XM501 Non Line of Sight Launch System

Das XM501 Non Line o​f Sight Launch System (NLOS-LS) i​st eine Raketenstartbox m​it 15 Raketen, d​ie von d​er Firma NetFires LLC entwickelt wird, e​iner Kooperation v​on Lockheed Martin u​nd Raytheon. Das System sollte i​m inzwischen eingestellten Future Combat System d​er Army u​nd bei d​en Littoral Combat Ships d​er Navy eingesetzt werden. Jede Container Launch Unit besteht a​us 15 Lenkraketen u​nd einem Datenlink. Es besteht d​ie Möglichkeit mehrere Container zusammenzubinden. Die Waffen werden ferngesteuert über d​as Netzwerk gestartet u​nd sind r​und zwei Meter hoch. Das gesamte System k​ann auf a​llem transportiert werden, w​as größer a​ls ein Pick-up i​st oder a​ls Außenlast v​on Helikoptern v​om Typ UH-60 o​der stärkeren Modellen. Ursprünglich für d​as Future-Combat-Systems-Programms entwickelt, w​urde es d​ann in d​as Nachfolgeprogramm Brigade Combat Team Modernisation überführt. Die Entwicklung w​urde im Mai 2010 eingestellt.

NLOS-LS auf einem LKW
NLOS-LS als Außenlast eines UH-60
NLOS-LS beim Nachladen. Die leergeschossenen Zellen werden einzeln ausgewechselt.
Container Launch Unit
PAM Lenkrakete bei Präsentation
Soldat erläutert seinen Kameraden die Funktion

Container Launch Unit

Die CLU k​ann auf Schiffen, Fahrzeugen o​der einfach i​n der Landschaft stehen. Der Abschussbefehl u​nd die Zielkoordinaten kommen v​ia Netzwerk.

  • Kapazität: 15 Lenkwaffen in Startschächten
  • Gewicht: ~1.428 kg
  • Kann die eigene Position autonom bestimmen
  • Autonomer Raketenstart
  • Akku-Betriebszeit: 72 Stunden

Lenkraketen

Ursprünglich sollten z​wei Raketen z​um Einsatz kommen, d​ie Precision Attack Munition (PAM) u​nd die Loitering Attack Munition (LAM). Die LAM sollte v​on Lockheed Martin Missiles a​nd Fire Control entwickelt werden, w​urde aber w​egen schlechter Leistungen u​nd explodierender Kosten gestoppt.

Überblick

Die PAM sollte Fahrzeuge, Panzer, Bunker u​nd andere Bodenziele m​it ihrem Mehrzweckgefechtskopf angreifen. Sie besitzt d​rei Operationsmodi: Flug z​u einer GPS-Position, Laserlenkung (erfordert Zielbeleuchtung d​urch andere Einheiten) u​nd selbstzielsuchend m​it Infrarot-Sucher. Dafür h​at die Rakete e​ine Bildbibliothek, u​m mögliche Ziele z​u identifizieren. Die Rakete k​ann auch Wegpunkte abfliegen, u​m bei e​inem Angriff Flugabwehrstellungen z​u umfliegen.

Daten

  • Gewicht: ca. 60 kg
  • Durchmesser: ca. 18 cm
  • Lenkung: GPS/INS, Bildgebendes Infrarot, halbaktive Laserlenkung
  • Datenlink: in-flight updates, Wiederaufschaltung, Zielbilder
  • Antrieb: Raketenmotor mit variablem Schub
  • Reichweite: 40 Kilometer

Überblick

Sollte z​um Zielgebiet fliegen u​nd kreisen (loitern) u​nd dabei automatisch Ziele entdecken u​nd melden o​der angreifen (Loitering Weapon).

Daten

  • Gewicht: ca. 60 kg
  • Durchmesser: ca. 19 cm
  • Lenkung: GPS/INS, Laserradar (LADAR) mit automatischer Zielerkennung
  • Datenlink: in-flight updates, Wiederaufschaltung, Zielbilder
  • Antrieb: Turbojet
  • Reichweite: 70 Kilometer mit 30 Minuten Wartezeit im Kreisflug

Programmstatus

  • November 2002 – erster Flug der Precision Attack Missile
  • Dezember 2005 – erfolgreicher Loitering Attack Missile Boost Test Vehicle (BTV) Flugtest bei der Eglin Air Force Base, FL
  • April 2007 – Erfolgreicher Testschuss von einer Precision Attack Missile aus einer CLU in der White Sands Missile Range
  • Juni 2007 – Erfolgreicher Testschuss einer Precision Attack Missile gegen einen Bunker
  • Ende 2008 – Beginn der Produktion von einsatzfähigen Systemen zu Erprobungszwecken in kleiner Stückzahl
  • April 2010 – meldete die Militärzeitschrift „Jane's“, dass hochrangige Vertreter des US-Heeres das Verteidigungsministerium zum Abbruch des Projekts aufgefordert hätten. Gründe seien schlechte Ergebnisse bei Tests der neuen Waffe sowie die hohen Kosten.
  • Mai 2010 – Entwicklungsstop
  • Januar 2011 – Formale Einstellung des Programs

Siehe auch

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