Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Fennpfuhl
Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Fennpfuhl beschreibt das vollständige Straßensystem im Berliner Ortsteil Fennpfuhl des Bezirks Lichtenberg mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.
Überblick und Straßenlage
Fennpfuhl hat 33.751 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2020) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 10367 und 10369. Der Ortsteil bestand bis in die späten 1960er Jahre aus nur wenigen Straßen und Wegen sowie ausgedehnten Kleingartenanlagen.
Die ältesten Straßen im Ortsteil sind die durchgehenden Verkehrswege in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung: Weißenseer Weg und der damaligen Landsberger Chaussee. Hinzu kommen die nordwestlich der Lichtenberger Dorfstraße (seit 1910 Möllendorffstraße) im 1880er Plan trassierten und angelegten Straßen (dazu der untere Listenteil). Ende des 19. Jahrhunderts plante die Gemeinde Lichtenberg im Gebiet Wilhelmsberg das erste Straßennetz,[1] das jedoch nicht vollständig ausgeführt wurde.[2] Eine regelrechte Wohnbebauung war wegen des schwierigen feuchten Baugrundes um die Eiszeitrelikte mehrerer Pfühle (noch) nicht möglich, es entstanden Schrebergärten.[3] Mitte der 1970er Jahre begann nach umfangreicher Trockenlegung des Gebietes entsprechend dem Wohnungsbauprogramm der DDR die Errichtung des Wohnviertels Lichtenberg-Nord mit verschiedenen Typenbauten in Plattenbauweise. Die Wohnblöcke wurden aufgelockert und nach bürgerorientierten Merkmalen gesetzt. Hauseingänge wurden abseits der Hauptstraßen oder Balkone nach Süden ausgerichtet, weshalb die Baustraßen entsprechend ausgerichtet waren und den zukünftigen Straßenverlauf vorgaben. So erklärt sich die teilweise wechselnde Richtung von Straßenzügen anstatt der Ausrichtung an den traditionellen Straßenfronten.[4]
Beispielsweise wurde die Trassierung von Wolfgang- und Eberhardstraße durch die Führung von Paul-Junius- und Alfred-Jung-Straße aufgehoben. Die Erschließungsstraßen hinter den zum Hauptverkehrsweg gehörenden Neubauten der Landsberger Allee und des Weißenseer Wegs sind diesen zugeordnet und tragen den gleichen Namen. Wohngebietsstraßen setzen sich nicht selten aus mehreren Erschließungsstraßen (teilweise als Sackgassen) zusammen. 18 der 20 neu angelegten Straßen erhielten (der Zeit entsprechend) Namen von kommunistischen Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus. Nach der Wende wurden die Straßennamen beibehalten.
Übersicht der Straßen und Plätze
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.
- Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
- Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
- Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sind kursiv gesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
- Länge/Maße in Metern:
Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet.
Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben.
Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz ‚im Ortsteil‘ an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist. - Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
- Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
- Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.
Name/Lage | Länge/Maße (in Metern) |
Namensherkunft | Datum der Benennung | Anmerkungen und Bild |
---|---|---|---|---|
Alfred-Jung-Straße
(Lage ) |
+ 360 | 420Alfred Jung (1908–1944), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | Die Straße verläuft T-förmig, ein kurzes Stück südlich der Storkower Straße, in dem das Seniorenheim der Volkssolidarität steht, gehört jedoch nicht zum Bereich Fennpfuhl. Das auf dem Bild zu sehende Gebäude ist die „Schule am Fennpfuhl“, auf der rechten Seite (hinter den Autos) steht die ehemalige Clubgaststätte „Solidarität“ aus DDR-Zeiten. Sie wird als Handelseinrichtung weiter genutzt. |
Anton-Saefkow-Platz
(Lage ) |
× 60 | 115Anton Saefkow (1903–1944), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | |
Arthur-Weisbrodt-Straße
(Lage ) |
180 | Arthur Weisbrodt (1909–1944), Widerstandskämpfer | 13. Juli 1962 | |
Bernhard-Bästlein-Straße
(Lage ) |
+ 240 | 860Bernhard Bästlein (1894–1944), Widerstandskämpfer | 11. Juli 1973 | Am 8. September 2011 wurde vor der Grundschule am Roederplatz, Bernhard-Bästlein-Straße 22 eine Gedenktafel für die Retterinnen Hans Rosenthals enthüllt. Sie erinnert daran, dass Rosenthal zwischen 1943 und 1945 in der hier gelegenen früheren Kleingartenanlage Dreieinigkeit von den Lichtenberger Frauen Ida Jauch, Emma Hardt und Maria Schönebeck versteckt wurde. Sie retteten ihn damit vor der rassistischen Verfolgung in der NS-Zeit.[6] Am ehemaligen Wohnhaus von Edgar Külow (Nr. 20) befindet sich seit dem 2. Oktober 2019 eine Gedenktafel für den Kabarettisten.[7] |
Buggenhagenstraße
(Lage ) |
115 | G. Buggenhagen, Ziegeleibesitzer, Eigentümer von sechs Wohnhäusern an dieser Straße[8] | 1897 | |
Elli-Voigt-Straße
(Lage ) |
510 | Elli Voigt (1912–1944), Widerstandskämpferin | 11. Juli 1973 | |
Erich-Kuttner-Straße
(Lage ) |
500 | Erich Kuttner (1887–1942), Widerstandskämpfer | 13. Juli 1962 | |
Ernst-Reinke-Straße
(Lage ) |
140 | Ernst Reinke (1891–1943), Widerstandskämpfer | 10. Aug. 1962 | |
Franz-Jacob-Straße
(Lage ) |
800 | Franz Jacob (1906–1944), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | |
Georg-Lehnig-Straße
(Lage ) |
140 | Georg Lehnig (1907–1945), Widerstandskämpfer | 10. Aug. 1962 | |
Gustav-Zahnke-Straße
(Lage ) |
140 | Gustav Zahnke (1908–1930), Widerstandskämpfer | 10. Aug. 1962 | |
Herbert-Tschäpe-Straße
(Lage ) |
600 | Herbert Tschäpe (1913–1944), Widerstandskämpfer | 11. Juli 1973 | |
Herzbergstraße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
420Herzberg, 58,4 m ü. NHN östlich der Straße.[17] | 1893 | |
Hohenschönhauser Straße
(Lage ) |
820 | Richtung nach Hohenschönhausen | um 1885 | Die Straße verläuft zwischen dem Maiglöckchenweg als Fortsetzung der Oderbruchstraße zum Weißenseer Weg (ohne die Kreuzung) und setzt sich als Konrad-Wolf-Straße (vorher: Berliner Straße) im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen fort. Durch die Straße fahren die Metrotramlinien M5 und M6. An der Südseite befindet sich ein Parkplatz, gefolgt von zwei Wohnblöcken 1–8 und 9–15 an einer Zufahrtsstraße bis Judith-Auer-Straße, zu der das Quergebäude (Seniorenclub) gehört. Die Parkflächen an der gegenüberliegenden Nordseite wurden beim Austausch der Volksparkflächen beim Ortsteil belassen. Von der Otto-Marquardt-Straße aus besteht eine fünfzehn Meter vom Straßenland entfernte Zufahrtsstraße zu den Häusern 20/23, 24/26 und 27/29, die weiter nach Südost an den Weißenseer Weg führt. Die Grundstücke 66–75 liegen westlich der Straße als geflankter Wohnblock zwischen dem BVG-Gelände und dem Volkspark (jenseits der Bezirksgrenze), das Gebäude 76 gehört zum Sportplatz und 77 an der Ecke Stellerweg zum Tennisplatz. Die Grundstücke 80, 80a und 80b (Siedlungshaus und KGA-Gaststätte, jenseits vom „Hauptweg“) gehören zum Nachbarortsteil Prenzlauer Berg. Die Trasse ist bereits im Hobrecht-Plan Abteilung XIII als Straße 39 von Straße 17 (Oderbruchstraße) abgehend eingetragen und als Allee markiert. Beim Anlegen hieß sie Hohen-Schönhausener Straße und begann unter diesem Namen an der Landsberger Chaussee mit den Grundstücken 1 und 2 (gegenüber der Thaerstraße), gefolgt von Baustellen der Berlin-Lichtenb. Terrain Ges. zum Weißenseer Weg.[18] Die Straße war Teil des alten Verbindungsweges von Berlin nach Hohenschönhausen von der Straße nach Alt Landsberg ab. Seit 1911 mit dem Anlegen der Oderbruchstraße liegt die Hohenschönhauser Straße von dieser zur Kreuzung Weißenseer Weg/Konrad-Wolf-Straße. Die Straße in Hufeisennummerierung verlief zu diesem Zeitpunkt an der Nordseite von der Straße 17 zum Weißenseer Weg.[19] Nach dem Stadtplan führt die Straße bis zur Sommerstraße (Lichtenberger Grenze) von Wilhemsberg.[11][20] Im Adressbuch 1943 ist die Straße im Ortsteil Hohenschönhausen des Verwaltungsbezirks Weißensee aufgeführt und verfügte über eine Tankstelle sowie einige Fabrikgebäude.[21] Bis in die 1970er Jahre – mit dem Bau der Wohnblöcke um den Fennpfuhl – bestand die Straße aus einer einseitigen Fahrbahn mit der Straßenbahn in Randlage. |
Josef-Orlopp-Straße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
360Josef Orlopp (1888–1960), Gewerkschaftsfunktionär und Mitglied des Nationalrats der Nationalen Front | 19. Aug. 1960 | |
Judith-Auer-Straße
(Lage ) |
280 | Judith Auer (1905–1944), Widerstandskämpferin | 11. Juli 1973 | |
Karl-Lade-Straße
(Lage ) |
1000 | Karl Lade (1909–1945), Widerstandskämpfer | 26. Jun. 1975[22] | |
Karl-Vesper-Straße
(Lage ) |
70 | Karl Vesper (1883–1933), Widerstandskämpfer | 13. Juli 1962 | |
Landsberger Allee
(Lage ) |
1000 (im Ortsteil) |
Altlandsberg, Stadt in Brandenburg | 31. Jan. 1992 | |
Max-Brunnow-Straße
(Lage ) |
550 | Max Brunnow (1896–1940), Widerstandskämpfer | 13. Juli 1962 | |
Möllendorffstraße
(Lage ) |
(im Ortsteil) |
420Wichard von Möllendorff (1724–1816), preußischer Generalfeldmarschall | zwischen 1909 und 1910 (mit Unterbrechung) |
|
Oderbruchstraße | 320 | Oderbruch, eine Landschaft in Brandenburg | 9. Nov. 1911 | |
Otto-Marquardt-Straße
(Lage ) |
350 | Otto Marquardt (1893–1944), Widerstandskämpfer | 11. Juli 1973 | |
Paul-Junius-Straße
(Lage ) |
+ 360 (im Ortsteil) |
500Paul Junius (1901–1944), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | Erster Name der bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts existierenden Straße war Woerdenstraße beziehungsweise Verlängerte Woerdenstraße.[16] Am nördlichen Ende befinden sich die Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg, die gemeinsam mit der Volkshochschule (VHS) Lichtenberg einen 1907 eröffneten Schulbau nutzt. Die VHS erhielt Ende Juni 2011 den Ehrennamen Margarete Steffin.[32] Außerdem findet sich der Zugang zum Evangelischen Gemeindezentrum Am Fennpfuhl und zum Fennpfuhlpark am Anfang dieser Straße. Das Bezirksamt Lichtenberg, dem ein an dem Gewässer liegender Spielplatz gehört, investierte im Jahr 2015 rund 280.000 Euro, um an dieser Stelle eine attraktive Kletter-Felsen-Landschaft zu verwirklichen. Im Zentrum sollen nach den bestätigten Plänen des Landschaftsbüros atelier8 mehrere etwa drei Meter hohe Felsen aus Spritzbeton entstehen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade beim Klettern bieten werden. Rundherum um die Fundamente sorgt eine 40 Zentimeter dicke Schicht aus Fallschutzkies für ausreichende Sicherheit. Um die Kletteranlage mit einem Radius von rund 13 Metern wird der Spielberg neu gestaltet und erhält Betonliegen als Ruhefläche.[33] Im Gebäude Paul-Junius-Straße 64 befindet sich das ‚Haus der Generationen‘, in welchem zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden.[34] Erwähnenswert ist auch das Wohnensemble Paul-Junius-Straße 2–12, das 1924–1927 nach Plänen des Architekten Hans Kraffert erroichtet wurde und seit dem 21. Jahrhundert unter Denkmalschutz steht.[35] |
Paul-Zobel-Straße
(Lage ) |
650 | Paul Zobel (1891–1945), Widerstandskämpfer | 11. Juli 1973 | |
Roederplatz
(Lage ) |
× 40 | 110Hermann Roeder (1856–1941), Rittergutsbesitzer und Kommunalpolitiker in der Gemeinde Lichtenberg | 1896[36] 1975 bis Juni 2011 unbenannt |
|
Rudolf-Seiffert-Straße
(Lage ) |
1030 | Rudolf Seiffert (1908–1945), Widerstandskämpfer | 2. Apr. 1975 | |
Storkower Straße
(Lage ) |
1740 (im Ortsteil) |
Storkow, Stadt im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg | 1919 | |
Straße 106
(Lage) |
270 | Nummerierung beim Trassieren | nach 1955 | |
Vulkanstraße
(Lage ) |
1120 | ehemals ansässiger Industriebetrieb Vulkan-Werke | 1913 | |
Weißenseer Weg
(Lage ) |
1720 | Richtung nach Weißensee | 1850 | |
Nicht mehr vorhandene Straßen oder Straßenabschnitte
Einige Mitte der 1970er Jahre bestehende Straßennamen ehrten Persönlichkeiten aus der DDR[4] Nach der Wende (1992) erhielten sie ihre früheren Namen zurück, beispielsweise Jacques-Duclos-Straße war von Januar 1976 bis 9. Januar 1992 der Name der → Möllendorffstraße. Ho-Chi-Minh-Straße war der Name des → Weißenseer Wegs zwischen Straße 106 bis Herzbergstraße. Seit 1950 war Leninallee der innerstädtische Name des Straßenzugs Richtung Marzahn, die Landsberger Chaussee folgte 1973 mit dem Aufbau des Stadtteils Marzahn, bevor im Jahr 1992 die Rückbenennung zu → Landsberger Allee erfolgte.
Name/Lage | Länge/Maße (in Metern) |
Namensherkunft | Benennungs- datum |
Umbenennung/ Aufhebung |
Anmerkungen |
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Amelangstraße | Person mit dem Nachnamen Amelang[46] | 21. Feb. 1940 | 1. Apr. 1975 | Sie wurde in den 1970er Jahren in ein Teilstück der → Alfred-Jung-Straße einbezogen. Diese kurze West-Ost-Straße führte 1955 durch Kleingärten[47] und lag zwischen der ursprünglich bis an die Roederstraße heranreichenden (nicht mehr erhaltenen) Wolfgangstraße und der Woerdenstraße.[48] Im Berliner Adressbuch wurde sie erstmals 1941 aufgeführt und ist bereits umfangreich bebaut. Eigentümer größerer Flächen war die Wolfgang-Grundstücks-GmbH aus Berlin-Wilmersdorf, die 1942 insolvent und unter Zwangsverwaltung gestellt wurde.[49] Luise-Berlin spezifiziert den Namensgeber als früheren Kriegsrat.[50] Im Adressbuch des Jahres 1840 ist der Kriegsrath C. A. F. Amelang, Beamter im Finanzministerium genannt.[51] | |
Eberhardstraße | 450 | Eberhard, männlicher Vorname | vor 1907[52] | um 1975 | Der Verkehrsweg wurde als Straße 64a westlich der Dorfstraße parallel zwischen Wörden- und Wolfgangstraße trassiert. Er verlief ursprünglich zwischen der Scheffelstraße und der Roederstraße.[16] Der nördliche Teil ist in der Paul-Junius-Straße aufgegangen, ein südlicher Rest ist in einer Stichstraße in (Alt-)Lichtenberg erhalten.[48] |
Hohenschönhause(ne)r Weg
|
1150 | Richtung nach Hohenschönhausen | um 1899 | um 1975 | Diese unbefestigte mehr als 1000 Meter lange Straße in der Kleingartenkolonie diagonal zwischen Roederplatz/ Herzbergstraße und Landsberger Chaussee wurde im Adressbuch für Berlin und seine Vororte erstmals 1899 genannt.[53] Beim Bau der neuen Wohngebiete[47] im Westen von Lichtenberg Mitte der 1970er Jahre wurde sie überbaut und → eingezogen. |
Plöseweg | 150 | Johann (Hans) Plöse (18. Jh.), Kommunalpolitiker in der Gemeinde Lichtenberg | 21. Feb. 1940 | 1. Apr. 1975 | Nach dem Bebauungsplan von 1880 ist sie im Abschnitt XIII als Straße 61 trassiert.[12] 1960 ist die Westseite der Straße bis Buggenhagenstraße an der Roederstraße hin bebaut.[54] Die trassierte Fortsetzung nach Südwest führt durch Kleingärten bis an das Ringbahngelände. Ab 1975 wird diese Führung in neuer Trassierung zur → Franz-Jacob-Straße. |
Roederstraße | 1000 | Gutsbesitzerfamilie Roeder in der Gemeinde Lichtenberg | nach 1896[55] | 1. Apr. 1975 | → Karl-Lade-Straße
Sie reichte von der Landsberger Chaussee (später Landsberger Allee) bis zur Dorfstraße (spätere Möllendorffstraße) und dem Roederplatz an deren Nordende. Parzellennummern wurden erst ab dem 20. Jahrhundert festgelegt. Die ersten Wohngebäude wurden nach ihren Besitzern benannt: Beinsches Haus, Schultzsches Haus, Pellachsches Haus.[36] 1897 und 1898 enthält das Adressbuch die Roederstraße mit zwei Wohnhäusern und Baustellen, 1898 darunter die von Rittergutsbesitzer L. Roeder.[9][56] |
Woerdenstraße (auch: Wördenstraße) und Verlängerte Woerdenstraße | (verlängerte Woerdenstraße: etwa 400) |
220historische Flurbezeichnung; Als ‚Wörden‘ wurden Ackerstreifen bezeichnet, die hinter den Gehöften lagen.[57] |
um 1906[58] | 1. Apr. 1975 | Die Wördenstraße ist 1907 erstmals im Adressbuch genannt,[59] und geht von der Eldenaer Straße ab. Die Lage ist zwischen Eldenaer Straße (ab 1908: Scheffelstraße) und Roederstraße und später über diese bis an den Weißenseer Weg als Verlängerte Wördenstraße ausgewiesen.[12] Mit demin den 1970er Jahren entstehenden Neubauviertel um den Fennpfuhl wurde sie 1975 unter Einbeziehung der Verlängerten Woerdenstraße in den Straßenzug → Paul-Junius-Straße – Alfred-Jung-Straße einbezogen.[57] Am nördlichen Ende der Straße befand sich eine Heilstätte der Landesversicherungsanstalt. Über die Roederstraße hinweg, an der Verlängerten Wördenstraße zum Weißenseer Weg, wurde 1907 ein massives Schulgebäude eingeweiht, das zunächst eine Gemeindeschule war. Später zog eine Polytechnische Oberschule (EOS) in eine Hälfte des Gebäudes, die andere Hälfte dient der VHS Lichtenberg. Statt der EOS befindet sich seit dem 21. Jahrhundert die Musikschule Lichtenberg im südlichen Gebäudetrakt.
Die Trasse der Wördenstraße bildete den Westrand der Bebauung der Dorfstraße Lichtenbergs, deren Verlauf durch das Fließ bestimmt wurde, das einen Abfluss vom Langpfuhl und Fennpfuhl (Vennpfuhl) vom Stadtteil Wilhelmsberg zur Rummelsburger Bucht bildete.[60] |
Wolfgangstraße | 220 | Wolfgang von Anhalt (1492–1566), Landesfürst | nach 1906[61][62] | 1. Apr. 1975 | Der existierende Straßenzug westlich[48] der Möllendorffstraße[12] wurde mit dem Aufbau des den Fennpfuhl umgebenden Quartiers ein Teil der Trasse der → Paul-Junius-Straße. Auf der Specialkarte von Berlin[63] ist die Trasse westlich parallel zur Lichtenberger Dorfstraße als Wolfgangstraße benannt. Sie liegt von der Dorfstraße (nördlich der Frankfurter Straße, Ortsteil Lichtenberg) nach Nordwest zur Eldenaer Straße über Straße 54 und zwischen „Krausepfuhl“ und Straße 54a hindurch zum Platz T (mit dem Fenn Pfuhl) an der Roederstraße, weiter über die Straße 62 hinweg und den Südosten des „Langen Pfuhls“ schneidend zur Kreuzung Weißenseer Straße/Landsberger Chaussee. Diese Führung entspricht im Hobrecht-Plan von 1863 dem nördlichen Abschnitt von Platz U und der Straße 57 (Straße nach Lichtenberg) als Trasse von Straße 64/ Abt. XIII. Der Straßenname soll von Kaiser Wilhelm I. festgelegt worden sein, als ihm eine angeblich im Verlauf der Straße gefundene Gedenkmünze überbracht wurde. Deren Prägung stammte von dem Fürsten Wolfgang.[64] Die Straße ist erstmals im Adressbuch von 1907 aufgeführt von der Eldenaer Straße abgehend und als unbebaut vermerkt.[65] Die Straße liegt (1907) zwischen Eldenaer Straße (ein Jahr später bereits Scheffelstraße) und Roederstraße westlich der Dorfstraße (Möllendorffstraße) parallel zur Wördenstraße. |
Weitere Örtlichkeiten von Fennpfuhl
- Kleingartenanlage (KGA) ‚An der Roedersiedlung‘, gelegen zwischen der Karl-Lade-Straße und der Erich-Kuttner-Straße. Die Anlage wurde 1905 gegründet und hieß bis etwa 2005 Kolonie ‚Am Alten Steuerhaus‘ nach dem nahe gelegenen historischen Steuerhaus Lichtenberg. Um 2006 erhielt sie ihren Namen nach der Gutsbesitzerfamilie Roeder aus der damaligen Gemeinde Lichtenberg. Im Jahr 2010 umfasst die Anlage noch 46 Parzellen auf einer Fläche von 8070 m².[66]
- Kleingartenanlage ‚Langes Höhe‘ (Stellerweg 29),[67] gelegen an der Bezirksgrenze zwischen Lichtenberg und Pankow beziehungsweise der Ortsteilgrenze zu Prenzlauer Berg und Weißensee, im nördlichsten Zipfel von Fennpfuhl. Das Areal, von Otto Lange erworben und in 136 Parzellen geteilt, wurde im Jahr 1906 an Interessenten verpachtet. Die KGA wird durch ein rechtwinkliges System von Koloniewegen erschlossen. In Richtung Nordwest-Südost die begrenzenden Grenzstraße und Stellerweg, abgehend Glaßstraße vom querliegenden Alpenweg, fortgesetzt zum Weißenseer Weg Grünweg, nach Südosten parallel dazu: Dorf-, Wiesen-, Feld-, Koloniestraße. Zwischen Grenz-/ Grünstraße und Weißenseer Weg liegt ein Gewerbegelände, im Südosten schließt sich ein BVG-Betriebsgelände an. Der Stellerweg liegt in der Trasse der trassierten Straße.[42] Die Anlage wurde 1906 auf ödem Land errichtet.[68] Die Gartennutzer haben sich ein Spartenheim am Stellerweg 139 errichtet.[66]
- Fennpfuhlpark mit
- Fennpfuhl und
- Langpfuhl
- Fennpfuhlbrücke
- Jugendclub ‚Tube‘ ehemals BBC (Bernhard-Baestlein-Club):
Ein 1976 angelegter Fußgängertunnel unter dem Weißenseer Weg nahe der Kreuzung Karl-Lade-, Möllendorff- und Herzbergstraße musste im Jahr 2000 wegen Baufälligkeit und ständigem Vandalismus geschlossen werden. Zwischen September 2010 und Januar 2011 wurde diese Anlage für 435.000 Euro zu einem neuen Jugendclubhaus umgebaut, das sich in der Trägerschaft des Sozial-Diakoniewerks befindet.
Siehe auch
Weblinks
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Verzeichnis der Straßen und Plätze im Bezirk Lichtenberg (Stand Februar 2015) (PDF; 1513 kB)
- Straßenverzeichnis Fennpfuhl. kaupert media gmbh, abgerufen am 30. Oktober 2010.
Einzelnachweise
- Stadtplan Berlin 1907: nördlich vom Zentralviehhof
- Wilhelmsberg. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, V. Theil, S. 110.
- Straßenübersichtsplan von Berlin. VEB Landkartenverlag, Berlin 1961.
- Berlin-Plan 1987, VEB Tourist-Verlag, Berlin/Leipzig.
- Website der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Öffentliche Brunnen mit Kurzinfo und Foto des Brunnens, die Angaben sind nicht mehr aktuell, weil die Metallteile abgebaut sind.
- Gedenkort für Hans Rosenthal und seine drei Lichtenberger Retterinnen wird am 8. September eingeweiht. Pressemitteilung des Bezirksamts Lichtenberg, 29. August 2011
- Pressemitteilung des Bezirksamts Lichtenberg vom 24. September 2019
- Buggenhagenstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1899, V. Theil, S. 99. „Landsberger Chaussee * 1,1a–5: Eigentümer Ziegeleibes. G. Buggenhagen (Mehrparteienhäuser), 6: Neubau (Schlächtermstr.), 7–9: Baustellen, 10: Vierparteienhaus (E: Darmhndl.), Baustellen * Roederstraße“ (Buggenheimstraße im Adressbuch 1898 noch nicht genannt.).
- Roederstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1898, V, S. 95. „Roederplatz: Dorfstraße, Roederstraße: am Roederplatz: Baustelle von Rittergutsbesitzer L. Roeder (wh. außerhalb), Openheimer’sches Haus, Schultz’sches Haus, Baustellen * Straße 59 * Baustellen * Landsberger Chaussee“.
- Berliner Adressbücher von 1880 und 1882 (Wilhelmsberg)
- Berliner Stadtplan von 1906, erneut abgerufen am 9. April 2019.
- Berliner Stadtplan (um 1954): Hohenschönhausen um 1954
- Buggenhagenstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV.Teil, S. 2048.
- Baudenkmal P2-Experimentalbau
- Marcel Gäding: Ein Fünfgeschosser im Wohngebiet Fennpfuhl war Vorbild für den Wohnungsbau in der DDR. In: Berliner Zeitung, 25. Mai 2002; abgerufen am 22. August 2012.
- Berliner Stadtplan (1921)
- Der „Herz-Berg“ liegt zwischen Weiße Taube und der Irrenanstalt Herzberge (Evangel. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge): Stadtplan Berlin 1907
- Hohen-Schönhausenerstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V, S. 159.
- Hohenschönhausener Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V, S. 292. „Hohenschönhauser Straße (Post Wilhelmsberg)“.
- Stadtplan von Berlin (1946). Richard Schwarz, Landkartenhandlung u. Geogr. Verlag, Berlin W.35
- Verwaltungsbezirk Weißensee > Hohenschönhauser Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV, S. 2336.
- Straßen mit Namen von Widerstandskämpfern. In: Neues Deutschland, 27. Juni 1975, S. 8.
- Roederstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, V, S. 106.
- Grundstückszuordnung der Landsberger Allee zu Ortsteilen; neu abgerufen am 27. April 2019.
- Stadtplan Berlin 1955
- Straßen tragen die Namen von Widerstandskämpfern. In: Neues Deutschland, 25. September 1973, S. 8.
- Homepage der Senatsverwaltung für Justiz mit Kurzinfo zur JVA-Filiale in Lichtenberg; abgerufen am 25. September 2011
- Information über die Möllendorffstraße beim Kaupert
- Nils-Holgersohn-Schule eingeweiht; abgerufen am 10. Mai 2015.
- ev. Kita; abgerufen am 10. Mai 2015
- Website Öffentliche Brunnen in Berlin des Berliner Senats; abgerufen am 18. April 2010
- VHS erhält neuen Namen. In: Berliner Morgenpost, Wochenend-Extra, 26./27. Februar 2011.
- Kletterfelsen zum Spielen. In: Berliner Woche, 25. Februar 2015, S. 9.
- Anleitung für die Pubertät. In: Berliner Woche, 27. Januar 2016, S. 4.
- Mitwohnkomplex P.-J.-Str. 2–12, 1924-27 von Hans Kraffert
- Roederstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1899, V. Theil, S. 101 (Eintrag der Roederstraße zwischen Dorfstraße/ Roederplatz – Buggenhagenstraße (südlich)– Landsberger Chaussee, mit drei bewohnten Häusern und Baustellen).
- Roederplatz auf Luise-berlin
- Information zur Wiederaufstellung des Schildes Roederplatz auf der Seite der BVV/Die Linke, abgerufen am 29. September 2011
- Storkower Straße bei kauperts
- Stadtplan Berlin (1960), Verlag Richard Schwarz Nachf.: Lichtenberg um 1960
- Berlin mit Sektorengrenzen, Verlag Richard Schwarz Nachf. Lichtenberg um 1960, erneut abgerufen am 27. April 2019.
- Berliner Stadtplan (1961), Verlag Richard Schwarz Nachf.: Weißensee
- Vulkanstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V. Teil, S. 132.
- Vulkanstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, Teil IV, S. 2301.
- Berliner Stadtplan von 1869; erneut abgerufen am 19. April 2019
- Genwiki mit Erklärungen zu Amelang
- Stadtplan Berlins 1955
- Berliner Stadtplan von 1943
- Amelangstraße. In: Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen, 1841, Teil IV, S. 2238. „Wolfgang- bis Eberhardstr.: Baustellen, 19–25: Wolfgang-Grundstück G.m.b.H,“.
- Amelangstraße auf berlingeschichte.de
- Kriegsrath Amelang. In: Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen, 1840, I. Theil, S. 7. „Amelang, C.A.F., Kriegsrath, Exped. im Finanz Minist., Dorotheenstr. 13“.
- Eberhardstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V. Teil, S. 216 (Die Eberhardstraße ist erstmals 1908 im Adressbuch genannt. Sie ist unbebaut und geht von der Scheffelstraße ab.).
- Hohenschönhausener Weg. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1899, V. Theil, S. 100. „<- Roederplatz -> (unbebaut)“.
- Stadtplan Berlin 1961
- Roederstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1895, V, S. 111.
- Roederstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1897, V, S. 80 (Die Roederstraße ist ab Dorstrßaße/ Roederplatz mit dem Openheimerschen und Schultzschen Haus eingetragen.).
- Website von Luise-berlin mit der Straßennamenserläuterung. Abgerufen am 11. April 2010.
- Wördenstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1899, V, S. 101 (Vor 1906 findet sich kein Eintrag zur Wördenstraße. Als Querstraße der Roederstraße ist 1899 lediglich die Buggenhagenstraße mit Baustellen aufgeführt.).
- Wördenstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1907, V, S. 210 (Die Wördenstraße ist als unbebaute Straße ab Eldenaer Straße aufgenommen.).
- Kiesslings Grosse Special-Karte der Umgegend von Berlin. Verlag von Alexius Kiessling in Berlin.
- Wolfgangstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1899, Theil V., S. 101 (Vor 1906 findet sich kein Eintrag zur Wolfgangstraße, Querstraße der Roederstraße ist 1899 lediglich die mit Baustellen verzeichnete Buggenhagenstraße.).
- Wolfgangstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, Theil V., S. 101 (1905 findet sich kein Eintrag zur Wolfgangstraße. Querstraße der Eldenaer Straße ist die Dorfstraße und für die Roederstraße nur die Buggenhagenstraße.).
- Special-Plan von Berlin mit genauer Angabe der Polizei-Reviere und Hauptmannschaftsgrenzen im Maßstab 1:15000. Nach amtlichen Material bearbeitet. Druck und Verlag von Hans Müncheberg
- Luise-berlin zur Wolfgangstraße
- Wolfgangstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1907, V.Teil, S. 210. „Wolfgangstraße (unbebaut) <-Eldenaer Straße->“.
- Homepage Gartenfreunde Lichtenberg, abgerufen am 18. Juni 2010
- Website der KGA Langes Höhe
- Was man über uns wissen sollte