein Peloton v​or Ort standrechtlich erschiessen.

Dem Armeekorps gelang es, dieses Nadelöhr b​is zum Separatfrieden v​on Turin 1796 z​u behaupten.

Das Luzerner Regiment Zimmermann erlitt dasselbe Schicksal w​ie die vorigen fünf: 1797 w​urde es a​uf ein Bataillon m​it 6 Kompanien reduziert u​nd 1798 d​em französischen Besatzungs-Kommando unterstellt.

Auch e​s bildete 1800 e​inen Teil d​er 1. Helvetischen Legion.

Der Einsatz d​er Schweizer Regimenter i​m Ersten Koalitionskrieg v​on 1794–1796 w​ar im Gebirgskrieg a​uf den Pässen v​on Frankreich n​ach Savoyen s​owie in d​en Alpen v​on Nizza i​n das Piemont u​nd den angrenzenden Tälern. Er bestand m​eist aus Märschen u​nd Vorpostengeplänkel m​it wechselndem Erfolg. Savoyen konnte s​ich mit österreichischer Unterstützung zuerst v​ier Jahre l​ang halten.

Der Zusammenbruch erfolgte, a​ls der j​unge General Bonaparte v​on Süden h​er die piemontesischen Stellungen durchbrach u​nd König Viktor Amadeus III. z​um Abfall v​on der österreichischen Partei u​nd zu e​inem Separatfrieden zwang. Er w​urde in Rom interniert u​nd hinterliess b​ei seinem Tod 1796 e​in durch d​ie jahrelangen Kämpfe weitgehend zerstörtes Savoyen u​nd eine l​eere Staatskasse.

Nachdem d​ie Bestimmungen i​m Separatfrieden v​on Turin 1796 Frankreich d​ie Passage d​urch Savoyen wieder ermöglicht hatte, eroberte d​as französische Korps Joubert 1798 d​as Piemont i​n einem schnellen Vorstoss u​nd zwang d​en Nachfolger, Karl Emanuel IV., z​ur Abdankung u​nd Flucht n​ach Cagliari a​uf Sardinien.

Joubert löste 1798 d​ie savoyische Armee a​uf und i​n der Schweiz f​and das Helvetische Direktorium, unfähig d​ie von d​er französischen Besatzungsmacht geforderten einheimischen Truppenkontingente z​u liefern, m​it deren Oberbefehlshaber, General Masséna, e​inen Kompromiss: d​ie 5 savoyischen Schweizer Regimenter wurden 1799 a​ls 1. Helvetische Legion (unter Belmont) u​nd 2. Helvetische Legion (unter v​on Ernst) a​ls 2 Halbbrigaden z​u 3 Bataillonen i​n französischen Dienst gestellt.

Als Besatzungstruppen v​on Festungen i​n Oberitalien, gerieten s​ie in österreichisch-russische Kriegsgefangenschaft u​nd wurden 1800 aufgelöst.

Vom Wiener Kongress gerettet

Karl Emanuels IV. Rückeroberungsversuch während Napoleons Ägyptenfeldzug endete n​ach dessen Rückkehr kläglich i​n der Schlacht b​ei Marengo. Erst n​ach Napoleons Sturz 1814 erhielt König Viktor Emanuel I. v​om Wiener Kongress s​ein Festlandterritorium zurück u​nd zusätzlich d​ie Republik Genua. Er gliederte s​ie als Herzogtum i​n das Königreich Sardinien-Piemont ein.

1814 schloss Graubünden m​it ihm n​och eine letzte Kapitulation ab.

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(0-2sav) Regiment Graubünden[25][26] 1814–1815
Jahr,
Vertragspartner
1814, Privatkapitulation von Hans-Rudolf Christ von Sanz mit König Viktor Emanuel I. von Sardinien-Piemont, für eine Dauer von 20 Jahren.

1815 v​on Graubünden genehmigt.

Bestand,
Formation
1 Regiment von 1'200 Mann in 2 Bataillonen mit je 4 Füsilierkompanien zu 150 Mann, aus denen 2 Grenadierkompanien ausgezogen wurden.
Herkunft Kader,
Truppe
Offiziere aus der Schweiz oder Graubünden. Die Soldaten durften auch «Deutsche»[A 9] sein.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Oberstleutnant Hans-Rudolf Christ von Sanz.
Einsatz,
Ereignisse
Die Werbung war ein Misserfolg. Das finanzielle Angebot zu den Bedingungen der nationalen piemontesischen Truppen war nicht wettbewerbsfähig und den konkurrierenden Angeboten nicht gewachsen. Die Bildung des Regiments kam nicht zustande und wurde 1816 offiziell aufgegeben.

Die Leibgarde d​er Hundertschweizer entstand, n​ach einem 3-jährigen französischen Abschnitt a​ls Gendarmerie z​u Fuss 1801 entlassen, 1814 b​ei Viktor Emanuel I. m​it einem Bestand v​on 50 Mann für d​ie Bewachung i​m Inneren d​es Königspalastes v​on neuem. Sie w​urde 1832 v​on König Karl Albert, z​u Gunsten e​iner Leibgarde v​on altgedienten piemontesischen Unteroffizieren, endgültig abgeschafft.

Viva l'Italia!

Im Revolutionsjahr 1848 w​ehte der Geist d​es Aufbruchs i​n Italien d​urch Europa u​nd erreichte a​uch die Schweiz. Die Vereinigung Italiens weckte d​ie Begeisterung v​on schweizerischen abenteuerlustigen Zeitgenossen, d​ie ins südliche Nachbarland zogen, u​m Teil dieses historischen Vorgangs z​u werden.

Das Ende d​er Leibgarde hätte d​as Ende d​er Schweizer Truppen i​m Königreich Sardinien-Piemont bedeutet, wäre d​a nicht d​iese letzte Anekdote m​it einer Freikompanie v​on solchen Freiwilligen bekannt geworden:

Bezeichnung,
Einsatzdauer
(44sav) Freikompanie Ott, 1. compagnia svizzera regolare, Cacciatori, nicht regulär[25] 1848
Jahr,
Vertragspartner
k. A.
Bestand,
Formation
1 Kompanie von 127 Mann mit 2 Offizieren und 17 Unteroffizieren.
Herkunft Kader,
Truppe
Freiwillige vor allem aus der französischen Schweiz, Tessiner, Deutsche, Veteranen Napoleons und meist Leute aus Diensten in Neapel, Rom, Holland, Algier und aller Herren Länder, Veteranen zwischen 60 und 70 Jahren alt.
Besitzer,
Kommandant,
Namensgeber
Hauptmann Hans Ott aus Langnau, nannte sich selber «Berner Milize».
Einsatz,
Ereignisse
Italien vor dem ersten Unabhängigkeitskrieg

Hans Ott h​atte sich 1848 i​m ersten italienischen Unabhängigkeitskrieg vergeblich u​m eine Offiziersstelle b​ei den lombardischen Freiwilligen für König Karl Albert beworben.

Im v​on den österreichischen Truppen geräumten Mailand, t​raf er d​abei auf d​em Domplatz zufällig a​uf eine Kompanie v​on freiwilligen Schweizer Veteranen, bereits i​n lombardische Dienste genommen, d​eren Hauptmann s​ich aus d​em Staub gemacht hatte.

Ott machte s​ich kurzerhand selber z​u dessen Nachfolger und, nachdem e​r sie organisiert, ausgerüstet, bewaffnet u​nd einigermassen diszipliniert hatte, t​rat er a​ls 1. compagnia svizzera regolare, Cacciatori (deutsch: Jäger), w​ie er s​eine Einheit bezeichnete, d​en Dienst an.

Im Korps d​es sardinischen Generals Durando besetzte e​r mit seiner Kompanie wochenlang d​ie Berggegend westlich d​es Gardasees o​hne in ernsthaften Feindkontakt z​u kommen. Seine grössten Probleme w​ar die mangelnde Disziplin seiner Truppe, d​ie durch d​en Zuwachs v​on zusätzlich 24 a​us vatikanischem Dienst entlassenen Schweizern n​och weiter gelitten hatte.

Als n​och im selben Jahr e​in Waffenstillstand d​en Rückzug d​er sardinischen Truppen a​us der Lombardei ermöglichte, h​atte das sardinische Freiwilligen-Korps s​o viele österreichische Überläufer i​n seinen Reihen, d​ass sich d​er neue Kommandant General Griffini[99], n​icht sicher o​b für d​iese der Waffenstillstand a​uch galt, entschloss, über d​as Camonicatal, d​as Veltlin u​nd die Schweiz i​ns Piemont zurückzumarschieren.

Am 20. August 1848 überschritt d​ie Freikompanie Ott, nachdem i​hr Hauptmann n​och zum lombardischen Infanterie-Major befördert worden war, u​nter Abgabe d​er Bewaffnung, d​ie Schweizer Grenze b​ei Brusio u​nd ging n​ach Hause.

Mit dieser e​her kuriosen Episode w​ar die Geschichte d​er Schweizer Truppen i​n savoyischen Diensten endgültig z​u Ende.

Anmerkungen

  1. Diese Angaben basieren weitgehend auf schweizerischer Sekundärliteratur. Die Untersuchungen von Francesco Bona in Savoyische Flaggen (italienisch), die sich vor allem auf das Staatsarchiv Turin stützen, zeigen, dass sie manchmal von den savoyischen Quellen abweicht. Sie lassen auch vermuten, dass noch eine ganze Reihe weiterer Schweizer Truppen, vor allem nicht offizielle, in savoyische Kriegsdienste gezogen sind.
  2. Diese Truppe war im Einsatz, bevor die Alte Eidgenossenschaft bestand. Deren Beginn wird allgemein mit der ersten überlieferten Tagsatzung 1315 in Brunnen gleichgesetzt. Diese militärische Einheit aus voreidgenössischer Zeit ist also im Sinne unserer Definition (noch) keine eigentliche «Schweizer» Truppe. Sie wird der Vollständigkeit halber trotzdem aufgeführt.
  3. Truppe nicht regulär, d. h. ohne behördliche Bewilligung.
  4. 1415 nutzte Sigismund am Konzil von Konstanz den Eklat mit dem Habsburger Herzog Friedrich IV., der dem Gegenpapst Johannes XXIII. widerrechtlich zur Flucht verhalf, um den abgesprochenen Plan auszulösen: Bern eroberte den Aargau, und behielt ihn, allerdings gegen den Willen von Sigismund. Dieser rettete sein Gesicht, indem er Bern den Mittellandkorridor zwischen Zofingen und Brugg gegen 5'000 Goldgulden verpfändete. Ein Pfand, das der König nie einlöste. 1774 anerkannte der Sohn von Herzog Friedrich, Sigismund von Tirol, den Besitzwechsel des Aargaus in Berns Hände in der "Ewigen Richtung" auch formell.
  5. Die Bedingungen des Waffenstillstandes von St. Julien mit Savoyen vom 10. Oktober 1530 lauteten (Kurzfassung in heutiger Sprache):
    1. Die drei Kantone ziehen ihre Truppen sofort aus dem Territorium des Herzogs von Savoyen zurück und entlassen sie;
    2. Der Herzog von Savoyen bezahlt den drei Kantonen für die Kosten ihres Expeditionskorps 21'000 Goldtaler, im gegenwärtigen Wert von 168'000 französischen Pfund, in 3 Raten im Abstand von 6 Monaten, die unter den 3 Kantonen nach Massgabe ihrer anteiligen Truppenstärke verteilt werden;
    3. Bern und Freiburg räumen ihre Eroberungen in der Waadt und geben sie zurück;
    4. Auf Mitte November wird eine Versammlung nach Payerne einberufen, an dem die vermittelnden Kantone mit Bern, Freiburg und Solothurn die Rechte des Herzogs in Genf klären und seine Differenzen der letzten 10 Jahre mit der Stadt endgültig bereinigen werden:
    5. Falls Herzog Karl III. diesen Vertrag bricht, geht die Waadt ab dem Zeitpunkt des Vertragsbruchs vollständig, und das für immer, in den Besitz von Bern und Freiburg über. Falls aber Bern oder Freiburg, oder die Stadt Genf, diesen Vertrag nicht einhalten, müssen sie das Bündnis mit der Stadt Genf auflösen, die Stadt dem Gutdünken von Herzog Karl III. überlassen und die als Entschädigung erhaltenen Beträge an diesen Fürsten zurückzahlen.
  6. Artikel des Friedensvertrages von Lausanne vom 30. Oktober 1564 (Kurzfassung in heutiger Sprache):
    1. Bern übergibt dem Herzog von Savoyen, auf Dauer, alle 1536 eroberten Gebiete südlich des Genfersees und der Rhone;
    2. Der Herzog verzichtet, auf Dauer und auch im Namen seiner Nachfolger, auf die Waadt und die übrigen 1536 durch Bern eroberten Gebiete;
    3. Der Bündnisvertrag zwischen Bern und Genf wird auf dem Stand von 1558 eingefroren;
    4. Die Rechtsansprüche des Herzogs in Genf werden friedlich durch ein von beiden Seiten bestelltes Schiedsgericht entschieden;
    5. Alle Rechts- und Justizakte der bernischen Behörden in den zurückgegebenen Gebieten bleiben vollumfänglich in Kraft;
    6. Beide Parteien werden inskünftig alle Pensionen, Renten, Zehnten und Pachtzinsen im Gebiet des Anderen zurückziehen, selbst die von Kirchen und Klöstern auf ihrem eigenen Gebiet. Der Artikel gilt nicht für die von Bern eroberten und teilweise zurückerstatteten Gebiete;
    7. Die Städte, Gemeinden und Herrschaften behalten ihre Rechte, Privilegien und Immunitäten, die sie vor der Eroberung 1536 durch Bern besassen;
    8. Alle Zölle bleiben unverändert und dürfen nicht erhöht werden;
    9. Der Herzog, als Lehensherr der Grafen von Gruyère, verzichtet, auf Dauer und auch im Namen seiner Nachfolger, auf alle Güter und Domänen des Hauses Gruyère und akzeptiert und garantiert die 1555 zwischen Freiburg und Bern abgeschlossene Gütertrennung;
    10. Der Teilungsvertrag zwischen Bern und Freiburg von 1536 bezüglich der in Savoyen eroberten Gebiete bleibt vollumfänglich in Kraft;
    11. Es soll allen adligen und nichtadligen Subjekten gestattet sein in eine Herrschaft der anderen Partei zu wechseln, ohne daran gehindert oder durch Einzug seines Besitzes oder eines Wechselgeldes bestraft zu werden. Hingegen sollen sie die feudalen Dienste, die sie der verlassenen Herrschaft schuldeten, und die Leibrenten, Zehnten und Pachtzinsen ihres Grundbesitzes weiter, wie vorher, geleistet werden;
    12. Keine Partei darf weder eine Stadt noch eine Domäne einer dritten Herrschaft weder überlassen, verkaufen oder veräussern;
    13. Keine Partei darf an der Grenze zur anderen neue Festungen oder Lager errichten;
    14. Keine Partei darf mit einer Stadt des Anderen einen Mitbürgerschaftsvertrag weder ausarbeiten noch abschliessen ohne dessen Einverständnis;
    15. Es wird eine Demarkationslinie längs der Mitte des Genfersees gezogen. Das Gebiet nördlich davon gehört zu Bern, dasjenige südlich zu Savoyen;
    16. Jede Art von gegenseitigem Handel und Verkehr soll für immer offen und frei sein, ohne die leiseste Behinderung durch neue Steuern;
  7. Federico Bona weist auf Kurze Geschichte der Schweizer Truppen in savoyischen Diensten (italienisch) auf ein Manuskript von Wilhelm von Kalbermatten im Staatsarchiv des Kantons Wallis hin, mit folgender Liste der Gardekommandanten:
    JahrNameHerkunft
    1579–1600Hans Pfyffer (Ilgen-Pfyffer)Luzern
    1610–1612NN Stulz,
    mit Kommandant "en seconde" Johann Caspar Lussy
    Ennetbürgen und Stans, Nidwalden
    1612–1620Johann Caspar LussyNidwalden
    1620–1627NN WalterLuzern
    1627–1636NN PüntenerUri
    1636–1641Ludwig Am RhynLuzern
    1641–1654Ludwig SeedorfUri
    1654–1665Ludwig Dupré,
    mit Kommandant "en seconde" Jost Am Rhyn
    Freiburg
    1665–1676Jost Am Rhyn,
    mit Kommandant "en seconde" Johann Anton Schmid
    Luzern
    1676–1687Johann Anton SchmidUri
    1687–1700(Johann Anton?) SchmidUri
    JahrNameHerkunft
    1700–1711Jost Anton SchmidUri
    1711–1727NN PfyfferLuzern
    1727–1737NN Am RhynLuzern
    1737–1751Conrad Heinrich Ab YbergSchwyz
    1751–1764Conrad Heinrich Ab Yberg,
    mit Kommandant "en seconde" Franz Joseph Kydt
    Schwyz
    1764–1774Franz Joseph KydtSchwyz
    1774–1783Eugène Alexandre de SurySolothurn
    1783–1790Grégoire de Kalbermatten,
    mit Kommandant "en seconde" Fidel Uttinger
    Wallis
    1790–1802Fidel UttingerZug
    1802–1814Garde von Napoleon aufgehoben
    1814–1829Joseph François Marie BellmontSchwyz
    1829–1831Grégoire de KalbermattenWallis
  8. Napoleon wurde auf Grund dieses Erfolges Ende Jahr zum Brigadegeneral befördert und im nächsten Jahr zum Oberbefehlshaber der Italienarmee.
  9. Als «Deutsche» galten Angehörige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und aus den österreichischen Stammlanden, Preussen, Polen, Schweden, Norweger sowie Dänen. Italiener waren geduldet. Untertanen Sardinien-Piemonts und Frankreichs, mit Ausnahme der Deutsch-Elsässer und Deutsch-Lothringer, waren verboten
  10. Diese Flagge wehte über der «Colonella». So wurde die erste Kompanie im ersten Bataillon des Regiments genannt. Sie war im Besitz des Regimentskommandanten. Er übergab deren Führung in aller Regel einem Kapitän-Leutnant.

Literaturverzeichnis

  • Beat Emmanuel May (von Romainmôtier): Histoire Militaire de la Suisse et celle des Suisses dans les differents services de l’Europe. Tome VII, J. P. Heubach et Comp., Lausanne 1788, OCLC 831443818.
  • Alberto Ferrero della Marmora: Notizie sulla vita e sulle geste militari di Carlo Emilio San Martino di Parella, fratelli Bocca librai di S.M., stamperia dell'Unione, Torino 1863, OCLC 898559758.
  • Heinrich Türler, Viktor Attinger, Marcel Godet: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Neuenburg 1927, OCLC 881576910.
  • Moritz von Wattenwyl: Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten. Separatdruck aus dem Berner Tagblatt, Bern 1930, OCLC 72379925.
  • Paul de Vallière, Henry Guisan, Ulrich Wille: Treue und Ehre, Geschichte der Schweizer in fremden Diensten. (Übersetzt von Walter Sandoz). Les editions d’art ancien, Lausanne 1940, OCLC 610616869.
  • Heinrich Rossi: Michael Mageran, der Stockalper von Leuk, Buchdruckerei Oberwallis, Naters 1946, OCLC 79381459.
  • Max Friedrich Schafroth: Les troupes suisses au service du Royaume de Sardaigne, traduction par R. Petitmermet, Verlag unbekannt, Torino 1968, OCLC 601710231.
  • Hubert Foerster: Das Regiment Bachmann im Dienste von Sardinien 1793–1798, Schriftenreihe der Eidgenössischen Militärbibliothek und des Historischen Dienstes, Nr. 37, Bern 2009, OCLC 663784399.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vittòrio Amedèo I duca di Savoia. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI)., eingesehen am 15. Dezember 2018.
  2. Cristina di Francia duchessa di Savoia detta Madama Reale. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI)., eingesehen am 15. Dezember 2018.
  3. Vittòrio Amedèo II duca di Savoia, re di Sicilia, re di Sardegna. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI)., eingesehen am 15. Dezember 2018.
  4. Marìa Giovanna Battista di Savoia-Nemours duchessa di Savoia. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI)., eingesehen am 15. Dezember 2018.
  5. Vittòrio Amedèo II duca di Savoia, re di Sicilia, re di Sardegna. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI)., eingesehen am 15. Dezember 2018.
  6. Beat Emmanuel May (von Romainmôtier): Histoire Militaire de la Suisse et celle des Suisses dans les differents services de l’Europe. Tome VII, J. P. Heubach et Comp., Lausanne 1788.
  7. Beat Emmanuel May (von Romainmôtier): Histoire Militaire de la Suisse et celle des Suisses dans les differents services de l’Europe. Tome II, Chapitre II, Section I, Cantons d'Uri, de Schweiz et d'Unterwalden, J. P. Heubach et Comp., Lausanne 1788.
  8. Artikel: Vom Lausanner Bischofsstreit bis zum ersten savoyischen Protektorat über Bern (1240-1255), Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Band 15, Heft 2, 1897–1899.
  9. Wolfgang Friedrich von Mülinen: Geschichte der Schweizer Söldner bis zur Errichtung der ersten stehenden Garde (1497). Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde, Universität Bern, Verlag von Huber & Comp, Bern, 1887.
  10. Diebold Schilling: Amtliche Berner Chronik, Band 1, Seite 32: Hie santen die von bernn dem graven von Safoy funff hundert man zuo hilff (illustriert), Bern 1478–1483.
  11. Annelies Hüssy: Hofmeister, Rudolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  12. Christian Müller: Ringoltingen, Rudolf von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  13. Annelies Hüssy: Scharnachtal, Niklaus von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  14. Karl F. Wälchli: Bubenberg, Adrian I. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  15. Paul de Vallière, Henry Guisan, Ulrich Wille: Treue und Ehre, Geschichte der Schweizer in fremden Diensten. (Übersetzt von Walter Sandoz). Les editions d’art ancien, Lausanne 1940.
  16. Ursula Birchler: Greyerz, Franz I. von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  17. Franziska Hälg-Steffen: Rümligen von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  18. Heinrich Leo, Geschichte Italiens, Dritter Band, Friedrich Perthes, Hamburg 1829.
  19. Hans Braun: May, Bartholomäus. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  20. Catherine Santschi: Löffelbund. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  21. Barbara Braun-Bucher: Erlach, Johann von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  22. Barbara Rolle: Schneuwly, Ulli. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  23. Christian Müller: Nägeli, Hans Franz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  24. Hans Braun: Steiger, Hans (Johannes). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  25. Oskar Erismann: Schweizer in savoyisch-sardinischem Dienst vom Ende des 16. Jahrhunderts an, Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Band 12, Heft 2, Bern 1916.
  26. Heinrich Türler, Viktor Attinger, Marcel Godet: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Vierter Band, Neuenburg 1927.
  27. M.-N. Gysin: Les troupes suisses dans le royaume de Sardaigne, Revue Militaire Suisse, Band 59, Hefte 7 & 11, 1914,
  28. Martin Merki: Amrhyn, Walther. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  29. Federico Bona: Kurze Geschichte der Schweizer Truppen in savoyischen Diensten (italienisch), in Savoyische Flaggen (italienisch),
    informative italienische Internetseite mit beispielsweise:
    • einem Bild des Vertrages der katholischen Kantone von 1579,
    • vielen Abbildungen über Feldzeichen und Uniformen der savoyischen Truppen
    • und einem Verzeichnis der Schweizer Offiziere in savoyischen Diensten.
  30. August Püntener: Püntener, Johann Joachim. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  31. Markus Lischer: Amrhyn, Ludwig. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  32. Markus Lischer: Amrhyn, Josef. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  33. Urs Kälin: Schmid, Johann Anton. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  34. Urs Kälin: Schmid, Jost Anton. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  35. Josef Wiget: Kyd, Franz Josef Friedrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  36. Erich Meyer: Sury, Eugen Georg Alexander von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  37. Bernhard Truffer: Kalbermatten, Gregor von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  38. Renato Morosoli: Uttinger, Fidel. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  39. Bernhard Andenmatten: Belmont, de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  40. Guerre du Montferrat (1613-1617), In: Datenbasis data.bnf.fr der Bibliothèque nationale de France (französische Nationalbibliothek), eingesehen am 9. Dezember 2018.
  41. Fabian Hodel: Lussi (Lussy). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  42. Renato Morosoli: Stocker, Johann Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  43. Philipp Kalbermatter: Kalbermatten (Kalbermatter), Nikolaus. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  44. Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit#Schweiz
  45. Federico Bona: Wappen von Schweizer Offizieren in Dienste des Hauses Savoyen (italienisch)
  46. Samuel Schüpbach-Guggenbühl: Socin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  47. Philipp Kalbermatter: Mageran, Michael. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  48. Hans Anton von Roten: Michael Mageran von Leuk Landeshauptmann 1631–1638, im Artikel Die Landeshauptmänner von Wallis 1616–1682, Geschichtsforschender Verein Oberwallis, Brig 1970.
  49. Bernhard Truffer: Schiner. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  50. Maurice Terrettaz: Fay, Antoine (du). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  51. Renato Morosoli: Stocker (Zug). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  52. Moritz von Wattenwyl: Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten. Separatdruck aus dem Berner Tagblatt, Bern 1930.
  53. Lucienne Hubler: Sacconay, Jean de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  54. Fabienne Abetel-Béguelin: Mestral, de (Mont). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  55. Alberto Ferrero della Marmora: Notizie sulla vita e sulle geste militari di Carlo Emilio San Martino di Parella, fratelli Bocca librai di S.M., stamperia dell'Unione, Torino 1863.
  56. Franz Auf der Maur, Josef Wiget: Reding, Johann Franz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
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