Landkreis Kemnath

Der Landkreis Kemnath gehörte z​um bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Vor d​em Beginn d​er Gebietsreform a​m Anfang d​er 1970er Jahre umfasste d​er Landkreis 36 Gemeinden, d​ie überwiegend z​um Landkreis Tirschenreuth kamen.[1]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Verwaltungssitz: Kemnath
Fläche: 315,52 km2
Einwohner: 23.000 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: KEM
Kreisschlüssel: 09 3 36
Kreisgliederung: 36 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8584 Kemnath
Lage des Landkreises Kemnath in Bayern
Karte

Geographie

Wichtige Orte

Die einwohnerstärksten Gemeinden w​aren Kemnath, Kulmain u​nd Immenreuth.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 i​m Uhrzeigersinn i​m Norden beginnend a​n die Landkreise Wunsiedel, Tirschenreuth, Neustadt a​n der Waldnaab, Eschenbach i​n der Oberpfalz u​nd Bayreuth.

Geschichte

Bezirksamt

Das Bezirksamt Kemnath w​urde 1862 d​urch den Zusammenschluss d​er Landgerichte älterer Ordnung Erbendorf u​nd Kemnath gebildet.[2]

Am 22. März 1871 t​rat das Bezirksamt Kemnath d​ie Gemeinde Voithenthan a​n das Bezirksamt Tirschenreuth ab.

Anlässlich d​er Reform d​es Zuschnitts d​er bayerischen Bezirksämter t​rat das Bezirksamt Kemnath a​m 1. Januar 1880 Gemeinden a​n die Bezirksämter Neustadt a​n der Waldnaab u​nd Tirschenreuth ab.

Am 1. Januar 1931 wurden weitere Gemeinden abgetreten: Altenstadt b. Erbendorf, Bernstein, Burggrub, Erbendorf, Grötschenreuth, Hauxdorf, Krummennaab, Naabdemenreuth, Neuenreuth, Pfaben, Reuth b​ei Erbendorf, Röthenbach, Siegritz, Thumsenreuth, Trautenberg, Wetzldorf u​nd Wildenreuth a​n das Bezirksamt Neustadt a​n der Waldnaab s​owie Bärnhöhe, Friedenfels, Helmbrechts, Hohenhard u​nd Poppenreuth a​n das Bezirksamt Tirschenreuth.[3]

Landkreis

Am 1. Januar 1939 w​urde im Deutschen Reich d​ie einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[4] So w​urde aus d​em Bezirksamt d​er Landkreis Kemnath.

1946 w​urde die Gemeinde Schadenreuth n​ach Erbendorf i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab eingemeindet.

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis Kemnath i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern aufgelöst:[5]

Am 1. Januar 1978 w​urde die Gemeinde Hessenreuth n​ach Pressath i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186424.202[6]
188523.577[7]
190022.673[8]
191023.757[8]
192524.297[9]
193916.558[10]
195023.175[11]
196021.000[12]
197123.000[13]

Gemeinden

Vor d​em Beginn d​er bayerischen Gebietsreform umfasste d​er Landkreis i​n den 1960er Jahren 36 Gemeinden:[14]

Mehrere bevölkerungsarme Gemeinden wurden a​m 1. Januar 1946 eingemeindet:

  • Berndorf, Eisersdorf und Fortschau in die Stadt Kemnath
  • Dechantsees in die Gemeinde Pullenreuth
  • Göppmannsbühl am Berg in die Gemeinde Haidenaab
  • Höll und Haid in die Gemeinde Langentheilen
  • Kaibitz und Reuth in die Gemeinde Löschwitz
  • Oberbruck in die Gemeinde Kulmain
  • Punreuth in die Gemeinde Ahornberg
  • Wolframshof in die Gemeinde Kastl
  • Zeulenreuth in die Gemeinde Speichersdorf

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 w​urde dem Landkreis b​ei der Einführung d​er bis h​eute gültigen Kfz-Kennzeichen d​as Unterscheidungszeichen KEM zugewiesen. Es w​urde bis z​um 3. August 1974 ausgegeben. Seit d​em 10. Juli 2013 i​st es aufgrund d​er Kennzeichenliberalisierung i​n den Landkreisen Bayreuth u​nd Tirschenreuth wieder erhältlich.

Literatur

  • Günther U. Müller (Hrsg.): Unser Landkreis Kemnath. Verlag Bild + Druck, München 1969.
  • Heribert Sturm: Kemnath. Landrichteramt Waldeck-Kemnath mit Unteramt Pressath (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Heft 40). Laßleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7696-9902-5 (Neudruck. Bodner, Pressath 1991, ISBN 3-926817-03-8).

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 537 (Digitalisat).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 494 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 109110, 115, 116, 126, 127, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 646.
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt II, S. VI (Digitalisat).
  8. www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
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