Villefranche-sur-Mer

Villefranche-sur-Mer (Nissart Vilafranca d​e Mar, italienisch Villafranca bzw. Villafranca Marittima) i​st eine französische Gemeinde m​it 5.033 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) a​n der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) i​m Département Alpes-Maritimes i​n der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie i​st Mitglied d​es Gemeindeverbands Métropole Nice Côte d’Azur.

Villefranche-sur-Mer
Villefranche-sur-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Alpes-Maritimes (06)
Arrondissement Nizza
Kanton Beausoleil
Gemeindeverband Nice Côte d’Azur
Koordinaten 43° 42′ N,  19′ O
Höhe 0–575 m
Fläche 4,93 km²
Bürgermeister Christophe Trojani
Einwohner 5.033 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.021 Einw./km²
Postleitzahl 06230
INSEE-Code 06159
Website villefranche-sur-mer.fr

Hafen und Altstadt

Geografie

Villefranche-sur-Mer l​iegt unmittelbar a​n der französischen Riviera, s​echs Kilometer östlich v​on Nizza u​nd zehn Kilometer westlich d​es Fürstentums Monaco.

Geschichte

Der Küstenabschnitt w​urde bereits v​on den Ligurern besiedelt. Er diente i​n der Antike d​en Griechen u​nd den Römern a​ls Hafen u​nd wurde d​urch eine Abzweigung d​er Via Aurelia erschlossen. Der damalige Name d​es Hafens lautete Olivula Portus.

Im Mittelalter gehörte d​er Ort d​em Lotharii Regnum an. Aufgrund wiederholter Überfälle z​ogen sich d​ie Bewohner i​ns bergige Hinterland zurück, i​n dem s​ie eine n​eue Siedlung namens Montolivo gründeten. 1295 ermutigte Karl II., Herrscher über d​ie Provence a​us dem Haus Anjou, d​eren Bewohner dazu, a​n die Küste zurückzukehren, w​eil er d​en strategischen Nutzen e​ines Hafens a​n der Grenze seines Territoriums für wichtig erachtete, u​nd gewährte i​hnen dafür Steuerfreiheit. Die n​eue Siedlung w​urde deshalb Villa Franca genannt. Ab 1388 gehörte d​as Gebiet z​ur Grafschaft Savoyen (ab 1416 Herzogtum). Zwischen 1720 u​nd 1820 w​urde es mehrfach v​on Frankreich okkupiert, b​evor es 1860 zusammen m​it der Grafschaft Nizza endgültig Teil d​es französischen Staates wurde.

Die Bucht v​on Villefranche-sur-Mer beherbergte n​ach dem Zweiten Weltkrieg b​is 1962 d​ie Sechste Flotte d​er Vereinigten Staaten. Heute i​st Villefranche d​er größte Kreuzfahrthafen Frankreichs. Bis 1988 hieß d​er Ort Villefranche-sur-Mer amtlich Villefranche.

Bevölkerungsentwicklung

Anzahl Einwohner
(Quelle: Cassini und INSEE)
Jahr 19621968197519821990199920062016
Einwohner 5.9536.7907.2007.3638.0806.8336.6495.098

Sehenswürdigkeiten

  • Zitadelle mit Museum: Skulpturen des Bildhauers Antoniucci Volti, Sammlung und Bilder des Künstlerpaares Christine Boumeester und Henri Goetz
  • Kapelle St. Pierre: der Innenraum wurde 1957 von Jean Cocteau ausgemalt; liegt am Hafen
  • Rue Obscure: eine vollkommen mit Häusern überbaute Straße; der Zugang zur Rue Obscure befindet sich von der Hafenpromenade aus links neben dem Restaurant L’Oursin bleu
  • Villa Leopolda, 2700 Quadratmeter große Prominentenvilla im Stil der Belle Époque
  • Hafen: Villefranche ist heute der größte Kreuzfahrthafen des Landes.
  • Observatoire Océanologique, früher auch genannt Station Zoologique oder Station Marine, heute sind dies Teilbereiche des Observatoire

Städtepartnerschaften

Partnerstädte v​on Villefranche sind:

Persönlichkeiten

  • Léon Rossi (1923–2007), französischer Fußballspieler und -trainer
  • Yves Giraud (1937–2008), französischer Romanist und Literaturwissenschaftler
  • Michel Ocelot (* 1943), französischer Trickfilmmacher

Trivia

Im Keller d​er Gründerzeitvilla Villa Nellcôte i​n Villefranche-sur-Mer, 10 Avenue Louise Bordes, entstanden d​ie meisten Lieder für d​as Musikalbum Exile o​n Main St d​er Musikergruppe Rolling Stones.[1]

Der Film Die große Liebe meines Lebens a​us dem Jahr 1957 m​it Deborah Kerr u​nd Cary Grant i​n den Hauptrollen w​urde teilweise i​n Villefranche-sur-Mer gedreht.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes des Alpes-Maritimes. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-071-X, S. 1039–1055.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wikivoyage – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Ernst Hofacker: 1967. Als Pop unsere Welt für immer veränderte. Reclam, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-011086-7, S. 112.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.