Hohe Tatra
Die Hohe Tatra (polnisch Tatry Wysokie, slowakisch Vysoké Tatry) ist ein Teilgebirge der Tatra. Sie ist der höchste Teil der Karpaten und gehört zu zwei Dritteln zur Slowakei und zu einem Drittel zu Polen. In beiden Ländern steht sie jeweils als Teil eines Nationalparks unter besonderem Schutz, gleichzeitig ist sie Biosphärenreservat der UNESCO. Auf slowakischer Seite gehört die Hohe Tatra überwiegend zur Zips, lediglich der äußerste Südwesten zur Liptau. Seit 1999 sind die slowakischen Gemeinden an der Südseite der Hohen Tatra, wie schon zwischen 1947 und 1960, als Stadt unter dem slowakischen Namen der Hohen Tatra Vysoké Tatry zusammengefasst. In Polen gehört die Hohe Tatra zur Region Podhale und den Gemeinden Zakopane, Poronin sowie Bukowina Tatrzańska in dem Kreis Powiat Tatrzański in der Woiwodschaft Kleinpolen.
Hohe Tatra | ||
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Panoramabild der Hohen Tatra vom Kościelec | ||
Höchster Gipfel | Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze) (2655 m n.m.) | |
Lage | Slowakei, Polen | |
Teil der | Westkarpaten | |
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Koordinaten | 49° 10′ N, 20° 8′ O |
Etymologie
„Tritri“ (1086), „Tatry“ (1255), im 13./14. Jahrhundert „Thorholl“ (1256[1]), „Thorchal“, „Tarczal“, „Tutur“, „Thurthul“ was Hölle bedeuten könnte[2], „Tołtry, Toutry“[3], sowie „Schneegebürg“ (Montes nivium). Adam Mickiewicz gebrauchte Anfang des 19. Jahrhunderts die Namen Tatry und Krępak,[4] so wie bereits hundert Jahre zuvor Spener.[5] Im Jahr 1790 hat Baltazar Hacquet geschrieben, dass die Slawen die Berge Tatari oder Tatri nennen, da zuvor dort Tataren hausten.[6] Nach Jan Michał Rozwadowski hat der Name Tatry (Altpolnisch Tartry[7]) einen keltischen Ursprung.[8] Die Bezeichnung tertre bedeute Gebirge.[9] Diese Meinung vertrat auch Cyprian Kamil Norwid.[10] Einige Autoren sehen eine dakische oder thrakische Herkunft.[11] Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Hohe Tatra als Karpak bezeichnet (höchster schneebedeckter Berg),[12] aus dem illyrischen karpe also Fels, das im Altpolnischen in der Form karp- auftritt, z. B. karpętne oder s(z)karpa – Berghang. In offiziellen ungarischen Dokumenten des 13. und 14. Jahrhunderts werden die Karpaten und insbesondere die Tatra als Thorchal, Tarczal bzw. Schneegebürg, Montes Nivium bezeichnet.[13] Die Bezeichnung Hohe Tatra rührt daher, dass sie die anderen Gebirgszüge der Tatra, die Westliche Tatra und die Belianske Tatra um ca. 500 m überragt.
Geologie
Die Hohe Tatra ist, ähnlich wie die ganze Tatra, ein relativ junges Faltengebirge. Im Gegensatz zur Westlichen Tatra besteht sie jedoch aus Graniten, die aus im Erdzeitalter des Karbons erstarrter Lava entstanden sind. Das Granitgestein der Hohen Tatra ist ca. 315 Millionen Jahre alt. Gesteinsschichten aus dem Perm und der Trias kommen ebenfalls vor. Im Erdzeitalter der Kreide wurde das Gestein der Hohen Tatra aufgrund tektonischer Ereignisse gefaltet und mehrere Kilometer nach Norden verschoben. Im Eozän war das Gebiet der Hohen Tatra, insbesondere im Norden der Hohen Tatra, von einem seichten Meer geflutet. Sedimentschichten lagerten sich im Wasser ab. Auf der anderen Seite ragten Teile des Granitgesteins bereits aus dem Meer und unterlagen der Erosion, insbesondere Gesteinsschichten aus dem Jura und der Kreide sind zum größten Teil erodiert. Auf den Südhängen sind sie überhaupt nicht mehr anzutreffen. Sedimente und Sedimentgesteine kommen daher nur auf den Nordhängen der Hohen Tatra vor und dort insbesondere auf den Bergen Żółta Turnia, Mała Koszysta, Gęsia Szyja, Kopy Sołtysie, Szeroka Jaworzyńska und Jagnięcy Szczyt. Im Miozän erfolgte eine letzte Faltung der Hohen Tatra. Die Hohe Tatra selbst entstand, wie die ganzen Karpaten und viele andere Hochgebirge in Europa, in der Zeit der Alpidischen Orogenese. Ihr heutiges Aussehen verdankt sie den Gletschern der Eiszeiten. Die Gletscherkare lagen insbesondere nördlich des Hauptkamms auf einer Höhe von 1400 m bis 1700 m. Die Gebirgsseen der Hohen Tatra sind Karseen, die Relikte der Gletscherkare darstellen. Die Gletscherzungen führten die Bergtäler in ihren ganzen Längen hinab bis auf ca. 1000 m. Hierbei entstanden die charakteristischen U-förmigen Trogtäler der Tatra. Gletschermoränen findet man in den Bergtälern und am Fuße der Hohen Tatra.
Geschichte
Die ganze Tatra lag seit dem 11. Jahrhundert an der Grenze zwischen Polen und Ungarn. Östlich der Tatra verlief einer der wichtigsten Handelswege des Mittelalters, der die polnische Hauptstadt Krakau mit der ungarischen Hauptstadt Buda verband. Um die Kaufleute vor Überfällen der in der Tatra hausenden Räuberbanden zu schützen, wurden zahlreiche Burgen am Fuß der Tatra erbaut, u. a. am Dunajec in Czorsztyn und Niedzica sowie in der Zips. Neben Räubern wurde die Tatra im Mittelalter auch von Schatzsuchern und Bergleuten besucht. Aus einigen topographischen Namen, wie z. B. dem Berg Miedziane, zu deutsch Kupferberg, westlich des Morskie Oko lässt sich dies noch ablesen. Viehzucht, Alm- und Forstwirtschaft kam im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit in die Tatra.
Im 16. Jahrhundert fand die erste dokumentierte touristische Reise in die Hohe Tatra statt. Die verwitwete Fürstin Ostrogski Beata Łaska z Kościeleckich heiratete 1564 Albert (pol. Olbracht) Łaski, dem Herren von Kesmark und siedelte sich dort an. Am 10. Juni 1565 unternahm sie eine Aufsehen erregende Bergtour in die Hohe Tatra[14].
Die ersten dokumentierten Besteigungen von Gipfeln der Hohen Tatra fanden 1615 und 1664 statt. 1683 beschrieb Daniel Speer in seinem Werk Ungarischer oder Dacianischer Simplicissimus seine Reisen in die Hohe Tatra. 1782 wurde eine genaue Landkarte der Hohen Tatra angefertigt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Hohe Tatra von dem Franzosen Belsazar Hacquet und dem Engländer Robert Townson erforscht und in wissenschaftlichen Publikationen beschrieben. Stanisław Staszic war der erste Pole, der die Hohe Tatra wissenschaftlich erforschte. Er hielt sich 1803 bis 1805 in der Tatra auf und bestieg zahlreiche Gipfel. 1815 erschien sein Werk O ziemiorodztwie Karpatów u. a. über die Hohe Tatra. Ihm folgten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche weitere polnische Geologen und Bergsteiger. Um die Jahrhundertmitte erschienen erste Reiseführer der Hohen Tatra. 1873 wurde der polnische Tatraverein und der ungarische Karpathenverein gegründet. Der polnische Tatraverein ließ die ersten drei Berghütten in der Hohen Tatra zwischen 1874 und 1876 erbauen. In den 1870er Jahren wurden die meisten Tatragipfel zum ersten Mal bestiegen. In den 1880ern wurden die meisten Winterbesteigungen dokumentiert.
In dieser Zeit wurde Zakopane unter polnischen Schriftstellern, Dichtern, Architekten und Künstlern sehr beliebt. Es entwickelte sich ein eigener Zakopane-Stil in der polnischen Kunstgeschichte. Die Bergwacht in der Hohen Tatra gibt es seit der vorletzten Jahrhundertwende. Viele derjenigen, die sich im 19. und 20. Jahrhundert um die Hohe Tatra verdient gemacht haben, haben ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Cmentarz Zasłużonych na Pęksowym Brzyzku in Zakopane gefunden.
Der genaue Grenzverlauf zwischen Polen und Ungarn bzw. zwischen Galizien (nach der Ersten Polnischen Teilung 1772) wurde selbst nach dem ungarisch-österreichischen Ausgleich 1867 nicht festgelegt. Die genaue Grenzziehung in der Hohen Tatra wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts durch Richterspruch eines österreichischen Gerichts in Graz gezogen. In der Zeit zwischen den Weltkriegen entwickelte sich die Hohe Tatra zu einem beliebten Ausflugsgebiet für die gut betuchten Bürger Polens und der Tschechoslowakei. Während des Zweiten Weltkriegs war die Tatra ein Rückzugsgebiet für polnische Partisanen. Auch nach dem Krieg blieben viele Widerstandskämpfer gegen das kommunistische Regime in der Tatra. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die beiden Nationalparks auf tschechoslowakischer und polnischer Seite errichtet. Für die meisten Bergsteiger aus dem östlichen Mitteleuropa, u. a. aus der DDR, war die Hohe Tatra zur Zeit des Kalten Krieges das einzige erreichbare Hochgebirge.
Ein Orkan hat am 19. November 2004 fast die Hälfte aller Bäume auf der slowakischen Seite der Hohen Tatra zerstört. Die Schneise der Verwüstung war drei Kilometer breit und 50 Kilometer lang. Man schätzte die Größe der zerstörten Fläche auf 12.000 Hektar. Am 21. Dezember 2007 sind aufgrund des Schengener Abkommens die Grenzkontrollen zwischen Polen und der Slowakei weggefallen. Auf den markierten Wanderwegen kann die Grenze daher problemlos überschritten werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Wanderwege im polnischen Teil der Hohen Tatra ganzjährig geöffnet sind, im slowakischen jedoch oberhalb der Berghütten im Winter vom 1. November bis zum 15. Juni gesperrt werden.
Topographie
Die Hohe Tatra bietet ein alpenähnliches Panorama mit Hochgebirgsrelief und vereinzelten Schneefeldern. Ungewöhnlich ist die Anordnung der höchsten Gipfel am (südlichen) Außenrand. Sie wird oft, obwohl es sich eigentlich um ein Teilgebirge handelt, als das flächenmäßig, keineswegs jedoch höhenmäßig, „kleinste Hochgebirge der Welt“ bezeichnet. Die Fläche der Hohen Tatra bemisst ca. 340 km² und ist damit etwas kleiner als die Fläche der Westlichen Tatra. Der Hauptkamm der Hohen Tatra ist 27 km lang, wobei die Entfernung zwischen den Grenzpässen in Luftlinie nur 16,5 km beträgt. Das Gebirge bietet eine Überfülle an Naturschönheiten und touristischen Möglichkeiten (Wanderungen, Klettertouren, Skitouren, Pistenstandorte, zahlreiche Kur- und Erholungsorte).
Berge
24 Gipfel der Hohen Tatra überschreiten die 2500-Meter-Grenze, mehrere hundert die 2000-Meter-Grenze. Als Krone der Tatra werden 75 Gipfel bezeichnet, die eine Schartenhöhe von mehr als 100 m haben. Die meisten dieser Gipfel liegen in der Hohen Tatra.
Die höchsten Erhebungen sind der Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze) mit 2655 m, zugleich der höchste Berg der Slowakei und der gesamten Karpaten, die Gerlachovská veža (Gerlsdorfer Turm) mit 2642 m, der Lomnický štít (Lomnitzer Spitze) mit 2632 m und der Ľadový štít (Eistaler Spitze) mit 2627 m. Von den etwas niedrigeren Gipfeln sind vor allem der mächtige Slavkovský štít (Schlagendorfer Spitze) mit 2452 m und die aus drei Gipfeln bestehenden Rysy (Meeraugspitze) zu nennen, deren mittlerer knapp an der slowakisch-polnischen Grenze der höchste mit 2503 m, deren nordwestlicher als zweithöchster mit 2499 m zugleich der höchste Berg Polens ist. Ein weiterer erwähnenswerter Berg ist der als wichtiges nationales Symbol auf den slowakischen Centmünzen abgebildete Kriváň (Krumm- oder Ochsenhorn) mit 2494 m Höhe.
Name des Gipfels | Deutsche Bezeichnung | Höhe (m) | Anmerkung |
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Gerlachovský štít | Gerlsdorfer Spitze | 2655 | Höchster Gipfel der Slowakei, der Karpaten, der Tatra und der Hohen Tatra |
Lomnický štít | Lomnitzer Spitze | 2632 | Zweithöchster Gipfel der Karpaten |
Ľadový štít | Eistaler Spitze | 2627 | Dritthöchster Gipfel der Karpaten |
Kežmarský štít | Kesmarker Spitze | 2556 | |
Rysy | Meeraugspitze | 2503 | Höchster Gipfel Polens, Höchster Gipfel des gleichnamigen Massivs |
Kriváň | Krummhorn | 2494 | Nationalberg der Slowakei |
Mięguszowiecki Szczyt | Große Mengsdorfer Spitze | 2438 | Höchster Gipfel des Massivs Mięguszowieckie Szczyty |
Litworowy Szczyt | Wagner-Spitze | 2423 | Benannt nach dem Chirurgen Wilhelm Wagner |
Hińczowa Turnia | Hinzenseeturm | 2377 | Höchster Gipfel des Massivs Wołowy Grzbiet |
Świnica | Seenalmspitze | 2301 | Höchster Gipfel des gleichnamigen Massivs |
Kozi Wierch | Gämsenberg | 2291 | Höchster Gipfel des gleichnamigen Massivs |
Żabi Szczyt Wyżni | Große Froschspitze | 2259 | Höchster Gipfel des Massivs Żabia Grań |
Zawratowa Turnia | Unterer Seealmturm | 2247 | Höchster Gipfel des Massivs Grań Kościelców |
Pośredni Granat | Mittlere Granatenspitze | 2234 | Höchster Gipfel des Massivs Granaty |
Miedziane | Kupferberg | 2233 | Höchster Gipfel des Massivs Miedziane Grań |
Skrajna Sieczkowa Turnia | Vorderer Sieczka-Turm | 2220 | Höchster Gipfel des Massivs Sieczkowe Turnie |
Wielka Koszysta | Große Koszysta | 2193 | Höchster Gipfel des Massivs Koszysta |
Wielka Buczynowa Turnia | Großer Buczynowaturm | 2182 | Höchster Gipfel des Massivs Buczynowe Turnie |
Zadnia Pańszczycka Czuba | Hintere Pańszczyca Koppe | 2174 | Höchster Gipfel des Massivs Grań Żółtej Turni |
Szpiglasowy Wierch | Liptauer Grenzberg | 2172 | Höchster Gipfel des Massivs Liptowskie Mury |
Walentkowy Wierch | Walentkowy Gipfel | 2156 | Höchster Gipfel des Massivs Walentkowa Grań |
Wielki Wołoszyn | Großer Wołoszyn | 2155 | Höchster Gipfel des Massivs Wołoszyn |
Mnich | Mönch | 2068 | Beliebter Kletterberg am Meerauge |
- Gerlachovský štít, Slowakei
- Lomnický štít, Slowakei
- Ľadový štít, Slowakei
- Rysy, Polen
- Mięguszowiecki Szczyt, Polen
- Świnica, Polen
- Litworowy Szczyt, Slowakei
Bergpässe
Die meisten Bergpässe der Hohen Tatra liegen in ihrem Hauptkamm und damit an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei. Zu den bekanntesten Bergpässen in dem Hauptkamm der Hohen Tatra gehören von Westen nach Osten:
Name des Bergpasses | Deutsche Bezeichnung | Höhe (m) | Anmerkung |
---|---|---|---|
Liliowe | Liliensattel | 1952 | Westrand der Hohen Tatra, markierter Wanderweg |
Świnicka Przełęcz | Swinicajoch | 2051 | markierter Wanderweg |
Gładka Przełęcz | Glatter Pass | 1994 | markierter Wanderweg |
Czarna Ławka | Czarnyjoch | 1968 | kein Zugang |
Wrota Chałubińskiego | Chałubiński-Tor | 2022 | markierter Wanderweg |
Mięguszowiecka Przełęcz pod Chłopkiem | Wildererjoch | 2307 | markierter Wanderweg |
Hińczowa Przełęcz | Hinzenseescharte | 2323 | kein Zugang |
Żabia Przełęcz | Froschseejoch | 2225 | kein Zugang |
Waga | Hunfalvyjoch | 2337 | kein Zugang |
Żelazne Wrota | Eisernes Tor | 2360 | kein Zugang |
Polski Grzebień | Polnischer Kamm | 2200 | markierter Wanderweg |
Rohatka | Kerbchen | 2288 | markierter Wanderweg |
Lodowa Przełęcz | Kleiner Sattelpass | 2372 | Ostrand der Hohen Tatra, markierter Wanderweg |
- Liliowe, Polen
- Świnicka Przełęcz, Polen
- Gładka Przełęcz, Polen
- Czarna Ławka, Polen
- Wrota Chałubińskiego, Polen
- Mięguszowiecka Przełęcz pod Chłopkiem, Polen
- Hińczowa Przełęcz, Polen
- Żabia Przełęcz, Polen
- Waga, Slowakei
- Żelazne Wrota, Slowakei
- Polski Grzebień, Slowakei
- Rohatka, Slowakei
- Lodowa Przełęcz, Slowakei
Daneben gibt es einige bekannte Pässe in den Seitenkämmen der Hohen Tatra:
Name des Bergpasses | Deutsche Bezeichnung | Höhe (m) | Anmerkung |
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Buczynowa Przełęcz | Buchentalscharte | 2127 | Świnica-Kamm, Polen, kein Zugang, ehemals Orla Perć |
Zawrat | Riegelscharte | 2159 | Świnica-Kamm, Polen, Klettersteig Orla Perć |
Kozia Przełęcz | Kozia-Scharte | 2135 | Świnica-Kamm, Polen, Klettersteig Orla Perć |
Krzyżne | Kreuzsattel | 2159 | Świnica-Kamm, Polen, Klettersteig Orla Perć |
Szpiglasowa Przełęcz | Miedzianejoch | 2110 | Miedziane-Kamm, Polen, markierter Wanderweg |
Czerwona Ławka | Roteturmscharte | 2352 | Slowakei, markierter Wanderweg |
- Buczynowa Przełęcz, Polen
- Zawrat, Polen
- Kozia Przełęcz, Polen
- Krzyżne, Polen
- Szpiglasowa Przełęcz, Polen
- Czerwona Ławka, Slowakei
Bergtäler
Die Reliefkarte zeigt einen Blick von Norden auf die Hohe Tatra. Die Slowakei ist also in der oberen Bildhälfte und Polen in der unteren. Deutlich zu sehen ist der Hauptkamm der Hohen Tatra, der mittig von links nach rechts verläuft und in fast der ganze Länge die Landesgrenze darstellt. Im Vordergrund unterhalb des Hauptkamms ist das Tal Dolina Białki, das mit seinen Seitentälern von Ost nach West: Dolina Białej Wody, Dolina Rybiego Potoku (die zwei großen Bergseen Czarny Staw pod Rysami und unter ihm Morkie Oko sind in seinem oberen Verlauf gut zu sehen), Dolina Roztoki mit dem Dolina Pięciu Stawów Polskich in seinem oberen Verlauf (die fünf Polnischen Seen sind gut zu sehen) und Dolina Waksmundzka ca. 4/5 der unteren Bildhälfte einnimmt. Es ist das größte Tal der Hohen Tatra. Im rechten unteren Eck ist das Tal Dolina Suchej Wody Gąsienicowej mit seinen Seitentälern Dolina Pańszczyca und Dolina Gąsienicowa mit dem Bergsee Wielki Staw Gąsienicowy zu sehen. Auf slowakischer Seite ist recht oben das Tal Dolina Cicha Liptowska, das bereits zur Westlichen Tatra gehört, und links oben das Tal Dolina Mięguszowiecka mit ihren Seitentälern zu sehen. Im linken oberen Eck befindet sich der größte Bergsee auf slowakischer Seite, das Štrbské Pleso.
Name des Bergtals | Deutsche Bezeichnung | Land | Anmerkung |
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Dolina Białki | Bialkatal | Polen, Slowakei | nördlich des Hauptkamms, größtes Tal der Tatra |
Dolina Rybiego Potoku | Fischbachtal | Polen | Seitental des Tals Dolina Białki |
Dolina Roztoki | Roztokatal | Polen | Seitental des Tals Dolina Rybiego Potoku |
Dolina Pięciu Stawów Polskich | Tal der Fünf Polnischen Seen | Polen | Oberer Verlauf des Tals Dolina Roztoki |
Dolina Waksmundzka | Waksmundtal | Polen | Seitental des Tals Dolina Rybiego Potoku |
Dolina Suchej Wody Gąsienicowej | Suchatal | Polen | nördlich des Hauptkamms |
Dolina Gąsienicowa | Gąsienicowa-Tal | Polen | im Oberlauf des Tals Dolina Suchej Wody Gąsienicowej |
Dolina Pańszczyca | Pańszczyca-Tal | Polen | Seitental des Tals Dolina Suchej Wody Gąsienicowej |
- Dolina Białej Wody, Slowakei
- Dolina Rybiego Potoku, Polen
- Dolina Roztoki, Polen
- Dolina Pięciu Stawów Polskich, Polen
- Dolina Waksmundzka, Polen
- Dolina Suchej Wody Gąsienicowej, Polen
- Dolina Gąsienicowa, Polen
- Dolina Pańszczyca, Polen
Gewässer
Fließgewässer
Die Hohe Tatra liegt im Einzugsgebiet der Weichsel. Die nördlichen Bachläufe entwässern über den Dunajec und die südlichen über den Poprad in die Weichsel. Der Dunajec hat zwei seiner drei Quellflüsse in der Hohen Tatra, im Westen den Biały Dunajec und im Osten die Białka. Sein dritter Quellfluss ist der Czarny Dunajec, der in der Westlichen Tatra entspringt. Sie vereinen sich im Czorsztyn-Stausee östlich von Nowy Targ zum Dunajec.
Name des Gebirgsbachs | Deutsche Bezeichnung | Flusssystem | Anmerkung |
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Białka | Weißbach | Białka | |
Czarnostawiański Potok | Schwarzseebach | Białka | im Oberlauf des Rybi Potok |
Mnichowski Potok | Mönchsbach | Białka | im Oberlauf des Rybi Potok |
Rybi Potok | Fischbach | Białka | westlicher Nebenfluss der Białka |
Roztoka | Roztoka | Białka | westlicher Nebenfluss des Rybi Potok |
Waksmundzki Potok | Waksmundbach | Białka | westlicher Nebenfluss des Rybi Potok |
Czarny Potok Gąsienicowy | Schwarzbach | Biały Dunajec | im Oberlauf der Sucha Woda Gąsienicowa |
Pańszczycki Potok | Pańszczycki-Bach | Biały Dunajec | im Oberlauf der Sucha Woda Gąsienicowa |
Sucha Woda Gąsienicowa | Suchabach | Biały Dunajec | östlicher Quellfluss des Biały Dunajec |
- Białka, Polen
- Czarnostawiański Potok, Polen
- Mnichowski Potok, Polen
- Rybi Potok, Polen
- Roztoka, Polen
- Waksmundzki Potok, Polen
- Czarny Potok Gąsienicowy, Polen
- Quellen des Pańszczycki Potok, Polen
- Sucha Woda Gąsienicowa, Polen
Seen
Die größten der zahlreichen Gletscherseen der Hohen Tatra befinden sich unterhalb der Rysy (Meeraugspitze) auf polnischem Gebiet, so das Morskie Oko (Meerauge, slowak. Morské oko), der Czarny Staw pod Rysami (Schwarzer Teich unter der Meeraugspitze) und Seen in der Dolina Pięciu Stawów Polskich (Tal der fünf polnischen Teiche). Auf slowakischer Seite liegen Seen wie der Štrbské pleso (Tschirmer See), an dem der gleichnamige Touristenort liegt, der als Hauptquelle des Poprad geltende Veľké Hincovo pleso (Großer Hinzensee) oder der Zelené pleso (Grüner See) im Osten der Hohen Tatra.
Name des Sees | Deutsche Bezeichnung | Höhe (m) | Fläche (ha) | maximale Tiefe (m) | Volumen (m³) |
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Morskie Oko | Meerauge | 1393 | 34,54 | 50,8 | 9935000 |
Wielki Staw Polski | Großer Polnischer See | 1664 | 34,14 | 79,3 | 12967000 |
Czarny Staw pod Rysami | Schwarzer See unterhalb der Meeraugspitze | 1579 | 20,54 | 76,4 | 7761700 |
Veľké Hincovo pleso | Großer Hinzensee | 1945 | 20,08 | 53,7 | 4138700 |
Štrbské pleso | Tschirmer See | 1346 | 19,76 | 20 | 1284000 |
Czarny Staw Gąsienicowy | Polnischer Schwarzer See | 1624 | 17,79 | 51 | 3798000 |
Czarny Staw Polski | Schwarzer Polnischer See | 1722 | 12,65 | 50,4 | 2825800 |
Niżni Ciemnosmreczyński Staw | Unterer Smrečiner See | 1674 | 12,01 | 37,8 | 1500000 |
Wyżni Żabi Staw Białczański | Oberer Froschsee | 1702 | 9,56 | 24,3 | |
Przedni Staw Polski | Vorderer Polnischer See | 1668 | 7,7 | 34,6 | 1130000 |
Popradské pleso | Poppersee | 1494 | 6,88 | 17,6 | |
Zadni Staw Polski | Hinterer Polnischer See | 1890 | 6,47 | 31,6 | 918400 |
Wyżni Ciemnosmreczyński Staw | Oberer Smrečiner See | 1716 | 5,55 | 20 | |
Niżni Teriański Staw | Unterer Terianskosee | 1941 | 5,47 | 47,2 | |
Wyżni Wielki Furkotny Staw | Oberer Wahlenbergsee | 2145 | 5,18 | 21 | |
Zielony Staw Gąsienicowy | Polnischer Grüner See | 1672 | 3,84 | 15,1 | |
Dwoisty Staw Gąsienicowy | Zwillings-See | 1657 | 2,31 | 9,2 | |
Długi Staw Gąsienicowy | Polnischer Langer See | 1783 | 1,58 | 10,6 | |
Kurtkowiec | Zackiger See | 1686 | 1,54 | 4,8 | |
Zadni Staw Gąsienicowy | Polnischer Hinterer See | 1852 | 0,52 | 8,0 | |
Mokra Jama | Feuchtes Loch | 1500 | 0,48 | 3,0 | |
Toporowy Staw Niżni | Unterer Waldsee | 1089 | 0,62 | 5,9 | |
Czerwone Stawki Gąsienicowe | Unteres und Oberes Polnisches Seelein | 1695 | 0,42 | 1,4 | |
Czerwony Staw Pańszczycki | Pańszczycataler Roter See | 1654 | 0,30 | 0,9 | |
Zmarzły Staw Gąsienicowy | Polnischer Gefrorener See | 1788 | 0,28 | 3,7 | |
Małe Morskie Oko | Kleines Meerauge | 1392 | 0,22 | 3,3 | |
Mały Staw Polski | Kleiner Polnischer See | 1668 | 0,18 | 2,1 | |
Żabie Oko | Froschauge | 1390 | 0,11 | 2,3 | |
Wole Oko | Ochsenauge | 1862 | 0,10 | 1,1 | |
Zadni Mnichowy Stawek | Hinterer Mönchssee | 2070 | 0,04 | 1,1 | |
Toporowy Staw Wyżni | Unterer Waldsee | 1120 | 0,03 | 1,1 | |
Małe Żabie Oko | Kleines Froschauge | 1390 | 0,02 | 2,3 |
- Morskie Oko, Polen
- Wielki Staw Polski, Polen
- Czarny Staw pod Rysami, Polen
- Veľké Hincovo pleso, Slowakei
- Štrbské pleso, Slowakei
- Czarny Staw Gąsienicowy, Polen
- Czarny Staw Polski, Polen
- Przedni Staw Polski, Polen
- Zadni Staw Polski Polen
Wasserfälle
Name des Wasserfalls | Deutsche Bezeichnung | Bach | Höhe (m) |
---|---|---|---|
Siklawa | Siklawafall | Roztoka | 80 |
Czarnostawiańska Siklawa | Schwarzseefall | Czarnostawiański Potok | 200 in mehreren Kaskaden |
Dwoista Siklawa | Doppelfall | Mnichowy Potok | 55 |
Wodogrzmoty Mickiewicza | Mickiewiczfälle | Roztoka | 30 |
Buczynowa Siklawa | Buczynowafall | Buczynowy Potok | 30 |
- Siklawa, Polen
- Czarnostawiańska Siklawa, Polen
- Dwoista Siklawa, Polen
- Wodogrzmoty Mickiewicza, Polen
- Buczynowa Siklawa, Polen
Höhlen
Im Gegensatz zur aus Kalkstein gebauten Westlichen Tatra besteht die Hohe Tatra vor allem aus Granit und ist daher verglichen mit der Westlichen Tatra arm an Karsterscheinungen. Gleichwohl gibt es in der Hohen Tatra einige bekannte Höhlen. Allein auf polnischer Seite sind derzeit (Stand Februar 2017) 46 Höhlen erschlossen.
Name der Höhle | Deutsche Bezeichnung | Länge (m) | Tiefe (m) | Berg |
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Studnia w Mnichu | Brunnen im Mönch | 59,3 | 22,3 | Mnich |
Jaskinia Wołoszyńska Niżnia | Untere Woloszynhöhle | 46,4 | 15,7 | Wołoszyn |
Jaskinia Wołoszyńska Wyżnia | Obere Woloszynhöhle | 44 | 10,2 | Wołoszyn |
Wielka Żabia Szpara | Große Froschspalte | 35,8 | 26 | Siedem Granatów |
Cubryńska Dziura I | Cubrynaloch I | 27 | 11,5 | Cubryna |
- Ostwand des Mnich, Polen
- Zugang zum Wołoszyn, Polen
- Westwand der Siedem Granatów, Polen
- Ostwand der Cubryna, Polen
Natur
Flora
Die Flora der Hohen Tatra kann nach Höhenlage in verschiedene Abschnitte eingeteilt werden.
- 1.200–1.250 m über NN – hier befinden sich Mischwälder
- 1.250–1.500 m über NN – hier befinden sich Nadelwälder und es dominiert die Fichte (Picea abies). Bei 1.500 m über NN verläuft die Baumgrenze.
- 1.500–1.800 m über NN – in der subalpinen Zone dominiert die Bergkiefer (Pinus mugo)
- 1.800–2.300 m über NN – in der Almzone dominieren Gräser
- über 2.300 m über NN – in der Felszone wachsen noch ca. 120 Pflanzenarten
In der Hohen Tatra gibt es ca. 1.300 Pflanzenarten, 700 Arten von Moosen, 1.000 Pilzarten und 900 Arten von Flechten. Die Flora der Hohen Tatra ist der Flora der Alpen und anderer Hochgebirge ähnlich. So findet sich in der Hohen Tatra z. B. auch das Edelweiß (Leontopodium alpinum), der Türkenbund (Lilium martagon), die Silberdistel (Carlina acaulis), Nelkenwurzen (Geum montanum), Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) und die Kuhschelle (Pulsatila alpina). Krokusse (Crocus scepusiensis Borbás) trifft man in den Tälern der Hohen Tatra seltener als in der Westlichen Tatra.
Zu den eigenen Arten, die sich in der Hohen Tatra gebildet haben, gehören: Tatranelken (Dianthus nitidus), Tatrarittersporne (Delphinium oxysepalum), Tatraberufkräuter (Erigeron hungaricus), Tatraschöterriche (Erysimum wahlenbergii), Tatrasteinbrechgewächse (Saxifraga perdurans), Tatraalpenglöckchen (Soldanella carpatica), Tatraläuferkräuter (Cochlearia tatrae) und Tatrarispengräser (Poa nobilis) u. a.
- Enzian (Morskie Oko)
- Edelweiß
- Bergkiefer (Morskie Oko)
- Nadelbäume (Dolina Rybiego Potok)
- subalpine Zone (Dolina Gąsienicowa)
- Felszone (Rysy)
Fauna
Die Fauna in der Hohen Tatra ist der Fauna in den Alpen und anderen Hochgebirgen ähnlich. Aufgrund der abgeschiedenen Lage der Hohen Tatra als einzigem Hochgebirge zwischen Alpen und Taurus haben sich jedoch auch Tierarten entwickelt, die sonst in der Welt nicht auftreten. Die Tierwelt der Hohen Tatra kann in zwei Kategorien geteilt werden: die Fauna unterhalb der Baumgrenze und die Fauna oberhalb der Baumgrenze.
Zu den Tierarten, die unterhalb der Baumgrenze leben, gehören: Reh (Capreolus capreolus), Hirsch (Cervus elaphus), Fuchs (Vulpes vulpes), Dachs (Meles meles), Luchs (Lynx lynx), Wildkatze (Felis silvestris), Hermelin, Braunbär (Ursus arctos), Wildschwein (Sus scrofa), Wolf (Canis lupus), Uhu (Bubo bubo), Kolkrabe (Corvus corax), Steinadler (Aquila chrysaetos), Mäusebussard (Buteo buteo), Habicht (Accipiter gentilis), Wanderfalke (Falco peregrinus), Turmfalke (Falco tinnunculus), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Auerhuhn (Tetrao urogallus), Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Stockente (Anas platyrhynchos), Buntspecht (Dendrocopos major), Kuckuck (Cuculus canorus), Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra), Ringdrossel (Turdus torquatus), Alpenbraunelle (Prunella collaris), Haselhuhn (Bonasa bonasia), Schreiadler (Aquila pomarina), Wasseramsel (Cinclus cinclus), Schwarzmilan (Milvus migrans), Rotmilan (Milvus milvus), Weißstorch (Ciconia ciconia), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Bachforelle (Salmo trutta), Fledermaus (Chiroptera), Kreuzotter (Vipera berus), Waldeidechse (Zootoca vivipara), Feuersalamander (Salamandra salamandra), Teichfrosch (Rana esculenta), Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Tagpfauenauge (Inachis io), u. a.
Zu den Tierarten, die oberhalb der Baumgrenze leben, gehören: Tatramurmeltier (Marmota marmota latirostris), Tatragämse (Rupicapra rupicapra tatrica), Schneemaus (Chionomys nivalis mirhanreini), Tatra-Kleinwühlmaus (Microtus tatricus), Bergpieper (Anthus spinoletta), Mauerläufer (Tichodroma muraria), Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes). u. a.
- Braunbär
- Murmeltier
- Gämse am Mnich
- Luchs
- Uhu
- Steinadler
Naturschutz
Die Tatra einschließlich der Hohen Tatra ist ein Biosphärenreservat der UNESCO. Auf beiden Seiten der Grenzen gibt es jeweils einen Nationalpark, der die Tatra schützt. Hierbei ist zu beachten, dass die Hohe Tatra jeweils nur einen kleinen Teil der geschützten Flächen darstellt, da die anderen Teilgebirge der Tatra, größer sind als die Hohe Tatra.
Bereits 1868 hat das Regionalparlament in Galizien die Jagd in der Tatra eingeschränkt und viele Tierarten unter Schutz gestellt. Die polnische Tatragesellschaft hat seit der Jahrhundertwende Flächen in der Tatra von Privateigentümern erworben, um sie unter Naturschutz zu stellen. In der Zweiten Polnischen Republik hat der Fiskus weitere Flächen in der Tatra erworben und die Regierung hat mit Beschluss vom 26. Juni 1939 einen Naturpark in der Tatra gegründet. Die Umsetzung scheiterte jedoch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg wurden die restlichen Eigentümer von Ländereien in der Tatra zwangsenteignet. Der Nationalpark TANAP wurde in der damaligen Tschechoslowakei im Jahr 1949 gegründet. Nach dem Auseinanderfallen der Tschechoslowakei 1993 liegt er in der Slowakei. Er ist der älteste und größte slowakische Nationalpark. Seit 1954 wird auch der polnische Teil der Tatra im Nationalpark TPN geschützt. Der TPN ist der meistbesuchte der 23 Nationalparks in Polen. Mit ca. drei Millionen Touristen im Jahr ist er auch bei weitem mehr besucht als der flächenmäßig größere TANAP.
Der Haupteingang des TPN auf der polnischen Seite ist Kiry in der Westlichen Tatra. Teilweise grenzt auch das Stadtgebiet von Zakopane an den Nationalpark. Eine Seilbahn führt von dem Zakopaner Stadtteil Kuźnice (1010 m) auf den Kasprowy Wierch (1987 m), der unmittelbar an die Hohe Tatra grenzt. Die Seilbahn bringt bis zu 360 Personen pro Stunde auf den Kasprowy Wierch. Weitere Zugänge zum TPN in seinem Teil, der zur Hohen Tatra gehört, sind Bystra und Toporowa Cyrhla in Zakopane sowie Łysa Polana und verschiedene Parkplätze am Panoramaweg Oswald-Balzer-Weg.
Das Tal Dolina Waksmundzka und der Berg Miedziane stellen besonders streng geschützte Gebiete dar. Sie dürfen nicht betreten werden. Das Tal Dolina Waksmundzka gilt als Rückzugsgebiet für Braunbären, Wölfe und Luchse. Auf dem Berg Miedziane wird vor allem die seltene Flora geschützt. Die ehemaligen Wanderwege zu beiden Gebieten wurden abgeschafft und sind mittlerweile zugewachsen.
Auf slowakischer Seite ist der Nationalpark durch mangelnde Kontrolle und die damit einhergehende unkontrollierte Entwicklung der touristischen Infrastruktur gefährdet.[15]
Klima
In der Tatra gibt es zwei Wetterstationen. Die slowakische befindet sich auf dem Łomnicki Szczyt, die polnische auf dem Kasprowy Wierch. Beide Wetterstationen können mit Seilbahnen erreicht werden.
In der Hohen Tatra herrscht ein ähnliches Klima wie in den Alpen. Die Durchschnittstemperatur ist niedriger als die der Umgebung. Während des Tages kommt es zu großen, oft schnell eintretenden Temperaturschwankungen. Die Niederschlagsmenge, insbesondere der Schneefall, ist hoch. Die Schneeschicht bleibt lange bestehen. Die Sonneneinstrahlung ist hoch. Es wehen starke Winde, vor allem aus Süden und Südwesten.
Der Winter dauert in der Hohen Tatra von Oktober bis Mai, am Bergfuss in Zakopane dagegen von Dezember bis März. Der kälteste Monat ist in der Regel der Februar und der wärmste der Juli. Im Winter kann Inversionswetterlage auftreten, d. h. auf den Gipfeln ist es wärmer als in den Tälern. Am 8. August 2013 wurde in Zakopane die bis dahin höchste Temperatur von +32,8 °C gemessen.[16] Schneefall kann allerdings auch im Sommer vorkommen.
Starke Winde, die oft Orkanstärke erlangen, werden Halny (polnisch für Almwind, hala=Alm) genannt. Dabei handelt es sich um ein Wetterphänomen, das in den Alpen als Föhn bekannt ist. Sie entstehen, wenn auf der polnischen Seite ein Hochdruckgebiet und auf slowakischer ein Tiefdruckgebiet liegt. Die warme Luft aus dem Süden steigt auf und schiebt sich über den Hauptkamm der Tatra. Auf der Nordseite fallen die warmen Luftmassen dann heftig auf Zakopane herab. Der Halny entsteht vor allem im Frühjahr und Herbst und dauert von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Bei seinem Ausklingen kommt es oft zu heftigem Regen- oder Schneefall. Besonders starke Halny traten am 6.–7. Mai 1968 (288 km/h) und am 19. November 2004 auf und vernichteten mehrere Hektar Wald auf slowakischer Seite. Kalte Westwinde werden in der Hohen Tatra nach der Region westlich der Tatra Orawski genannt.
Die höchste gemessene Niederschlagsmenge an einem Tag in der Hohen Tatra beträgt 300 mm und wurde am 30. Juni 1973 auf der Alm Hala Gąsienicowa auf der polnischen Seite gemessen. Die höchste gemessene Schneehöhe beträgt
- auf der polnischen Seite – Kasprowy Wierch: 355 cm im April 1996,
- auf der slowakischen Seite – Łomnica: 410 cm am 25. März 2009[17]
In der Hohen Tatra treten die Lichtphänomene Brockengespenst und Halo regelmäßig auf. Dabei galt in der Volkstradition das Brockengespenst als Ankündigung eines Unglücks für den Bergsteiger.
Kultur
Almwirtschaft
Während des Mittelalters kamen Jäger, Sammler, Bergleute und Schatzsucher in das Niemandsland zwischen Polen und Ungarn, dessen Teil die Hohe Tatra war. Ab dem 13. bis ins 15. Jahrhundert kamen Siedler aus der Walachei in den Süden Polens. Die Walachen waren vor allem Hirten und betrieben Viehzucht und Almwirtschaft in den Beskiden. Ab der frühen Neuzeit wurden auch die Täler der Tatra, insbesondere der Westlichen Tatra aber auch der Hohen Tatra, für die Almwirtschaft genutzt. Nadelwälder und Bergkiefern wurden gerodet, um Almen für die Viehzucht anzulegen. Die Almen (poln. Hala) wurden in der Regel entweder nach den Dörfern am Fuße der Tatra benannt, denen die jeweilige Alm gehörte (so z. B. die Hala Waksmundzka nach dem Dorf Waksmund), oder nach den reichen Hirtenfamilien, die Eigentumsrechte an den Almen erwarben (so z. B. die Hala Gąsienicowa nach der Familie der Gąsienic). Der Tatraverein begann bereits im 19. Jahrhundert mit dem Aufkauf der Almen, um sie unter Schutz zu stellen. Die restlichen Landeigentümer in der Hohen Tatra wurden nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet. Die Almwirtschaft wird in der Hohen Tatra seit den 1960er Jahren nicht mehr betrieben. Viele Almen wachsen mit der ursprünglichen Vegetation zu. Spuren der Almwirtschaft sind noch die alten Almhütten und die Namen der Bergwiesen in der Hohen Tatra.
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Bauten
Die ersten Bauten in der Hohen Tatra waren Almhütten und entstanden im Zusammenhang mit der Viehzucht für Schäfer und Hirten auf den Almen. Der Tatraverein hat im 19. Jahrhundert einige Almhütten in der Tatra erworben und diese in Berghütten für Bergsteiger umgebaut. Zudem entstanden in der Hohen Tatra Gebäude, die religiösen Zwecken dienten, Wegkreuze sowie größere und kleinere Kapellen.
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- PTTK Morskie Oko, Polen
- PTTK Roztoka, Polen
- PTTK Murowaniec, Polen
- PTTK Pięciu Stawów, Polen
- Jaszczurówka, Polen
- Wiktorówki, Polen
Góralen und Zakopane-Stil
Die Architektur, Kunst, Tracht, Musik, Küche und Literatur der Region Podhale am Fuße der Hohen Tatra wird als Góralenkultur bezeichnet. Die Góralen sind Bergbewohner, „góra“ ist polnisch für Berg. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zog es viele polnische Intellektuelle, u. a. Ärzte, Architekten, Musiker, Künstler, Schriftsteller, an den Fuß der Hohen Tatra, insbesondere nach Zakopane. Sie ließen sich von der Góralenkultur inspirieren und entwickelten um die vorletzte Jahrhundertwende einen eigenen Stil, der oft als Zakopane-Stil, Tatra-Stil oder nach dem führenden Architekten und Künstler jener Zeit als Witkiewicz-Stil bezeichnet wird. Die Blüte des Tatra-Stils fällt in Polen mit der Kulturepoche des Jungen Polens zusammen, die von ca. 1890 bis zum Ersten Weltkrieg dauerte, und stellte eine regionale Variante desselben dar. Im Jahr 1876 wurde in Zakopane die Holzschnitzereischule gegründet, die sich dem Erhalt und der Entwicklung der regionalen Holzschnitzerei der Góralen widmete. Beliebte Motive der Goralenkultur waren religiöse Werke, insbesondere der „Trauernde Jesus“ und die „Pieta“. Die Landschaftsmalerei in der Hohen Tatra entwickelte sich seit dem frühen 19. Jahrhundert, erreichte jedoch ihren Höhepunkt in der Zeit des Jungen Polens. Bekannte Landschaftsmaler, die sich mit der Hohen Tatra beschäftigten, waren: Jan Nepomucen Głowacki, Peter Michal Bohúň, Walery Eljasz-Radzikowski, Ludwig de Laveaux, Stanisław Witkiewicz, Tadeusz Popiel, Kazimierz Alchimowicz, Alfred Schouppé, Wojciech Gerson, Edward Theodore Compton, Władysław Ślewiński, Csontváry Kosztka Tivadar, Leon Wyczółkowski, Stanisław Witkacy, Władysław Skoczylas und Stefan Filipkiewicz.
Museen
Seitdem das Naturkundemuseum des Tatra-Nationalparks im Zakopaner Stadtteil Kuźnice im Jahr 2004 geschlossen und in ein Institut mit Wechselausstellungen umgewandelt wurde, gibt es auf dem Gebiet der Hohen Tatra kein Museum mehr. Am Fuß der Hohen Tatra gibt es zahlreiche Museen, insbesondere in Zakopane. Hier ist insbesondere das Tatra Museum zu nennen, mit zahlreichen Abteilungen u. a. in
- Zakopane: u. a. Villa Koliba, Villa Oksza
- Chochołów
- Łopuszna
- Czarna Góra
- Jurgów
In den Regionen um die Hohe Tatra liegen mehrere Freilichtmuseen, wie das Dorfmuseum Liptov, das Museum Orava und das Freilichtmuseum in Zubrzyca Górna. Das Dorf Chochołów gilt aufgrund seiner sehr gut erhaltenen Holzarchitektur als lebendiges Freilichtmuseum der Podhale-Architektur.
Tourismus
Verkehrsanbindung
Die Tatra, insbesondere die Hohe Tatra, ist der am besten für den Tourismus erschlossene Teil der gesamten Karpaten. Insbesondere im polnischen Zakopane – als größte Stadt in der Tatra auch als „Hauptstadt der Tatra“ bekannt – Bukowina Tatrzańska und Białka Tatrzańska und in den slowakischen Orten Poprad, Štrbské Pleso, Starý Smokovec und Tatranská Lomnica (letzte drei sind Ortsteile der Stadt Vysoké Tatry) befindet sich eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur.
Bahn
Die Elektrische Tatrabahn verbindet die größeren Talorte der slowakischen Hohen Tatra. Zwischen Krakau und Zakopane gibt es auch eine Bahnverbindung (via Sucha Beskidzka und Chabówka). Sie gliedert sich in zwei Teilstrecken, die Bahnstrecke 97 im Norden und die Bahnstrecke 99 im Süden. Die Bahnstrecke 97 wurde 2014 bis 2017 modernisiert und eine kürzere Verbindung unter Umgehung des Bahnhofs Sucha Beskidzka, auf dem bisher die Fahrtrichtung des Zuges gewechselt werden musste, wurde am 11. Juni 2017 in Betrieb genommen. Dies hat die Fahrzeit von Krakau nach Zakopane deutlich verkürzt. Eine Bahnverbindung zwischen Zakopane und der Slowakei gibt es dagegen nicht.
Straße
Zakopane ist von Krakau über die Schnellstraße „Zakopianka“ S7 und DK47 in ca. 1 bis 1,5 Stunden gut zu erreichen. Die Zakopianka befindet sich derzeit in Umbau und soll von Krakau bis Nowy Targ durchgehend zweispurig in beide Richtungen ausgebaut werden. Auf der „Zakopianka“ bei Rabka-Zdrój entsteht gerade der längste Straßentunnel in Polen. Eine weitere Schnellstraßen in die Hohe Tatra von Nowy Targ ist die DK49 entlang des Flusses Białka. Sie führt bis zum Grenzübergang Jurgów. Entlang der Nordgrenze des Nationalparks führt die 1902 angelegte Panoramastraße Oswald-Balzer-Weg von Zakopane zum Grenzübergang in Łysa Polana und weiter bis zum Bergsee Morskie Oko. Für den öffentlichen Verkehr ist jedoch das letzte Teilstück von Palenica Białczańska bis zum Morskie Oko gesperrt. Es verkehren Pferdekutschen vom Parkplatz am Eingang des Nationalparks bis kurz vor die Berghütte am Morskie Oko.
Flughäfen
In Poprad gibt es einen kleinen internationalen Flughafen. Der bedeutend größere Internationale Flughafen Krakau ist ca. 100 km nördlich von Zakopane gelegen. Ein Sportflugplatz befindet sich in Nowy Targ, ca. 20 km nördlich von Zakopane. Er liegt auf 628 m und ist damit der höchstgelegene Flugplatz in Polen. Er wird von dem Aeroklub Nowy Targ und dem Fallschirmspringerverein Skoczek betrieben. Die Stadtverwaltung Nowy Targ plant, den Flugplatz zu einem Passagierflughafen auszubauen.
Wandern und Bergsteigen
Für den Besuch der Nationalparks beiderseits der Grenze gelten strenge Regeln. Campen und Parken ist auf markierte Camping- bzw. Parkplätze beschränkt. Übernachtungen im Freien sind nur auf ausgewiesenen Zeltplätzen erlaubt, z. B. Zeltplatz unterhalb des Meerauge, bzw. auf genehmigen Bergtouren. Hunde dürfen die Nationalparks grundsätzlich nicht betreten. Ausnahmen gelten für Hunde, auf deren Begleitung die Wanderer aufgrund einer Behinderung, z. B. Sehschwäche, angewiesen sind. Eine Reihe weiterer Bestimmungen sucht den vollständigen Schutz von Flora und Fauna sicherzustellen. So ist es verboten, Pflanzen wie z. B. Beeren oder Blumen zu pflücken, Pilze zu sammeln oder zu beschädigen. Weiter ist es nicht erlaubt, Tiere zu füttern, erschrecken, jagen, verletzen, töten oder Fische zu fangen. Innerhalb des jeweiligen Nationalparks dürfen Wanderer nur Straßen und markierte Wege benutzen. Streng geschützte Reservate wie das Tal Dolina Waksmundzka dürfen auf keinen Fall betreten werden. Touren außerhalb der markierten Wege sind nur nach Genehmigung durch die Nationalparkverwaltung bzw. unter der Führung eines registrierten Bergführers erlaubt. Auf der slowakischen Seite gilt für Wanderwege oberhalb der Schutzhütten eine Wintersperre vom 1. November bis 15. Juni. Auf der polnischen Seite hingegen sind die Wanderwege das ganze Jahr über geöffnet. Hier ist die Nutzung der Wanderwege auch bedeutend stärker, das Netz von Wanderwegen und Berghütten ist dichter. Aus Zakopane (ca. 1000 m) gibt es zwei Möglichkeiten auch für ungeübte Wanderern, Kinder und Menschen mit Behinderung einfach in die Hohe Tatra zu gelangen. Vom Stadtteil Kuźnice für die Seilbahn Kasprowy Wierch auf ca. (2000 m). Dort kann man über einen Wanderweg ins Tal Dolina Gąsienicowa hinabsteigen oder auf einem Wanderweg auf den Bergpass Zawrat hinaufsteigen. Der zweite leichte Weg aus Zakopane in die Hohe Tatra ist über den Oswald-Balzer-Weg zum Bergsee Meerauge auf ca. 1400 m. Bis zur Alm Palenica Białczańska kommt man mit dem Auto oder Bus. Weiter zum Meerauge kann man sich das Tal Dolina Rybiego Potoku mit einer Pferdekutsche herauffahren lassen. Im Sommer wird der Oswald-Balzer-Weg von ca. 10.000 Personen pro Tag befahren bzw. begangen. Vom Meerauge gibt es zahlreiche Möglichkeiten Gipfel und Bergpässe zu besteigen.
Für Wanderer gibt es mehrere Schutzhütten in der Hohen Tatra. Auf polnischer Seite gibt es in jedem der großen Täler eine Berghütte, die ganzjährig geöffnet ist. Die Gesamtlänge der Wanderwege im polnischen Tatranationalpark beträgt 275 km. Als anspruchsvollster Höhenweg der Hohen Tatra gilt die Orla Perć, als leichtester die Ceprostrada, als längster der Lenin-Weg.
Markierte Wege führen u. a. auf folgende Gipfel:
- Rysy (2503 m) – höchster Berg in der Hohen Tatra, auf den ein Wanderweg führt ▬ rot markierter Wanderweg vom Bergsee Meerauge
- Kriváň (2494 m)
- Batizovský štít (2456 m)
- Slavkovský štít (2452 m)
- Volia veža (2355 m)
- Świnica (2301 m) ▬ rot markierter Wanderweg von der oberen Seilbahnstation auf dem Kasprowy Wierch
- Kozi Wierch (2291 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Buczynowa Strażnica (2242 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Zadni Granat (2240 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Pośredni Granat (2234 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Mały Kozi Wierch (2228 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Skrajny Granat (2225 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat und ▬ gelb markierter Wanderweg von dem Tal Dolina Gąsienicowa
- Wielka Buczynowa Turnia (2183 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Zamarła Turnia (2179 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Orla Baszta (2177 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Mała Buczynowa Turnia (2172 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Bergpass Zawrat
- Kościelec (2155 m) ▬ schwarz markierter Wanderweg von dem Tal Dolina Gąsienicowa
- Szpiglasowy Wierch (2172 m) ▬ gelb markierter Wanderweg von dem Bergpass Szpiglasowa Przełęcz
- Kazalnica Mięguszowiecka (2159 m) ▬ grün markierter Wanderweg von dem Bergsee Czarny Staw pod Rysami
- Bula pod Rysami (2054 m) ▬ rot markierter Wanderweg vom Bergsee Meerauge
- Świstowa Czuba (1763 m) ▬ blau markierter Wanderweg von den Bergseen Meerauge sowie Wielki Staw Polski
- Gęsia Szyja (1489 m) ▬ grün markierter Wanderweg von der Alm Rusinowa Polana
- Ostry Wierch Waksmundzki (1475 m) ▬ grün markierter Wanderweg von der Alm Rusinowa Polana und ein ▬ rot markierter Wanderweg von dem Zakopaner Stadtteil Toporowa Cyrhla
Markierte Wege führen u. a. auf folgende Bergpässe:
- Mięguszowiecka Przełęcz pod Chłopkiem (2307 m) ▬ grün markierter Wanderweg von dem Bergsee Czarny Staw pod Rysami
- Zawrat (2158 m) ▬ blau markierter Wanderweg von den Bergtälern Dolina Gąsienicowa und Dolina Pięciu Stawów Polskich
- Kozia Przełęcz (2137 m) ▬ gelb markierter Wanderweg von den Bergtälern Dolina Gąsienicowa und Dolina Pięciu Stawów Polskich
- Krzyżne (2112 m) ▬ gelb markierter Wanderweg von den Bergtälern Dolina Gąsienicowa und Dolina Pięciu Stawów Polskich
- Szpiglasowa Przełęcz (2110 m) ▬ gelb markierter Wanderweg von den Bergtälern Dolina Rybiego Potoku und Dolina Pięciu Stawów Polskich
- Wrota Chałubińskiego (2022 m) ▬ schwarz markierter Wanderweg von dem Tal Dolina Rybiego Potoku
- Karb (1853 m) ▬ rot markierter Wanderweg von dem Tal Dolina Gąsienicowa
Klettern
Das Besteigen von Gipfeln ist, soweit nicht markierte Wege hinaufführen, nur mit Bergführer gestattet. Klettern ist nur „organisierten“ Kletterern (Mitgliedern anerkannter Bergsteigervereine wie DAV, ÖAV, SAC, CAI, CAF) nach Anmeldung bei der jeweiligen Nationalparkverwaltung/Bergwacht erlaubt. Einige Naturreservate sind allerdings für alle alpinistischen Aktivitäten vollständig gesperrt. Kletterern ist es gestattet, den Nationalpark abseits der Wanderwege auch während der Sperrzeiten zu betreten, um einen Gipfel der Schwierigkeit UIAA II oder höher zu besteigen, eingeschlossen sind alle Grade ab dem zweiten Schwierigkeitsgrad UIAA, ausgenommen Kopské sedlo – Jahňací štít und Veľká Svišťovka – Kežmarský štít. Jede Begehung unter dem zweiten Schwierigkeitsgrad ist im Sommer nur zulässig, wenn es der Abstieg erforderlich macht, oder vom 21. Dezember bis 20. März auch in beide Richtungen, wenn es zum Winter-Training von Extrembergsteigern gehört oder zum Eisklettern notwendig ist. Bergsteiger müssen ihren Mitgliedsausweis bei sich tragen und diesen auf Verlangen den Mitarbeitern des Nationalparks vorzeigen. In einem Kletterkurs müssen alle Teilnehmer von einem erfahrenen Bergsteiger mit gültigem Bergführerdiplom betreut werden. Biwakieren in den Bergen ist verboten. Organisierten Bergsteigern ist es erlaubt, das Lager in Bielovodská dolina zu nutzen, das Lager steht nicht zur öffentlichen Nutzung. Anspruchsvollere Touren (etwa Winter-Tour über den Hauptkamm) müssen im Voraus bei der jeweiligen Nationalpark-Behörden angemeldet werden. Alle Kletterer müssen ihr Ziel und den voraussichtlichen Zeitpunkt der Rückkehr am Ausgangspunkt hinterlegen, bevor sie zu einer Tour aufbrechen. Zu den beliebtesten Kletterwänden in Polen gehört die Ostwand der Kazalnica Mięguszowiecka mit einer Höhe 2159 m ü. NN, die sich über 500 m waagerecht über die Tafel des Bergsees Czarny Staw pod Rysami (1583 m ü. NN) erhebt.
Wassersport
Baden und Schwimmen ist in den Seen und Bächen der Hohen Tatra in den Nationalparks nicht erlaubt. Außerhalb der Nationalparks ist es hingegen zulässig. Wildwasserkajak und Rafting wird auf den in der Hohen Tatra entspringenden Flüssen, insbesondere dem Dunajec und der Białka betrieben. Die Góralen bieten organisierte Floßfahrten durch den Dunajec-Durchbruch unterhalb der Czorsztyn Stausees in den Pieninen, einem Gebirgszug nordöstlich der Hohen Tatra. Beliebt sind auch Kajaktouren in dem Białka-Durchbruch bei Krempachy.
Fahrrad
Die Benutzung von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern außerhalb öffentlicher Wege ist in den Nationalparks verboten. Zum Fahrradfahren eignen sich nur wenige Wege in der Hohen Tatra, z. B. der Wanderweg im Tal Dolina Suchej Wody Gąsienicowej oder die Panoramastraße Oswald-Balzer-Weg.
Fliegen und Springen
Segelflieger und Fallschirmspringer starten von den Flugplätzen in Poprad und Nowy Targ. Fallschirmspringen und Paragliding ist auf eigens ausgewiesene Areale beschränkt. Basejumping hat in der Hohen Tatra noch keinen Einzug gehalten.
Wintersport
Auf slowakischer Seite ist Skifahren nur auf markierten und präparierten Pisten und Wegen möglich. Auf polnischer Seite werden die Wanderwege im Winter nicht geschlossen. Daher ist z. B. eine Abfahrt abseits von Pisten für Skifahrer und Snowboarder auch z. B. vom Rysy entlang den Wanderwegen möglich. Benutzt werden dürfen markierte Wanderwege, aber Fußgänger und Schneeschuhwanderer haben dort Vorrang. Man muss jedoch seine Ski oder Snowboard selbst zunächst hinauftragen. Präparierte Pisten gibt es auf polnischer Seite im Skigebiet Kasprowy Wierch und Skigebiet Nosal, die jedoch größtenteils bereits in der Westtatra liegen. In unmittelbarer Umgebung zur Hohen Tatra gibt es auf polnischer und slowakischer Seite viele Skigebiete. Die Bergseen der Hohen Tatra frieren im Winter zu. Das Betreten der Eisflächen und Schlittschuhlaufen ist bei entsprechender Dicke der Eisschicht möglich.
Thermalquellen
Die Hohe Tatra, insbesondere die geologisch aktive Region Podhale, ist bekannt für ihre Thermalquellen. Um die Hohe Tatra sind nach Bohrungen bisher fünf Thermalbäder entstanden, vier in Polen und eines in der Slowakei. Das größte Thermalbad Europas, die Terma Bukowina Tatrzańska, befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Tatra-Nationalpark in der Gemeinde Bukowina Tatrzańska. Es ist auch das älteste Thermalbad auf der polnischen Seite der Hohen Tatra. Thermen gibt es zudem in Białka Tatrzańska, Szaflary und Chochołów sowie in Bešeňová in der Slowakei.
Unfälle
Die ersten bekannten tödlichen Stürze ereigneten sich in der Hohen Tatra in den Jahren 1650 und 1771, als Adam Kaltstein und Johann Andreas Papirus zu Tode kamen. Mit der Erschließung der Hohen Tatra im 19. Jahrhundert mehrten sich auch die tödlichen Unglücke. Das wohl bekannteste Opfer eines solchen Bergunfalls war der äußerst beliebte Bergführer Klemens Bachleda, der Scherpa der Tatra, der 1910 bei einer Rettungsaktion selbst nach einem Steinschlag zu Tode stürzte. Gemäß der Bergwacht kamen allein auf der polnischen Seite der Tatra während der hundert Jahre ihres Bestehens, 1909 bis 2009, 892 Menschen ums Leben, was im Durchschnitt ca. 10 Todesfälle pro Jahr oder fast jeden Monat einen Todesfall bedeutet. 101 Todesfälle entfallen hierbei auf den Höhenweg Orla Perć, 57 auf die Gipfel um den Mięguszowiecki Szczyt und 34 auf den Gipfel Świnica und 29 auf den Gipfel Rysy. Viele bekannte Persönlichkeiten, die in der Hohen Tatra verunglückt sind, wurden auf dem Friedhof Cmentarz Zasłużonych na Pęksowym Brzyzku bestattet. Der tragischste Unfall ereignete sich am 28. Januar 2003, als acht Menschen in einer Lawine am Rysy zu Tode kamen.
Literatur
- Andrzej Bydlon: Hohe Tatra und Zakopane. Laumann, Dülmen 1996, ISBN 3-87466-189-X.
- Izabella Gawin, Dieter Schulze: Hohe Tatra – Zakopane und Umgebung. 3. Auflage, Edition Temmen, Bremen 2006, ISBN 3-86108-434-1.
- Anton Klipp: Die Hohe Tatra und der Karpathenverein, Karpathen-Verein, Karpatendeutsches Kulturwerk Slowakei, Karlsruhe 2006, ISBN 3-927020-12-5.
- Daniel Kollár, Ján Lacika, Roman Malarz: Die slowakisch-polnische Tatra (= Regionen ohne Grenzen), Dajama, Bratislava 1998, ISBN 80-967547-5-0.
- Stanislav Samuhel: Hohe Tatra: 50 ausgewählte Wanderungen in der Hohen Tatra, die schönsten Tal- und Höhenwanderungen, 6. Auflage, Bergverlag Rother, Oberhaching / München 2013, ISBN 978-3-7633-4049-1.
- Die Hohe Tatra, viersprachiges Wörterbuch der Berg- und Flurnamen, Online (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Im Jahr 1256 schenkte Bela IV den Hrnova Ländereien „...ab utraque partie fluvii Poprad, inter indagines regni nostri et confinia Poloniae et inter montes Semina et alpes Thorholl“, [w:] Codex DH VIII.
- „Turtrut gelautet hat, spater kann auch neben Turtur < Turtul der akk. Turtrot, gestanden habe (vgl. poklot: pokol)“. Finnisch-ugrische Forschungen, t. 13, 1971. s. 176.
- „oznacza góry strome i skaliste i odpowiada ruskiemu Tołtry“ [w:] „Kosmos: czasopismo Polskiego Towarzystwa Przyrodników imienia Kopernika“, t. 34. s. 535; małoruska (ukraińska) „Tołtry-Toutry“, [w:] Geografja ziem dawnej Polski 1921. s. 48.
- „na oznaczenie Tatr Mickiewicz wymiennie używał nazwy Tatry i Krępak“, [w:] Władysław Dynak, Jacek Kolbuszewski. Studia o Mickiewiczu. s. 79, 96.
- „Carpates mons hodie Krapak, & Krepak, vacatur & tere Russiam ab Hungaria diuidit“, [w:] Jacob Carl Spener. Notitia Germaniae antiquae. 1717. s. 94.
- Etnografia polska, PAN. t. 5 1961. s. 54.; Montes Tartari, per contractionem Tatri, [w:] Historia Naturalis Curiosa Regni Poloniae. Sandomiriae. 1721. s. 20.; na Tartari „przybysze z Tartaru“, z piekła rodem, [w:] Józef Staszewski. Słownik geograficzny: pochodzenie i znaczenie nazw geograficznych, s. 305. z. Tatry.; „od miasta Carpis starożytnych Bastarnów“ ku krajom tatarskim, [w:] Jacek Kolbuszewski. Tatry i górale w literaturze polskiej: antologia. 1992.
- Prasłowiańszczyzna, Lechia-Polska, 1959. t. 2 s. 238.
- Tadeusz Milewski. Teoria, typologia i historia języka. 1993. s. 344.
- Język polski. t. II, 1. 1914. [w:] Język polski, t. 3-4. PAU. Komisja Językowa. 1916.
- Norwid jako lingwista i filolog. [w:] Studia polonistyczne. tomy 9-12. Uniwersytet im. Adama Mickiewicza (Poznań). 1981. s. 196.
- Adam Fałowski, Bogdan Sendero. Biesiada słowiańska. 1992. s. 46.
- Samuel Bogumił Linde. Słownik języka polskiego. 1808. s. 967.
- „The name ‚Tatras‘ appears in varius form in the oldest documents; a report of the bishopic of Prague in 1086 AD calls them ‚Tritri‘ wheres Boleslav prince of Kraków in a documents marks them in 1255 as ‚Tatry‘. The Hungarians of the 13th and 14th century wrote ‚Thorchal‘ or ‚Tarczal‘, also ‚Tutur‘, ‚Thurthul‘. Die Zipser Deutschen nannten sie ‚Schneegebürg‘ (Montes nivium).“, [w:] Radek Roubal. Tatranské doliny. 1961. s. 10, 39, 49.
- Anton Klipp: Die Hohe Tatra und..., S. 51f (siehe Literatur)
- Auf in die Karpaten! Die slowakische Provinz und die Erwartungen an den Tourismus Mit Reportagen von Kilian Kirchgeßner. Moderation: Simonetta Dibbern; 21. Feb. 2009
- W Zakopanem upał wszech czasów (Memento vom 9. August 2017 im Internet Archive), abgerufen 2013-08-29
- Klimat Tatr (Memento vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive) (dostęp: 22. September 2012).
Weblinks
- TPN – polnischer Nationalpark (polnisch)
- Offizielle Seite der Stadt Zakopane (deutsch)
- Offizielle Seite des Orts Bukowina Tatrzanska (polnisch)
- Offizielle Seite der Stadt Vysoké Tatry (slowakisch, englisch)
- TANAP – slowakischer Nationalpark (slowakisch)
- Linkkatalog zum Thema Hohe Tatra bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Viersprachiges Wörterbuch über die Orte, Gebirgs- und Flurbezeichnungen der Hohen Tatra
- Karte der Hohen Tatra (ungarisch)
- Übergang Gebirge Hohe Tatra (tschechisch, englisch)
- Fotos von der Straße 537 sowie den Sturmschäden (deutsch)