AGM-130
Die AGM-130 ist eine vom US-amerikanischen Hersteller Boeing produzierter Lenkflugkörper, welche seit 1990 bei der United States Air Force im Einsatz ist.
AGM-130 | |
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Allgemeine Angaben | |
Typ | Luftgestützte Abstandswaffe |
Hersteller | Boeing North American INC. |
Entwicklung | 1984 |
Stückpreis | 885.000 US-Dollar |
Technische Daten | |
Länge | 3930 mm |
Durchmesser | 457 mm |
Gefechtsgewicht | 1.323 kg |
Spannweite | 1.490 mm |
Antrieb | Feststoffbooster |
Reichweite | 60 km |
Ausstattung | |
Zielortung | GPS/INS + CCD-Sensor oder Infrarotsuchkopf |
Gefechtskopf | 907-kg-Mk.84-Bombe o. BLU |
Waffenplattformen | Jagdbomber |
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Überblick
Die AGM-130 ist eine sogenannte präzisionsgelenkte Abstandswaffe, die für die Bekämpfung von stationären und langsamen, strategisch wichtigen Bodenzielen vorgesehen ist. Durch den Raketenantrieb kann die AGM-130 – im Gegensatz zur weitgehend baugleichen Gleitbombe GBU-15 – Ziele auf eine Distanz von 60 km bekämpfen.
Entwicklung
Die Entwicklung der AGM-130A begann 1984 als eine Weiterentwicklung der GBU-15. 1994 war der erste einsatzfähige Prototyp fertiggestellt. Die US Air Force plante ursprünglich die Beschaffung von über 4.000 Einheiten. Dieser Bedarf wurde schrittweise auf 2.300 und im Jahr 1995 auf 502 Einheiten reduziert.
Die Entwicklungskosten für die AGM-130 belaufen sich auf 192 Mio. US-Dollar sowie weitere 11 Mio. US-Dollar für die AGM-130C. Der Stückpreis beträgt etwa 885.000 US-Dollar.
Technik
Die Waffe verwendet zur Lagebestimmung ein GPS-unterstütztes Trägheitsnavigationssystem. Der Lenkkopf der Waffe erzeugt während des Fluges ein Bild des Ziels, welches dem Waffensystemoffizier des Flugzeugs über die AXQ-14-Datenverbindung übermittelt wird. Der Rakete kann dadurch nach dem Start noch ein neues Ziel zugewiesen werden. Wird die Flugsteuerung vom Waffensystemoffizier an die Rakete übergeben, so fliegt diese ihr zugewiesenes Ziel selbständig an.
Die AGM-130 ist eine modular aufgebaute Waffe, bestehend aus folgenden Komponenten:
- CCD-Sensor oder Infrarotsuchkopf
- Radarhöhenmesser
- Tragflächen
- Steuerfügel
- Sprengkopf vom Typ Mk.84 oder bunkerbrechender BLU-109
- Kontrolleinheit
- Raketenantrieb
- Data-Link-Einheit
Trägerflugzeuge
Aufgrund des hohen Gewichts von über 1.300 kg können jeweils nur zwei Stück durch ein Kampfflugzeug zum Einsatz gebracht werden.
- F-15E Strike Eagle
- F-16C/D Fighting Falcon (nur AGM-130LW)
- F-111F Aardvark
Varianten
- AGM-130A: Standardversion mit Mk.84-Bombe als Sprengkopf
- AGM-130B: Version mit 15 BLU-97- und 75 HB876-Bomblets; Entwicklung eingestellt
- AGM-130C: Version mit BLU-109-Penetrations-Sprengkopf gegen verbunkerte Ziele
- AGM-130D: Version mit thermobarischem Sprengkopf BLU-118
- AGM-130E: Version mit Turbojet-Antrieb; Reichweite bis 230 km, Entwicklung eingestellt
- AGM-130LW: (LightWeight) für den Einsatz an einsitzigen Kampfflugzeugen wie der F-16C/D
Einsatz
Erstmals kam die AGM-130 während der Operation Desert Fox 1998 im Irak zum Einsatz. Weitere Einsätze erfolgten während der Operation Allied Force 1999 in Serbien (z. B. Beschuss des D 393 bei Grdelica), während des Irakkrieges 2003 sowie im Afghanistankrieg zum Einsatz.