Zusamaltheim
Zusamaltheim ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Dillingen an der Donau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wertingen | |
Höhe: | 444 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,93 km2 | |
Einwohner: | 1231 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86637 | |
Vorwahl: | 08272 | |
Kfz-Kennzeichen: | DLG, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 73 188 | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstr. 12 86637 Wertingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stephan Lutz (Freie Wählerliste, Bürgerblock) | |
Lage der Gemeinde Zusamaltheim im Landkreis Dillingen an der Donau | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Augsburg.
Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Das Gemeindegebiet ist in den Gemarkungen Sontheim und Zusamaltheim aufgeteilt.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Zusamaltheim ist sicherlich eine alemannische Gründung. Im August 1981 wurden im Rahmen von Erschließungsarbeiten des Baugebietes am Hülenberg Alemannengräber freigelegt. Die Anlage der Gräberfelder sowie die Funde deuten auf die Gründung einer Siedlung am Anfang des 6. Jahrhunderts hin. Die Gründung der Pfarrei erfolgte wahrscheinlich im 11. Jahrhundert. Zusamaltheim gehörte zur Herrschaft Bocksberg, die 1504 in den Besitz des Domstifts Augsburg kam. Auch Sontheim gehörte dem Domstift Augsburg. Die Ortskirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und um 1722 in der heutigen Form wiedererbaut.[4] Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Die Gemeinde Zusamaltheim entstand mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818.
1938 wurde auf dem Lerchenberg eine Fabrik für chemische Waffen errichtet. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde auf dem Areal zuerst ein Flüchtlingslager und später ein Gefahrstofflager eingerichtet. Heute befindet sich auf dem Areal eine Ausbildungsstätte für Diensthunde.[5]
Eingemeindungen und Umgliederungen
Mit Wirkung zum 1. Juli 1964 wurde der Gemeindeteil Marzelstetten von der Gemeinde Hettlingen in die Gemeinde Zusamaltheim umgegliedert. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Sontheim eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
- 1961: [6] 893 Einwohner
- 1970: [6] 913 Einwohner
- 1987: 912 Einwohner
- 1991: 1074 Einwohner
- 1995: 1181 Einwohner
- 2000: 1275 Einwohner
- 2005: 1303 Einwohner
- 2010: 1278 Einwohner
- 2015: 1208 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 927 auf 1209 um 282 Einwohner bzw. um 30,4 %.
Politik
Bürgermeister
Seit 1. Mai 2020 ist Stephan Lutz (Freie Wählerliste Sontheim, Bürgerblock Zusamaltheim) Erster Bürgermeister, der unter zwei Bewerbern mit 79,0 % gewählt wurde. Sein Vorgänger war von Mai 2002 bis April 2020 Wolfgang Grob (BBZ). Bis 2002 war Wolfgang Schuberth (BBZ/FWS) der Bürgermeister.
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 12 Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2014 verteilen sich die Stimmanteile und Sitze wie folgt:
Parteien und
Wählergemeinschaften |
2020[7] | 2014[8] | ||
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% | Sitze | % | Sitze | |
Bürgerblock Zusamaltheim | 67,8 | 8 | 74,9 | 9 |
Frei Wählergruppe Sontheim | 21,6 | 3 | 25,1 | 3 |
GRÜNE | 10,6 | 1 | - | - |
Gesamt | 100,0 | 12 | 100,0 | 12 |
Wahlbeteiligung in % | 68,8 | 57,6 |
Wappen
Blasonierung: „Unter schwarzem Schildhaupt, darin nebeneinander drei goldene Wiederkreuze, gespalten von Rot und Silber, auf der Teilungslinie eine goldgekrönte schwarze Melusine (Fischweibchen) mit goldenen Schwänzen.“[9] | |
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 88 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort zwölf Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 425. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 40 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1252 ha, davon waren 1024 ha Ackerfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergarten: 48 Kindergartenplätze mit 55 Kindern
- Grundschule: mit 13 Lehrern und 244 Schülern
Söhne und Töchter der Stadt
- Corbinian Khamm (1645–1730), Benediktinerpater
- Ignaz Agricola (1661–1729), Historiker
- Johann Deisenhofer (* 1943), deutscher Biophysiker und 1988 Nobelpreisträger für Chemie
- Leo Bunk (* 1962), ehemaliger deutscher Fußballspieler
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Zusamaltheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. August 2019.
- Gemeinde Zusamaltheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- Zusamaltheim´s Geschichte. Gemeinde Zusamaltheim, 22. Juni 2021, abgerufen am 22. Juni 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
- Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020. Abgerufen am 1. Mai 2021.
- Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014. Abgerufen am 1. Mai 2021.
- Eintrag zum Wappen von Zusamaltheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte