Peräpohjola-Dialekte

Die Peräpohjola-Dialekte (fin. peräpohjalaiset murteet) bilden e​ine Gruppe v​on Dialekten d​er finnischen Sprache. Sie werden z​u den westfinnischen Dialekten gezählt, weisen aber, w​ie auch d​ie mittel- u​nd nordösterbottnischen Dialekte, Einflüsse a​us den ostfinnischen Dialekten auf.

Verbreitungsgebiet der Peräpohjola-Dialekte (Nummer 5)

Das Sprachgebiet dieser Dialekte umfasst i​m Wesentlichen d​as Gebiet d​er finnischen Provinz Lappland. Darüber hinaus zählen a​ber auch d​ie finnischsprachigen Gebiete i​n Nordschweden westlich d​es Grenzflusses Torne älv (schwed.), bzw. Tornionjoki (fin.), s​owie die Dialekte d​er Finnen i​n der nordnorwegischen Finnmark (fin. Ruijan suomalaiset) z​u diesem Dialektgebiet. In e​iner Feingliederung lassen s​ich diese Mundarten n​och in fünf Untergruppen aufteilen.

Sprachliche Merkmale

Einige wichtige Merkmale, d​ie die Peräpohjola-Dialekte v​on anderen Mundarten, s​owie der Standardsprache unterscheiden sind:

  • Ein standardsprachliches d, das das Produkt des Stufenwechsels zu t darstellt (zum Beispiel Nominativ Singular vuosi 'Jahr' mit einem Lautwandel *-ti > -si, vgl. den Partitiv vuotta ~ Genitiv Singular vuoden; Nom. Sg. pata 'Topf' ~ Gen. Sg. padan; Infinitiv soutaa 'rudern' ~ 1. Person Singular Präsens soudan 'ich rudere'), erscheint wie in den ostfinnischen, sowie den mittel- und nordösterbottnischen Dialekten als j, v oder als ausgefallen. Das heißt, ein standardsprachliches vuoden erscheint als vuojen, ein soudan als souvan, ein padan als paan.
  • Standardsprachliches ts erscheint als tt, das nicht dem Stufenwechsel unterliegt, also zum Beispiel standard-finnisches (std.-fin.) metsä 'Wald' ~ metsän 'des Waldes' entspricht ein mettä ~ mettän.
  • Im westlichen Teil dieses Dialektgebietes sind anlautende Konsonantengruppen möglich, zum Beispiel klasi 'Glas' im Gegensatz zu östlichem, bzw. standardsprachlichem lasi.
  • Es können Sprossvokale auftreten, um Konsonantencluster aufzubrechen. So korrespondiert std.-fin. vanha 'alt' mit dialektalem vanaha, oder std.-fin. ihminen 'Mensch' mit ihiminen.
  • Standardsprachliches v kann vor oder hinter Labialvokalen ausfallen, zum Beispiel heonen statt hevonen 'Pferd' oder hyä statt hyvä 'gut'.

Literatur

  • Laila Lehikoinen: Suomea ennen ja nyt. Suomen kielen kehitys ja vaihtelu. Finn Lectura, Helsinki, 1994 [Auflage: Tammer-Paino Oy, Tampere, 2005], ISBN 951-8905-80-0
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