Lietzen
Lietzen ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises Märkisch-Oderland. Sie wird vom Amt Seelow-Land verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Märkisch-Oderland | |
Amt: | Seelow-Land | |
Höhe: | 48 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,26 km2 | |
Einwohner: | 702 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15306 | |
Vorwahl: | 033470 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOL, FRW, SEE, SRB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 64 288 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Berliner Straße 31 a 15306 Seelow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Kasper (Bürger für Lietzen) | |
Lage der Gemeinde Lietzen im Landkreis Märkisch-Oderland | ||
Geographie
Der Ort liegt unweit der Oder inmitten einer seenreichen Landschaft. Benachbarte größere Städte sind Seelow etwa acht Kilometer nordöstlich und Frankfurt (Oder) etwa 25 Kilometer südöstlich.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Lietzen besteht aus den bewohnten Gemeindeteilen Lietzen-Dorf, Lietzen-Nord und Lietzen-Vorwerk. Hinzu kommt der Wohnplatz Schmermühle.[2]
Geschichte
Lietzen wurde um 1229 vom Templerorden gegründet.[3] Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1244 als „villa lesnitz“. Der Name stammt aus dem Slawischen und heißt Dorf am Flüsschen Lesnitz.
Die Gemeinde gehörte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl:[4][5][6] Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Der Anstieg der Bevölkerungszahl 2015 ist auf die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Lietzen zurückzuführen.[7]
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Lietzen besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[8]
Wählergruppe | Sitze |
---|---|
Bürger für Lietzen | 9 |
Einzelbewerber Norbert Kühnel | 1 |
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Lietzen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Komturei Lietzen
Bedeutendstes Bauwerk der Gemeinde ist die Komturei der Tempelritter im Ortsteil Lietzen-Nord.[14] Die Komturei (auch Comanderie oder Kommende genannt) ist der letzte noch erkennbare Rittersitz des Templerordens in Brandenburg. Nach der Säkularisation im Jahr 1811 wurde sie als Dotation an den Staatskanzler Karl August von Hardenberg verliehen und stand bis 1944 im Besitz der Familie. Nach 1990 wurde die Komturei an die Familie derer von Hardenberg zurückerstattet, die sie bis heute nutzt.
Gedenkstätten
In der deutschen Kriegsgräberstätte für Gefallene des Zweiten Weltkrieges fanden über 1000 Soldaten ihre letzte Ruhe. Heute wird der Friedhof als zentraler Zubettungsfriedhof des Landes Brandenburg genutzt.[15]
Verkehr
Lietzen liegt an der Landesstraße L 37 zwischen Seelow und Müllrose.
Die Haltepunkte Lietzen und Lietzen Nord lagen an der Bahnstrecke Fürstenwalde–Wriezen. 1969 wurde der Personenverkehr eingestellt.
Persönlichkeiten
- Ernst Gebauer (1782–1865), Porträtmaler, in Lietzen geboren
- Erika Stürmer-Alex (* 1938), Künstlerin, lebt und arbeitet in Lietzen, betreibt den Kunsthof Lietzen
- Gundi Scharpf (1941–2022), Tierpflegerin, Leiterin der Aufzuchtstation der Wilhelma, in Lietzen geboren
Literatur
- Europa-Universität Viadrina (Hrsg.): Erbe im Dornröschenschlaf – Die Dörfer der Komturei Lietzen im Wandel der Zeit, Frankfurt (Oder), 2008
- Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Berlin 2007, Band 2, ISBN 3-937233-26-1, ISBN 978-3-937233-26-0, S. 805.
Weblinks
- Komturei Lietzen
- Amt Seelow-Land
- Lietzen in der RBB-Sendung Landschleicher vom 20. September 2015
Einzelnachweise
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Lietzen
- Brandenburgisches Klosterbuch, S. 805.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 26–29
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Flüchtlingsheim in Lietzen in Betrieb. In: Märkische Onlinezeitung, 2. November 2015
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Märkisch-Oderland (Memento des Originals vom 1. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- Dirk Schumann: Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Band II. Hrsg.: Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich und Weitere (= Klaus Neitmann im Auftrag Brandenburgische Historische Kommission und in Verbindung Brandenburgisches Landeshauptarchiv [Hrsg.]: Brandenburgische Historische Studien. Band 14). Be.Bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937233-26-0, Lietzen. Kommende des Templer- bzw. Johanniterordens. 6. Bau- und Kunstgeschichte. 6.1 Aufbau der Klosteranlage. 6.1.5 Wirtschaftsgebäude, S. 809–810, Wirtschaftsgebäude südlich Kirche: S. 809–810 (vergleiche Situationsplan S. 815).
- Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg
- Märkische Oderzeitung: Soldaten betten Soldaten zur letzten Ruhe vom 28. August 2005.