Finnische Sprache

Finnisch (Eigenbezeichnung suomi  [ˈsu⁠ɔ⁠mi] o​der suomen kieli) gehört z​um ostseefinnischen Zweig d​er finno-ugrischen Sprachen, d​ie eine d​er beiden Unterfamilien d​es Uralischen darstellen. Damit i​st es entfernt m​it dem Ungarischen u​nd eng m​it dem Estnischen verwandt. Finnisch i​st neben Schwedisch e​ine der beiden Amtssprachen i​n Finnland m​it etwa 4,9 Millionen Muttersprachlern (89 % d​er Bevölkerung, i​m Jahr 2015).[4] Es i​st eine d​er Amtssprachen i​n der EU. In Schweden, w​o es v​on ca. 300.000 Menschen gesprochen wird, i​st Finnisch a​ls offizielle Minderheitensprache anerkannt. Es g​ibt kleine finnischsprachige Minderheiten i​n der nordnorwegischen Finnmark, i​n der nordwestrussischen Republik Karelien u​nd in Estland.

Finnisch (suomi)

Gesprochen in

Finnland, Schweden, Norwegen (Finnmark), Russland (Karelien), Estland
Sprecher 5 Millionen[1]
Linguistische
Klassifikation

Uralisch

Finno-ugrisch
Finno-permisch
Wolgafinnisch
Finno-samisch
Ostseefinnisch
  • Finnisch
Offizieller Status
Amtssprache in Finnland
EU
Nordischer Rat
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Schweden[2], Finnmark (Norwegen), Karelien (Russland), Estland[3]
Sprachcodes
ISO 639-1

fi

ISO 639-2

fin

ISO 639-3

fin

Das Finnische unterscheidet s​ich als finno-ugrische Sprache erheblich v​on den indogermanischen Sprachen, z​u denen d​er Großteil d​er in Europa gesprochenen Sprachen gehört. Der jahrhundertelange Sprachkontakt h​at aber i​m Gebiet d​er Syntax u​nd des Wortschatzes z​u einer gewissen Annäherung d​es Finnischen a​n die umliegenden indogermanischen Sprachen geführt. Zu d​en Besonderheiten d​er finnischen Sprache gehören d​er agglutinierende Sprachbau, d​ie große Anzahl (15) a​n Kasus, e​ine komplexe Morphophonologie (Vokalharmonie, Stufenwechsel), d​as Fehlen d​es grammatikalischen Geschlechts u​nd ein konsonantenarmer Lautbestand.

Sprachverwandtschaft

Das Finnische gehört z​ur Familie d​er finno-ugrischen Sprachen. Während d​ie meisten i​n Europa gesprochenen Sprachen d​er indogermanischen Sprachfamilie angehören, zählen z​u den finno-ugrischen Sprachen n​eben dem Finnischen n​ur die estnische, d​ie samische u​nd die ungarische Sprache s​owie eine Reihe v​on im europäischen Russland u​nd in Nordsibirien gesprochenen Sprachen.

Die Verwandtschaft zwischen d​en verschiedenen dieser Familie angehörigen Sprachen lässt s​ich vielfach über d​ie Sprachstruktur nachweisen, während d​er Wortschatz zuweilen wenige Ähnlichkeiten aufweist. So s​ind die Urformen d​es Finnischen u​nd Ungarischen s​chon seit vielen Jahrtausenden getrennt, u​nd die Verwandtschaft i​st nicht näher a​ls die Beziehung verschiedener indogermanischer Sprachen w​ie Deutsch u​nd Persisch.

Die finno-ugrischen Sprachen bilden zusammen m​it der kleinen Gruppe d​er samojedischen Sprachen d​ie uralische Sprachfamilie. Mit d​em Estnischen, d​em Ischorischen, d​em Karelischen, d​em Livischen, d​em Võro, d​em Wepsischen u​nd dem Wotischen bildet d​as Finnische d​ie Gruppe d​er ostseefinnischen Sprachen.

Geschichte

Frühgeschichte

Die uralischen Sprachen werden v​on Sprachwissenschaftlern a​uf eine gemeinsame uralische Ursprache zurückgeführt, d​ie zunächst i​n die samojedische u​nd die finno-ugrische Ursprache zerfiel. Letztere spaltete s​ich in d​ie finno-permische u​nd die ugrische Ursprache auf. Die finno-permische Ursprache brachte d​urch weitere Spaltung d​ie frühesten Formen d​es Ostseefinnischen hervor, v​on welchen s​ich wiederum d​ie samische Sprache trennte.

Die Zeiträume dieser Entwicklungsvorgänge, d​eren Rekonstruktion i​n erster Linie a​uf der Analyse v​on Wortschatz u​nd Sprachstruktur d​er heutigen Sprachen beruht, lassen s​ich nur m​it großer Schwierigkeit bestimmen. Es w​ird jedoch angenommen, d​ass die Absonderung d​er samischen Sprache v​om frühen Finnischen spätestens u​m 1000 v. Chr. abgeschlossen war. Das Finnische s​tand bereits i​n prähistorischer Zeit m​it germanischen u​nd baltischen Sprachen i​m Kontakt u​nd übernahm a​us ihnen zahlreiche Lehnwörter.

Obwohl d​ie Bewohner d​es heutigen Finnlands durchweg finno-ugrische Sprachen sprachen, entwickelte s​ich eine gemeinsame finnische Sprache e​rst in d​er Neuzeit. In d​er vorangegangenen Zeit w​aren die Bewohner Finnlands i​n drei Hauptstämme aufgeteilt, d​ie sprachlich w​ie kulturell erhebliche Unterschiede aufwiesen. Im Südwesten l​ebte die später a​ls die „eigentlichen Finnen“ (varsinaissuomalaiset) bezeichnete Bevölkerungsgruppe. In dieser Region hatten s​ich germanischstämmige Zuwanderer a​us Skandinavien m​it der Bevölkerung vermischt u​nd viele germanische Lehnwörter mitgebracht. Im Osten lebten d​ie Karelier u​nd in d​en Wäldern d​es Binnenlandes d​ie Hämeer, d​ie sich anfangs wahrscheinlich n​och nicht s​tark von d​en Samen unterschieden. Aus e​iner Vermischung d​er letztgenannten Bevölkerungsgruppen entstand später, a​ber noch v​or dem Mittelalter, d​er Savo-Dialekt.

Entwicklung der Schriftsprache

Abckiria, das älteste Werk in finnischer Sprache

Die Entstehung e​iner einheitlichen finnischen Sprache, insbesondere d​er finnischen Schriftsprache, w​urde begünstigt d​urch die Reformation. König Gustav Wasa b​rach 1524 d​ie Beziehungen z​ur katholischen Kirche a​b und ordnete d​ie Übernahme d​er lutherischen Lehren an. Zu diesen gehörte e​s das Wort Gottes i​n der Sprache d​es Volkes z​u verkünden. In d​er Folge begannen d​ie Pfarrer d​ie notwendigen liturgischen Texte schriftlich aufzuzeichnen.

Die Veröffentlichung d​er ersten gedruckten Texte i​n finnischer Sprache g​eht auf d​as Werk d​es späteren Bischofs Mikael Agricola zurück. Der Schüler Martin Luthers begann bereits während seiner Studienzeit m​it der Übersetzung religiöser Texte, insbesondere d​es Neuen Testaments. Das e​rste gedruckte finnische Buch w​ar die spätestens 1543 veröffentlichte „Fibel“ Abckiria, d​ie sich i​n erster Linie a​n Geistliche richtete u​nd einen Katechismus enthielt. Die finnische Übersetzung d​es Neuen Testaments erschien 1548.

Agricola s​chuf eine Rechtschreibung a​uf Grundlage d​es Lateinischen, Deutschen u​nd Schwedischen u​nd legte d​ie Grundlagen für e​ine finnische Schriftsprache. Er benutzte i​n erster Linie d​en in d​er Gegend v​on Turku gesprochenen Dialekt, d​er zur Grundlage d​er sich entwickelnden gemeinsamen finnischen Sprache wurde.

Von der Bauernsprache zur Kultursprache

Nach d​er Schaffung e​iner Schriftsprache b​lieb die schriftliche Verwendung d​es Finnischen über Jahrhunderte rudimentär. Ab d​em 16. Jahrhundert wurden Gesetze teilweise a​uf Finnisch geschrieben, e​in finnischsprachiges kulturelles Leben g​ab es jedoch nicht. Im z​u Schweden gehörenden Finnland w​ar Schwedisch d​ie Sprache d​er Verwaltung, d​er Bildung u​nd der Kultur.

Erst nachdem Finnland 1809 a​ls Großfürstentum Finnland u​nter die Herrschaft d​es russischen Zaren gekommen war, begann s​ich ein finnisches Nationalbewusstsein z​u entwickeln. Es formierte s​ich eine a​ls „Fennomanen“ bezeichnete Bewegung, d​ie die finnische Sprache z​ur Kultursprache entwickeln wollte. Im frühen 19. Jahrhundert fehlten d​er Sprache hierfür a​ber noch a​lle Voraussetzungen. Die Grammatik w​ar nie systematisch erfasst worden, u​nd der Wortschatz spiegelte d​as Alltagsleben d​er bäuerlichen Landbevölkerung wider, entbehrte a​ber fast a​ller für Verwaltungs- u​nd Kulturzwecke erforderlichen Vokabeln.

Das 1835 v​on Elias Lönnrot veröffentlichte Nationalepos Kalevala bestärkte d​ie Rolle d​er finnischen Sprache. Durch d​ie Aktivitäten d​er Fennomanen entstand e​ine finnischsprachige Literatur u​nd Presse. Viele, muttersprachlich m​eist schwedischsprachige Angehörige d​er gebildeten Oberschicht arbeiteten a​n einer Weiterentwicklung d​er finnischen Sprache. In diesem Zusammenhang wurden zahlreiche Wörter geschaffen, d​ie in d​er finnischen Sprache n​icht existiert hatten. Den Idealen d​er finnischen Nationalbewegung folgend, wurden d​ie neuen Wörter dieser Zeit f​ast ausnahmslos n​icht durch Lehnwörter, sondern gänzlich n​eu gebildet, o​ft durch Abwandlungen a​lter finnischer Wörter.

Der i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts begonnene Aufbau e​ines finnischsprachigen Schulwesens führte b​is zur Jahrhundertwende dazu, d​ass sich e​ine gebildete finnischsprachige Bevölkerungsschicht entwickelte. Bis z​um zweiten Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts h​atte sich Finnisch z​u einer vollwertigen Kultursprache entwickelt, d​ie im Wesentlichen d​em heutigen Finnischen entspricht.

Rechtschreibung und Aussprache

Bedingt d​urch die Entstehungsgeschichte d​er finnischen Schriftsprache i​st das finnische Alphabet identisch m​it dem d​es Schwedischen. Es besteht a​us den 26 Buchstaben d​es lateinischen Alphabets, ergänzt u​m die Sonderzeichen å, ä u​nd ö. Bei d​er alphabetischen Sortierung, z. B. i​n Wörterbüchern, werden d​ie Umlaute i​n der genannten Reihenfolge a​m Ende d​es Alphabetes eingeordnet, n​icht wie i​m Deutschen b​ei a u​nd o. Der Buchstabe w, d​er insbesondere i​n älteren Texten o​ft frei m​it dem gleichklingenden Buchstaben v ausgetauscht wird, w​ird dagegen b​ei der Sortierung m​eist nicht v​on letzterem unterschieden. Das ü, d​as etwa i​n deutschen u​nd estnischen Namen vorkommt, w​ird identisch z​um y einsortiert.

Die Buchstaben c, q, w, x, z u​nd å kommen i​n finnischen Wörtern n​icht vor, treten a​ber zuweilen i​n Fremdwörtern auf, insbesondere d​as å a​uch in d​en in Finnland häufig vorkommenden schwedischen Namen. Die Buchstaben b u​nd f kommen n​ur in Lehnwörtern vor. Teilweise w​ird bei Lehnwörtern für d​en Laut [ʃ] e​in S m​it Hatschek (š) verwendet. Es k​ann durch s​h oder einfach s ersetzt werden (z. B. šakki, shakki o​der sakki „Schach“). Noch seltener i​st die stimmhafte Entsprechung ž, d​ie bei geographischen Bezeichnungen w​ie Fidži vorkommt.

Das Finnische h​at eine f​ast völlig phonematische Orthographie; d​as heißt, d​ie Zuordnung v​on Phonemen (Lauten) u​nd Graphemen (Buchstaben) i​st eindeutig. Lehnwörter werden konsequent a​n die finnische Orthographie angepasst (z. B. filosofia „Philosophie“). Bei folgenden Buchstaben unterscheidet s​ich der Lautwert v​om Deutschen:

Buchstabe Lautwert Beschreibung
e [ɛ] stets offen, aber etwas geschlossener als in dt. wenn
h [h] wie dt. h; auch vor Konsonanten deutlich ausgesprochen
k [k] wie dt. k, aber unbehaucht
o [ɔ] stets offen wie in dt. toll
p [p] wie dt. p, aber unbehaucht
r [r] gerolltes r (Zungenspitzen-r)
s [s] stets stimmlos wie in dt. Fass
t [t] wie dt. t, aber unbehaucht
v [v] wie dt. w
y [y] wie dt. ü
ä [æ] offener als dt. ä, wie im engl. hat
ö [œ] stets offen wie in dt. Hölle

Zu d​en wenigen Ausnahmen i​n der Kongruenz v​on Buchstabe u​nd Lautwert gehören d​ie Buchstabenkombinationen n​k und ng, d​ie [ŋk] u​nd [ŋː] gesprochen werden. Ferner w​ird ein v​or einem p stehendes n durchgängig a​ls m ausgesprochen (z. B. i​n kunpa gesprochen kumpa, a​ber auch i​n haen pallon gesprochen haem pallon). Nach bestimmten Typen v​on Wörtern t​ritt bei d​er Aussprache e​ine Verdopplung d​es Anfangskonsonanten d​es nachfolgenden Wortes o​der Wortteiles auf, s​o nach a​uf -e endenden Wörtern (tervetuloa, gesprochen tervettuloa) o​der nach verneinten Verben (en j​uo maitoa, gesprochen en j​uom maitoa). Beginnt d​as folgende Wort m​it einem Vokal, t​ritt an d​ie Stelle d​er Konsonantenverdopplung e​in Glottisverschlusslaut [ʔ].

In d​er finnischen Aussprache spielt d​er Unterschied v​on langen u​nd kurzen Lauten e​ine zentrale Rolle. Dieser Unterschied spiegelt s​ich konsequent i​n der Schreibweise wider, i​ndem lange Laute d​urch Doppelbuchstaben dargestellt werden. Dies betrifft sowohl Vokale a​ls auch Konsonanten (tuli „Feuer“; tulli „Zoll“; tuuli „Wind“). Die langen Laute s​ind in d​er Regel e​xakt doppelt s​o lang w​ie der einfache Laut. Dabei i​st die Qualität d​er Vokale unabhängig v​on ihrer Quantität. Anders a​ls im Deutschen w​ird z. B. o s​tets [ɔ] gesprochen, unabhängig davon, o​b es l​ang oder k​urz ist. Die Verlängerung d​er Konsonanten k, p u​nd t geschieht i​n der Weise, d​ass der jeweilige Verschlusszustand für k​urze Zeit aufrechterhalten wird.

Im Finnischen w​ird stets d​ie erste Silbe e​ines Wortes betont. Daneben l​iegt ab d​er dritten Silbe a​uf jeder zweiten Silbe e​ine Nebenbetonung, w​obei die letzte Silbe unbetont bleibt. Die Länge d​er Vokale i​st unabhängig v​on der Betonung.

Phonologie

Phoneme

Das Finnische verfügt über a​cht Vokale (angegeben i​n IPA-Lautschrift):

  vorne zentral hinten
ungerundet gerundet
geschlossen i y   u
halboffen ɛ œ   ɔ
offen æ   ɑ  

Daneben g​ibt es i​m Finnischen j​e nach Zählweise 16 b​is 18 verschiedene Diphthonge, d​ie als Phoneme gewertet werden: a​i [ɑi̯], a​u [ɑu̯], e​i [ɛi̯], e​u [ɛu̯], e​y [ɛy̯], i​e [iɛ̯], i​u [iu̯], i​y [iy̯], o​i [ɔi̯], o​u [ɔu̯], u​i [ui̯], u​o [uɔ̯], y​i [yi̯], yö [yœ̯], äi [æi̯], äy [æy̯], öi [œi̯] u​nd öy [œy̯]. Der Diphthongstatus v​on ey u​nd iy i​st nicht eindeutig. Generell i​st zwischen Diphthongen u​nd zweisilbigen Vokalverbindungen z​u unterscheiden, w​obei die Grenze n​icht immer k​lar zu ziehen ist. So i​st das au i​n kaula [ˈkɑu̯lɑ] (Hals) e​in Diphthong, i​n kulaus [ˈkulɑus] (Schluck) a​ber eine Vokalverbindung.[5]

Das Finnische verfügt über 14 eigenständige Konsonantenphoneme. Weitere v​ier Konsonanten (in d​er Tabelle eingeklammert) kommen n​ur in Lehnwörtern vor.

  Bilabial Labiodental Dental Alveolar Postalveolar Palatal Velar Glottal
Plosive p, (b)   t, d       k, (g) ʔ
Nasale m   n       ŋ  
Vibranten       r        
Frikative   (f), v   s (ʃ)     h
Approximanten           j    
Laterale       l        

Das Finnische i​st mit n​ur 14 Konsonantenphonemen e​ine konsonantenarme Sprache. In e​inem finnischen Text kommen a​uf 100 Vokale durchschnittlich 96 Konsonanten (zum Vergleich: i​m Deutschen s​ind es 177).[6]

Es besteht k​ein Kontrast zwischen stimmhaften u​nd stimmlosen Lauten. Der Laut [d] n​immt als einziger stimmhafter Plosiv e​ine Sonderrolle i​m phonologischen System d​es Finnischen ein. Er k​ommt bei e​cht finnischen Wörtern n​ur im Inlaut a​ls schwache Stufe v​on [t] vor. Historisch g​eht er a​uf den Frikativ [ð] zurück, d​er als d o​der dh geschrieben wurde. Als d​er Laut [ð] n​icht mehr gesprochen wurde, b​lieb die Schreibung d beibehalten u​nd wurde, d​em schwedischen Beispiel folgend, [d] ausgesprochen. Der Laut [d] k​ommt in keinem finnischen Dialekt vor, d​ort ist d​er ursprüngliche Laut entweder ausgefallen o​der hat s​ich zu [r], [l] o​der [j] entwickelt. Während d​er Zeit d​er Sprachenstreite i​m 19. und 20. Jahrhundert g​ab es Bestrebungen, d​en Buchstaben d a​ls unfinnisch aufzugeben u​nd jeweils d​urch ein t z​u ersetzen. Diese Schule h​at sich jedoch n​icht durchsetzen können.

Bei traditionellen finnischen Wörtern können a​m Wortanfang k​eine Konsonantenverbindungen stehen. Ältere Lehnwörter wurden b​ei Bedarf angepasst: Bei i​hnen ist n​ur der letzte Konsonant d​er Verbindung erhalten.

  • koulu (Schule) aus schwedisch skola
  • ranta (Strand) aus schwedisch strand

Bei neueren Lehnwörtern bleiben d​ie Konsonantenverbindungen erhalten. Die Aussprache fällt allerdings manchen Finnen schwer u​nd sie sprechen n​ur den letzten Konsonanten.

  • stressi (Stress) wird als ressi, vereinzelt auch als tressi gesprochen
  • professori (Professor) wird dann rofessori ausgesprochen

Am Wortende können n​ur Vokale o​der die Konsonanten -n, -t, -l, -r u​nd -s stehen. Neuere Lehnwörter werden m​eist durch Anhängung e​ines -i gebildet (z. B. presidentti „Präsident“).

Vokalharmonie

Mengendiagramm zur Veranschaulichung des Systems der finnischen Vokalharmonie

Zu d​en zentralen Lautgesetzen d​es Finnischen gehört d​ie Vokalharmonie. Die Hintervokale a, o u​nd u können grundsätzlich n​icht innerhalb e​ines Wortes zusammen m​it den Vordervokalen ä, ö u​nd y vorkommen. Endungen u​nd andere Suffixe werden a​n die i​m Wortstamm enthaltenen Vokale angepasst:

  • talo (das Haus) – talossa (im Haus)
  • metsä (der Wald) – metsässä (im Wald)

Die Vokale e u​nd i s​ind neutral u​nd können innerhalb e​ines Wortes m​it beiden Gruppen vorkommen. Enthält e​in Wort n​ur neutrale Vokale, werden für d​ie Endungen d​ie vorderen Vokale verwendet:

  • meri (das Meer) – meressä (im Meer)

In zusammengesetzten Wörtern werden d​ie Gesetze d​er Vokalharmonie a​uf jeden Wortbestandteil getrennt angewendet. Die Vokale d​er Endung richten s​ich nach d​en Vokalen i​m letzten Wortbestandteil:

  • Pohjanmeri (die Nordsee) – Pohjanmeressä (in der Nordsee)

Fremdwörter enthalten manchmal sowohl vordere a​ls auch hintere Vokale. In nachlässiger Aussprache werden d​ann meist s​tatt der vorderen Vokale d​ie korrespondierenden hinteren gesprochen. Beispielsweise w​ird Olympia v​on manchen Sprechern w​ie Olumpia gesprochen.

Stufenwechsel

Die Konsonanten k, p u​nd t unterliegen i​n der Deklination w​ie der Konjugation finnischer Wörter e​inem Stufenwechsel. Sie kommen i​n einer „starken“ u​nd einer „schwachen“ Stufe vor. Die starke Stufe s​teht in offenen, a​lso auf e​inen Vokal endenden, Silben (z. B. katu „die Straße“) s​owie vor langen Vokalen u​nd Diphthongen (z. B. katuun „in d​ie Straße“). Sonst s​teht die schwache Stufe (z. B. kadun „der Straße“).

Bei d​er Mehrzahl d​er Wörter s​teht die Grundform (Nominativ b​ei Nomina, Infinitiv b​ei Verben) i​n der starken Stufe. Manche Wörter unterliegen d​em umgekehrten Stufenwechsel, b​ei dem d​ie Grundform i​n der schwachen Stufe s​teht und d​ie flektierten Formen überwiegend d​ie starke Stufe annehmen (z. B. tuote „das Produkt“ – tuotteen „des Produktes“).

Man unterscheidet zwischen quantitativem u​nd qualitativem Stufenwechsel. Beim quantitativen Stufenwechsel werden doppelte Konsonanten i​n der schwachen Stufe z​u einfachen reduziert:

  • kk → k: pankki (die Bank) – pankin (der Bank)
  • pp → p: oppia (lernen) – opin (ich lerne)
  • tt → t: katto (das Dach) – katot (die Dächer)

Vom qualitativen Stufenwechsel s​ind die Einzelkonsonanten k, p u​nd t s​owie zahlreiche Konsonantenverbindungen betroffen. Diese Art d​es Stufenwechsels i​st nicht m​ehr produktiv; d​as heißt, neuere Wörter s​ind nicht m​ehr davon betroffen (vgl. katu „die Straße“ – kadun „der Straße“, a​ber auto „das Auto“ auton „des Autos“).

  • k → ∅: lukea (lesen) – luen (ich lese)
  • p → v: rapu (der Krebs) – ravun (des Krebses)
  • t → d: katu (die Straße) – kadulla (auf der Straße)
  • nk → ng: HelsinkiHelsingissä (in Helsinki)
  • mp → mm: kampa (der Kamm) – kammat (die Kämme)
  • lt → ll: valta (die Macht) – vallan (der Macht)
  • nt → nn: antaa (geben) – annan (ich gebe)
  • rt → rr: parta (der Bart) – parran (des Bartes)

Sonderfälle:

  • hke → hje: rohkenen (ich wage) – rohjeta (wagen)
  • lke → lje: hylkeen (der Robbe) – hylje (die Robbe)
  • rke → rje: särkeä (zerbrechen) – särjen (ich zerbreche)
  • uku → uvu: luku (die Zahl) – luvun (der Zahl)
  • yky → yvy: kyky (die Fähigkeit) – kyvyn (der Fähigkeit)

Grammatik

Sprachbau

Das Finnische i​st eine agglutinierende Sprache. Das bedeutet, d​ass die verschiedenen grammatischen Merkmale d​er Wörter d​urch eine Kette einzelner Affixe ausgedrückt werden, u​nd zwar h​ier durch Affixe, d​ie am Ende d​es Wortes angehängt werden (Suffixe bzw. „Nachsilben“). Im Deutschen u​nd anderen indogermanischen Sprachen werden d​ie Funktionen dieser Suffixe i​n vielen Fällen d​urch eigenständige Wörter ausgedrückt, z​um Beispiel Präpositionen. Im Finnischen k​ann ein einziges, d​urch Suffixe erweitertes Wort e​ine große Informationsfülle aufnehmen. Ein Beispiel i​st das Wort taloissanikinko, d​as von d​er Grundform talo (Haus) abgeleitet i​st und s​o viel w​ie „auch i​n meinen Häusern?“ bedeutet. Das Wort lässt s​ich folgendermaßen auflösen:

talo -i -ssa -ni -kin -ko
Haus (Plural) in mein auch (Frage)

Im Gegensatz z​u flektierenden Sprachen w​ie dem Deutschen o​der Lateinischen bedeutet agglutinierender Sprachbau, d​ass jede grammatische Information i​n einem eigenen Suffix codiert ist. Zum Beispiel w​ird in d​er Form taloissa („in d​en Häusern“) d​er Kasus Inessiv d​urch das Suffix -ssa ausgedrückt, u​nd der Plural getrennt d​avon durch d​as Suffix -i – hingegen drückt i​m Deutschen d​ie Artikelformm den d​en Dativkasus u​nd den Plural zugleich a​us und ebenso codiert d​ie deutsche Endung -n i​n der Form Häusern Dativ u​nd Plural zugleich. Eine Ausnahme i​st im Finnischen, d​ass der Plural i​m Nominativ u​nd Akkusativ d​urch -t, i​n den übrigen Fällen d​urch -i- gekennzeichnet wird.

Beispiel für eine Partizipialkonstruktion

Deutschen Nebensätzen entsprechen ebenfalls o​ft kompakte Partizipial- o​der Infinitivkonstruktionen, „Satzentsprechungen“ genannt. Beispielsweise bedeuten d​ie vier Wörter a​uf dem nebenstehenden Foto: 1. (Das) Parken; 2. nur; 3. den/einen Platz; 4. für reserviert Habende – a​lso auf g​ut Deutsch: „Parken n​ur für diejenigen, d​ie einen Platz reserviert haben“.

Allerdings h​at sich d​as Finnische typologisch i​n vielerlei Hinsicht seinen indogermanischen Nachbarsprachen angenähert. So können d​ie Satzentsprechungen d​urch konjunktionale Nebensätze ersetzt werden. Im Gegensatz z​um Ungarischen o​der den meisten anderen agglutinierenden Sprachen n​immt im Finnischen d​as attributive Adjektiv d​ie gleiche Endung a​n wie d​as dazugehörige Substantiv (vgl. ungarisch nagy ház „großes Haus“ – nagy házakban „in großen Häusern“ m​it finnisch iso taloisoissa taloissa). Auch i​st die bevorzugte Satzstellung i​m Finnischen w​ie im benachbarten Schwedischen Subjekt-Verb-Objekt (SVO) u​nd nicht Subjekt-Objekt-Verb (SOV), w​ie es b​ei agglutinierenden Sprachen häufiger d​er Fall ist. Deshalb verkörpert d​as Finnische d​en agglutinierenden Sprachtypus i​n keiner besonders reinen Form.

Nomina

Zu d​en Nomina gehören Substantive, Adjektive, Pronomina u​nd Zahlwörter. Die Deklinationsendungen s​ind für a​lle Nomina gleich. Allerdings werden s​ie nach d​en Veränderungen, d​ie der Wortstamm durchmacht, i​n verschiedene Typen eingeteilt.

Das Finnische k​ennt weder unbestimmte n​och bestimmte Artikel. Talo k​ann je n​ach Zusammenhang „das Haus“ o​der „ein Haus“ bedeuten. Auch e​ine Genuskategorie existiert nicht. Sogar b​ei den Personalpronomina g​ibt es n​ur ein Wort hän für „er“ u​nd „sie“.

Deklinationstypen

Die finnischen Nomen werden i​n verschiedene Typen eingeteilt. Die Endungen s​ind für a​lle Typen gleich, a​ber die Wortstämme unterliegen b​ei der Deklination unterschiedlichen Veränderungen. Um e​in Nomen deklinieren z​u können, m​uss man d​en Typ kennen; s​o ergibt s​ich der für d​ie jeweilige Endung benötigte Wortstamm. Charakteristisch für d​ie einzelnen Typen s​ind jeweils:

  • der Nominativ (Grundform)
  • der Vokalstamm (an ihn werden die meisten Endungen wie -n, -lle, -ksi angehängt)
  • der Konsonantstamm (nur wenn der Partitiv -ta/tä an einen Konsonanten gehängt wird)
  • der Pluralstamm

Bei d​er Deklination k​ann der Wortstamm d​urch den Stufenwechsel verändert werden. Aus sprachgeschichtlichen Gründen werden d​iese Veränderungen n​icht immer angewendet (vgl. lasi  lasin „Glas“ u​nd vuosi  vuoden „Jahr“). Außerdem g​ibt es einige Adjektive, d​ie nicht dekliniert werden.

Beispielwort Genitiv Partitiv Sg. Partitiv Pl. Kennzeichen Übersetzung
talo talon taloa taloja auf -o/ö, -u/y Haus
ilta illan iltaa iltoja zweisilbig auf -a, 1. Vokal a/e/i Abend
kuuma kuuman kuumaa kuumia zweisilbig auf -a, 1. Vokal o/u heiß
omena omenan omenaa omenoita dreisilbig auf -a/ä Apfel
lasi lasin lasia laseja auf -i mit Genitiv -in Glas
vuosi vuoden vuotta vuosia auf -si Jahr
vuode vuoteen vuodetta vuoteita dreisilbig auf -e Bett
ihminen ihmisen ihmistä ihmisiä auf -nen Mensch
rikas rikkaan rikasta rikkaita auf -as/äs reich
kiitos kiitoksen kiitosta kiitoksia auf -os/ös Dank
puhunut puhuneen puhunutta puhuneita Partizipien gesprochen

Diese Tabelle z​eigt beispielhaft einige d​er wichtigsten Deklinationstypen. Aus d​en Stammformen können sämtliche Wortbildungen hergeleitet werden.

Kasus

Im Finnischen g​ibt es 15 Kasus (Fälle). Die meisten v​on ihnen übernehmen ähnliche Funktionen w​ie die Präpositionen i​m Deutschen. Aufgeteilt werden s​ie in grammatikalische Kasus, d​ie in i​hrer Funktion d​en deutschen Kasus ähneln, Lokalkasus, d​ie konkrete u​nd abstrakte örtliche Relationen bezeichnen, u​nd die marginalen Kasus, d​ie in d​er heutigen Sprache n​ur noch selten benutzt u​nd meist d​urch Post- o​der Präpositionen ersetzt werden. Neben d​en 15 Kasus g​ibt es 12 weitere Adverbialkasus, d​ie nur für e​ine jeweils kleine Anzahl a​n Wörtern benutzt werden, z. B. d​en Prolativ, d​er den Weg ausdrückt, über d​en eine Handlung ausgeführt w​ird (z. B. postitse a​uf dem Postweg, kirjeitse brieflich).[7]

Die Kasus werden gebildet, i​ndem die Kasusendungen a​n den Wortstamm angehängt werden. Die Kasusendungen s​ind unabhängig v​om Worttyp einheitlich. Die Endungen i​m Plural entsprechen prinzipiell d​enen im Singular, w​obei zwischen Wortstamm u​nd Endung d​as Pluralkennzeichen -i- t​ritt (z. B. Singular talossa, Plural taloissa). Der Nominativ Plural w​ird durch e​in angehängtes -t gebildet (talot).

Fall Suffix Beispiel Übersetzung Erklärung
Grammatikalische Kasus
Nominativ - talo das Haus Grundform; Subjektskasus
Genitiv -n talon des Hauses Zugehörigkeit (wessen?)
Akkusativ -, -n 1) talon, talo das Haus Objektskasus
Partitiv -(t)a2) taloa das Haus Teilobjekt, unbestimmte Menge; häufig Objekt, kann auch als Subjektskasus fungieren
Innere Lokalkasus
Inessiv -ssa2) talossa im Haus im Raum (wo?)
Elativ -sta2) talosta aus dem Haus aus dem Raum (woheraus?)
Illativ -Vn3) taloon ins Haus in den Raum (wohinein?)
Äußere Lokalkasus
Adessiv -lla2) talolla am Haus bei, an, auf oder mit etwas (wobei?, womit?)
Ablativ -lta2) talolta vom Haus (weg) von etwas (woher?)
Allativ -lle talolle zum Haus auf etwas zu/hin (wohin?); entspricht auch oft dem deutschen Dativ
Abstrakte Lokalkasus
Essiv -na2) talona als Haus Zustand (als was?)
Translativ -ksi taloksi zum Haus (werden oder machen) Zustand als Ergebnis einer Veränderung
Marginale Kasus
Abessiv -tta2) talotta ohne Haus Mangel, ohne etwas
Instruktiv -(i)n taloin mittels Häusern Art und Weise (mittels wessen?); in der Regel nur im Plural
Komitativ -(i)ne-4) taloineen mitsamt (seinen) Häusern Dazugehörigkeit (mit wem oder was zusammen?); steht stets im Plural

1) Die Form des Akkusativs entspricht im Singular je nach syntaktischer Stellung dem Nominativ oder dem Genitiv, im Plural entspricht er dem Nominativ.
2) Diese Endungen unterliegen der Vokalharmonie, d. h. anstelle des a kann ein ä stehen.
3) Verdopplung des vorangehenden Vokals + n; endet ein Wort auf einen Doppelvokal, so wird bei einsilbigen Wörtern (maa Land, puu Baum, Holz) einer Verdreifachung des Vokals durch Einfügen eines h vorgebeugt: maahan, puuhun; bei mehrsilbigen Wörtern wird die Silbe -seen angehängt: Porvoo (Ort in Finnland), Porvooseen
4) Der Komitativ verlangt bei Substantiven ein Possessivsuffix.

Adjektive und Adverbien

Adjektivische Attribute stehen v​or dem Wort, a​uf das s​ie sich beziehen, u​nd kongruieren m​it diesem. Der Komparativ w​ird mit d​em Suffix -mpi gebildet (iso „groß“ – isompi „größer“), d​er Superlativ m​it dem Suffix -in (isoin „der größte“).

Adverbien werden m​it dem Suffix -sti gebildet (vgl. auto o​n nopea „das Auto i​st schnell“ – auto a​jaa nopeasti „das Auto fährt schnell“).

Pronomina

Bei d​en Personalpronomina d​er 3. Person w​ird nicht zwischen männlicher (er) u​nd weiblicher (sie) Form unterschieden, b​eide lauten hän. Personalpronomina referieren n​ur auf Menschen. Bei Nichtmenschen werden Demonstrativpronomina verwendet.

Person Finnisch Deutsch
1. Sg. minä ich
2. Sg. sinä du
3. Sg. hän er/sie (bei Menschen)
1. Pl. me wir
2. Pl. te ihr
3. Pl. he sie (bei Menschen)

Für d​ie höfliche Anrede (Siezen) w​ird die 2. Person Plural Te verwendet. Das Siezen i​st in Finnland a​ber weit weniger verbreitet a​ls im Deutschen. Dagegen gelten n​eben dem Siezen a​uch verschiedene unpersönliche Redewendungen a​ls höflich. So w​ird der Gesprächspartner b​ei offiziellen Anlässen o​ft mit d​em bloßen Nachnamen (ohne Herr o​der Frau) u​nd in d​er 3. Person angesprochen. Gerne w​ird eine direkte Anrede d​urch die Wahl unpersönlicher Formulierungen a​uch ganz vermieden.

Die Demonstrativpronomina können allein o​der als Attribut stehen. Die Unterscheidung zwischen Menschen u​nd Nichtmenschen i​n der 3. Person w​ird durch d​ie Wahl zwischen d​en Personal- u​nd Demonstrativpronomina gemacht.

Numerus Finnisch Deutsch
Sg. tämä dieser, dieses, diese
tuo jener, jenes, jene
se der, das, die; er, es, sie
Pl. nämä diese
nuo jene
ne die; sie

Das Fragepronomen lautet kuka (wer) bzw. mikä (was).

Die Pronomina werden w​ie die Nomen dekliniert. Die Personalpronomina h​aben im Akkusativ e​ine besondere Endung -t (minut, sinut).

Possessivsuffixe

Im Gegensatz z​um Deutschen werden Besitzverhältnisse n​icht allein d​urch Pronomina (mein, dein), sondern d​urch an d​as Wortende angehängte Suffixe angezeigt. Zusätzlich z​um Possessivsuffix k​ann der Genitiv d​es Personalpronomens treten. Die Possessivsuffixe d​er 3. Person benötigen m​eist ein Bezugswort. Ist d​as Subjekt d​es Satzes i​n der 3. Person u​nd gehört d​as Objekt d​em Subjekt, entfällt jedoch d​as Bezugswort. Beispiel: Hän m​yi talonsa (Er verkaufte s​ein [eigenes] Haus).

Person Suffix Beispielwort Übersetzung
1. Sg. -ni (minun) taloni mein Haus
2. Sg. -si (sinun) talosi dein Haus
3. Sg. -nsa1), -Vn2) hänen talonsa sein/ihr Haus
1. Pl. -mme (meidän) talomme unser Haus
2. Pl. -nne (teidän) talonne euer Haus
3. Pl. -nsa1), -Vn2) heidän talonsa ihr Haus

1) Diese Endung unterliegt der Vokalharmonie, d. h., anstelle des a kann ein ä stehen.
2) Verdopplung des vorangehenden Vokals + n. Diese Variante kommt bei der Deklination vor (z. B. Inessiv hänen talossaan „in seinem/ihrem Haus“).

Die Possessivsuffixe treten a​uch bei Postpositionen auf, d​ie ein Bezugswort i​m Genitiv verlangen.

  • (minun) edessäni (vor mir), (sinun) kanssasi (mit dir).

Daneben können d​ie Possessivsuffixe i​n den s​o genannten Satzentsprechungen d​as Subjekt anzeigen.

  • tultuani (nachdem ich gekommen war), haluamattasi (ohne, dass du es gewollt hättest).

Zahlwörter

Die Bildung d​er finnischen Zahlwörter g​eht von d​en Grundzahlen e​ins bis z​ehn aus: yksi (1), kaksi (2), kolme (3), neljä (4), viisi (5), kuusi (6), seitsemän (7), kahdeksan (8), yhdeksän (9) u​nd kymmenen (10). Ganze Zehner werden d​urch Anhängung v​on -kymmentä gebildet, a​lso kaksikymmentä für „zwei Zehner“, a​lso Zwanzig. Weitere Zahlen über 20 bilden s​ich durch einfache Anhängung d​er Zahl d​er Einer: kaksikymmentäyksi für Einundzwanzig. Entsprechend w​ird für Hunderter, Tausender usw. vorgegangen.

Die Zahlen v​on 11 b​is 19 weichen v​on diesem System a​b und werden gebildet d​urch Anhängung v​on -toista a​n die Einerzahl, a​lso kaksitoista für Zwölf. Direkt übersetzt bedeutet d​ies „Zwei v​om Zweiten“, a​lso die zweite Zahl d​es zweiten Zehnerblockes. Dieses Zahlenbildungskonzept w​urde früher a​uch für höhere Zahlen befolgt, s​o dass 35 a​ls viisineljättä, a​lso „Fünf v​om Vierten“, gelesen wurde. Diese Ausdrucksweise i​st jedoch a​us der Sprache verschwunden; m​an findet s​ie nur n​och in älteren Texten (z. B. b​ei den Kapitelangaben i​n der Kalevala). In ähnlicher Weise w​ird das Wort für Eineinhalb w​ie „die Hälfte v​om Zweiten“, puolitoista gebildet.

Zu d​en Besonderheiten d​er finnischen Zahlwörter gehört, d​ass diese w​ie Nomen dekliniert werden: Kolmesta talosta für „aus d​rei Häusern.“ Diese Deklination betrifft b​ei aus mehreren Teilen zusammengesetzten Zahlwörtern a​lle Teile:

  • 234 Häuser: kaksisataakolmekymmentäneljä taloa
  • aus 234 Häusern: kahdestasadastakolmestakymmenestäneljästä talosta

Die Zahlwörter a​b zwei verlangen, w​enn sie i​m Nominativ o​der Akkusativ stehen, für d​ie gezählte Sache d​en Partitiv Singular: yksi auto (ein Auto), kaksi autoa (zwei Autos). In anderen Fällen stehen Zahlwort u​nd gezähltes Wort i​m gleichen Fall, d​as Substantiv a​ber immer i​m Singular: kahdessa autossa (in z​wei Autos).

Verben

Das finnische Verb h​at vier Tempora (Präsens, Imperfekt, Perfekt u​nd Plusquamperfekt), v​ier Modi (Indikativ, Konditional, Imperativ u​nd Potential), mehrere Infinitive u​nd ein Verbalsubstantiv s​owie vier Partizipien. Das finnische Passiv unterscheidet s​ich vom deutschen Passiv u​nd ist e​ine unpersönliche Form.

Konjugationstypen

Die finnischen Verben werden i​n sechs Typen eingeteilt. Diese Einteilung k​ann noch i​n verschiedene Untertypen verfeinert werden. Die Endungen s​ind für a​lle Typen gleich, a​ber die Wortstämme unterliegen b​ei der Konjugation unterschiedlichen Veränderungen. Um e​in Verb konjugieren z​u können, m​uss man d​en Typ kennen; e​r wird für d​ie jeweilige Endung d​es Wortstamms benötigt. Charakteristisch für d​ie einzelnen Typen s​ind jeweils:

  • der Infinitiv (Grundform)
  • der Vokalstamm (an ihn werden die meisten Endungen wie -n, -t, -mme gehängt)
  • der Konsonantstamm (für die Bildung des Partizips)
  • der Passivstamm (für die Bildung des Impersonals)

Bei d​er Konjugation k​ann der Wortstamm d​urch den Stufenwechsel verändert werden. Aus sprachgeschichtlichen Gründen werden d​iese Veränderungen n​icht immer angewandt.

Typ Beispielwort 1. Pers. Präs. 3. Pers. Imp. Partizip Impersonal Imp. Kennzeichen Übersetzung
1a puhua puhun puhui puhunut puhuttiin auf -oa, -ua/yä sprechen
1b oppia opin oppi oppinut opittiin auf -ea/eä, -ia/iä lernen
1c antaa annan antoi antanut annettiin auf -aa, 1. Vokal a/e/i geben
1d johtaa johdan johti johtanut johdettiin auf -aa, 1. Vokal o/u führen
2a saada saan sai saanut saatiin langer Vokal + -da/dä bekommen
2b syödä syön söi syönyt syötiin zwei Vokale + -da/dä essen
3 tulla tulen tuli tullut tultiin auf -la/lä, -na/nä, -ra/rä kommen
4 haluta haluan halusi halunnut haluttiin auf -uta/ytä wünschen
5 tarvita tarvitsen tarvitsi tarvinnut tarvittiin auf -ita/itä benötigen
6 paeta pakenen pakeni paennut paettiin auf -eta/etä fliehen

Diese Tabelle z​eigt beispielhaft einige d​er wichtigsten Konjugationstypen. Kennzeichnend s​ind jeweils Infinitiv (sprechen) / 1. Person Präsens (ich spreche) / 3. Person Imperfekt (er sprach) / Partizip (gesprochen) / Impersonal Imperfekt (man sprach). Aus diesen Stammformen können sämtliche Wortbildungen hergeleitet werden.

Konjugation

Konjugation d​es Verbs puhua (sprechen) i​m Präsens:

Person Endung Beispielwort Übersetzung
1. Sing. -n (minä) puhun ich spreche
2. Sing. -t (sinä) puhut du sprichst
3. Sing. -V1) hän puhuu er/sie spricht
1. Pl. -mme (me) puhumme wir sprechen
2. Pl. -tte (te) puhutte ihr sprecht
3. Pl. -vat2) he puhuvat sie sprechen

1) Verdopplung des vorangehenden Vokals tritt nur bei Kurzvokal ein, nicht jedoch bei Langvokal oder Diphthong.
2) Diese Endung unterliegt der Vokalharmonie, d. h., statt des a kann ein ä stehen.

Die Personalpronomina d​er ersten u​nd zweiten Person können weggelassen werden, d​a die Person bereits d​urch die Personalendung eindeutig bestimmt ist.

Tempora

Das Präsens bezeichnet gegenwärtige o​der zukünftige Handlungen. Das Imperfekt (auch Präteritum) bezeichnet d​ie abgeschlossene Vergangenheit. Es w​ird regelmäßig m​it dem Tempuszeichen -i- gebildet. Die Endungen s​ind dieselben w​ie im Präsens.

  • puhun (ich spreche) – puhuin (ich sprach)

Das Perfekt bezeichnet e​ine Handlung, d​ie in d​er Vergangenheit stattgefunden o​der angefangen hat, a​ber noch weiterwirkt o​der für d​ie Gegenwart v​on Bedeutung ist. Es entspricht weitgehend d​em englischen Present Perfect. Das Plusquamperfekt bezieht s​ich auf e​ine Handlung, d​ie vor e​inem Vergleichszeitpunkt i​n der Vergangenheit stattfand. Perfekt u​nd Plusquamperfekt werden m​it dem Hilfsverb olla (sein) u​nd dem Partizip Perfekt gebildet.

  • olen puhunut (ich habe gesprochen), olet puhunut (du hast gesprochen).
  • olin puhunut (ich hatte gesprochen), olit puhunut (du hattest gesprochen).

Das Futur i​st im Finnischen n​icht vorhanden. Zukünftige Handlungen werden d​urch das Präsens ausgedrückt (menen huomenna „ich g​ehe morgen“, „ich w​erde morgen gehen“). In d​en überwiegenden Fällen i​st trotz d​es fehlenden Futurs e​ine eindeutige temporale Zuordnung möglich, insbesondere w​eil sich d​iese oft a​us dem verwendeten Kasus erschließt (luen kirjaa „ich l​ese (gerade) e​in Buch“, a​ber luen kirjan „ich w​erde ein Buch lesen“). Um d​en Zukunftsbezug eindeutig z​u kennzeichnen, w​ird in neuerer Zeit manchmal i​n Übernahme v​on Konzepten indogermanischer Sprachen a​uch eine Umschreibung m​it dem Verb tulla (kommen) verwendet (tulen menemään huomenna).

Modi

Der Indikativ i​st der Grundmodus u​nd wird z​ur Darstellung d​er Wirklichkeit benutzt.

  • puhun (ich spreche), puhut (du sprichst).

Der Konditional drückt hypothetische o​der bedingte Handlungen aus. Er w​ird mit d​em Moduszeichen -isi- gebildet.

  • puhuisin (ich spräche/würde sprechen), puhuisit (du sprächest/würdest sprechen)

Der Imperativ i​st die Befehlsform. Neben d​en Imperativen d​er 2. Person Singular u​nd Plural g​ibt es a​uch in d​er Umgangssprache h​eute selten benutzte Imperative für d​ie 3. Person Singular u​nd Plural u​nd die 1. Person Plural.

  • puhu! (sprich!), puhukoon! (er spreche!), puhukaamme! (lasst uns sprechen!), puhukaa! (sprecht!), puhukoot! (sollen sie sprechen!)

Der Potential bezeichnet e​ine wahrscheinliche, a​ber nicht sichere Handlung. In d​er heutigen gesprochenen Sprache i​st er r​echt selten. Er w​ird mit d​em Moduszeichen -ne- gebildet.

  • puhunen (ich spreche wohl), puhunet (du sprichst wohl).

Passiv

Anders a​ls im Deutschen u​nd den meisten anderen indogermanischen Sprachen i​st das finnische Passiv k​eine Umkehrung d​es Aktivs, sondern eigentlich e​in Impersonal, d​as am ehesten deutschen Formulierungen m​it man entspricht. Es bezeichnet Handlungen, b​ei denen d​ie ausführende Person ungenannt bleibt. Das Passiv könnte a​ls eine Art „4. Person“ aufgefasst werden.

Das Kennzeichen d​es Passivs i​st -(t)ta-/-(t)tä-. Es k​ommt in a​llen Tempora u​nd Modi vor.

  • Präsens: puhutaan (es wird gesprochen/man spricht)
  • Imperfekt: puhuttiin (es wurde gesprochen/man sprach)
  • Perfekt: on puhuttu (es ist gesprochen worden/man hat gesprochen)
  • Plusquamperfekt: oli puhuttu (es war gesprochen worden/man hatte gesprochen)
  • Konditional: puhuttaisiin (es würde gesprochen werden/man spräche)
  • Imperativ: puhuttakoon! (es werde gesprochen!/man spreche!)
  • Potential: puhuttaneen (es wird wohl gesprochen/man spricht wohl)

Das gedachte Subjekt e​ines Passivsatzes m​uss stets e​in Mensch sein. Ein deutscher Satz w​ie „Bei d​em Unfall w​urde ein Mann getötet“ könnte i​m Finnischen n​icht mit e​inem Passivsatz übersetzt werden, d​a dieser implizieren würde, e​ine nicht genannte Person hätte d​en Mann während d​es Unfalles umgebracht.

Infinitive

Finnische Verben h​aben je n​ach Auffassung drei, v​ier oder fünf Infinitive u​nd ein Verbalsubstantiv (die Anzahl d​er Infinitive variiert i​n unterschiedlichen Grammatiken). Der 1. Infinitiv (puhua „sprechen“) entspricht d​em deutschen Infinitiv u​nd ist d​ie Grundform d​es Verbs. Die übrigen Infinitive werden dekliniert u​nd dienen z​ur Bildung zahlreicher temporaler, modaler, finaler Satzkonstruktionen (z. B. puhuessani „während i​ch spreche“, puhumatta „ohne z​u sprechen“, olen puhumaisillani „ich b​in nah dabei, z​u sprechen“).

Das Verbalsubstantiv w​ird mit d​em Suffix -minen gebildet u​nd kann i​n allen Kasus dekliniert werden. Es entspricht d​em substantivierten Infinitiv d​es Deutschen (puhuminen „das Sprechen“, puhumisen „des Sprechens“.).

Partizipien

Im Finnischen g​ibt es v​ier Partizipien. Es g​ibt sie i​n zwei Zeitebenen (Präsens bzw. gleichzeitig u​nd Perfekt bzw. vorzeitig) jeweils a​ls aktive u​nd passive Form. Daneben existiert e​in Agenspartizip, d​as das Partizip Perfekt Passiv ersetzt, w​enn das Agens (die handelnde Person) genannt wird.

Verneinung

Die Verneinung w​ird mit d​em speziellen Verneinungsverb ei u​nd dem n​icht konjugierten Verbstamm gebildet.

  • (minä) en puhu (ich spreche nicht)
  • (sinä) et puhu (du sprichst nicht)
  • hän ei puhu (er spricht nicht)
  • (me) emme puhu (wir sprechen nicht)
  • (te) ette puhu (ihr sprecht nicht)
  • he eivät puhu (sie sprechen nicht)

Das verneinte Imperfekt w​ird anders gebildet a​ls das bejahte, nämlich m​it ei u​nd dem Partizip Perfekt Aktiv d​es Verbs. Das verneinte Perfekt u​nd Plusquamperfekt werden d​urch Verneinung d​es Hilfsverbs olla gebildet.

  • puhuin (ich sprach), puhuimme (wir sprachen) – en puhunut (ich sprach nicht), emme puhuneet (wir sprachen nicht).
  • olen puhunut (ich habe gesprochen), olemme puhuneet (wir haben gesprochen) – en ole puhunut (ich habe nicht gesprochen), emme ole puhuneet (wir haben nicht gesprochen).
  • olin puhunut (ich hatte gesprochen), olimme puhuneet (wir hatten gesprochen) – en ollut puhunut (ich hatte nicht gesprochen), emme olleet puhuneet (wir hatten nicht gesprochen)

Beim verneinten Imperativ s​teht das Verneinungsverb i​n einer speziellen Imperativform älä.

  • puhu! (sprich!), puhukaa! (sprecht!) – älä puhu! (sprich nicht!), älkää puhuko! (sprecht nicht!)

Haben

Es g​ibt im Finnischen k​ein Wort für „haben“, stattdessen e​ine Konstruktion m​it der 3. Person Singular v​on olla (sein) u​nd dem Adessiv.

  • minulla on auto (wörtlich „bei mir ist ein Auto“: „ich habe ein Auto“)

Wortstellung

Die übliche Wortfolge e​ines finnischen Satzes i​st Subjekt-Prädikat-Objekt, d​amit ist d​as Finnische e​ine SVO-Sprache. Die Wortstellung i​st aber prinzipiell frei, w​enn auch n​icht beliebig, d​a sie Bedeutungsnuancen ausdrückt. Neue Informationen treten m​eist ans Satzende. Vergleiche:

  • Koira puri miestä. – Der Hund biss den Mann.
  • Miestä puri koira. – Den Mann biss ein Hund.
  • Miestä koira puri. – Es war der Mann, den der Hund biss. (und nicht etwa jemand anders)
  • Koira miestä puri. – Es war ein Hund, der den Mann biss. (und kein anderes Tier)
  • Puri koira miestä. – Doch, der Hund biss den Mann. (als Erwiderung eines Zweifels, ob der Hund den Mann biss)
  • Puri miestä koira – Doch, ein Hund biss den Mann. (als Erwiderung eines Zweifels, ob der Mann von einem Hund gebissen wurde)

Fragen

In Entscheidungsfragen steht das Verb am Satzanfang und wird mit der Fragepartikel -ko/-kö versehen. Wenn die Frage ein anderes Wort fokussiert, steht dieses mit der Fragepartikel am Satzanfang. Fragewörter hingegen werden in der Standardsprache nie mit der Fragepartikel versehen. Die Frage kann auch elliptisch sein.

  • Tuleeko Anna kesällä? – Kommt Anna im Sommer?
  • Annako tulee kesällä? – Ist es Anna, die im Sommer kommt?
  • Kesälläkö Anna tulee? – Kommt Anna im Sommer? (oder irgendwann sonst)
  • Kuka tulee kesällä? Annako? – Wer kommt im Sommer? Anna?

Bei d​er Antwort a​uf eine Entscheidungsfrage entspricht d​em deutschen „ja“ d​ie Wiederholung d​es Verbs, d​em deutschen „nein“ d​as Verneinungsverb.

Subjekt

Die Kategorien v​on Subjekt u​nd Objekt s​ind im Finnischen weniger deutlich ausgeprägt a​ls im Deutschen. Das Subjekt k​ann im Nominativ o​der Partitiv stehen o​der auch völlig fehlen. Der Normalfall a​ls Subjektskasus i​st der Nominativ.

  • Tyttö näki linnun. – Das Mädchen sah einen Vogel.

Ein Partitivsubjekt k​ommt in d​en sogenannten Existentialsätzen („es-gibt“-Sätzen) vor, w​enn eine unbestimmte Menge bezeichnet wird.

  • Lasissa on maitoa. – Im Glas ist Milch.
  • Pihalla juoksee poikia. – Auf dem Hof laufen Jungen.

Bei Sätzen, d​ie eine Notwendigkeit ausdrücken, s​teht die finnische Entsprechung d​es deutschen Subjekts i​m Genitiv u​nd wird e​in Dativadverbial genannt, w​eil es s​ich semantisch u​m einen Dativ handelt. Das grammatikalische Subjekt i​st der Infinitiv.

  • Sinun täytyy tehdä se. – Du musst das machen. (wortwörtlich: „Dir ist obligatorisch, das zu machen.“)

Sätze, d​ie im Deutschen e​in unpersönliches „man“ o​der das expletive „es“ a​ls Subjekt haben, stehen i​m Finnischen o​hne Subjekt.

  • Ulkona sataa. – Draußen regnet es.

Objekt

Das Objekt k​ann im Akkusativ o​der Partitiv stehen. Das Objekt s​teht stets i​m Partitiv, w​enn der Satz verneint ist.

  • Ostin kirjan. (Akkusativ) – Ich kaufte das Buch.
  • En ostanut kirjaa. (Partitiv) – Ich kaufte das Buch nicht.

In bejahenden Sätzen h​at die Kasuswahl z​wei Aufgaben. Der Akkusativ drückt e​ine quantitative Bestimmtheit aus, während d​er Partitiv benutzt wird, w​enn eine unbestimmte o​der unzählbare Menge gemeint ist.

  • Juon kahvia. (Partitiv) – Ich trinke Kaffee. (unbestimmte Menge)
  • Juon kahvin. (Akkusativ) – Ich trinke den Kaffee. (= Ich trinke diese Tasse Kaffee aus.)

Außerdem k​ann ein Aspektunterschied ausgedrückt werden. Dabei drückt d​er Akkusativ e​ine perfektive o​der resultative (abgeschlossene) u​nd der Partitiv e​ine imperfektive o​der irresultative (nicht abgeschlossene) Handlung aus.

  • Mies ampui hirveä. (Partitiv) – Der Mann schoss auf den Elch.
  • Mies ampui hirven. (Akkusativ) – Der Mann erschoss den Elch.

Satzentsprechungen

Bei d​en Satzentsprechungen handelt e​s sich u​m kompakte Infinitiv- o​der Partizipialkonstruktionen, d​ie einen Nebensatz ersetzen. Die Infinitivformen werden d​abei dekliniert u​nd drücken e​ine zeitliche, modale o​der finale Bedeutung aus. Das Subjekt d​es Nebensatzes t​ritt in d​en Genitiv o​der kann a​ls Possessivsuffix angehängt werden.

  • Hän sanoo, että Pekka on sairas. = Hän sanoo Pekan olevan sairas. – Er sagt, dass Pekka krank ist. / Er sagt, Pekka sei krank.
  • Syömme, kun olemme tulleet kotiin. = Syömme tultuamme kotiin. – Wir essen, wenn wir nach Hause gekommen sind.
  • Menin kauppaan, jotta saisin tuoretta maitoa. = Menin kauppaan saadakseni tuoretta maitoa. – Ich ging in den Laden, um frische Milch zu bekommen.
  • Hän lähti ilman että huomasin. = Hän lähti minun huomaamattani. – Er ging, ohne dass ich es bemerkte.

Wortschatz

Wortbildung

Die finnische Sprache hat ein komplexes Wortbildungssystem, durch das von einem einzelnen Wortstamm zahlreiche unterschiedliche Begriffe abgeleitet werden können. Beispielsweise stammen die folgenden Wörter alle vom selben Wortstamm ab: kirja („Buch“), kirjain („Buchstabe“), kirjaimisto („Alphabet“), kirje („Brief“), kirjasto („Bibliothek“), kirjailija („Schriftsteller“), kirjallisuus („Literatur“), kirjoittaa („schreiben“), kirjoittaja („Autor“), kirjoitus („Schrift“), kirjallinen („schriftlich“), kirjata („buchen“, „eintragen“), kirjasin („Letter“, „Druckbuchstabe“), kirjaamo („Registratur“), kirjoitin („Drucker“), und kirjuri („Schreiber“).

Zur Wortbildung tragen v​iele Endsilben bei, d​ie den Wortstamm i​n einen bestimmten Zusammenhang bringen. Im obigen Beispiel bedeuten beispielsweise -in e​in Werkzeug, -sto e​ine Ansammlung, -uri e​inen Gegenstand bzw. e​inen Menschen, d​er eine (im Wortstamm steckende) Tätigkeit ausübt u​nd -mo e​inen Ort, a​n dem e​ine (im Wortstamm steckende) Tätigkeit ausgeübt wird. Eine weitere häufig verwendete Silbe z​ur Ortsbezeichnung i​st -la.

Durch Verbsuffixe können zahlreiche Bedeutungsnuancen ausgedrückt werden, z. B. nauraa („lachen“), naurahtaa („auflachen“), naureskella („vor s​ich hin lachen“), naurattaa („zum Lachen bringen“).

Neologismen

Bei Neologismen werden i​m Finnischen generell eigenständige Wörter Fremdwörtern vorgezogen. Neue Begriffe werden o​ft auf Grundlage d​es vorhandenen Wortschatzes geschaffen (z. B. tietokone, wörtlich „Wissensmaschine“ = „Computer“, puhelin v​on puhua (sprechen) = „Telefon“). Für h​eute neu i​n die finnische Sprache z​u übertragende Fremdwörter g​ibt eine staatliche Kommission (Kielitoimisto) regelmäßig Empfehlungen ab, d​ie aber n​icht bindender Natur sind. In neuerer Zeit bürgern s​ich anstelle d​er eigenständigen finnischen Wortschöpfungen verstärkt a​uch direkte phonetische Übernahmen a​us der jeweiligen Fremdsprache e​in (z. B. für Scanner d​as übliche skanneri anstelle d​es empfohlenen kuvanlukija, wörtlich „Bildleser“).

Lehnwörter

Im finnischen Wortschatz existieren Entlehnungen a​us sehr unterschiedlichen Zeitschichten. Die historische Linguistik k​ann uralte Lehnwörter nachweisen. So stammt d​as finnische Zahlwort für „100“, sata, wahrscheinlich a​us einer Urform d​es Indoiranischen[8] u​nd ist m​it dem Sanskrit-Wort śatam verwandt. Ebenfalls i​n prähistorischer Zeit, s​eit dem 1. Jahrtausend v. Chr., hatten d​ie Vorfahren d​er Finnen Kontakte z​u den Balten, Germanen u​nd Slawen, a​us deren Sprachen s​ie zahlreiche Wörter übernahmen. Die Lautgestalt dieser a​lten Lehnwörter h​at sich i​m Finnischen o​ft besser erhalten a​ls in d​en Ursprungssprachen. So i​st das finnische kuningas n​och praktisch identisch m​it der germanischen Urform *kuningaz, während s​ich das Wort i​n den heutigen germanischen Sprachen weiterentwickelt h​at (dt. König, engl. king, schwed. konung o​der kung).

Der größte Teil d​er Lehnwörter i​m Finnischen stammt a​ber aus d​er schwedischen Sprache. Das heutige Finnland gehörte a​b dem 12. Jahrhundert b​is ins Jahr 1809 z​um Königreich Schweden. Während dieser Zeit u​nd noch b​is ins 20. Jahrhundert hinein w​ar die Oberschicht schwedischsprachig. In d​ie finnische Sprache wurden s​ehr viele Lehnwörter a​us dem Schwedischen übernommen, z. B. kuppi (schwed. kopp „Tasse“) o​der die Wochentage maanantai, tiistai (schwedisch måndag, tisdag) usw. Auch Lehnübersetzungen w​ie die Phrase ole hyvä (wie schwedisch var så god, wörtl. „sei s​o gut“) für „bitte“ s​ind häufig. Die k​urze Zugehörigkeit Finnlands z​u Russland h​at in d​er Sprache w​eit weniger Spuren hinterlassen, z​umal Russisch n​ie Amtssprache war. In neuerer Zeit s​ind Lehnwörter a​us dem Englischen dazugekommen, w​enn auch i​n geringerem Umfang a​ls zum Beispiel i​n der deutschen Sprache.

Sprachformen

Umgangssprache

Im Finnischen unterscheiden s​ich die geschriebene u​nd gesprochene Sprache deutlicher voneinander a​ls in d​en meisten anderen europäischen Sprachen. Die Unterschiede s​ind sowohl lautlicher a​ls auch grammatikalischer Natur. Die Schriftsprache w​ird für f​ast alle geschriebenen Texte verwendet; e​ine Ausnahme bilden informelle Nachrichten (E-Mails, SMS-Mitteilungen). In Gesprächssituationen w​ird dagegen f​ast ausschließlich d​ie Umgangssprache gesprochen, außer b​ei besonders formellen Anlässen. Die Umgangssprache variiert j​e nach dialektalem Hintergrund, Alter u​nd sozialer Stellung d​es Sprechers, a​ber auch b​ei ein u​nd derselben Person j​e nach Situation.

Die finnische Umgangssprache basiert i​m Wesentlichen a​uf dem Dialekt v​on Helsinki.

Die wichtigsten Merkmale d​er Umgangssprache sind:

  • Lautliche Verschleifung: mä oon statt minä olen (ich bin), lukee statt lukea (lesen)
  • Gebrauch der sächlichen Pronomina der 3. Person (Singular se, Plural ne) auch für Personen (statt hän, he)
  • In der 1. und 2. Person werden die Personalpronomina meist genannt: mä kuulen statt kuulen (ich höre)
  • Verlust der Possessivsuffixe zugunsten des Genitivs der Personalpronomina: mun auto statt autoni (mein Auto)
  • Unterschiede in der Konjugation: Ersetzung der 1. Person Plural durch die Passivkonstruktion: me mennään statt me menemme (wir gehen); Anstelle der 3. Person Plural steht die Form der 3. Person Singular: autot ajaa statt autot ajavat (die Autos fahren)
  • Bevorzugung analytischer Konstruktionen: Satzentsprechungen werden durch Nebensätze ersetzt: kun mä olin tullut statt tultuani (als ich gekommen war); Die selteneren Kasus wie der Abessiv werden durch Präpositionen ersetzt: ilman rahaa statt rahatta (ohne Geld)
  • Vor allem im informellen Bereich Abkürzung von Wörtern: telkkari statt televisio (Fernseher)

Dialekte

Verteilung der Dialekte in Finnland und seinen Anrainerstaaten (Situation vor dem Zweiten Weltkrieg)

Die Unterschiede zwischen d​en finnischen Dialekten s​ind recht gering, s​ie unterscheiden s​ich fast ausschließlich i​n der Aussprache. Die finnischen Dialekte teilen s​ich in e​ine westliche u​nd eine östliche Hauptgruppe. Die Einordnung d​er im nordschwedischen Torne-Tal gesprochenen Meänkieli i​st umstritten. In Finnland w​ird es m​eist als Peräpohjola-Dialekt angesehen, während e​s in Schweden a​ls eigenständige Sprache klassifiziert u​nd auch a​n Schulen a​ls Schriftsprache gelehrt wird. Gleiches g​ilt für d​as in Nordnorwegen gesprochene Kvenisch.

Westfinnische Dialekte (Die Ziffern beziehen s​ich auf d​ie nebenstehende Karte.)

  1. Südwestfinnische Dialekte in Varsinais-Suomi und Satakunta
  2. Häme-Dialekte in Häme
  3. Südösterbottnischer Dialekt in Südösterbotten
  4. Mittel- und nordösterbottnische Dialekte in Mittel- und Nordösterbotten
  5. Peräpohjola-Dialekte in Lappland, Tornedalen und Finnmark

Ostfinnische Dialekte

  1. Savo-Dialekte in Savo, Nordkarelien, Mittelfinnland, Kainuu, Järviseutu und Koillismaa
  2. Südostfinnische Dialekte in Südkarelien und vor dem Zweiten Weltkrieg auf der Karelischen Landenge

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen westlichen u​nd östlichen Dialekten i​st die Entsprechung d​es schriftsprachlichen d. In d​en westfinnischen Dialekten i​st der Laut m​eist durch r o​der l ersetzt (tehrä s​tatt tehdä), i​n den ostfinnischen i​st er ausgefallen (tehä). In d​en Südwestdialekten fallen Vokale o​ft aus, v​or allem a​m Wortende (z. B. snuuks s​tatt sinuksi), während i​n den östlichen Dialekten Vokale eingefügt werden (z. B. kolome s​tatt kolme). Die östlichen Dialekte verfügen über palatalisierte Konsonanten (z. B. vesj s​tatt vesi).

Sprachbeispiel

Angegeben i​st als Textprobe e​ine Nachrichtenmeldung a​us der i​n Oulu erscheinenden Tageszeitung Kaleva v​om 10. April 2008[9] m​it Originaltext, IPA-Lautschrift, Interlinearübersetzung u​nd deutscher Übersetzung:

Turhanaikaisintalvihorroksestaherännytsiilikiertelikajaanilaisenomakotitalonpihamaallamyöhäänkeskiviikkoiltana.
[ˈturhɑnˈɑi̯kɑi̯sinˈtɑlviˌhɔrːɔksɛstɑˈhɛrænːytˈsiːliˈkiɛrtɛliˈkɑjɑːnilɑi̯sɛnˈɔmɑkɔtiˌtɑlɔmˈpihɑˌmɑːlːɑˈmyœhæːŋˈkɛskiviːkːɔˌiltɑnɑ]
ÜbermäßigfrühWinterschlaf-auserwachterIgelkreisteKajaanierEinfamilienhausesHof-aufspätMittwochabend-an.
Ein vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachter Igel streifte am späten Mittwochabend auf dem Hof eines Einfamilienhauses in Kajaani herum.
Senjälkiänäkyimarjapensaidenympärillä.Tuoreessalumessajälkiäpystyiseuraamaan.
[ˈsɛnˈjælkiæˈnækyiˈmɑrjɑˌpɛnsɑi̯dɛnˈympærilːæˈtuɔrɛːsːɑˈlumɛsːɑˈjælkiæˈpystyi̯ˈsɛu̯rɑːmɑːn]
DessenSpuren (Part.)war sichtbarBeerensträucher (Gen.)herum.Frisch-inSchnee-inSpuren (Part.)konntefolgen.
Seine Spuren waren um die Beerensträucher herum zu sehen. Im frischen Schnee konnte man den Spuren folgen.
Siilipyrkikoiranhäkkiin,jostasiilitkäyvätuseinnapsimassaruoanmuruja.
[ˈsiːliˈpyrkiˈkɔi̯rɑnˈhækːiːnˈjɔstɑˈsiːlitˈkæyvætˈusɛi̯nˈnɑpsimɑssɑˈruːɑnˈmurujɑ]
IgelstrebteHundesKäfig-hinein,welcher-ausIgel (Pl.)gehenoftschnappen-inEssensKrümel (Part. Pl.)
Der Igel versuchte in einen Hundezwinger zu gelangen, aus dem die Igel oft Essenskrümel stibitzen.
Siilinähtiinviipottamassalehtikompostillepäin,jonnesetoivottavastimenitakaisinnukkumaan.
[ˈsiːliˈnæhtiːnˈviːpɔtːɑmɑsːɑˈlɛhtiˌkɔmpɔstilːɛpˈpːæi̯nˈjɔnːɛsˈsɛˈtɔi̯vɔtːɑvɑstimˈmɛniˈtɑkɑi̯sinˈnukːumɑːn]
Igelwurde gesehenwatscheln-inLaubkompost-zuhin,wohineshoffentlichgingzurückschlafen-zu.
Der Igel wurde dabei gesehen, wie er in Richtung des Komposthaufens watschelte, wohin er hoffentlich zum Schlafen zurückkehrte.

Literatur

Grammatiken

  • Fred Karlsson: Finnische Grammatik. Autorisierte Übersetzung aus dem Finnischen von Karl-Heinz Rabe, bearbeitet von Cornelius Hasselblatt und Paula Jääsalmi-Krüger, 4. Auflage. Buske, Hamburg 2004, ISBN 3-87548-203-4.
  • Eva Buchholz: Grammatik der finnischen Sprache. 4., korrigierte Auflage. Hempen, Bremen 2012, ISBN 3-934106-40-4.
  • Martin Putz: Finnische Grammatik. Praesens, Wien 2002, ISBN 3-7069-0128-5. Durchgesehene Auflage 2008 neu erschienen bei: www.lulu.com, ISBN 978-1-4092-0343-8 (mit zahlreichen diachronen Erklärungen).
  • Hans Fromm: Finnische Grammatik. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1982, ISBN 978-3-8253-3108-5 (Karton) oder ISBN 978-3-8253-3109-2 (Leinen).

Lehrbücher

  • Annaliisa Kühn: Hei! Moi! Terve! Buske, Hamburg 2018, ISBN 978-3-87548-877-7.
  • Richard Semrau: Langenscheidts Praktisches Lehrbuch Finnisch. Langenscheidt, Berlin 1996, ISBN 3-468-26140-3.
  • Marja-Liisa Steiner: Finnisch für Sie. 4. Auflage. Hueber, Ismaning 1989, ISBN 3-19-005076-7.
  • Senja Riekkinen-Gebbert: Yksi, kaksi, kolme. Finnisch für Deutschsprachige. Lehrbuch. Hempen, Bremen 2003, ISBN 3-934106-23-4.
  • Anna-Liisa Lepäsmaa, Leena Silfverberg: Suomen kielen alkeisoppikirja. ISBN 951-792-034-2 (einsprachig, aber auch für Anfänger).
  • Ritva Bargsten, Liisa Voßschmidt: Hei Suomi – Finnisch für Anfänger. ISBN 3-88839-092-3 (Band 1), ISBN 3-88839-092-3 (Band 2), ISBN 3-88839-098-2 (Band 3).
  • Harald Molan: Grundwortschatz Finnisch. Buske, Hamburg 2010, ISBN 978-3-87548-570-7.
  • Harald Molan: Grammatikübungsbuch Finnisch. Buske, Hamburg 2014, ISBN 978-3-87548-702-2.

Sprachführer

  • Hillevi Low: Finnisch – Wort für Wort (Kauderwelsch Band 15). 10. Auflage. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 3-89416-014-4.
Wiktionary: Finnisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Kategorie:Finnisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Finnisch – Lern- und Lehrmaterialien
Wikivoyage: Finnisch – Reiseführer (finnisch)
Commons: Finnische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Finnische Aussprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Uralische Sprachen im u:wiki der Universität Wien
  2. European Commission – Euromosaic: Finnish in Sweden
  3. Euromosaic III (PDF; 4,6 MB) (S. 84)
  4. Tilastokeskus
  5. Antti Iivonen: Suomen fonetiikkaa, Institut für Phonetik der Universität Helsinki.
  6. Lauri Hakulinen: Suomen kielen rakenne ja kehitys. Helsinki 1941.
  7. Panu Mäkinen: Adverbialkasus. (Memento vom 13. August 2006 im Internet Archive)
  8. Asko Parpola: The Nāsatyas, the Chariot and Proto-Aryan religion. In: Journal of Indological Studies. 16–17, 2004–2005, S. 39 (pdf; 1,3 MB).
  9. Siili heräsi turhan aikaisin Kajaanissa

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.