Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neustift im Stubaital
Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neustift im Stubaital enthält die 18 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Neustift im Stubaital.[1]
Denkmäler
Foto | Denkmal | Standort | Beschreibung |
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Kath. Pfarrkirche hl. Georg und Friedhof BDA: 55739 Objekt-ID: 64550 |
Dorf Standort KG: Neustift |
Die für eine Dorfkirche ungewöhnlich große barocke Kirche wurde 1768–1774 nach Plänen von Franz de Paula Penz errichtet. Das schlichte Äußere mit geradem Chorschluss und mit mehreren eingeschoßige Bauten eingeschlossenem Ostturm beherbergt einen einheitlich gestalteten dreijochigen reich ausgestatteten Innenraum. Der Stuck wurde 1770–1775 von Jakob Philipp Santer geschaffen, die Deckenfresken stammen von Josef Anton Zoller, Joseph Haller, Joseph Keller und Franz Altmutter. Die Kirche verfügt über fünf Altäre, von denen der Hochaltar mit den beiden flankierenden Seitenaltären zu einer Schauwand verbunden ist. Zwei weitere Seitenaltäre mit Altarblättern von Carl Henrici befinden sich im Langhaus.[2][3] | |
Widum BDA: 55737 Objekt-ID: 64547 |
Dorf 20 Standort KG: Neustift |
Ein Kirchenbau von 1516 wurde 1868 zum Widum umgebaut. Die Fassaden des mächtigen dreigeschoßigen Baus mit Walmdach sind mit gemalten Eckquadern und Fensterfaschen gestaltet. Der Haupteingang im Süden mit Rundbogenportal und ornamentierter, zweiflügeliger Holztür von 1868 wird über eine zweiläufige Steintreppe mit Schmiedeeisengeländer erreicht.[4] | |
Ereignisdenkmal Franz Senn BDA: 89482 Objekt-ID: 104114 |
vor Dorf 22 Standort KG: Neustift |
Das Denkmal für Franz Senn, der als Pfarrer in Neustift wirkte, wurde 1962 von Peter Schneider geschaffen. Es besteht aus einem rechteckigen Naturstein mit einem eingemeißelten Porträt Franz Senns im Profil. Daneben befindet sich ein Steinquader mit Alpenvereinssymbol und Inschrift des Österreichischen, Deutschen und Südtiroler Alpenvereins.[5] | |
Milderer Kapelle BDA: 89458 Objekt-ID: 104089 |
nahe Franz-Senn-Straße 168 Standort KG: Neustift |
Die zweijochige gemauerte Kapelle mit steilem Satteldach und hölzernem Glockenturm wurde um 1800 erbaut. An der Giebelfassade finden sich Darstellungen der hl. Josef und Wendelin von 1984. Der Innenraum ist mit einer Stichkappentonne und klassizistischer Ausmalung versehen.[6] | |
Siller-Kapelle BDA: 11314 Objekt-ID: 7399 |
Herrengasse Standort KG: Neustift |
Der gemauerte, fensterlose Kapellenbildstock mit geradem Chorschluss und steilem, brettergedecktem Satteldach stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. An der Fassade finden sich gemalte Darstellungen des Gnadenbildes Mariahilf und von Gottvater mit Heiliggeisttaube. Das Kreuzgewölbe im Inneren ist mit Zackenmuster an den Graten sowie Darstellungen der Arma Christi, des Herzen Jesu und übertünchten Blumenmustern in den Gewölbezwickeln geschmückt.[7] | |
Ortskapelle hl. Maria, Marienkapelle in Krößbach BDA: 89461 Objekt-ID: 104092 |
Krößbach Standort KG: Neustift |
Die gemauerte spätbarocke Kapelle mit Rundapsis wurde um 1800 errichtet und Ende des 19. Jahrhunderts mit Sakristeianbau und Dachreiter versehen. Nördlich schließt sich ein Erweiterungsbau von 1961 nach Plänen von Clemens Holzmeister mit rechteckigem Grundriss und Satteldach an.[8] | |
Bauernhaus, Singerhof BDA: 40007 Objekt-ID: 39879 |
Rain 10 Standort KG: Neustift |
Der zweigeschoßige, gemauerte, quergeteilte Einhof mit einfachem Bundwerkgiebel unter vorkragendem Satteldach stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert. Die Fassaden sind mit gemalten Eckquaderketten, einer die obere Mauerkante begleitende Fasche mit Ornamentband und einer Fensterumrahmung mit bekrönender Muschel gestaltet. Über der Eingangstür befindet sich ein polygonaler Erker mit spitz zulaufendem Abschluss und bemalten Erkerfeldern von 1638 mit einer Darstellung des hl. Josef. An der Eingangsfassade befinden sich gemalte Heiligenmedaillons mit dem Gnadenbild von Maria Waldrast (1796) und dem Herzen Jesu (1946).[9] Die zum Hof gehörende Kapelle und der Backofen stehen ebenfalls unter Denkmalschutz. | |
Kapelle an der Zeggerbrücke BDA: 34825 Objekt-ID: 33224 |
Rain 89 Standort KG: Neustift |
Die einjochige, gemauerte Kapelle mit steilem, allseits vorkragendem Satteldach wurde 1692 errichtet. An der Eingangsfassade befindet sich Rundbogenportal mit Pilasterrahmung, darüber Giebelnischen mit gemalten Darstellungen der Verkündigung Mariens, ein Mariahilfbild und ein IHS-Monogramm. Der kreuzgratgewölbte Innenraum weist flachbogig geschlossene, seichten Nischen an der Chorwand und an den Seitenwänden auf. Die reiche, in Fresko-Secco-Technik ausgeführte Ausmalung stammt von 1695. In den Wandnischen finden sich szenische Darstellungen mit Kreuzigung und Grabesruhe Christi an der Altarwand, sowie dem hl. Wandel und dem hl. Petrus an den Seitenwänden.[10] | |
Ortskapelle hl. Georg in Ranalt BDA: 89469 seit 2012Objekt-ID: 104100 |
Ranalt Standort KG: Neustift |
Die Kapelle wurde 1947/48 unter dem französischen Major Geden von deutschen Kriegsgefangenen errichtet. Die zweijochige Kirche mit ihrem massiven, im Osten vorgelagerten Turm ist stilistisch von der Architektur der Zwischenkriegs- bzw. Kriegszeit geprägt. Die Wände sind mit Natursteinmauerwerk gegliedert. Der Innenraum weist eine in Holzbauweise ausgeführte, verschalte und im Wandton getünchten Spitzbogendecke auf. Die Altarwand zeigt eine gemalte, monochrome Darstellung des hl. Georg als Drachentöter.[11][12] | |
Kapelle Schaller BDA: 89468 Objekt-ID: 104099 |
gegenüber Schaller 27 Standort KG: Neustift |
Die gemauerte, fensterlose Kapelle über rechteckigem Grundriss mit Satteldach und Giebelkreuz wurde 1784 erbaut. Im Inneren weist sie ein Kreuzgewölbe auf.[13] | |
Marienkapelle in Kampl BDA: 89433 Objekt-ID: 104064 |
Serlesstraße, Kampl Standort KG: Neustift |
Die 1896 errichtete Kapelle mit steilem Satteldach und Dachreiter ist komplett verschindelt. Der Innenraum ist mit einer blau bemalten hölzernen Segmentbogentonne gedeckt, die Seitenwände sind holzvertäfelt.[14] | |
Heimatmuseum BDA: 89483 Objekt-ID: 104115 |
Stubaitalstraße 5 Standort KG: Neustift |
Der zweigeschoßige, quergeteilte Einhof mit Satteldach stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert und wurde 1777 umgebaut. Der gemauerte Wohnteil weist einen Bundwerkgiebel und einen Giebelsöller auf, der rückwärts anschließende Wirtschaftsteil ist über dem gemauerten Stall in Ständerbauweise aufgeführt. Die Fassaden sind mit Architekturmalerei aus der Zeit um 1800 mit Eckquaderung sowie Tür- und Fensterumrahmungen gegliedert. An der Erkerbrüstung finden sich Freskenmedaillons (Schutzengel, Mariahilf, Guter Hirte), an der südlichen Traufseite ein Wandbild mit dem Gnadenbild von Maria Waldrast. Im Inneren hat sich ein Stichkappengewölbe erhalten. Seit 2000 befindet sich in dem Gebäude das Neustifter Heimatmuseum, das bäuerliche Arbeitsgeräte und Einrichtungsgegenstände zeigt.[15] | |
Kornspeicher BDA: 89484 Objekt-ID: 104116 |
bei Stubaitalstraße 5 Standort KG: Neustift |
Der eingeschoßige Kornkasten in Blockbauweise mit schindelgedecktem Satteldach und offenem Bundwerkgiebel stammt aus dem 19. Jahrhundert. Er bildet heute einen Teil des Heimatmuseums.[16] | |
Wohngebäude eines ehem. Paarhofes, Geieralm BDA: 40000 Objekt-ID: 39868 |
Volderau 6 Standort KG: Neustift |
Das Wohngebäude eines Paarhofes mit Mittelflurgrundriss stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert umgebaut. Die Fassaden des zweigeschoßigen gemauerten Baus sind mit Architekturmalerei (Eckquaderung, Fasche, Fensterumrahmungen) und Wandbildern mit Heiligendarstellungen, die zum Teil im 20. Jahrhundert neu- oder übermalt wurden, geschmückt. Im Inneren sind die Mittelflure und die Küche mit Stichkappengewölbe versehen.[17] | |
Kruzifix BDA: 90709 Objekt-ID: 105414 |
Herzebenalm Standort KG: Neustift |
Das Kruzifix auf der Herzebenalm ist ein Wegkreuz im Kreuzkasten in typischer, häufig auftretender Form, es stammt aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dreinageltypus, dreiteiliger Strahlenkranz, einzeiliger Titulus. Als Teil des Alm-Ensembles Herzeben für den Denkmalschutz von Bedeutung.[18] | |
Singerkapelle BDA: 89480 Objekt-ID: 104112 |
Standort KG: Neustift |
Die Kapelle des Singerhofs stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist rechtwinklig an das Backofenhaus angebaut. Die einjochige fensterlose Kapelle mit geradem Chorschluss und scharschindelgedecktem Satteldach ist an der Giebelfassade mit Heiligenmedaillons (Madonna, hll. Georg und Michael) geschmückt. Das Innere weist ein Kreuzgratgewölbe auf.[19] | |
Backofen und Waschküche BDA: 89481 Objekt-ID: 104113 |
Standort KG: Neustift |
Der freistehende gemauerte Backofen des Singerhofs mit Scharschindeldach stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Daran angebaut sind die Waschküche von 1905 und die Kapelle.[20] | |
Neue Regensburgerhütte BDA: 90848 seit 2014Objekt-ID: 105554 |
Regensburger Hütte 285 Standort KG: Neustift |
Die Neue Regensburger Hütte wurde 1930/31 von der Sektion Regensburg des Deutschen Alpenvereins errichtet. Sie erhielt 1961 einen Anbau und wurde 1967/68 erweitert. Das zweigeschoßige Gebäude ist mit einem Satteldach gedeckt. Im Inneren haben sich Stuben aus der Erbauungszeit erhalten.[21] |
Weblinks
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Neustift im Stubaital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 1. Juli 2021.
- Graf, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Georg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung (Hrsg.): Kulturberichte aus Tirol 2010. 62. Denkmalbericht. Innsbruck 2010, S. 88 (PDF; 16,3 MB)
- Graf, Wiesauer: Pfarrhaus Neustift. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Frick, Wiesauer: Denkmal Franz Senn mit Reliefkopf, Porträt, Franz-Senn-Denkmal. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Fraktionskapelle, Milderer Kapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Kapellenbildstock, Kapelle hl. Wendelin, Sillerkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Kapelle hl. Maria, Marienkapelle in Krößbach, Kirche Krößbach. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Einhof, quergeteilt, Mittelflurgrundriss, Singer. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 30. Oktober 2015.
- Menardi, Wiesauer: Fraktionskapelle, Kapelle hl. Maria, Marienkapelle in Kampl, Kampler Kapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Mai 2016.
- Graf, Wiesauer: Bergkirche hl. Georg in Ranalt, Georgskirche. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 30. Oktober 2015.
- Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung (Hg.): Kulturberichte aus Tirol 2012. 63. Denkmalbericht. Innsbruck 2012, S. 33 (PDF; 12 MB)
- Menardi, Wiesauer: Fraktionskapelle, Schallerkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Wegkapelle, Kapelle an der Zeggerbrücke. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 26. Mai 2016.
- Menardi, Wiesauer: Einhof, quergeteilt, Mittelflurgrundriss, Heimatmuseum Försterhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Frick, Wiesauer: Getreidespeicher, Heimatmuseum. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: Wohngebäude eines Paarhofes, Mittelflurgrundriss, Geieralm. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Wegkreuz Herzebenalm. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 14. Januar 2014.
- Menardi, Wiesauer: Kapellenbildstock, Hofkapelle, Singerkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Menardi, Wiesauer: freistehender Backofen und Waschküche, Singer. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 9. November 2015.
- Frick, Wiesauer: Schutzhaus, Neue Regensburgerhütte. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2015.
- § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
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