Burg Arberg

Die Burg Arberg i​st eine abgegangene Turmhügelburg (Motte) unmittelbar südöstlich d​er Kirche i​n Arberg (Schlossweg 21) i​m Landkreis Ansbach i​n Bayern.

Burg Arberg
Staat Deutschland (DE)
Ort Arberg
Entstehungszeit Vermutlich 11. Jahrhundert
Burgentyp Ortslage, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, Baufragmente, Mauerreste
Geographische Lage 49° 8′ N, 10° 37′ O
Burg Arberg (Bayern)

Geschichte

Vermutlich wurde die Burg im 11. Jahrhundert vom Bistum Eichstätt zur Verwaltung Eichstättischer Besitzungen errichtet. Zu diesem Zweck schufen sie dort ein Schenkenamt mit dem im 13. Jahrhundert ihre Ministerialen, die Herren von Hofstetten, belehnt wurden. Nach Gewin war der 1229 erwähnte „H(einrich) de Arberch“ ein Sohn des Eichstätter Schenken Conrad von Hofstetten. Conrads Brüder waren der Domkanoniker Heinrich von Hofstetten, Rudiger von Erlinghofen und Ruger von Dietenhofen. Der Bruder Heinrichs I. von Arberg, Chunrat, zählte zu den Ministerialen der Grafen von Hirschberg und nannte sich von Hirschlach. Die Söhne Heinrichs I. von Arberg waren Heinrich II., Vater des Priors Chunrad von Arberg, Chunrat I. von Arberg und Ulrich von Arberg. Darüber hinaus waren die Herren von Arberg mit zahlreichen weiteren Geschlechtern Stammesverwandt, so auch mit den Herrn Tannhausen, den Eslern zu Nürnberg, den Herrn von Geyern, den Reichsküchenmeistern von Rothenburg, dem Freiburger Adelsgeschlecht Geben, den Herren Stein von Hilpoltstein und den Patriziern Gebwin in Heilbronn um nur einige zu nennen.[1] He Jung erwähnt eine Urkunde aus dem Jahr 1338 die mit „Markolf der Schenke von Arberch Ritter und Magret sin elichin wirtin und auch ich Conrad Lorer sin bruder und Sophie min elichin wirtin“ etwas über die damalige Schenkenfamilie verrät.[2] Gewin erwähnt neben den beiden genannten Brüdern Markolf und Conrad noch einen dritten Bruder namens Heinrich.[3] Nach dem Tod Chunrads (IV.), genannt Schenk von Arberg, ging das Schenkenamt auf Rudiger Schenk von Arberg über. Er starb 1397. Danach ging die Burghut über die Burg Arberg an Heinrich Schenk von Leutershausen, einer Nebenlinie der Arberger, über. Dieser hatte seinen Sitz jedoch nicht auf Burg Arberg, sondern auf dem nahegelegenen Lochhof, auch bekannt als Eybburg, bei Kleinlellenfeld. Wilhelm I. Schenk von Arberg nannte sich auch von Lochhof (1395–1429).[4] Im 14. und 15. Jahrhundert war die Burg Sitz der Pfleger und Kastner des Amtes Arberg bzw. des späteren Pflegamtes Arberg-Ornbau.[5] Um 1815 wurde die Burg abgebrochen.

Von d​er ehemals v​on tiefen Gräben geschützten runden Mottenanlage zeugen n​och Baufragmente u​nd Mauerreste.

Literatur

  • Eintrag zu Burg Arberg in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.

Einzelnachweise

  1. Justinus P. J. Gewin: Blüte und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter. H. L. Smits, ’s-Gravenhage 1955.
  2. Carl Ferdinand Jung: Miscellanea, Band 1, S. 29
  3. J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964, S. 80ff
  4. J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964, S. 185
  5. Markt Arberg - Geschichte (Memento vom 28. April 2016 im Internet Archive) bei arberg.de
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