Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mils bei Hall

Die Liste d​er denkmalgeschützten Objekte i​n Mils b​ei Hall enthält d​ie 16 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte d​er Gemeinde Mils b​ei Hall.[1]

Denkmäler

Foto Denkmal Standort Beschreibung
Stiftsmairhof
BDA: 45651
Objekt-ID: 47032

TKK: 61570
Bundesstraße 4
Standort
KG: Mils
Der Einhof stammt im Kern aus dem 14. Jahrhundert, wurde im 16. Jahrhundert ausgebaut und im 18. Jahrhundert barock umgestaltet. Das zweigeschoßige Gebäude mit Satteldach ist vollständig gemauert, Wohnteil und Wirtschaftstrakt sind entlang der Firstlinie geteilt. Die Fassaden sind regelmäßig gegliedert, an der Vorderseite befindet sich ein korbbogig geschlossenes Portal mit abgefastem Nagelfluhgewände und barockem Lünettengitter, an der Rückseite ein gotisches Rundbogenportal. Innen und außen haben sich gotische Baudetails wie Gewölbe und eine Lichtnische erhalten.[2]
Leonhardskapelle, Stiftsmair
BDA: 104805
Objekt-ID: 121683

TKK: 61561
bei Bundesstraße 4
Standort
KG: Mils
Der offene gemauerte Kapellenbildstock mit Satteldach wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. In der tiefen, flachsegmentbogigen Nische befindet sich eine Barockfigur des hl. Leonhard.[3]
Friedhof mit Kapellen und Kreuz
BDA: 104799
Objekt-ID: 121677

TKK: 61558, 61555, 61557,
Kirchstraße
Standort
KG: Mils
Der östlich an die Kirche anschließende Friedhof wurde Anfang des 16. Jahrhunderts angelegt.[4] Im Zentrum steht ein monumentales Friedhofskreuz vom Ende des 19. Jahrhunderts unter einem runden schmiedeeisernen Dach.[5]

In d​ie südliche Friedhofsmauer eingebunden i​st die spätgotische Annenkapelle, d​ie 1511 v​on Peter Kerner erbaut wurde. Der dreijochige Bau w​eist einen dreiseitigen Chorschluss, e​in Satteldach m​it hölzernem Dachreiter u​nd ein abgefastes Spitzbogenportal a​n der nördlichen Längsseite auf. Im netzrippengewölbten Innenraum befinden s​ich ein spitzbogig abgefaster Triumphbogen u​nd gotische Wandbilder.[6]

An d​er östlichen Friedhofsmauer befindet s​ich eine 1907 errichtete neuromanische Totenkapelle. Der rechteckige Bau w​eist einen Dreiecksgiebel, e​in Rundbogenportal u​nd eine stuckierte Jugendstil-Inschrift auf.[7]

An d​er südlichen Kirchenwand befindet s​ich das Kriegerdenkmal, d​as Anfang d​er 1950er Jahre v​on Anton Tiefenthaler u​nter Einbeziehung e​ines älteren schmiedeeisernen Kreuzes m​it Fresken d​er hll. Florian u​nd Sebastian gestaltet wurde. Flankierende Marmortafeln zeigen d​ie Namen d​er Verstorbenen d​er beiden Weltkriege.[8]

Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
BDA: 55715
Objekt-ID: 64512

TKK: 61554
Kirchstraße
Standort
KG: Mils
Die spätgotische Kirche wurde beim Dorfbrand 1791 zerstört. Der schlichte spätbarocke Neubau wurde innen bereits klassizistisch gestaltet. Die drei prunkvollen Altäre um 1667 wurden aus der Regelhauskirche in Innsbruck hierher übertragen.
Altbau der Landes-Taubstummen-Anstalt
BDA: 104881
Objekt-ID: 121764

TKK: 61595
Milser-Heide-Straße 1
Standort
KG: Mils
Das Gebäude der Landes-Taubstummen-Anstalt wurde 1878/1879 nach Plänen von Karl Lindner im Gründerzeitstil errichtet. Die Fassaden sind durch Rustizierung im Erdgeschoß, Gesimse, Fenstersimse und Eckquader gegliedert. An der Hauptbau schließen sich im Norden ein dreigeschoßiger Erweiterungsbau von 1954/1955 sowie ein zweigeschoßiger, flachgedeckter Erweiterungsbau von 1977 an. Im Anbau von 1955 befindet sich die Hauskapelle, ein einfacher Raum mit flacher Holzdecke und Wandbildern hl. Franz von Assisi und Apokalypse von Anton Tiefenthaler. Im Zuge der Kunst-am-Bau-Aktion des Landes Tirol entstanden 1977 Werke von Helmut Millonig, Ilse Glaninger-Balzar, Erich Keber, Claudius Molling und Hans Kölblinger.[9]
Widum
BDA: 55714
Objekt-ID: 64511

TKK: 61559
Oberdorf 2
Standort
KG: Mils
Der zweigeschoßige Bau nördlich der Kirche mit Walmdach und regelmäßiger fünfachsiger Giebelfassade wurde 1778/1779 errichtet.[10]
Frühmesserhaus, ehem. Mölt'sches Benefiziatenhaus, Lack
BDA: 39956
Objekt-ID: 39816

TKK: 61580
Oberdorf 7
Standort
KG: Mils
Das Frühmesserhaus, ehemaliger Sitz des Benefiziaten, geht auf eine Stiftung aus dem Jahr 1492 zurück. Der zweigeschoßige Mittertennhof mit Satteldach stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert. Die Giebelfassade weist einen zweigeschoßigen, dreiseitigen Polygonalerker und ein Spitzbogenportal auf. Im Inneren haben sich eine tonnengewölbte Waschküche mit Rundbogenportal, eine gewölbte Küche und einfache Stuckdecken erhalten.[11]
Brunnen
BDA: 104826
Objekt-ID: 121707

TKK: 61568
nahe Oberdorf 7
Standort
KG: Mils
Der flache große Granittrog aus dem Jahre 1856 mit IHS-Emblem hat eine sich nach oben verjüngende Brunnensäule mit Abschlusskapitell und bronzenem Ausguss.
Wirtschaftsgebäude Schiechl-Hof
BDA: 44236
Objekt-ID: 44989

TKK: 61582
bei Oberdorf 12
Standort
KG: Mils
Das heute als Wirtschaftsgebäude des Schiechl-Hofs genutzte Gebäude wurde 1567 als landesfürstlicher Korn- bzw. Futterspeicher errichtet. Der aus Bruchsteinen aufgemauerte und verputzte dreigeschoßige Bau mit allseits vorkragendem Satteldach weist eine regelmäßig gegliederte Fassade mit unterschiedlich geformten Lüftungsöffnungen und einem weiten Rundbogenportal auf. An der Nordseite schließt ein nach altem Vorbild in Ständerbauweise neu errichteter Zubau an.[12]
Ansitz, Oswald Milser-Haus
BDA: 39957
Objekt-ID: 39817

TKK: 61596
Oswald-Milser-Straße 6
Standort
KG: Mils
Das hohe, ansitzartige Gebäude diente als Sitz der Andechsischen Ministerialen von Mils. Der Überlieferung nach wurde es von Oswald Milser der Pfarre als Widum geschenkt. Das im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammende Gebäude wurde 1417 umgebaut. Der komplett gemauerte, unverputzte Bau weist ein steiles Walmdach und bedeutende gotische Baudetails auf, darunter ein spitzbogiges Marmorportal, Hohlkehlen und Gewände an den Außenseiten sowie gotische Gewölbe, Mauernischen und Balkendecken im Inneren.[13]
Ansitz Schneeburg, Milserschlössl
BDA: 39958
Objekt-ID: 39818

TKK: 61597
Schneeburgstraße 8
Standort
KG: Mils
Der am nördlichen Dorfrand stehende Ansitz wurde um 1581 von Rupert von Schneeburg im Renaissancestil erbaut und war bis 1917 im Besitz der Familie Schneeberger von Saltaus. Das turmartige, viergeschoßige Gebäude ist mit Eckerkern und Renaissance-Fassadenmalereien gegliedert. Im Inneren haben sich Gewölbe, Kassettendecken, Getäfel und Portale mit Holzintarsien aus dem 16./17. Jahrhundert erhalten. Östlich schließt ein etwas höherer fünfgeschoßiger Anbau mit Walmdach an.[14]
Brunnen hl. Florian
BDA: 104824
Objekt-ID: 121705

TKK: 61567
Unterdorf 2
Standort
KG: Mils
Der Brunnen südlich der Kirche besteht aus einem langgestreckten Steintrog von 1854 und einer steinernen Brunnensäule mit einer Holzskulptur des hl. Florian aus dem 19. Jahrhundert unter einem schmiedeeisernen Dach.[15]
Gemeindeamt, ehem. Schallerhaus
BDA: 104834
Objekt-ID: 121717

TKK: 61578
Unterdorf 4
Standort
KG: Mils
Das ehemalige Bauernhaus stammt im Kern aus dem 15. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde ein Kornspeicher angefügt und der Keller eingewölbt. 2001–2003 wurde das Gebäude restauriert und als Gemeindeamt adaptiert, dabei wurde an der Nordseite ein Neubau angefügt. Die frühere barocke Fassade wurde historistisch mit einfacher Putzgliederung umgestaltet.[16]
Wegkapelle im ehem. Tiefenthaler Garten
BDA: 104875
Objekt-ID: 121758

TKK: 61592
südlich Unterdorf 4
Standort
KG: Mils
Der offene gemauerte Kapellenbau mit geschweiftem, weit vorkragendem Satteldach ist in den östlichen Teil der ehemaligen Gartenmauer des Tiefenthaler Gartens eingebunden. Er weist qualitätvolle Rokoko-Fresken vom Ende des 18. Jahrhunderts auf.[17]
Lourdeskapelle
BDA: 104803
Objekt-ID: 121681

TKK: 61560
Unterdorf 42
Standort
KG: Mils
Die einjochige Kapelle mit Satteldach wurde um 1900 errichtet. Sie weist eine eklektizistische Putzgliederung, einen rundbogigen Eingang sowie Rundbogenfenster auf und beherbergt im Inneren eine Lourdesgrotte.[18]
Bildstock Schwarze Marter, Kreuzbichlstöckl
BDA: 104813
Objekt-ID: 121691

TKK: 61563
Unterdorf
Standort
KG: Mils
Die Bildsäule aus Beton mit würfelförmigem Aufsatz und vorspringendem Satteldach stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Am Aufsatz befindet sich eine Reliefplatte aus weißem Marmor mit einer Kreuzigungsgruppe von 1699.[19]
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Mils – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 1. Juli 2021.
  2. Palme-Comploy, Wiesauer: Einhof, längsgeteilt, Seitenflurgrundriss, Stiftsmairhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  3. Palme-Comploy, Wiesauer: Nischenbildstock, Kapelle hl. Leonhard, Leonhardskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  4. Palme-Comploy, Wiesauer: Friedhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  5. Palme-Comploy, Wiesauer: Friedhofskreuz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  6. Palme-Comploy, Wiesauer: Kapelle hl. Anna, Annakapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  7. Palme-Comploy, Wiesauer: Friedhofskapelle, Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  8. Palme-Comploy, Schmid-Pittl: Kriegerdenkmal mit Wandmalerei hll. Florian und Sebastian. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  9. Palme-Comploy, Wiesauer: Altbau der Landes-Taubstummen-Anstalt. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  10. Palme-Comploy, Wiesauer: Pfarrhaus Mils. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  11. Palme-Comploy, Wiesauer: Frühmesserhaus, ehemaliges Mölt'sches Benefiziatenhaus, Lack. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  12. Palme-Comploy, Wiesauer: Wirtschaftsgebäude eines Paarhofes, Schiechl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 25. Juni 2018.
  13. Palme-Comploy, Wiesauer: ehemaliger Ansitz, Wohngebäude, Oswald-Milser-Haus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  14. Palme-Comploy, Wiesauer: Ansitz Schneeburg, Milser Schlössl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  15. Palme-Comploy, Wiesauer: Laufbrunnen, Brunnen hl. Florian, Florianbrunnen. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  16. Frick, Wiesauer: Gemeindeamt, ehemaliges Schallerhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  17. Frick, Wiesauer: Nischenbildstock, Kapelle im Tiefenthaler Garten. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  18. Palme-Comploy, Wiesauer: Wegkapelle, Kapelle Maria Lourdes, Lourdeskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  19. Palme-Comploy, Wiesauer: Bildsäule, Kreuzbichlstöckl, Schwarze Marter. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  20. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
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