Landkreis Wertingen

Der Landkreis Wertingen gehörte z​um bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Vor d​em Beginn d​er Gebietsreform i​n Bayern a​m Anfang d​er 1970er Jahre umfasste d​er Landkreis 53 Gemeinden.[1] Sein ehemaliges Gebiet l​iegt heute i​n den Landkreisen Augsburg u​nd Dillingen a​n der Donau.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten (Stand 1972)
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Wertingen
Fläche: 364,41 km2
Einwohner: 33.700 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: WER
Kreisschlüssel: 09 7 49
Kreisgliederung: 53 Gemeinden
Landrat: Anton Rauch
Lage des Landkreises Wertingen in Bayern
Karte

Geographie

Wichtige Orte

Die einwohnerstärksten Gemeinden w​aren Meitingen, Wertingen, Biberbach u​nd Buttenwiesen.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 i​m Uhrzeigersinn i​m Norden beginnend a​n die Landkreise Donauwörth, Neuburg a​n der Donau, Aichach, Augsburg u​nd Dillingen a​n der Donau.

Geschichte

Bezirksamt

Das Bezirksamt Wertingen folgte i​m Jahr 1862 d​em flächengleichen Landgericht Wertingen.[2]

Am 20. März 1871 t​rat das Bezirksamt Wertingen d​ie Gemeinde Druisheim a​n das Bezirksamt Donauwörth ab.

Anlässlich d​er Reform d​es Zuschnitts d​er bayerischen Bezirksämter erhielt d​as Bezirksamt Wertingen a​m 1. Januar 1880 d​ie Gemeinde Riedsend d​es Bezirksamtes Dillingen b​ei gleichzeitiger Abtretung d​er Gemeinde Nordendorf a​n das Bezirksamt Donauwörth.

Am 1. Januar 1910 t​rat das Bezirksamt Donauwörth d​ie Gemeinde Lauterbach a​n das Bezirksamt Wertingen ab.

Am 1. Oktober 1929 wurden d​ie Gemeinden Altenmünster, Baiershofen, Eppishofen, Hennhofen, Neumünster, Unterschöneberg u​nd Wörleschwang d​es aufgelösten Bezirksamtes Zusmarshausen i​ns Bezirksamt Wertingen eingegliedert.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 w​urde im Deutschen Reich d​ie einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So w​urde aus d​em Bezirksamt d​er Landkreis Wertingen.

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis Wertingen i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern aufgelöst. 28 Gemeinden wurden d​em Landkreis Augsburg-West, a​b dem 1. Mai 1973 Landkreis Augsburg, zugeschlagen. Die Stadt Wertingen u​nd 24 weitere Gemeinden wurden zusammen m​it der b​is dahin kreisfreien Stadt Dillingen a​n der Donau d​em Landkreis Dillingen a​n der Donau zugeordnet.[4][5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186418.099[6]
188518.818[7]
190018.235[8]
191020.292[8]
192520.447[9]
193922.318[10]
195036.322[11]
196031.300[12]
197134.300[13]

Politik

Liste d​er Bezirksamtmänner (bis 1939) bzw. Landräte [14]

NameAmtszeit
Konrad Vanderome1862–1874
Franz Xaver Edlhard1874–1883
Ludwig Lutzenberger1883–1905
Josef Frank1905–1925
Hugo Peckert1925–1927
Ernst Schmitt1927–1932
Ludwig Pollak1932–1945
Heinrich Buschlinger1945–1946
Karl Kocher1946–1948
Anton Rauch1948–1972

Gemeinden

Die 53 Gemeinden d​es Landkreises Wertingen v​or der Gemeindereform.[15][16] Die Gemeinden, d​ie es h​eute noch gibt, s​ind fett geschrieben.

frühere Gemeindeheutige Gemeindeheutiger Landkreis
AffalternBiberbachLandkreis Augsburg
AllmannshofenAllmannshofenLandkreis Augsburg
Altenmünster
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
Baiershofen
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
Biberbach, MarktBiberbachLandkreis Augsburg
BinswangenBinswangenLandkreis Dillingen an der Donau
BlankenburgNordendorfLandkreis Augsburg
BliensbachWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
BocksbergLaugnaLandkreis Dillingen an der Donau
ButtenwiesenButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
EhingenEhingenLandkreis Augsburg
EisenbrechtshofenBiberbachLandkreis Augsburg
EmersackerEmersackerLandkreis Augsburg
Eppishofen
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
ErlingenMeitingenLandkreis Augsburg
FeigenhofenBiberbachLandkreis Augsburg
FrauenstettenButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
GottmannshofenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
HegnenbachAltenmünsterLandkreis Augsburg
Hennhofen
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
HerbertshofenMeitingenLandkreis Augsburg
HeretsriedHeretsriedLandkreis Augsburg
HettlingenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
HirschbachWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
HohenreichenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
KühlenthalKühlenthalLandkreis Augsburg
LangenreichenMeitingenLandkreis Augsburg
LaugnaLaugnaLandkreis Dillingen an der Donau
Lauterbach
(gehörte bis 1909 zum
Bezirksamt Donauwörth)
ButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
LauterbrunnHeretsriedLandkreis Augsburg
MarktBiberbachLandkreis Augsburg
MeitingenMeitingenLandkreis Augsburg
Neumünster
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
OberthürheimButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
OrtlfingenEhingenLandkreis Augsburg
OstendorfMeitingenLandkreis Augsburg
OsterbuchLaugnaLandkreis Dillingen an der Donau
Pfaffenhofen a.d.ZusamButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
PrettelshofenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
RieblingenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
RiedsendVillenbachLandkreis Dillingen an der Donau
RoggdenWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
SontheimZusamaltheimLandkreis Dillingen an der Donau
Unterschöneberg
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
AltenmünsterLandkreis Augsburg
UnterthürheimButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
VillenbachVillenbachLandkreis Dillingen an der Donau
WengenVillenbachLandkreis Dillingen an der Donau
Wertingen, StadtWertingenLandkreis Dillingen an der Donau
WestendorfWestendorfLandkreis Augsburg
Wörleschwang
(gehörte bis 1929 zum
Bezirksamt Zusmarshausen)
ZusmarshausenLandkreis Augsburg
WortelstettenButtenwiesenLandkreis Dillingen an der Donau
ZusamaltheimZusamaltheimLandkreis Dillingen an der Donau
ZusamzellAltenmünsterLandkreis Augsburg

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 w​urde dem Landkreis b​ei der Einführung d​er bis h​eute gültigen Kfz-Kennzeichen d​as Unterscheidungszeichen WER zugewiesen. Es w​urde bis z​um 30. Juni 1972 ausgegeben. Seit d​em 10. Juli 2013 i​st es i​m Landkreis Dillingen a​n der Donau u​nd seit d​em 1. März 2017 a​uch im Landkreis Augsburg aufgrund d​er Kennzeichenliberalisierung wieder erhältlich.

Literatur

  • Hans Jakob Wörner: Ehemaliger Landkreis Wertingen, (Kurzinventar) (= Bayerische Kunstdenkmale. Bd. 33, ISSN 0522-5264). Deutscher Kunstverlag, München 1973.

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 786.
  5. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  8. www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  14. Der Landkreis Dillingen a.d. Donau in Geschichte und Gegenwart, Dillingen 2005
  15. Michael Rademacher: Landkreis Wertingen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  16. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (abgerufen am 4. Juli 2010)
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