MIM-72 Chaparral
Das MIM-72 Chaparral war ein US-amerikanisches Kurzstrecken-Flugabwehrraketensystem. Die gelegentlich auch zu findende Bezeichnung M-48 Chaparral bezieht sich auf das Trägerfahrzeug, die Lenkwaffen werden als MIM-72 bezeichnet.
MIM-72 Chaparral (M730) | |
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MIM-72 Chaparral, Aufnahme vor 2007 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5 Mann |
Länge | 6,06 m |
Breite | 2,69 m |
Höhe | 2,68 m |
Masse | 11 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | max. 44 mm |
Hauptbewaffnung | 4 × Boden-Luft-Rakete MIM 72C |
Sekundärbewaffnung | k. A. |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 6-Zylinder-Dieselmotor, wassergekühlt 160 kW (215 PS) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 68 km/h |
Leistung/Gewicht | 14,54 kW/t |
Reichweite | 483 km |
Das System wurde im Laufe der 90er-Jahre von den US-Streitkräften ausgemustert, aber dann an ausländische Streitkräfte verkauft. Um für diese die Lebensdauer der Raketen auszudehnen, wurden vom Zulieferer der Raketenmotoren, Orbital ATK, 800 Ersatzmotoren im Jahr 2008 und 1384 im Jahr 2012 nachgebaut und geliefert.[1]
Entstehungsgeschichte
In den 1960er-Jahren verhandelten Großbritannien und die USA ergebnislos über die Einführung eines gemeinsamen Kurzstrecken-Luftabwehrraketensystems mit der Bezeichnung MIM-46 Mauler, das von technischen Problemen geplagt war und die Erwartungen nicht erfüllt hatte. In der Folge wurden separate Lösungen verwirklicht. Während die Briten mit dem Rapier-System eine völlige Neukonstruktion entwickelten, versuchten die US-Amerikaner, ein bereits bestehendes System für den Boden-Luft-Einsatz tauglich zu machen – das Ergebnis war das Chaparral-System.
Rakete
Als Basis für die Chapparal-Rakete diente eine für die Boden-Luft-Abwehr modifizierte Luft-Luft-Rakete Sidewinder. Vier Chapparal-Raketen wurden auf das Chassis des Mannschaftstransportwagens M113 montiert, das zudem acht weitere Raketen zum Nachladen mitführen konnte. Ursprünglich wurde die Rakete auf das anfliegende Ziel gerichtet und abgefeuert, nachdem der IR-Suchkopf das Ziel aufgenommen hatte. In späteren Jahren wurde ein Feuerleitradar hinzugefügt, um Ziele auch bei schlechter Sicht angreifen zu können. Ein zusätzliches Suchradar musste gegebenenfalls separat mitgeführt werden.
Technische Daten der Rakete
- Länge der Rakete: 2,87 m
- Durchmesser: 127 mm
- Sprengkopf: 10,2 kg mit Näherungszünder
- Startgewicht: 88,5 kg
- Max. Reichweite: 4000 m
Literatur
- Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6.
- Philip Trewhitt: Panzer. Die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute. Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7043-3197-X, (Wissenswertes – Technik).
Weblinks
Einzelnachweis
- http://www.orbitalatk.com/defense-systems/missile-products/chaparral/ und Factsheet dazu; abgerufen am 7. Februar 2016