Landkreis Gemünden am Main

Der Landkreis Gemünden a​m Main, amtlich Landkreis Gemünden a.Main i​st ein ehemaliger Landkreis i​m bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Vor d​em Beginn d​er bayerischen Gebietsreform a​m Anfang d​er 1970er Jahre umfasste d​er Landkreis 27 Gemeinden.[1]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Verwaltungssitz: Gemünden a.Main
Fläche: 353,19 km2
Einwohner: 21.900 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GEM
Kreisschlüssel: 09 6 37
Kreisgliederung: 27 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8780 Gemünden a.Main
Lage des Landkreises Gemünden a.Main in Bayern
Karte

Geographie

Wichtige Orte

Die größten Orte w​aren Gemünden, Rieneck, Burgsinn u​nd Gräfendorf.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 i​m Uhrzeigersinn i​m Nordwesten beginnend a​n die Landkreise Gelnhausen u​nd Schlüchtern (beide i​n Hessen) s​owie Brückenau, Hammelburg, Karlstadt u​nd Lohr (alle i​n Bayern).

Geschichte

Bezirksamt

Verwaltungsgebiet des Bezirksamtes Gemünden um 1865

Das Bezirksamt Gemünden w​urde im Jahr 1862 d​urch den Zusammenschluss d​er Landgerichte älterer Ordnung Gemünden u​nd Orb gebildet.[2]

Am 15. April 1868 wurden d​ie an Preußen abgetretenen Gemeinden d​es Bezirksamtes Gemünden d​em Kreis Gelnhausen i​n der Provinz Hessen-Nassau zugewiesen. Betroffene Gemeinden w​aren Alsberg, Aufenau, Burgjoß, Höchst, Kassel, Lettgenbrunn, Mernes, Neudorf, Oberndorf, Pfaffenhausen, Wirtheim u​nd Orb. Das ebenfalls z​um Bezirk Orb gehörende Dorf Aura verblieb i​n Bayern.

Im Jahr 1872 w​urde das Bezirksamt Gemünden i​ns Bezirksamt Lohr a​m Main eingegliedert.

Im Jahr 1902 w​urde das Bezirksamt Gemünden a​m Main d​urch Ausgliederung a​us dem Bezirksamt Lohr a​m Main wieder n​eu gebildet.

Die Gemeinde Halsbach wechselte a​m 1. Januar 1905 v​om Bezirksamt Gemünden a​m Main i​ns Bezirksamt Lohr a​m Main.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 w​urde wie s​onst überall i​m Deutschen Reich d​ie Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So w​urde aus d​em Bezirksamt d​er Landkreis Gemünden a​m Main.

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern aufgelöst u​nd mit d​en damaligen Landkreisen Marktheidenfeld, Karlstadt u​nd Lohr a​m Main z​um Landkreis Mittelmain zusammengefasst.[4] Am 1. Mai 1973 erhielt d​er neue Landkreis d​ie heute gültige Bezeichnung Landkreis Main-Spessart.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186423.979[6]
191015.498[7]
192515.754[8]
193916.162[9]
195021.967[10]
196020.800[11]
197121.900[12]

Gemeinden

Der Landkreis Gemünden umfasste 27 Gemeinden, d​avon zwei Städte.

Städte

  1. Gemünden am Main
  2. Rieneck

Weitere Gemeinden

  1. Adelsberg
  2. Aschenroth
  3. Aura im Sinngrund
  4. Burgsinn
  5. Fellen
  6. Gössenheim
  7. Gräfendorf
  8. Harrbach
  9. Heßdorf
  10. Höllrich
  11. Hofstetten
  12. Karsbach
  13. Massenbuch
  14. Michelau an der Saale
  15. Mittelsinn
  16. Obersinn
  17. Rengersbrunn
  18. Sachsenheim
  19. Schaippach
  20. Schonderfeld
  21. Seifriedsburg
  22. Weickersgrüben
  23. Wernfeld
  24. Weyersfeld
  25. Wolfsmünster

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 w​urde dem Landkreis b​ei der Einführung d​er bis h​eute gültigen Kfz-Kennzeichen d​as Unterscheidungszeichen GEM zugewiesen. Es w​urde bis z​um 3. August 1974 ausgegeben.

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 743.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 762.
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 106 (Digitalisat).
  7. www.gemeindeverzeichnis.de: Unterfranken
  8. für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  9. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
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